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Wenn ich dessenungeachtet Veranlassung fand, im Anschluss an meine bisherigen Arbeiten über die Geschichte des Buchhan- dels, eine neue Darstellung des Gegenstandes zu versuchen, so hatte dies seinen hauptsächlichen Grund darin, dass in allen jenen Abhandlungen meistens das rein Aeusserliche der Handschriften und ihrer Anfertigung in den Vordergrund tritt, während der ei- gentliche Handschriflenhandel kurz abgefertigt wird, oder dass sie sich auf einen altherkömmlichen Kreis von Notizen , auf die mn- geren Daten die Schöltgen ^ in seiner bekannten Schrift bietet, stützen und neuerdings ans Licht gezogene interessante Facta so gut wie gar nicht berücksichtigen. Die gegen Ende des vorigen Jahrhunderts erschienene SchriR von Angelo Battaglini^ ist vol- lends so überaus dürftig, dass nur ihre grosse Seltenheit eine Er- wähnung reöhtfertigt. Ueberdiess haben wir auch in neuerer Zeit eine genaue und anziehende Darstellung der Verhältnisse des Hand- schriftenhandels in der römischen Kaiserzeil' erhaTten, und dürfte schon deshalb eine einigermassen ausfuhrliche Fortsetzung dersel- ben für die Zeit des Mittelalters wohl nicht unangemessen erschei- nen. Wenn ich bei meiner Arbeit zugleich bemüht war, auch die Namen der mir bekannt gewordenen Handschriftenhändler der l.Sittoiie derinr Buchhändler, wie solche id alten n. mittleren Zeiten ge- wesen. 2. Aall. NAmberg 1722. 4. 2. Dissertazione academica soll commercio degli antichi e moderai libraj. Roma 1787. 8, 3. In: W. A. Schmidt, Geschichte der Glaubens- a. Denkfjreiheit im ersten Jahrh. der Kaiserherrschaft. Berlin 1647. 8., hauptsächlich bearbeitet nach : H. Gerand, essai snr les Uyres dans fantiquite. Paris 1840. 8. — TV — Vergessenheit zu entreissen und so viel als möglich kurze Notizen über ihre Thätigkeit, ihren Verkehr mit dem Publicum mitzuthei- len, so wird dies wohl um so weniger einer Rechtfertigung bedürfen, als ja in neuerer Zeit auch der Persönlichkeit der reinen Abschrei- ber eine grössere Aufmerksamkeit geschenkt wird*, und ihre stär- kere oder schwächere Anhäufung, ebenso wie die der letzteren, einen Massstab zur Beurtheilung der literarischen Gultur der ver- schiedenen Gegenden an die Hand zu geben vermag. Allerdings lallt bei den Handschririerihändlem die Ausbeute kärglich genug aus ; denn wenn ja in einer Handschrift der Name des Verkäufers . vermerkt ist, so berechtigt dies noch nicht dazu, ihn ohne Wei- ^ teres als Händler zu betrachten. ^ Urspränglich erschien die vorliegende Arbeit (nur für meine ^^ Geschäflsgenossen bestimmt) im Börsenblatt für den deutschen kü Buchhandel. Der mir unerwartete Anklang jedoch, den sie auch |jj in weiteren Kreisen fand und der ihren nochmaligen Abdruck im Serapeum veranlasste > regte mich zu erneuerter und genauerer Beschäftigung mit dem Gegenstande an , die eine so reiche Aus- beute ergab, dass ich es hiermit wage eine Umarbeitung dem sich dafür interessirenden Publicum in selbstständiger Form vorzu- legen. Allerdings bietet sich noch vielfältige Gelegenheit zur Er- gänzung dar; ich war aber leider genöthigt mich in Betreff des zu benutzenden Materials auf die literarischen Depots meines Wohnortes zu beschränken , so dass ich die Handschriften-Kata- loge mancher Bibliotheken, und namentlich auch die einschlägigen Werke von van Prael, Barrois, Peignot, Carton, Merryweather etc., nicht zu Rathe ziehen konnte. Allen denen, die in dieser Bezie- hung günstiger gestellt sind, möge daher die Ergänzung und Ver- vollständigung meines Versuches angelegentlichst empfohlen, allen Lesern desselben aber eine nicht allzu strenge Beuriheilung man- cher Unbeholfenheit ans Herz gelegt sein. Zur Erklärunji; der Bezeichnung auf dem Titel „Zweite Aus- gabe" habe ich schliesslich zu bemerken, dass das Schriftchen in seiner ursprünglichen Gestalt in einer geringen Zahl von Exempla- ren aus dem Börsenblatt besonders abgedruckt wurde. A. Kirchhoff. 4. Yergl. die Aiirsalze von Vogel in Dresden im Serapeum, Einleitung. Die Abgrenzung and Auswahl des zu einer Geschichte des eigentlichen Handschriften handeis brauchbaren Ma- terials, die Bestimmang der Zeit seines erneuten Wieder- auflebens bietet in der That mehr SchwierigJLeiten dar, als man auf den ersten Anblick erwarten sollte. Die theil- weise Dürftigkeit der Notizen veranlasst gar zu leicht ein Heranziehen manches Ungehörigen und ein Ueberschreiten der engeren Grenzen des Themas. £s dürfte daher am zweckmässigsten sein, die frühesten Zeiten des Mittelalters ganz zu übergehen; denn was uns aus den ersten Jahr- hunderten nach dem Verfall des römischen Reiches über das Bücherwesen in ConstantinopeP , Rom^ und Krankreich berichtet wird, lässt nur die Seltenheit der Bücher, die Schwierigkeit der Ansammlung von Bibliotheken erkennen, bietet dagegen aber gar keine Anhaltepunkte für die An- nahme des Bestehens eines wirklichen Handels mit Hand- schriften und kaum dürfte es gerechtfertigt erscheinen, F. J. Mone zuzustimmen, wenn er sagt: „Die Buchschreiber schriftstellerischer Bischöfe waren auch zuweilen Buchhäod* 1er, welche die Werke ihrer Herren verkauften. Man wandte sich natürlich an solche Schreiber, um die Arbeiten gelehrter Bischöfe aus den besten Quellen und in richtigen Texten zu erhalten, besonders wenn die Verfasser mit der Ausgabe ihrer Schriften zögerten. Dabei geschahen auch zuweilen Unterschleife, wenn durch Bestechung der Schrei- ber Werke der Schriftsteller ins Publikum kamen, die nicht dazu bestimmt waren.''' 1 — 2 — Längere Zeit hindurch verblieb die Geistlichkeit im fast ausschliesslichen Besitze der gelehrteren Bildung und die Klöster, die mit ihnen und mit den GapUeln verbundenen Schulen waren die einzigen Pfleger und Hüter der Wissen- schaft und Literatur. War nun auch der Eifer und die Thätigkeit, die in vielen der ersteren bei der Vervielfälti- gung der Handschriften entwickelt wurden, (und ihnen ver- danken wir ja auch die Erhaltung der Reste der literari- schen Schätze des Alterthums,) sehr bedeutend, so sind doch gar keine Gründe vorhanden die zur Annahme eines von ihnen betriebenen literarischen Verkehrs berechtigten. Denn auf Nachrichten, wie sie z. B. Aventin von dem St. fimmeran- Kloster zu Regensburg aus der Zeit der Agilol- finger bietet'', von dem er sagt: „und ward allda eine hohe Schule, man schrieb und verkauft allda allerlei Bücher, wie jetz in den Druckereien", ist Wohl nur wenig zu geben und dürften sie eher für Ergüsse einer patriotischen Phan« tasie zu halten sein. Zwar finden sich in späterer Zeit auch mancherlei Beispiele, namentlich in Italien in Betreff Venedig's und Florenz', dass sich die Klöster gegenseitig mit Handschriften aushalfen, sie für andere anfertigten; doch ist auch darin, selbst ein formliches Tauschwesen angenommen, wohl schwerlich eine Art von geschäftlichem Verkehr zu erblicken, sondern nur eine wechselseitig aus- geübte Gefälligkeit, oder die Wirkung des Rufes eines tüchtigen KaHigraphen\ Gleicherweise dürfte auch wohl die letztere Rücksicht die Beschäftigung mancher Klosteiw geistlichen (neben weitaus mehr weltiichen Schreibern) Seitens der Herzöge von Bnrgmid bei der Herstellnng ihrer IPrachtmanuscripte veranlasst haben^. Ebensowenig kann aber auch in der vorliegenden Dar- stellung auf die ausserordentliche ThUtigkeit der einzeln arbeitenden Schreiber^, der Nötare in Italien (namentlich in Florenz, wo sie sich auch häufig Notarius et scriptor — 3 ^ witereeichoen,) der Stadtochreib«r in DeDtsehland Rücksicht genommen werden, weil eben diese ihre Thätigkeit dem eigentlichen Handschriften handel nicht zu Gute kam, ihn vielmehr wohl eher an einer kräAigen Entfaltung hinderte, Die erwähnten Personen arbeiteten alle fast ausschliesslich auf Bestellung und vor allen Dingen waren wohl die noch Jetzt bewunderten Kunstwerk« der berühmten französischen, belgischen und italienischen Kalligraphen und Mioiatoren fast nie Gegenstände des wirklichen Handels. Ihre über* massige Kostbarkeit schloss sie von selbst davon aus «nd eignete sie nur zu Aufträgen Seitens hochgestellter und reicher Bücherfreunde. Bei den einzeln arbeitenden Ab- schreibern ist überdies auch nicht ausser Acht zu lassen, dass der grösste Theil von ihnen ein wahres Wanderleben führte, sie sich bald hier bald dort aufhielten, wo ihnen jeweilig Beschäftigung zu Theil wurde. Eine Annäherung an den Handschriftenhandel bieten erst diejenigen Schreiber, die einen festen Wohnsitz hatten ; doch ist ihre Unterschei- dung von den ersteren sehr schwierig zu treflfen, da nur in sehr seltenen Fällen die Endsohriften der Codices genü- gende Anhaltepunkte geben. Der ständige Wohnsitz zeugt aber bereits für ein ge- wisses örtlich entwickeltes literarisches Leben, für eine grössere örtliche Concentration gelehrter Bildung und lite- rarischer Bedürfnisse, welche nun den Uebergang zu dem wirklichen Handschriftenhandel ermöglichten. Diese Lebens- bedingungen eines förmlichen literarischen Verkehrs bot aber erst das Entstehen der Universitäten dar; nun zogen sich die einzeln arbeitenden Abschreiber zu förmlichen Schreiberschulen zusamm^n^ jIHldetQn Schüler ihrer Kunst heran und erleichterten auf diese Weise die schneilere Herstellung einer grösseren Zahl von Handschriften. Der Umsatz und die Vermittelung der Verwerthung älterer Handschriften fiel ebenfalls in ihren Bereich und erweiterte 1* — 4 — ihren Geschäftskreis. Daneben mussle auch erst der sin- kende Preis der Bücher eine Einladung mehr zur Anlegung von Privatbibliotheken darbieten und die Ansammlung eines einigermassen beachtenswerthen Büchervorrathes für die Kräfte eines einzelnen Geschäftsmannes ermöglichen. Diese mit dem Ende des 13. und Anfange des 14. Jahr- hunderts eintretende Ermässigung der Bücherpreise findet ihre hauptsächliche Erklärung in der Verwendung des neu erfundenen Linnenpapiers an Stelle des kostspieligeren Pergamentes. Wie kostbar in den frühesten Zeiten des Mittelalters der SchreibstoiT war (das in Griechenland häufig verwendete Baumwollen papier scheint seinen Weg selten nach dem Abendlande gefunden zu haben), zeigt sich unter Anderm auch in den vielfach vorkommenden Palimpsesten und in den theilweise absichtlichen Verstümmelungen man- cher Handschriften. Nicht selten ist es nämlich, dass man die leeren breiten Pergamentränder der Handschriften weg- geschnitten .findet um zum Bedarfe kleinerer Scripturen auszuhelfen. Der Katalog der französischen Departementai- bibliotheken bietet dazu verschiedene Beispiele; so heisst es auch ferner, in dem Commentar des Benvenuto da Imola zum Dante, über einen Besuch Boccaccio's in Monte Casino, dass sich in der Bibliothek dieses Klosters viele Bücher befänden „quorum aliquibus erant detracti aliqui quinterni, ex aliis recisi margines chartarum, et sie multipliciter de- formati^.'' Doch war es allerdings nicht immer die Kost- barkeit des Materials, die zu dieser barbarischen Oekono- mie Veranlassung bot, sondern auch grobe Unwissenheit und Rohheit; denn Benvenuto da Imola fügt des Weiteren hinzu „quod aliqui monachi volentes lucrari duos, vel quinque solidos, radebant unum quatemum, et faciebant psalteriolos , quos vendebant pueris; et ita de roarginibus faciebant brevia, quae vendebant mulieribns.'* — 5 — Die Frage über den Zeitpunkt und den Ort der Erfin- dung des Linnenpapiers liegt dem Zwecke der vorliegen- den Darstellung fern; doch ist es wohl diBr Erwähnung werth, dass lUlien die Ausbildung der neuen Erfindung am schnellsten und meisten gefördert zu haben scheint. Uebrigens nahm die Fabrication erst gegen die Mitte des 14. Jahrhunderts dort einen derartigen Aufschwung um den gesteigerten Anforderungen der zunehmenden Bücherpro- dnction genügen zu können. Fabriano (bei Ancona), Fa- dua und Treviso (seit ungeföhr 1335) waren die ältesten und bedeutendsten Fabricationsorte Italiens. Der Senat von Venedig unterstützte die letzteren durch ein im Jahre 1366 erlassenes Decret über den Vertrieb der Hadern und Lumpen^. Nur für werthvollere Werke und für Luxus- exemplare blieb von nun ab das Pergament im Gebrauch* denn wenn auch der Preis desselben in Folge der geringe- ren Nachfrage allmälich sank, z. B. auf der Nördlinger Messe, wo im Jahre 1440 fünfzig Häute „pirmett'* 5 Gul- den, im Jahre 1454 aber nur noch 4 Gulden kosteten, so war dennoch der Preisunterschied zwischen Pergament und Papier immer noch so bedeutend, dass man in dem letz- teren Jahre für dasselbe Geldquantum vier Ries Ravens- burger Papier, damals das geschätzteste in Deutschland, erhalten konnte^^^ Zufolge der gegebenen Andeutungen knüpft sich nun auch unsere früheste Kunde des Handschriftenhandels im Mittelalter an die Universitäten, und der Sorge der Uni- versitätsbehörden für die Interessen ihrer Studirenden ver- danken wir die Erhaltung der meisten Nachrichten über ihn. Erst in späterer Zeit war er im Stande auch in anderen Gegenden ein günstiges Feld der Wirksam- keit zu gewinnen. Eine Geschichte des Handschriften- handels ist daher auch gewissermassen gezwungen die statutarischen Bestimmungen der einzelnen Universitäten — 6 — als Leitfaden eu wählen und hieran die wenigen anderen Bemerkungen zu knüpfen. Dass dabei Italien und Frank- reich vorantreten müssen erfordert nicht allein die vorwie- gende Bedeutung des in ihnen am^ stärksten entwickelten literarischen Verkehrs, sondern auch die in Folge dessen Statthabeade grössere Ausführlichkeit der gesetzlichen Be- stimmungen. Die Statuten der anderen Universitäten waren überdies alle nach den der ihrigen gemodelt, sp dass im späteren Verlauf der Darstellung, zum Theil auf das Vor- ausgehende Bezug genommen werden kann, zumal auch namentlich für Deutschland die Quellen viel dürftiger fliessen. — Ist demnach eine Zersplitterung des Materials nich| ganz zu umgehen, so lässt sich doch wenigstens ein Punkt im Allgemeinen betrachten, nämlich die Preisverhäitnisse im Handschriftenverkehr. Dass es hierbei natürlicherweise nicht auf die Angabe der Preise einzelner Bücher aus ver- schiedenen Zeiten, deren mit Leichtigkeit eine grosse Menge zu beschaffen ist, ankommen kann, bedarf wohl Heiner Auseinandersetzung. £in derartiges Verzeichniss kann im- mer nur ein Conglomerat unzusammenhängender Notizen bleiben, aus dem kein eigentliches Resultat, eine gewisse, Norm der Preisansätze sich ziehen : Hesse, zumal fast durch-p gängig von den citirenden Autoren verabsäumt wird, das Format, den Umfang und das Material der betreffenden Manuscripte anzugeben; dies wurde mancherlei bei den Preisen anders erscheinen lassen, denn es ist naturlich, dass die Abschrift eines Werkes zu der noch einmal so viel Pergament oder Papier verbraucht worden war als zu einer anderen, auch selbstverständlich theurer sein mussta* Da derartige Angiaben jedoch immer einiges Interesse dar- bieten, so ist unter den Beilagen eine Zusammenstellung eines Theils meiner dahin einschlagenden Notizen aus dem 13. bis 15. Jahrhundert gegeben. — 7 — Aof die Preise im Einzelnen infloirten natürlich gar sehr die mannigfachsten Umstände: Seltenheit, grössere oder geringere Nachfrage, Altßr, Schönheit, Ausf|tattung und Zu-- stand der HandschrifL Nur ein paar Beispiele mögen diese schwankenden Verhältnisse erläutern und zeigen^ wie wenig im Grande genommen dje Auiführung abgerissener Preis* notizen nutzen kann. In einer griechischen Handschrift, enthaltend Catena SS. patram in xil prophetas minores et lY. majores (aus dem 11. Jahrhundert, 443 Bl. Pi^rg., Fol.), findet sich die Bemerkung eingetragen: Aestimatus est hie über florinis xxx. feliciori autem tempore florinis xlv.. utpote perquam difficiljs inventu in mundo. Bandini'' er* wähnt erläuternd dazu, diese Notiz sei zu der Zeit einge- tragen, als die Bulgaren Canstantinopel verheert gehabt hätten. Aus Bologneser Contracten ergiebt sich unter An» derm auch, dass der im 13. Jahrhundert aufkommende Schriflductus seiner grösseren Gerälligkeit wegen viel mehr Liebhaber fand, als der älterer Codices und dass d^o^nach ,4libri de litera nova^' weit höher im Preise standen als „libri de litera antiqua'^ ein Yerhältniss, das sich aller- dings in der Sammlerzeit des 14. und 15. Jahrhunderts,, und zwar aus ^deren Gründen, wieder umdrehte. Eiin gleicher Vorzug wurde , wenigstens in Italien , den Hand- schriften „de litera Bononiensi^' vor denen „de litera Pa- risina^* überhaupt gegeben'^. So standen ferner die juri- stischen Handschriften fiusserbalb der Universilätsst|ä(}te, der mangelnden Nachfrage wegen , in geringerem Prejise, wie dies aus einem Brijefe des Ambrosius (T^aversarins) Ca- maldulensis aus Florenz hervorgeht, in dem es beisst: Sex* tum sententiarum non despero habiturum, cum mediocris voluminis sit pretiique mediocris quan^ veneat apnd vos'^, Ueberdies beziehen sich auch die gewöhnlich und von Al- ters her in Beitreif der Uandschrifteopreise cUirten Beispiele me^st ai^f bi^son^ers durcb ScbSnWt unjd A^s^^tupg — 8 — bemerkliche Exemplare. Die grosse Masse der Handschrif- teo war dagegen mit der grössten Einfachheit aasgeftthrt. Der Bologneser Jarist Odofredi spottet sogar im 13. Jahr- hundert über den theilweise mit Büchern getriebenen Luxus, indem er sagt: Dixit pater filio... Vade Parisius, vel Bo- noniam, et mittam tibi annuatim centum libras. Iste quid fecit? Ivit Parisius et fecit libros suos babuinare de literis aureis. . . Hodie scriptores non sunt scriptores, imo pictores^^. In ähnlicher Weise hält sich auch ein Schriftsteller des 12. Jahrhunderts darüber und über die Unbehülflichkeit so vieler Handschriften auf: Yidebam (Parisiis) quosdaro bes- tiales in scholis gravi auctoritate sedes occupare, . habentes contra se scamna duo vel tria, et descriptos Codices im- portabiles aureis litteris Ulpiani traditiones repraesen- tantes". Eine Art von Usus in BetrefT des Preises der häufiger vorkommenden Handschriften mochte sich aber doch wohl mit der Zeit gebildet haben ; denn in den Universitätsstädten standen die Handschriftenhändler unter strenger Controle und ausserhalb derselben musste sie auch die starke Con- curreuz der Privatabschreiber nöthigen eine gewisse Norm innezuhalten. So zeigt sich denn z. B. im 15.Jahrhundert in Oxford für die meisten der gangbaren grösseren theolo- gischen Werke der fast stationäre Preis von 13 Shilling 4 Pence oder 20 Shilling; dafür spricht ferner die oft auf den leeren Schlussblättern der Handschriften eingetra- gene Bemerkung: Iste Über valet.... In einem Exemplare von Innocenlii IV. apparatus super decreto steht geradezu: Iste über valet Padne libram et dimidiam venetornm gros- sorum^^. Ein ausführliches Beispiel aus Bologna findet sich unter den Beilagen (I, 2.) abgedruckt. Nach dem oben Angegebenen kann also hier nur die ziemlich allgemein übliche Art und Welse der Preisberech- nung in Betracht kommen. Diese erfolgte bei der Anferti- — 9 — gang und dem Verkaufe neuer Handschriften fast nur nach dem Umfange, anfänglich nach Sexternen, später nach Qua- ternen und zwar letzteres namentlich in Italien. Ebert'^ föhrt aus den Handschriften der Wolfenbütller Bibliothek folgende Beispiele derartiger Berechnungen an. In einem Bande medicinischer Autoren (Avicenna, Averroes, Rhases, Serapion undJsaac) steht die Bemerkung: Valet octo flore- iios propter magnitudinem anlorum, vel ad minimum sex- ternus unus valet 4 solidos antiquae monetae Brunsvicensis. In einem anderen medicinischen Miscellaneeubande ist ein- getragen: Sunt in isto libro sexterni 46 et valet sextemus unus duos solidos antiquos Brunsvicenses , sed in consiliis valet sextemus unus tres solidos Brunsvicenses. Eine Summa Pisani hat laut der Inschrift einen Werth von 8 Gulden und jede Sexterne galt duos solidos antiquae monetae Brunsvicensis. Eine andere Handschrift welche ausser mehreren historischen Werken die Dialoge Gregorys des Grossen enthält, ist folgenderroassen berechnet: Con- tinet Über totus 20 sexternos et valet sexternus unus 2 solidos antiquos monetae Brunsvicensis. So heisst es fer- ner in einer Handschrift der Erlanger Universitäts- Biblio- thek, enthaltend Lectiones et collectae pro singulis diebus per totum annum (164Bl.Perg., Fol.)^^: Istud collectaneum est completum a. 1342. sub domina Margareta de Brunecke abbatissa in Frauweuthal etc. Constitit autem in pergameno iii.t. et 1 sol. hallar. Pretium vero scriptoris iii.t. et xxviii. hallar. Summa totius vii. t. et xiv. den. Sed pro illuminatura ix. sol. brevium. Insuper ligatura cum clausu- ris X. sol. br. In den Rechnungen der Finanzkammer der Herzöge von Burgund findet sich im Jahre 1467 folgender Vermerk: A Yvonnet le Jeune, clerc escripvain pour avoir contre escript et grossu en lettre bastarde, ledit livre intitulö: La vengeance de Nostre Seigneur Jesus Christ, poor MdS., contenant xxxviij quayers (wohl Quaternen) de — 10 — parchemin, au pris de xvj s. le quayer, foot xxx l viij s.^^ Noch ein anderes, wegen seiner Ausführlichkeit besonders interessantes Beispiel steht am Ende des ersten Buches einer Handschrift von Heprici Bohic in decretalibus iibri V. (geschrieben in den Jahren 1374 und 1375, 758 Bl, Perg., FoL)^^: Item sciendum est quod iste primus libef fuit ttltimate scriptus Et in isto primo libro sunt xiii ^i*- stemi cum duobus foliis. In secundo cum tabula xvi cun^ viii foliis In tertio et in quarto xviii cum semi unius. In guinto xiv. Et quilibet sexternus in scriptiira constitit x solidos francorum per xvi solides Et totum fecit scribere jfrater Stephanus. Et totum scripsit de propria manu §ttii predictus dominus Gull, de Bruolio. Et sie predicti Ixii sexterni cum semi unius constiterunt juste in scriptura xxi Üb. cum y solid, sunt juste xxxix franci cum xii 4ßD* Item fuerunt decem böte de pergameno vitulino cum semi pnius posite Upde quelz bota cum rasura et reparatione foraminum constitit xxxvi solidos Et sie constitit predictus Über in pergameno xxiii francos cum x selidis. Item scien- dum est quod quinque magno littere auree de principiis vi librorum cum prima litler^ fabule constiterunt xxx soli* dos. Item sciendum quod tota alia illinatura de adnro et fubro constitit iii francos cum \i solidis. Item sciendum est quod exemplar loUus Iibri constitit in locagio Martino bitd^Jilo Carmelitarum quinqpe francos. Item prp foranini- bps r^aralis in margiqibus cum tentione Iibri i([ solidos. I^em .proligatura ii frai^cps. . Summa totalis de pmnibus ex^ pensis factis in predictis duobus voluminibus Ixii lib. can| ifi Saudis que juste faciunt Ixxviii francos cum tribus ^olidis. Hier sind also Rubricirung und Einband schon mitver- rechoet, während dies nicht durchgehends geschehen zu SjBin scheint: Wenigstens führt Ebert a. a. 0. einen Brief dßs Leonardo Dati vom Jahre 1443 an^ in dem es heissl: — u ^ Poseit ei[arator ex esemplo v, ehariarius ex Charta flore;* nas duos; minus vero nihil; r«stabit et minius et ligat^ra^ Auch in englischen Handschriften finden sich Beispiele iiier-* für; so steht in einem Exemplar der Evangelien mit Glossen aus dem 13. Jahrhundert : Summa litteraram et paragrapborqm sine capitalibus litt<$ris, fere vig., .Qonstani xxvj, dßnariis, computatis ccc pro i. denario, pro xanoni^ bus scribendis viij. den,; adponei^dum in corjrigUs i;'don.( iD percameno, ebol Summa tocius custameiiU noatri iij. solid, ob. minus^^ In einer andern Handschrift aus dem 15. Jahrhundert steht yevmerkt: Item de .magnis literis xlvij. prec. iij. den. Item de Paraffis x. cxli. pre^. x» d* ob*; xig. d« ob*^^ Doch varürten hier natürlicherweise die Preise ungemein, je. nach der grösseren oder geringeren VoIh lendung der Kubricatur; der Enlumineur Lpyset Lyedier in Brügge erhielt 2. B. 1467 für das Hundert ^^paitapheis et lettre»'^ 3 SouSvOder für die Rubricirung des betreffenden Werkes in Summa 5 Liv. 12 Soua 6 Den.^^ Eine ganz abwei-f chQpde Bereohnungsweiae für eine HandsA^hrifl bieget dage- gen eipe Notiz aus den in Dijon beflndlichep ReehnungSi* papieren, dßc Herzöge vonBurguod, Hier heiifi^t es im Jahre 1454^^: Droin Ducret, clero i D^jon, Yß(}Q\l du .duc 5 fn i^= 28 fr, (40 c.) pour avoir escript en parcbcmio, ÜHtoir e et dicti^ du banquet du duc , faict ä Lille:, le !l7 :F^yrief 1453; contenant IxvJ feuillets en volumes chaque f^uillet au.prix d'vm gros, p rix aocoustum^. .Der Schreiber Henryet d^ Guez zu Lille hatte 14^6 für das Folioblaftt (incl. des Pergameuts) 3 flandrische Groschen erhalte^* Neue Handschriften wurden übrigens selbst von wirk- lichen Händlern öfters in Quaternen, noch uneüngebupdem verkauft, einen Theil der Ausscbmückung den Kljiufeiitt überlassend. Namentlich pflegten in Rüclusicht hierapf diß itaiienischeu Miniatoren in der Hauptverzierung des erstep Blattes eipen abg^m^s^n^n Raum zu lassen, ip w^lcheii — 12 — der neue Besitzer sein Wappen eintragen lassen konnte-^ Ueberhaupl erfolgte wohl nar in den älteren Zeiten die Herstellung der vollständig fertigen Handschrift von der Hand eines Einzigen; später als sich die Gewerbe vervoll- kommneten, die Kalligraphie and Miniaturmalerei eine hohe Stufe erreichten, trat eine Trennung, eine Theilung der Arbeit ein. Daher kommt es denn auch, dass man in man- chen Handschriften die Räume für Miniaturen oder verzierte Anfangsbuchstaben noch unausgefQIlt findet, oder dass diese letzteren aus einer späteren Zeit stammen als der eigent- liche Text. Es kommen sogar auch Beispiele, sowohl in deutschen als französischen Handschriften, vor, dass die Miniaturen selbstständig angefertigt und dann in den be- treffenden Codex hineingeklebt wurden^®. In solchen Fällen gab man zum Theil an gehöriger Stelle eine kurze Andeu- tung des Gegenstandes, der in die Lücke kommen sollte, wie es z. B. in einer Wiener Handschrift heisst: Qui se faczano due homini che giostreno^^. Die Kosten einer derartigen luxuriösen Ausstattung wa- ren aber auch sehr bedeutend, wie die fttr einzelne Pracht- roanuscripte im 14. und 15. Jahrhundert gezahlten Preise beweisen. Eine darauf beziigliche Notiz befindet sich un- ter Anderm auch in einem Exemplare der Romans de Saint-Graal et de Merlin (aus dem 14. Jahrhundert, Perg., Fol.): En cest roman alt vi" et vi grosses lettres ymagi- neos, quI chascune costoit un florin^^. Besonders reich- haltige Notizen liefern in dieser Beziehung die Rechnungen der Finanzkammern der Herzöge von Burgnnd aus der Mitte des 15. Jahrhunderts. Die Enlumineurs Loyset Lye- der und Guillaume Wyelant erhielten für eine Miniatur 12, 14, 18 auoh20Sous, fttr eine „lettre ystori^e'' 2 Groschen und 1 Sous. Bei der aufzuwendenden Mühe und Sorgfalt in Betreff solcher Prachtwerke ist es denn auch nicht zum Verwundern, dass häufig ein bedeutender Zeitraum zur — 13 — VoIlendoBg derselben erforderlich war. So findet sich z. B. in einem in der Toriner Bibliothek aufbewahrten Mis« sale romanum (aus dem 14. Jahrhundert, 425 Bl. Perg., Fol., mit Miniaturen und vergoldeten Initialen) folgende dahin zielende Bemerkung^^: Islud Missale secundum mo- rem Romanum est Reverendissimi Patris et Domini fratris Nicolai Sacrosancte Romane et universalis Ecclesie Sancti Xisti Presbyter! Gardinalis. Quod quidem ipse fecit inlu- minari et compleri infra duos annos cum dimidio cum, magna diligentia et labore. Daher kam es denn auch hau- flg, dass Besteller solcher Prachtmanuscripte die Verfertiger förmlich in Brod und Lohn nahmen und nach der aufge* wandten Zeit bezahlten. Beispiele hierfür liefern nament- lich die bttcherliebenden Herzöge von Burgund; seit 1449 erhielt z. B. Jehan Drieu, Enlumineur in Brügge, ein täg- liches Gehalt von 12 Sous, welches seit 1455 auf 8 Sous herabgesetzt wurde^^. Seitens der Handschriftenhändler kommt es auch öfter vor, dass zur bequemeren Uebersicht für Kau/lustige der Umfang der verkäuflichen Werke an einer in die Augen fallenden Stelle kurz bemerkt wurde, wie z. B. in einem Lucan: Chartae hujus libri scriptae sunt cxliv. et non plu- res, et pro singulo latere chartae versus xlii; in einem anderen: vi seslerni compiuti per me Mauro 1412, sowie in einem Horaz: Cartas cxxvi continet liber iste^'. Auch in einem Exemplar von Joh. Columnae mare historicum aus dem 15. Jahrhundert steht der Vermerk: Summa quaterno- rum xxxi. in fol.^^ Aehnliche Beispiele finden sich übri- gens auch in französischen Handschriften; so heisst es in einer Bible moralis^e en latin et en fran^ais: En ce livre a iili. c.xxii. feuillets, et ystoires (i. e. Miniaturen) ii.m.v.c.Ixxvi., und ferner in einem Exemplar der franzö- sischen Uebersetzung der Ethik des Aristoteles von Nicolas Oresmes: En ce livres de Ethiques a iic, iiixx,xi fuelles - 14 - •dt Mstoires Hc,etiifi^'. Doeh ist es auch sehr leicht «lOglich, dass diese Notizen dazu dienen solUen, sich leicht 4er die Ueberzeugang von der Vollständigkeit der Exem- plare zb verschaffen. Dahin zieH wenigstens wohl dieBe- merkang in einer Handschrift der Chronik Jean de Cour» «y's^'^: Cy ensuinent les particalaritez des compilations contenus en ce livre. Ou premier liure sont ix histoires -et iiij^ xiij chappitres Ou deux*"« liure sont v histoires et Ixv chappitres Ou iij"*® liure sont iiij histoires et Iviij H^happitres Ou iiij"*^ liure sont ix histoires et Ixv chappi- tres Ou v'"^ liure sent x histoires et iiij^iiij chappitres Ou ^me ijm-e sont V histoires et xlij chappitres SommO' de tout -vi liures xiij histeires et iiy vij chappitres. Au Pore sc. — Einen weiteren gemeinsamen Punkt könnte man aller- schule zu Vercelli zwei „Exemplatores'^ anznstelloii', die — f 2 — niH iea »«IlMreiidigsien tBIlchet'n mit den Fächern der Ja-« üspradeifs nod Theologie versehen sein mfissten ; der Reo- tor der Hochschule sollte die Miethpreise besUmmeA^ lo Ibhlicher Weise bestimm! ein Statut der Universilät Padua TonJahre 1263, dass nur kwei ,,StationaTii siTO Be«> delli^ Terhanden sein sollten, von denen der eine der h^ rislen^FaeulUlt, dei andere der Fäcultät der Medioiner und Attisien zugetMlt waiv (Eine theologische Fäcultät erliMI Padua erst viel später.) Beide waren salarirt, und zwat erhielt der erstle (Stationarius Joristerum) 40 Lire (im Werthe T«n 8 Ducaten), der zweite (Stationarius Medice- mm et> Arlisftcram) 12 Lire (oder 2 Dueaten 40 Solidi) jährlich. Sie waren h)side verpiiohtet Fecien zu halten und' zu verleihen, oder wie es' im Originaltext beisst: ha- bere et tenere petias et exeni|itaria in legibus, deoretis, et deoretaibis^ et phyiicis silb peena privatioois offtoil, et seüdoruffi deoem. pro er den Handschrift teaverkehr erlassen, die 1289 täm Tbeil eraeaert wurden. Es wurde den Stationarii eiagescbärft, auf correcla Exem- plare zu halten, die Mtethpreise nbcbt über das berkömo** liehe Mass zu erhöhen und die Vorräthe ihrer „Statio*^ Dicht nach anderen Hochaehulen zu verkaufen. Namentlich werde ihnen nach verboten, sich nürt den. Doctoren zu yerw ständigen, um' ältere Glassep durch neuere »i verdräagen; sie waren vielmehr gehaUen auch jeae stets vorrätiiig zu halten and auf Verlange» zu verleiben. Jeder: Cootravea- iionsfall gegen eine 4Mler die andere dieser Bestimmungeq eolUe mit 10 Lire gestraft werden, seit 1389 aber mit 100 Lire. Nur der zuletzt angegebene Punkt ist in den Be-> Stimmungen von 1289 nicht mehr erwähnt, da sich mittler- weile die Glosse des Accursius so aUgemeioe fieltuog ^run- gea batte, dasa di^ älterea gar aicbt mehr J)eachtet wurden. — 24 — Erst mit dem Ende des 13. oder Anfang des 14« Jahr- iMhderts kttmmerteD sieh die Univenitälsbehörd«! om das Handschrlftenwesen und erliessen genaue Beslifliiiliiiiigefty laiaeDtlich bezüglich des Verleihens der Pecien; die FiJr** derong eines wirkiioiien Handschriftenhandels scheint weni- ger in ihrer Absiebt gelegen zn haben. Es wurde feslge«* setzt, dass jeder Handsohilflenhündler, welcher Bücher Terleihen wolle (Stationarius peciarum), 117 nahmhaft gemachte und nach Pecien berechnete Werke^ vorraihig halten mtisse. Für die Correctheit derselben hatten die Peoiarii zu sorgen, die zugleich die Aufsicht über das ganze Leihgeschäft führten. Sie waren sechs an der Zahl (drei Italiener und drei aus anderen Ländern) und wurden jähr* lieh aus der Gesammtheit der Uniyerätätsglieder gewählt. Die neugeschriebenen Bücher und Pecien mussteat ihaen ztfr Durchsicht und Correctur vorgelegt werden, sowie über- haupt jährlich zu einem bestimmCen Zeitpunkte die gesumm- ten Vorräthe der Stationarii peciarum. Diese hatten eidlieh zu erhärten, dass sie nichts verheimlichten und zurückhiel- ten; wurden fehlerhafte Bücher vorgefunden, so mussten sie auf Kosten des betheiligten Stationarius durch Univer-» sitätsmitgileder, die im Besitze des gleichen Werkes sich befanden, verbessert werden. Nach Sehluss der Revision machte der Bidellus generalis die für richtig befundenen Bichervorräthe öffentlich bekannt. Waren dessenungeaichtet fehlerhafte Pecien durchgesohlöpft und ausgeliehen, worden, so hatte der betreifende Abschreiber, im Fall er die Mängel entdeckte, die fehlerhafte Pecia den Peciarien auszuliefern. Dieselbe wurde cassirt und der betheiligte Stationarius verfiel in eine Strafe von 6 Solid! , die zur Hälfte in die Universitätscasse flössen, zum Viertel den Peciarien und zum Viertel dem Denuncianten anheimfielen. Alle Ihr Amt und ihr Geschäft betreffenden gesetzlichen Bestimmungen halten die Stationarii in ihrem Local (Staiio) — M — aa eioer in die Aogei fidlendea Slelle anzaeGhlagen, damit jeder Kunde daren Einsieht nehmen kannte. Sie dvrflen Niemandem die Aosliefenug Yerhandener Pecien verweigern ^ ausgenommen waren die Reiegirten mid nxeiedirten Schreiw ber (piirali), denen vielmehr bei Stcafe gar nicl^ getieheni werden dnrfte. Der Notar der Universität halte ihnen ei dem Behnfe stets ein genaues Yerzeichniss dieser Personen eimnhftndigen, das elienfoils in der Stalio anznsohlilgen war. Die Stationarü mnssten ferner bei der Anfertignng von Peeien nener Werlie genau auf das vorgeschriebene Mass halten und ältere Exeropiare nach der Taxe reduw. Giren. Auch die Miethpreise worden genau bestimmt^ fl7 deü gangbarste und am meisten gebrauchten Werlte, die eben Torräthig gehalten werden seilten, würden nach Pecien iaxirt und deren Preis festgesetzt. Derselbe war nicht durch«« gehends gleich, vielmphr fand die Gesuchtheit und Seltene beit der betreffenden Werke Berücksichtigung. Meistentheila war der Ansatz jedoch 4 Denare fttr dip Qaateme oder 2 Denare (ungefähr 4 Pfennige) für die Pecia. FUr die nicht sp^iellaustaxirten Werke galten allgemeine Regeln, und zwar ffir den Umfang der Pecia das oben angegebene Zeilenmass, fttr den Miethpreis 4 Denare für jede, alset das Doppelte von dem fttr die speciell angeftthrten gelten- den. Beim Verleihen ausserhalb Bologna's konnten 2 De« nare fttr die Quateme mehr genommen werden; ttbe< 30 Miglien Entfernung hinaus dnrfte aber gar nichts weg« gegeben werden, bei Strafe von 10 SoUdi fttr jede einzelne Pecia. Aus späterer Zeit finden sich zwei Abweichungen von dieser Bestimmung; ein Zusatz zu den Statuten setzt die zwischen den Jahren 1390 und 1400 geschriebenen Lectnrae auf 6, fttr ausserhalb auf 8 Denare die Pecia ; ein anderer reducii't dies auf die Jahre 1393 bis 1400 und stollt von da an den alten Normalpreis wieder her. — 26 — Die Stndireflden , weSch» Peciea xam Absehreiben eiiU Bakmea, hatten bei des SiaUonarii dafär ein PCand zu liinteriegen, welches diese in einem besonderen Journal vermerken mnssten. Für sichere Aaftewahrang lud Kück- liefening der anvertrauten Pfdnder hafteten die Stationarii Bit einer Cantion von 100 Lire. Eine verlorene Peeia dagegen hatten die Studirenden mit 10 Soiidi zu veiigüten^ Dies vrMren die Bestimmungen und Verhältnisse in Be- treff des Gesehfifbes der Stationarii peeiarumv nicht aber der Stationarii im Allgemeinen. Savigny bekaof^lel zwar, sie hätten den commissionsweisen Debit von Handschriften nur nebenbei und gelegentlich betrieben, von einem vth^ Hohen .Handsohiiftenhandei wire ab^ in Bologna gar nicht üe Rede gewesen. Dagegen aber sprechen verschiedene Stellen in den Statuten. Es geht ans denselben hervor, dass nicht alle Stationarii sich mit dem Verleihen von Pecien adigaben, wie die Bingangsphrasen i verschiedener Bestimmungen beweisen, als: Slationarii exemplatenentes... Slationarius qui pecias tenebit pro tempore, so wie daa Abwechseln in den.bezttglichen Abschnitten zwischen. Sta-» tionari^s pedarum und Ststionarius librorum. Auch das Vorkommen von Venditores librorum in den S«lzungen der Stadt spricht gegen SavJgny's Behauptung. Bei dem. pro^ ssen Büoherbedarf, wie ihn der bedeutende Zusammenfluss von- Studtrendeä in Bologna hervorrufea musste, koamte dit Intwickelung eines selbstständig geführten Handsohrifteo^ handeis der Stationarii nicht ausbleiben und wire in der That auch wohl nicht zu hemmen gewesen, wenn dies wirk- lich In der Absicht der ünivisrflts^behi^rden gdegen hätte. Allerdings führt Savigny die Bestimmung an, dass deaSta-* tionarii und Studifebden der Ankauf von Handschriften zu dem Zwecke, dieselben mit Gewinn wieder zu verkaufen, watersagt gewesen fiel. Eniwedcf muss dies aber ekm» veraltete und veigessen§ Verordnung gewesen sein oder — 27 — Dor auf die Stätionarii peciarum bezogen haben ; 4enn der Ankauf ttberhaapt wurde ihnen aichl aatersagt ud s« eiaem anderen Zwecke als dem desWiederverkaofes döffle derselbe Seitens der Stätionarii wohl nicht staügefandea haben. Begünstigt warde der Handschriflenhandel in Bo« logna aUardings nicht, und zwar deshalb, am der' Stadt die vorhandenen Bflehervort'äthe mögiicfast za tehaHen« Necfh im Jahre 1834 wurde den Sludlcenden untersagt^ bei ihrem Wegzüge aas der Stadt Bücher ohne speeieifa fiHalibiiisa mitzunehmen. Die Statuten der Stadt vom Jahre 1259 verboten den Stätionarii bei Strafe von 10 Solidi mehr a\s die herkömin- liehe Provision bei dem commissionsweisen Verkaufe der Handschrillen zu nehmen. Diese Provision war auf iVa bis 2V2^/o vom Kaufpreise festgesetzt, mithin !so dürftig^ dass einStationarius librorum wohl schwerlich, hätte existi- ren können, wenn er einzig und allein auf einen derar-- tigen Handschriflenhandel angewiesen gewesen wäre. Kostete das Buch nämlich unter 6.Q Lire, so wurden 6 De- nare auf die Lira vergütet, kostete .es. mehr — 4 Denare, und zwar zur .'Hälfte vom Käufer, zur Halde vom Verkäufer. Uebertretungen würden Seitens der Universität mit einer Strafe .von .10 Lire und qnit Absetzung bedroht. Ohn^ Vorwissen des Verkäufers durfte übrigens kein Stationarius ein derartiges in Commission erhaltenes yferk für sich selbst kaufen oder J^aufen lassen, bei Strafe von 20 Solidi. Die Stätionarii geh^rteD ibrigena an den Schutkver«« wandten der Universität und genossen die Rechte uadFr^ heiten der Glieder deitfseiben; vfde von ihnen gehörten zu den Bidellen , wie denn tiberhaupl jeder Bidell aif GrnMl der bestehenden Bestimmungen Pebien verleihen darfte, aber auch nur dies. Jährlich fand eine neue Vereidigung und Verpflichtung auf die bestehenden Verordbungen statt — 28 — In ähnlicher Weise, wenn auch nicht so genan Und iosführlicfa , waren die Verhältnisse des Handsdiriftenhan- dels anf anderen Italienischen Universitäten geregelt. Ge- aanere Details lassen sich jedoch vor der Hand nur von der Universität Padna nachweisen, und zwar stammen die benatzten Statuten derselben aus dem Jahre 1465, also ans der Zeit knrz vor der Verbreitung der Buch* dnickerkunst in jenen Gegenden. Dies ist namentlich in Betreif des Pecienwesens zu berücksichtigen ; da sich näm- lich im Verlaufe von beinahe 200 Jahren der Handschrift, tenhandel bedentend entwickelt und an Wichtigkeit gewon- nen hatte, die Bücherpreise verhältnissmässig auch nicht unbedeutend gesunken waren, so war die Regelung des Pecienwesens auch keine so hervorstechende Frage mehr. In Betreif desselben ist daher auch nur gesagt' , dass das Mass der Pecia dasselbe wie in Bologna sein sollte. Da- gegen war der eigentliche Handel mit Handschriften weit weniger beengt, namentlich auch der Handel nach auswärts nicht verhindert. Zum Betriebe des Handschriftenhandels bedurften die Stationarii auch in Padua, da sie auch hier wie auf den meisten italienischen Universitäten zu den Universitätsge- nossen zählten, der speciellen Erlaubniss des Rectors und des Universitätsrathes , von welchen sie in Eid und Pflicht genommen wurden und ein förmliches Anstellungspatent erhielten. Spätestens binnen vierzehn Tagen darauf hatten sie eine Caution von 400 Lire oder Bürgschaft dafür zu bestellen; die Summe dieser Caution scheint zwar höher ab in dem bedeutenderen Bologna, doch ist nicht ansser Acht zn lassen, dass der Werth des Geldes seit 1259 nicht nabelrächtlich gesunken war. Wie in Bologna mussten die Stationarii den Text der statutarischen Bestimmungeh bei Strafe von 30 Lire in ihrer Statin anschlagen; von dieser Strabumme fiel ein Drittel dem Rector der Universität ein» ~ 29 — DrIltsI dem Flscus and eis DrtClel der Univereltiltoagse iso. Was non den Handschnftenhandel treibst aiibelrift, so ist auch in den Paduaner Statuten aussohliessllch von dem commissionsweisen Verkauf der Handschrillen die Rede« Die Provision dafttr betrug: bei einem Werthe von unter 3 Lire — 12 Denare für die Lira, bei einem Werthe über 3 Lire aber nur 6 Denare, zur Hälfte von Seiten des Ver^ käafers, zur Hälfte von Seilen des Käufers zu entrichten. Maditen die Stalionarii höhere Ansprüche, so sollten sie in eine Strafe von 4 Lire verfallen. Da jedoch gleich darauf das Zttgeständniss folgt, dass sie nach Abschluss des Ge- schäftes beliebige Geschenke vom Käufer oder Verkäufer annehmen könnten, so kann man in dieser Bestimmung nur eine hohle Form erkennen, die vielleicht aus Pietät gegen früher statthabende Verhältnisse ihre Stelle behatten, im Laufe der Zeit aber alle Bedeutung oder Anwendungsfiihig^ keit verloren hatte. - Ausserdem enthalten die Statuten noch einige Bestim- mungen über das Verbalten in Betreff gestohlener und ver- vntreuter Bücher, sowie auch die für den Ifandschriften« iandel nicht ganz bedeutungslose Anordnung, dass den Studirenden das Verpfiinden von Büchern untersagt war, wozu nur der Reclor der Universität ausnahmsweise Erlaub* «SS ertheiioD konnte« Sodann ist noch bemerkeftswerth, dass den Juden der Aufkauf von Handschriften und der Handel damit unbedingt verboten war; besassen sie jedoch selbst solche oder hatten sie sie vielleicht auswärts ange«- kauft und eingeführt, so konnten sie dieselben nur durch die Vermittelung des Bidells oder eines vereideten Slatio* Darins veräussem. Ganz genau mag es jedoch mit dieser Anordnung keioesweges genommen worden sein, denn es wird sich später ein Beispiel für den Handschriflenhandel Seitens eines Juden finden« Wie in Bologna wurden übri«- gens die gröberen Zuwiderhandlungen gegen statuCarische — 30 — B€fttiiiiMiiiiie» mtt AilsfltositoQg ats dem llnivforisititorer^ imnde tnd Verlust der Privilegien desselbea gsahndet, ver- schärft jEugtelDh durch das VerbDt des Verkehires mit der^ artig! GeSchteteo. üeber die Art und Weise des gescbäftlicbett Verkehrs der reineo Haodschriftenhändier in den Untversitätsstädteil Ifisst sith aar wenig sagen; darüber mangelt es an genß. genden oder wenigstens auaführlichen Daten. Nur zu ver»«» «luthen ist, dass ziemlich allgemein in Betreff der commissi«* «nsWeise dehittvten Handschriften eiad ähnliche Art Foa Buch/ührang stattgefunden hat, wie in Betreff der oben er** w&hntea Pfönder beim Verleihen) oder dass etwa auch fötmliche Verzeichnisse des gesammten Vorrathes vorhan«* den waren und die Handschriften mit dem Preise bezeieh*« net wurden. In den Statuten der Padoaner Universilit finden sich wenigstens einige dafiiuf bezügliahe Bestimmin^ mungen; Lib. HI. cap. 24. heisst es nämlich: „habeat etiäm librum uoum in quo scripti sint omnes libri cum suis jnter^gffis venal^s cuan nomine venditoris, et quantitat» f>Taecii non per cifras sed per litteras Claras*^ und zwar bei Strafe von 20 Solidi. Aach einzelne Handschriftea bieten dahin zleiende Bemerkungen. So heisst es in ei-*- fiem Priscian (aus dem 12.. Jahrhundert, 142 BI. Perg. 4.): Detur Priscianus major pro duobns flcrenis; in einer an- deren Handschrift, Martianus Capella und PerSius enthal- tend (aus dem 12. Jahrhundert, 63. Bh Perg. 4.), steht von einer Hand des 13. Jahrhunderts: Persius beae po-* stillatus et Miartialis Gapella com comento vakir. quatftoi* Horenorum cum signo 666-4"; ol>ön auf dem Rande des Deckels^ eines Exemplars von Isidorl etymolof^arum libh XX. (aas dem 13. Jahrhundert, 87 Bl. Perg. 4.) findet sidi die Bemerkung: Isidonis etymologiaram florenorum quinque, ^artarom 87, sigaam N. ; und endlich an derselben Stelle eines Exemplars von Coiuccii Pierii SaUitali de feto et for<^ — 81 — 4inKi libev («08 dein 14. JahrinHidert , 65 . Bl. Perg. 4.) : Liber de fito el fortflu seowidim Doülsam Cohicram t8« iorum diorom com dimidio oitm sign» A. A. A.4"^'\ Auch ist es nicht unwahrscIieiJklich, dass die HandiehiilteBhändier sidh 2ii|^eil:h mit der Anfovtigong def fiinbftmte bescüMfUg« ten (wenn man einige dahin zielende Phrasen wörtiieh nehmen kann), nicht unwahrscheinlich aber auch nn des«» willen, vrisil der reine Beirieb des Handschriftenhandels wohl sehwerlich die Zeit eines Mannes auszufüllen ver^ mechte, wenn er nidrt noch nebenbei als Abschreiber oder sonst wie thtttig war. So beschwert sich deanz. B« An«- gelus PoliUanus bei der ErwXhnung eines von Petrarca selbst geschriebenen Rxemplares der Epistolae ^miliares Cicero's über den ^,Biblidpola'*: Sed hie posterior quem dixi codex ita est ab indulgente bibliqpola congJutinatns, ut una transposita paginarum decuria, contra ^uam notata Sit nameris deprehendatur. In ähnlicher Weise heisst es tu der Vorrede von Sophiani de re milHari libri versio latina: Librum de re militari et instnimentis bellicis vetn* State attritum et sive librarii negligentia non inscriptam, sive bibliopdlae inertia nomine auctoris spoliatum est, in latinom veHerem seimonem efflagitasti^*, wobei jedenfalls auf die unterbliebene Bezeichnung des Inhalts anf dem Rttcfceitt oder auf dem vorderen Deckel hingedeutet wirdL IXesgleichen heisst es auf dem Vorsetzblatte eines früher im Besitze des Anffelus Politianus gewesenen Theokrit: Angell PoHtiani codex. Emi solutom 1. 6. lora vero^ um«- bilici, tabellae, corium, bibliopola constiterunt 1. 2. s. 6.^ Ob hierbei aber auf die Provision deS' Handschriften* hindlers oder auf die Besorgvng des Einbandes, worauf das voi^aufgehende corium abzielt) Bezug genommen wird, ist nicht ganz deutlich. In Folge derartiger Veitfiltnisse mochte es denn auch wohl geschehen sein , dass selbst in den Universittttsslädten die Hand cbriftenhüildier gewisser* — M — jnassen iriitdenBachbiädeni verschmolzen; in Padiia we« iiigstens waren beide Gewerbe yerpflichtet (Lib. III.. eap. 28)' VerzeichnisiSe der vweideten Stationarii und Ligaioret librorum ia ihren Locaüen anzasohlageD. *^ Man ersieht nicht allein aas dem oben Angeftthrtea •schon, dass der Gesohfiftskreis der gewissermassen zfinftif- ^en Handschriftenhfindler der UniversttätsstUdte ein ziepolich beengter gewesen 6ein muss, namentlich wenn sie sich ge- wissenhaft nach den gesetzlichen Bestimmangen richteteDf sondern dies lolgt zum Theil auch nooh aus der Einseitig- keit der in ihnen betriebenen Stadien, die sich fast a«s<- schliesslich auf das römische und canonische Recht (wie in Bologna), auf scholastische Theologie und Philosophie er^ fitreciiten« Di^ Statuten der Paduaner Universität sprechen 40gar (Lib. III. cap. 23.) ganz ausdrücklich nur von Statio- narii, die in ihren Localen „libros medicinales an orat»- rios et poetas aut theologicos^* feilzuhalten beabsichtigten ^^ Die Genügsamlieit der älteren Zeiten in Bezug auf den ge- 4ehrten Studienapparat war ausserordentlich und begfin« stigte keinesweges die Anlegung von Privatsammlungen« Wenn, wie Savigoy anführt, im 13. Jahrhundert der ge- rammte Büchervorrath vieler Doctoren des Rechts au Bo- logna aus nicht mehr als 4 bis 6 Bänden bestand , daran- ler nicht einmal immer die Rechtsquellen vollständig, so waren dies gerade keine aufmunternden Verhältnisse für den Handsohriflenhandel; diese wenigen Bände waren bald 4ingeschaift oder abgeschrieben. Erst mit dem Beginne des 15. Jahrhunderts gestalteten sich die Verhältnisse günstiger. Schon von verschiedenen . Seiten war gegen das Ende des 14. Jahrhunderts an einer Wiederbelebung des Stntiama der alten Klassiker gearbeitet Worden, und nidit ohne Er- folg. Dazu trat hinzu, dass sich die Lage des byzantini* sehen Kaiserreiches mit dem Beginne des 15. Jahrhonder- 4es inmttf' düsterer gestaltete. Immer mehr der vorneb«* — 33 — meren uad gebildeteren Griechen xeUeteo sieh iror dem drohenden Zusammensturz des morschen Staatsgebfiadds nach Italien nnd brachten nach ihrer neuen Heimath ihre vorgeschrittenere Bildung, ihren verfeinerten Geschmack und ihre Liebe zu den Wissenschaften, die Schttlze ihrer im Abendlande fast vergessenen Literatur. Nicht die alten, in den Fesseln des canontschen Rechts und der dilrren - Scholastik schmachtenden Universitäten waren es, die den Flllchtlingen eine freundliche Aufnahme bereiteten, sondern mehr die grossen und reichen Handelsstädte, wie Venedig ifnd Florenz, und die vielen kleinen Fürstensitze. Ihre Ueber- siedelong trug bald die gedeihlichsten Früchte; sie traten ^ als Lehrer und Verbreiter ihrer heiroathllehen Bildung auf, . nie eröffneten von Neuem die fast verschollene Schatzkam- mer ihrer Literatur den wissbegierigen Blicken ihrer neuen ^ Landsleute. Bald schätzten es sich alle irgendwie bedeu- tenden Städte Italiens zur Rhre, in ihren Mauern, wenn öfters auch nur vorübergehend, Lehrstühle für die freien Wissenschaften, namentlich für die klassischen Sprachen, fiir Rhetorik und Poetik zu errichten. Die literarische Thätigkeit fand eine neue Nahrung dar- an, den Nichtkennem der griechischen Sprache die be- deotendsten Werke der griechischen Literatur zugänglich zu machen. Neuer Stoff und neue Anschauungen boten sich durch sie zum Verarbeiten dar, und die Sucht, durch literarische Production, durch eleganten klassischen Styl zu glänzen zeigt sich sogar in sorgfältig veranstalteten Sammlungen der^eigenen Briefe. Der Eifer so vieler Au- toren, ihren Werken durch Dedicationen an hervorstechende Personen einen leichteren Eingang in das Publicum und überhaupt durch ihre Freunde eine möglichst weite Ver- breitung zu verschaffen, lässt annehmen, dass der Hand- sohriftenhandel auch hier von vom herein mitgewirkt ha- ben mag, wohin auch die oft vorkommende Bemerkung 3 — 34 — von Atttorem, dass ihre neueste Arbeit „proxime edetor'^ lu zielen scheint. Der Sammlereifer erwachte; den Schätzen der älteren Literatur wurde nachgespürt , der hervorstechende Werth 4er älteren , durch oftmaliges Abschreiben nicht nach nnd nach corrumpirten Handschriften gewürdigt, Bibliothekea errichtet. Die Bibliotheken Deutschlands und Frankreichs, i¥o das Interesse für diese neu auflebenden Studien noch ^Qhlummerte, wurden von reisenden italienischen Literatur- freunden (z. B. £aos Esculanus für den Papst Nicolaus Vt) in C^^ntributiOD gesetzt. Ja, dieser Sammleretfer ging aoigAf, bald genug in eine förmliche Bibliomanie übjsr^'^, die sobon Petrarca eine pestis «lala sed recens, et quae nuper divitum stttdüs obrepsisse Tideatur nennt, und die selbst vor unredlicher Handlungsweise nicht zurückschreckte, wie das Verfahren Poggio!s zu SL GaUan beweistt, dessentwe-« gen er sogar noch von seinen italienischen Zeilgenossen gewaltig gepriesen wurdo. Viele handschriftlichen Schätze wurden auch von Griechealand nach Italien hinübergebracht» um sie vor der Zerstörungswuth der sich immer weiter ausbreitenden Türken zu retten. Natürlicherweise eriiffoete sich auch dorn Handschriftenhandel unter diesen Verhält- nissen ein ganz neues Feld^ Der ganzen Sachlage nach konnten es nicht die zünf- tigen Stattonarii der Universitäten sein, die dem Hand- schriftenhandel ein mehr geschäftsmässiges Gepräge gaben und den Aufschwung der Wissenschaften im 15. Jahrhun- dert fördern halfen: ihr Verkehr war fast ausschliesslich auf die eigenen Producte der betreffenden Universität be- $chränkt^\ Es waren die Handsehriftenhändler in den an- deren Städten, die sich als freiere und selbstständigere Gewerbtreibende aus den verwandten Industriezweiges der Schreiber und Papiermacher (Cartol^i) heranbildeten und denen keine engherzigen Beschränkungen im Wege stan- — So- den. So zeigt sieh 4enn aoeft z. B., dass Liebhaber der klassischen Literatur, selbst ans dem literarisch wahr-« Hob bedeutenden Bologna, sich zur Erlangung ihres Bedar- fes an Florentiner Handschriftenhfindler wandten ; Briefe des Gardkids Nioolaus Perottl an Yespasiano in Florenz bele^ gen dies. Namentlich scheinen es nun die Gartolaji gewe- sen zu sein, die den Handschriftenhandel besonders calti- virten; häufig genug sind die darauf hinweisenden Notizen. Se heissi es z. B. in einem Corpus juris (Perg., Fol.) am Ende : Iste Über est mei Johannis Ser Bartholoma«i de 6ia- nettis de Pistorio, quem «mi Florentiae ad usum mei a qnodam cartuiario pro pretio Ducat XIV cum dimidio in anno 1451'^; noch mekrere Baispiele dafür werden sich weiter hinten Anden. Auch waren es selbst nach Brfln- dong der Buchdraokerkttnst die Papierhündler aus den^n ein« niobt unbetrAchtliche Anzahl von italienischen Buch« händlern hervorging, wie z. B. Luca dl Giovanni Bonac- corsi um 1472, Francesco di Dino di Jacopo 1481, Fran- cesco Cartolajo 1507, Agnolo 1509, sämmtlich in Florenz, Damiano di Moiili und Gian Antonio di Montall i482 in Parma, Zan Viotto ebendaselbst . bis 1507'^. Auch die Buchhändler zu Beggio: Prospero di Zanotto dal Bombaoe^ Pietro di Nigeni, Paolo di Sasse, die 1481 mit den Brü^ dern Bruschi einen Vertrag über den Verlag verschiedener Werke abschlössen^^, mögen ursprünglich Papierhäodler ge* wesen sein. Ja es scheint sogar als wären die Benennun- gen Cartolajo nnd Librajo als gleichbedeutend betrachtet worden, denn selbst Filippo Junta in Florenz nennt sich zuweilen Cartulajo. Hinderlich für einen so grossartigen Aufschwung des eigentlichen Handels mit Handschriften, wie ihn die r6- mische Kaiserzeit darbietet, in der sich sogar Anklänge an jetzige Verhältnisse vorfinden, musste es aber stets blei- ben, dass Gelehrte und Bücherfreunde nur in den bei wei-* 3* — 36 — lern wenigsten FMIen ihre Zofiacbt za den Vorräthen der Handscbrifteniiändler nahmen; meistentheils sachten . sie sieh die Codices zum Abschreiben zu leiben, namentlich wenn ihnen gerade ein tüchtiger und gewandter Schreiber zu Gebote stand, oder sie verschrieben sich geradezu einen solchen. Und Mangel war daran nicht, selbst nicht an sol- chen, die der griechischen Sprache mächtig waren; denn yiele gebildete und halbg^ldete Griechen, die eine Zu* flucht in Italien gesucht halten, waren durch Noth gezwun- gen worden das Abschreibergewerbe zu ergreifen, ein Grund, den manche sogar, wie z. B. Michael Apostolius aus Greta, in den Schlussschriften verschiedener Codices selbst an- gaben. Dessenungeachtet mehrte sich die Zahl der Hand- schriftenhättdler, besonders in den Städten Norditaliens, wo Wissenschaft und Literatur eine nachdrückliche Pflege und Unterstützung fanden, und hier wiederum namentlich in den Hauptplätzen des literarischen Lebens: Florenz, Mailand, Venedig. Wie bedeutend in Florenz alle mit dem Handschriften- wesen in Verbindung stehenden Gewerbe im Laufe des 15. Jahrhunderts vertreten waren, geht aus einigen Aeusserun- ^en des Angelus Politianus hervor, indem er sagt» das» der Bibliothekar des Mathias Corvinus: Florentiae Hbro& aiiaque ornamenta ei procurasse, dass: ex £truria Floren- tinaque potissimum civitate libri quam venustissime facti comparari solerent und dass dort: miniatores et scriptores infinitos, et moniales ipsas, quae quidem diversa volumina Pontificibus et Regibus scripsere ac picturis et auro exor- narunt seien ^^. Florenz war aber auch in jeder Bezie- hung eine Fundgrube für Bücherliebhaber; die bedeutende Bibliothek der Mediceer bot allein schon einen unerschöpf- lichen Stamm zur Vervielfältigung dar und an sie reihten sich noch die Sammlungen der Camaldulenserklöster und die reicher Privatpersonen. Von den letzteren wenigstens — 37 — ist es Dicht so ganz unwahrscheinlich, dass sie, in ähnli- cher Weise wie zu Bologna und an anderen Universitttten^ zum Theil zum Verleihen Bebafs des Abschreibens genutzt worden. Dahin scheint wenigstens eine Stelte in dem Te- stamente Bocaccio's zu deuten, wo es in Betreff des Le- gatars heisst: qnod d. Martinns possit uti diclis libris, et de eis exhibere coptam cui voluerit^^. So bemerkt auch Afflbrositts Camaldulensis bei der Nachricht von dem be- deotenden Umfange der Bilchersammlung Johann Aurispa*s, (noch ehe dieser sich dem Handschriftenhandel zugewandt hatte): Ex his honorifice, quantum ego arbitror, vivere valebit^^ fn der Leichenrede auf Nicole Nicoli hebt es ^oggius sogar besonders hervor, dass er mit den SchMtzen seiner Bibliothek äusserst liberal war und sie auf das Be- reitwilligste zum Abschreiben hergab^^. Fremde Bticherliebhaber, wie die Herz<>ge von Burgund und Mathias Corvinus, unterhielten daher auch in Florenz län- gere Zeit hindurch Abschreiber auf ihre Kosten. Ueber die um- fassenden Massregeln, welche Philipp der Gute zur Vermehrung seiner mit Vorliebe gepflegten Bibliothek ins Leben rief, sagt David Aubert, einer der ftir ihn arbeitenden Uebersetzer: Pour etre garni d'une librairie non pareiMe k toutes autres, il a d6s son jeune eige eu k ses geiges plusieurs tradacteurs grands olercs, experts orateurs, htstoriens et escripvains, et en diver-^ ses contr^es en gros nombre diligemment labourans^', und über den letzteren berichtet Brassican: Mathias Rex, quem recte librorum Heluonem äppellaveris, qaatuor insignes li- brarios Florentiae magnis impendiis alebat, quorum is unug et nnicus labor erat, iit omnes melioris notae auctores et graecos et latinos, quos commodum ex Graecia habere non poterat, exscriberent^^. Ja, ein Gelehrter (Naldius) führte gewissermassen die Aufsicht hierüber und sorgte für die Correctheit der Abschriften. Ki^nnte man dies nicht ehof schon als eine in den Handschriftenhandel hinttberspielende — 38 --. Mannscripteiifabrik betrachten, deren Aosflngs etwa Anto-* Dias Sinibaldus war? Dafür spräche auch die Uebernahme unbezahlter Codices nach dem Tode des Mathias CorTimis durch die Mediceer^'. Uebrigens bieten auch Johannes Aretinos und Vespasiano in Floren^ Beispiele dar» wie sioh frühere I auf Reisen und in verschiedenen Stellungen an«** gebildete Schreiber in Handschviftenhändler umwandelten. Dass nun in Florenz die Zahl der letzteren im Anfange d^ 15. Jahrhunderts bereits nicht klein gewesen sein kann, geht aus einem Briefe des Ambrosios Camaldulensis aus Rom nach Florenz hervor, in dem es heisst: Oro ut con* venias bibliopolas civitatis et inquiri facias diligenter, an invenianlur decretales in parvo volumine^^, aus weichet. Stelle man zugleich ersieht, wie die alte klassische Benen- nung Bibliopola gegenüber dem Stotionarius der Universi- täten wieder aufzutauchen beginnt. Zahlreich genug sind überdies die Beispiele, dass die Vorräthe der Florentiner HandschriflenihäBdler eine beliebte und ergiebige Quelle für die Bücherliebhaber des 15. Jahrhunderts waren^'^, ja «s scheint sogar beinahe als hätten manche von ihnen förm- liche Geschäfts- und Handelsreisen unternommen. Wnnig^ stens findet sich in einer Pergamenihandsohriil der Oratio- nes Philippicae von Cicero die Bemerkung eingetragen: Emi ego Dominicus Venetus episcopus Torcellanus Romae ab uno librario Florentino pro ducatis quipque auri, licet pretium esset impar valoris libri; libens tarnen feci quin juvenis magna cum volupfate eas orationes audivi a praeceptore meo artis oratoriae doctissimo Petro Thomasio ; emi autem eas aAno 1460.^^ Auf einem so günstigen Terrain, .wie Fte^enz an sich war, konnte sich aber der Handschriftenhandel um so eher zur Bmthe entfalten , als diarolti. Summa Rotandtni in arte notarie. Margarita Gallacerti. Reprobatiqnes Guidonis de Zuzaria super ff. velus. Statuta Do. Rolandint de Romancis. Summa Bonaguide, quae vocatur gemma. Notabilia Dni. Martini de Fano super Aut. Definiciones Dni. Azonis. Lectura Dni. Dini super accusationibu& Lectnra Judiciorum duorum. Summa Piacentini. Margarita super ordine judiciorum. Lectura Dni. Petri Grassi super acousatiohibis^ Lectura Dni. Ciui de Pistorio soper codice. 'i Lectura DnL Jacobi de Beloisio. .. ,, . Additiones Dni. Dini de Musello super infortiato, et ff. veleri, Für die damalige Zeit war dieser Büchervormtb gar mM so unbedeuteAdr . - 44 — Mose 8) ein Jade, um das Jahr 1400. Am Schlüsse einer Handschrift ron Bartholomaei Brixiensis casus decre- lorum (aus dem 14. Jahrhundert, 134 El. P«rg., Fol.) fin- det sich die Notiz: . £mi hoDC librum anno Domini mcccc die xxi. mensts Novem- bris a Moysi Judeo pro viii florenis^^ Darf man ihn als Handschriftenhändler oder nur als einfa-* chen Trödler betrachten? Die Beslimmung der Paduaner Statuten wegen der jüdischen Handschriftenhändler beweist wenigstens, dass das betriebsame Volk Gottes auch diesen Handelszweig nicht unbeachtet Hess. Verona. Bonaventura, Scriptor, um dasJahr 1339. Obschon er eben nur Schreiber genannt wird, so geht doch daraus, dass er eine grössere Schreibschule oder vielmehr Manu- scriptenfabrik besass, unbedingt die Berechtigung ihn als Handschriftenhändler zu belrachten hervor; denn eine der- artige Anstalt wäre ohne einen damit verknüpften Hand- schriftenvertrieb nicht aufrecht zu erhalten gewesen. Sein Dasein meldet die Schlussschrift eines Wiener Codex der Pharsalia des L. Annaeus Lucanus, welche lautet: Explicit über Lucani. deo gracias. Amen. Millesimo ccc*^ xxx^K viii^\ hoc opus factum fuit per martinum de Trieste in scolis magistri Bonaventurae scriptoris de Verona. D extra scriptoris careat gra vitale doloris. Detur pro penna scriptori pulcra puella*^. Florenz. Joannes Aretinus, Librarius, kommt von ungefähr 1375 bis 1417 vor, aus Welchem letzteren Jahre noch ein Codex von seiner eigenen Hand herstammt. Wenn er so- nach ausdrücklich als Schreiber erwähnt wird, als solcher sogar in seiner Jugend umherwanderte (in Siena, Venedig etc.), so habe ich doch keinen Anstand genommen, ihn unter die Handschriftenhändler mit aufzunehmen, da im 15. Jahrhundert unter der Bezeichnung Librarius meist nicht 45 mehr ein eiofaeber Schreiber, sondern ein Hindscfariften- httndler yerstanden wird. Der mit dem Bticberwesen so vertraute Ambrosius Gamaldulensis lässt aosdrticklich den „Librarius'* Joannes Aretinus grüssen'^^ Bandini drackt einen Brief Petrarca's ab, worin dieser den jungen Joannes Aretinus einem hochgestellten Freunde als einen einsichts- vollen und kenntnissreichen jungen Mann empfiehlt und ver- zeichnet ausserdem folgende neun von seiner Hand geschrie- benen Codices^^y dem sich als zehnter ein bei Montfaucon bemerkter anreihen mag: Aristotelis ethica Leonardo Aretiuo interprete. — Joannes Arre- tious ahsolvit Yenetiis iii. Kai. Septembr. 137 BL Perg. 4. idem. — Cosmae de Medicis Joannes Arretinus absolvit. 128 El. Perg. 4. Cicero, de natura Deorum, de divinatione et de fato. — M. T. Ciceronis de Fato Liber Explicit. Bernardo Portinario Joannes Arretinus plnrimam salutem dicit. Vale diu felixque sis. 126 Bl. Perg. 4. Livii historiarum decas I. — Cosmae de Medicis Joannis F. Joannes Arretinus Florentiae absolvit. 218 Bl. Perg. Fol« idem. Decas III. — Joannes Arretinus scripsit atqne perfe- cit Florentiae anno Domini MCCCCXII. IV. Kai. Maji. 156 Bl. Perg. Fol. idem. Decas IV. — Lege feiiciter. Joannes Arretinus Idi- bus Jahuariis A. D. MCCCCXII. hunc librum absolvit de Me- dicis Joannis F. 118 Bl. Perg. Fol. Ciceronis orationes XXIX. — Post mille CCCC quintodecimo Saivatoris anno, quinto Id. Febr. hoc voIumen Orationum xxvüi. M. T. Ciceronis > quod in ccc. chartis redactum est, Joannes Arretinus absolvit Cosmae de Medicis Joannis F. 303 Bl. Perg. Fol. Franc. Barbari de re uxoria über. — ix. Kai. Jun. Florentiae Joannes Arretinus feiiciter absolvit xvi. post MCCCC. anno Saivatoris. 58 Bl. Perg. 8. Justini epitomeTrogi Pompeji.— IdibusMafis xvii.supra MCCCC anno hunc librum feiiciter Cosmae de Medicis Joannis F. Jo- annes Arretinus absolvit. 124 Bl. Perg. 4. — 46 — C» Yectii A<|iiiUQi Juv^noi carmina. — Cosmae de Medicis Jo* aones Aretinus hunc libruia Florentiae idib. Febxaarüs ab- solvit feliciler. Perg."*^ Petrus, Librarius, uro 1410 bis 1420, kommt mit dem Vorhergehenden zusammen in einem Briefe des Ambrosius Camaldulensis vor. Michael, Bibliopola, wird ungerähr im Jahre 1420 fläcbtig in der Correspondenz ebendesselben erwähnt^^ Pictaccino, um das Jahr 1421 lebend, Kommt als Verkäufer einer grösseren Zahl von Büchern in einem Exemplar von Dominici Sylvestri de Florentia liber de in- sulls et earum proprietatibus (aus dem 14. Jahrhundert, 169 Bl. Perg. , Fol.) vor; am Schlüsse heisst es nämlich: Hunc librum emi ego Jo. de Reate aPictaccino feneratore cum pluribus aliis übris die septima mensis Judü mccccxxi. Florentiae^^ Johannes de Roma, um das Jahr 1427. Für einen Florentiner Handschriflenhändler kann man ihn wohl um deswillen halten, weil der Käufer eines Exemplars von Franc. Mayronis in IV. sententiarum commentarius (aas dem U.Jahrhundert, 72. Bl. Perg.^ Fol.), an dessen Schluss es heisst: Hunc librum emi ego Geminianus de Prato Auditor Sacri Pala- tii a Johanne de Roma, qui vendit libcos, ...27. die 6 Aprilis pro tribus ducatis ein Florentiner Canonicus war^'. Bartholomaeus, Cariolajo, im 15. Jahrhundert, ver- kaufte ein Exemplar von L. Apuleji Metamorphoseon libri XI. (ans dem 14. Jahrhundert, 46 61. Perg., Fol.)^ an des- sen Anfang sich die verstümmelte Bemerkung befindet: Hunc librum emi magistro Bartholomeo Cartolario, anno Domifli millesimo quadringentesimo . . . ^^ Nur vermuthungsweise und in Betracht des ausgebreiteten Verkehrs mit Handschriften von Klassikern in Florenz kann er an dieser Stelle eingereiht weixien. — 47 — Carlo, Librtjo, im 15. Jahrhandeii. In einer Hand«- scfarifl von Franc Petrarchae triumphi oam commentario Bernardi liicini ist die Bemerkung eingetragen: Di Ser Gismondo BeiloUi, Jo comperai da Maestro Carlo da Bolognia libraro in sii la piaza dl San Pulinari^^ Möglicherweise lebte er übrigens in Bologna. Olto di Balia, im 15. Jahrhundert, kommt in folgen- der Notiz vor: Da Messer Girolamo Machiavelli in scambio d'uno paro di De- cretali vecchie per mezzo degli Otto di Balia. Dieselbe findet sich auf dem Deckel eines Exemplars von Justiniani codex repetitae praelectionis cum notis Accursii''^ (aus dem 13. Jahrhundert, 202 Bl. Perg., Fol.)- Ob man ihn aber hiernach unzweifelhaft als Handschriftenhändler betrachten darf, mag dahin gestellt bleiben. Lodovico, Cartolajo, und sein Sohn Antonio kom- men ungefähr in der Mitte des 15. Jahrhunderts vor und 2war in der Schlussschrift einer Handschrift, enthaltend: Varia opuscula Leonard! Aretini, Senecae, Gasparini (91 Bl. Pap., 4.) Dieselbe lautet^*: Iste über est Bart. Jaliani de Gerinis civis et Notarii Flor, quem emit a Lodovico Cartniarlo et Ant. ejus fil. Antonio, Bibiiopola, (ob identisch mit dem Sohoe des Vorstehenden?) wird noch im Jahre 1482 erwähnt, erscheint jedoch nicht mehr unter den eigentlichen Buch- händlern, die um diese Zeit schon aufzutauchen beginnen. Er verkaufte ein Exemplar von Lucan's Pharsalia (aus dem 13. Jahrhundert, 100 Bl. Perg., qu. 8.) an Angeius Politik anns, laut folgender Bemerkung in demselben: Ego Ang. Politianus emi hunc libellum de Antonio bibiiopola fl. 4. Idibus Martiis t4d2 vel 1481 Florentiae; esse sjebat Ber- nardi Banchii^^'. Er hatte die Handschrift also nur in Commission. Vespasiano Philippi (sc. filius), Librarius, war einer der bedeutendsten Handschriftenbändler und stand mit einer — 48 — grossen Zahl von Gelehrten der damaligen Zeit, deren literarischen Bestrebungen er ein eifriger und einsichts* voller Förderer und Unterstützer war"^^, nicht aHein in ge* schSftHchen, sondern auch in freundschaftlichen Beziehun- gen, wofür eine in Florenz noch vorhandene Anzahl von Briefen an ihn aus den Jahren 1446 bis 1463 das beste Zeugniss ablegt^. Ein glänzender Beweis der ihm gezollten Achtung und Anerkennung ist namentlich auch eine Stelle am Schlüsse des ersten Bandes von Sozomeni Presbyteri chronicon: Haud te, Vespasiane librarie, urbisque Floren- tinae civis, silentio praeterire in hujus primi voluminis caice mihi est consilium. Namque si Ciceronis coaeta- neus fuisses, te peroptiroe dignum suis aureis litterarum monumentis decorasset, immortalemque fecisset. Tu pro* fecto in hoc nostro deteriori saecuio hebraicae, graecae atque latinae linguarum omnium voluminum dignorum me- moratu notitiam, eorumque auctores memoriae tradidisti. Quam ob rem ad te utique omnes Romanae, atque aliaram Ecciesiarum Pontifices, Reges, Principes, aliique trium lin- guarum eruditi, si humanitatis cognitionem cupiunt, gressus suos dirigunt. Ego autem ipse, ut pro veritate loquar, auxilio tuo in doctorum virorum documentis abs eis reli- ctis, potissimum usus sum ; quorum multa mihi a te demon- strata, ac deinde diligenter perquisita, in hoc primo nostro volumine conserui. Este ergo immortalis, ut ita dixerim, dummodo haecimea scripta, satis inepte, pro ingenioli mei facultale prolata, tu etiam permanebis^^. In seinen frühe- ren Jahren war Vespasiano übrigens Privatsecretär des Cardinals Branda in Rom gewesen und hatte sich so zu seinem späteren Gewerbe ausgebildet. Bandini nennt ihn (wohl nach vorstehender Notiz) codicum hebraicorum, grae- corum et latinorum diligentissimum investigatorem , und In der That ergiebt sich aus jenen Briefen, dass es hauptsäch- lich die klassische Literatur war mit deren Vertrieb er — 49 — sich beschäftigte. Er konnte dies aber um so eher, als ihm Florenz, wie oben erwähnt, hierfür ein ganz beson- ders günstiges Terrain darbot und er selbst, nach dem Zeugniss Gianotto Manetti*s, nicht ohne gelehrte Bildung war. Er trat sogar selbst als Schriftsteller auf und hinterliess eine Sammlung von Lebensbeschreibungen be- rühmter Zeitgenossen, aus der die der Päpste Eugen IV» und Nicolaus V. in der Muratori'schen Sammlung italieni- scher Quellenschriflsteller abgedruckt sind^^^. Was nun des Weiteren Vespasiano's Geschäftsverkehr anbetrifft, so sind nur wenige Notizen darüber mitzutheilen, obschon die vor- stehende Notiz des Sozomenus eine sehr bedeutende Aus** dehnung desselben andeutet. Gewiss waren es z. B. seine Handschriftenvorräthe die bei der Correspondenz desDonat Acciigoli, eines nahen Freundes von ihm, mit dem Cardi- nal Jacob Piccolomini in Frage stehen. Letzterer hatte einen Josephus gewünscht, doch schreibt er über den of- ferirten: Josephus de quo scribis cariusculus meo judicio, est, hoc praesertim anno quo non mullo abundo, itaque ille valeat. Donat arwähnt noch folgendes in seinem Ant- wortschreiben: De tribus voluminibus Plutarchi «in quibus parallela viginti quatoor continentur, titulos sumpsi ut mo- nes, pretium minus Ixxx. aureis esse non potest; ex tra- ctatibus Senecae jam epistolas invenimus, pro quibus xvj. ant saltem xv. peluntur aurei^^ Auch die Mediceer be- dienten sich Vespasiano's häufig zu Bücheranschaffungen, ebenso wie der Herzog Borso von Ferrara in fast fortdau- ernder Correspondenz mit ihm stand und unter Anderm 40 Ducaten für einen Josephus und einen Curtius zahlte^^. Bemerkenswerth ist es übrigens bei Vespasiano, dass in manchen Handschriften die er anfertigen Hess, dies aus- drücklich angegeben ist, ein bei den Handschriftenhändlern ganz ungewöhnlicher Gebrauch. In Oxford befindet sich z. B. ein Codex enthaltend Caecilii Cypriani opuscola 4 — 80 - raria (281 Bl Perg. , Fol.) auf dessen erstem Blatte steht : . Vespasianus Ubrarius Florentinus hano libram Floreatiae trans- scribendum curavit, 00 wie ein anderer, enthaltend Claadii Donati in Terentii comoedias oommentarü (215 BI. Perg. , Fol.)» in welchem es heisst: Vespasianus Ubrarius Florentinus fecit scribi Florentiae. Beide Codices sind von vortrefflicher Ausfiihrung^^ Ve- gpasiano muss übrigens ein ziemlich hohes Alter erreicht haben, denn er war im Jahre 1481 noch am Leben, sah also noch den Zerfall seines Gewerbes hereinbrechen* Agnolo Tranquillo da Sandro, bidello dello studio di Firenze, kommt, wie so manche andere seines Standes, ebenfalls als Handschriftenhändler vor, wenn schon in einer Zeit, in der man kaum noch einen ganz selbst- ständigen HandschriAenhandel annehmen kann. Aaf die in- nere Seite des vorderen Deckels eines Lucan (aus dem 12. Jahrhundert, 81 Bl. Perg., qu. 4.) hat Angelus Politia-^ nas eingetragen : 1494. Questo Lucano comperö Messer Agnolo Tranquillo da Sandro Bidello dello Studio di Firenze a di vii. di Marzo 1494. grossoni octo, e liberamente decto Sandro promisse stargli. sem- pre , che detto libro fasse ben venduto , e juridicamente , e il decto, sutto tal fede, lo comperö; non per questo volendo pro- judicare a nissuno, chedi questo fussi stato defraudato. Itaqae: . Si quis Lucani verus fuerit et Rex, et heres hu jus, et possessor olim^ TranquilU ingenium callens in primis, quocumque rapiat, ridebit idem, et cachinnos tollet multos ad sidera, sibimet di- cens, increpansque satis, Tranquillo discas per Deum, quando lucrari putas, et alienis pluteum codicibus replere tuura, rem tibi factara hercle tu putaras. Da poenas, quales corvus Juno- nis avi, ceterisque penna vagantibus yolvisse fabulantur Par- this mendadores ipst vates^^. Politian hatte also kein besonderes Zutrauen zn seiner Ehfiiohkeit. Mit dem weiter oben erwähnten Agnolo Car« - 51 - tol^o von 1509 kann mau vorrtehendea wohl nicJb^t füg- lich für idenUfloh baUen. Nicolo di Gianta, am Ende des 15, Jahrhunderts. Nur als ziemlich gewagte Vermulhung kann sein Name hier unter den Handschriftenhändlern aufgeführt werden. Die bachhfindlerische Thätigkeit der Familie Junta ist zur Ge- nüge bekannt, and weiter oben wurde bereits angeführt, wie sieh ihr bedeutendstes Glied öfter Cartolajo nannte, ebenso wie auch, dass sich die UandachrifLßnbäQdler und Buchhändler stark aus den Gartolaji reoratirt hätten. Von Luea Antonio di Giunta wird übrigens auch angeführt, dass er bereits vor seiner Uebersiedeluog nach Venedig (ca, 1480) in Florenz den Buchhandel, oder vielmehr wohl Handschriftenhandel, betrieben habe^^ Es mag daher vor- läufig noch dahingestellt bleiben, ob man Nicolo als Hand- schriHenhändler betrachten will oder nicht Erwähnung geschieht seiner in einem Exemplar der giittlichen Comödie Dante's, woselbst es am Ende der Hölle heisst®®: Chi scrisse descriva cum Domino semper viva. Nicolo di Gi- wita q. fecit- Deo gracias. Am. und sodann am Schlüsse des Fegfeuers: Explleit secunda cantica comedie Daatis Allighierii de Floren- tia. Deo gratias. An. Nicholo di Giunta che scrisse etc. In der von Bandini gefertigten Stammtafel der Familie wird er übrigens nicht erwähnt. Perugia. Bontempo, um 1430 vorkommend, kann wohl auf Grund der Fassung nachstehender Notiz in einem Infortia- tuffl(Perg.Fol.) zu den Handschriftenhändlern gezählt werden : Iste über est oiei scilicet Domini Francisci Domini Baptistae de Alaleonibus de Monte Sanctae Mariae in querq. quem ego emi in civitate perusi, et constitit ducatos Ixxx. aureos mccccxxx. die V. mensis Octobris: et vendidit mihi bontempus praesente Nicoiao alias Stronciolo de Perusio, et Domino Antonio de Fimo studente^^. 4* — 52 — Der Verkauf vor zwei Zeugen stimmt ganz mit den Be- stimmungen auf den Universitäten, auch scheint der Ver*- Käufer als ein allgemein beiianoter Mann betrachtet zu werden. Mailand. Melchior, ein angesehener Handschriftenhändler, lebte um das Jahr 1452; bei ihm standen unter Anderem in diesem Jahre auch Ciceronis epistoiae ad familiäres für den Preis von 10 Ducaten zum Verkauf'^. Paolo Soardo; er lebte um 1470 bis 1480. Um diese Zeit verkaufte er ein Pergamentexemplar des brave epitome historiae romanae Gandidi Decembrii an Jacobus Arrtiquarius, laut folgender Schlussbemerkung: Die 11. Augusti 1480 emi hoc volumen a Paulino Suordo Aro- matario Mediolanensi, uno aureo. Jacobus Antiquarius^^. Obschon Paolo Soardo hiernach eigentlich Apotheker oder Specereihändler war, so braucht man dessenungeachtet kei- nen Anstand zu nehmen ihn zu den Handschriftenhändlern zu rechnen, da selbst noch nach Einführung der Buchdru- ckerkunst mehrfache derartige Beispiele vorkommen. Paolo Soardo selbst tritt sogar kurze Zeit darauf als wirklicher Verleger von Druckwerken auf, z. B. der Statuta Mediola- nensia 1480. Fol. (Opera et impensa P. de S.) P a d u a. Jacob, ein Jude, um das Jahr 1458 lebend, beschäf- tigte sich auch mit dem Handschriftenschacher. In einer Handschrift des Horaz (aus dem 12. Jahrhundert, 141 Bl. Perg., 4.) steht nämlich vermerkt'^: Nunc est mei Lodovici Podocatbari Cyprii; nam ipsum emi Padue ab Jacob Hebreo, et soivi presente Gl. Physico M. Za- charia Feltrerisi xxii. Julii mcccclviii. F e r r a r a. Bernardo Garnerio, Bibliopola, muss um die Jahre 1440 bis 1460 gelebt haben. Cr wird nur in den Schluss- — 53 — formein seines Sohnes, des Bachdruekers Augustin Carne* nerio zo Ferrara, erwähnt, in denen es in der Regel heisst: hoc opus impressit Augustinus Camerius, Bernairdi bibliopolae filias oder auch alumnus^^ Wenn daher der Sohn Anfangs der siebenziger Jahre als selbstständiger Bochdnicker auftritt, so kann man wohl annehmen, dass der Vater bereits 1440 ansässig gewesen sei. Darf man es übrigens wagen, die nachstehende Stelle eines Briefes des Guarinus an einen „Bernardus*^ auf ihn zu beziehen? Der Brief beginnt nämlich: „Beasti me tuis litteris quas ad me nnper de Luca dedisti*^ und schliesst: „Ad reliqua facies me faciliorem. Tu vale interim, et si quid habes noYi, in re dico libraria, fac me participem, nuUum aliud repetundaruro crimen objiciatur, et facito nisi libro- rum aut prece aut pretio captorum aut habes me^^." Die Datirung des provocirenden Briefes würde weiter kein Hin- deroiss abgeben. Venedig. Gabriel, Magistri Albertini de Ravenna (sc filius) in contrata Saucti Pantaleonis um 1390. Er kommt in der Schlussschrift eines Exemplars von Senecas Tragödien (148 Bl. Perg., 4.) vor, in der es heisst^*: Explicit X. et ultima tragoedia Senecae, quae dicitur Hercules Oetaeus, quae tragoediae completae fuerunt millesimo cccxc. Ind. xiii. die xvi. meosis Septembr. Venetiis in Contrata Sancli Pantaleonis per me Gabrielem Magistri Albertini de Ravenna. Deo gratias. Amen. Darunter steht dann noch: Cbartae huju's libri scriptae sunt cxliv. et non plures, et pro singulo latere chartae versus xlii. Martinus scripsit*^^. • Hier ist nun zwar nur von einem Abschreiber die Rede, aber gerade diese kurze Endbemerkung über den Umfang des Buches und die Erwähnung eines anderen Schreibers machen es wahrscheinlich, dass man es mit dem Besitzer einer Manuscriptenfabrik zu thun hat, deren Erzeugnisse ohne Weiteres unter seinem Namen gingen« Ein derartiges — 54 — Ignorifen des eigenUichen nntergeordielen AbBckreibBTS dürfte überhaupt w«hl in solchen Fällen statl^efuiideii haben, denn nnr so ist die räthselhafle Frocbtbarieit bertthniter Kalligraphen, wie Antonios Sinibaldus, der anfönglioh für den König Alphons von Neapel, später aber f&r Mathias Corvinns arbeitete, Gerardus Joannes del Ciriago, wetcfaer für die Medieeer, Johannes Rtiosus aas Greta > d^ zuerst für den Gardinal Bessarion, dann aber ebenfalls für die Mediceer besch^äftigt, Joannes Antonii de Spinallo in Gesena, ^^t für die Familie Malatesta thütig war, etc. erkiärücb; mit eigener Hand können sie wohl unnSglich alle die un- ter ihrem Namen rorkommenden Handschfiften gefertigt haben. Michael, ein Deutscber, Librarius, wird in folgender Schlussschrift eines Nonius Marcellus (149 Bl. Perg., 4.) erwähnt"*: Godex iste Francisoi Barbari Veneti quondam Domini Candiani, quem sibi Venetiis scribi fecit a Michaele Germano librario suo, anno Ghristi mccccxviii. Darf man ihn auf Grund dessen als Handschriftenhändler betrachten, oder war er nur Privatsecretär? Joannes Aurispa, der bedeutendste Handschriften^ händler des Mittelalters und zugleich ein angesehener Ge- lehrter jener Zeit, wurde im Jahre 1369 zu Note a«f Si- cilien geboren. Bis in sein höheres Mannesalter lebte er in Constantlnopel , wie es scheint in einer einflussreichen Stelluog am Hofe, stets eifrig beschäftigt Handschriften zu sammeln und zu erwerben, so dass ihm seine Liebhaberei, wie er selbst sogt, sogar Anfeindungae zuzog. Erst 1423 kehrte er auf das Andringen seiner Freunde Ambrtysitts Camaidulensis tmd Nicol« Nicoli in Florenz nach Italien zu- rück und braohle «inen. Sohalz von 236 H^indschrifted mit «ich, ausser mehreren andtfrea', die er bereits Mber in Messina deponiri hatte. Dieste&.äGhatz u vetiMkHn und — 55 — za verfrerllira war er eifrig iHuiilii; deniooh aber ging seia Hauptaugenmerk daraaf hin, sioii eine Lehrvirksam-» keil za Yerschaffen. Dies gelang ihn nun zwar auch in Bologna, Ferrara and Florenz, aber nicht aaf die Dauer, 80 dass er sich nun ganz dem Handschriftenhandel wid- mele. Thäte Philelphna in seinen Briefen an ihn nicht aasdrückiich seines Handels Erwähnung'^, so künole man versvcht werden Aurispa ganz aus der Zahl der Haodschrif* tenhSndler zu streichen. Die Worte des Philelphns lassen aber keinen Zweifel übrig. Sein Verkehr bewegte sich übrigens hanptsäehlicli in den Werken der klassischen Li- teratur; aas seiner Bibliothek und Manoscripteofabrik sind nachfolgende Werke, die einigerraassen eine Uebersicht sei« nes gewählten Büchervorrathes geben k&nnen, bekannt: Julius Pollax, Dio Prusadnsis, Sextus Empiricus, Philo Ju- daeas, Strabo, Theophrastus, Deniosthenes, Xenophon, ei« ttige der Schriften des Proclus, Homer's Ilias and Odyssee, letztere in zwei Exemplaren, Aristarchus, De lingoarum yarietate, Gregorii epistolae, Procopios de gestis Belisarii, Athenaeas mathematicus, verschiedene andere mathematische Werke, Polydeuces, fiusebii chronicon, Sophodes, Aeschylas, ApoiloniiArgonautica, Gregor von Nazianz, Orphei Argonautica md die anderen ihm zugeschriebenen Werke, €allimachiis,^Pin« dar, Oppian, Phocilides, verschiedene Commenialoren desHo^ ner, Apollomas grammaticos, Dionysius super significaüonibus dictionan, Hypkaestion de omni metroram natura, Herodiamus d^ quinqae lingaarura differentiis, verschiedene der Schriften de» Aristoteles, Plotinos, Piato, Xenophon und Tbeophraslns, Jam-; bliefaus, Plutarckus, Nauoraticus de conis, LnciaDOS, ArrianoSy Dio Cassias, Diodorus. Von lateinischen Autoren werden nur erwähnt: Macrobias, Quiatiliaa, Virgil, Plinii epistolae, Ci- eeronis orator et Brstus. Später kommen in der Corre- spondenz int Antonins (BieccadeUi) Panormita noch vor: Caesar, IMmä^ Donati commentetii in Tenesti««, ApicioSt — 56 — Antonini itinerarimn. Ebert bekauptet nun zwar (1. c. p. 108.), er habe wegen seiner Habsucht und Unrechtlichkeit in üblem Rufe gestanden; doch erscheint dies als ganz unhaltbar, da sich in Briefen seiner Zeitgenossen nichts dahin Zielendes yorftndet, er vielmehr mit bedeutenden li- terarischen Persönlichkeiten, wie Ambrosius Camalduiensis, Nicolo Nicoli, Franciscus Barbaras, Antonius Panormita, Laurentius Valla (seinem Schüler) u. a. in freundschaftli- chen Beziehungen stand. Wahrscheinlicherweise hatte £bert nur aas einigen vorübergehenden Differenzen mit dem ei- telen und zänkischen Franciscus PhileJphus, wegen Saum- seligkeit in der Rückgabe geliehener Handschriften und angeblicher UngefäUigkeit von Seiten Aurispa's, geschlossen. Bei seinen vorgerückten Jahren gab er jedoch gegen 1450 sein Geschäft wieder auf, nahm die priesterlichen Weihen und lebte nun als „Scriba apostolicus*' abwechselnd zu Ferrara und Rom, ungeachtet ihn sein Freund Antonius Panormita Öfters mit glänzenden Versprechungen Seitens des Königs Alphons nach Neapel einlud. Aurispa starb hochbejahrt 1459 zu Ferrara'^. Franciscus Philelphus wid- met ihm in otnem Briefe an . seinen Schwiegersohn Leo- nardus Sabbatinus ein ehrendes Andenken : Colella Avek*sa- nus dixit mihi, verbis tuis, esse tibi nonnuUos Codices et latinos et graecos, quos vendere institueris . . . At vollem profecto : tibi cum tuo maximo honore et emolumento sub» lata facultas esset > alienandae suppell«ctilis tam praeclarae, tarn pretiosae, id quod per vitam illius mei amicissimi Au* rispae viri optimi et gravissimi facile factum esset: si eum apud nos Dens, quam apud se agere maluisset. Sed qnoniam ea lege nati omnes sumus, ut naturae tandem sif eoncedendum: aequo animo necessitatem feramus oportet.. Te autero hortari non desinam, ut cujus viri gener simul dt haeres relictus es: ejus quoqne virtutem, singuiaremque doetrinam liaereditiurio quodam et assiduo studio imiteris. — 57 — Ein Theil seiner handschrifUicheii Schätze wurde übrigAM 1461 an den Herzog Borso von Ferrara für 200 Dacatea (pro pretio plurium librorum latine lingue) verkaaft^^. Aurispa hinterliess auch verschiedene eigene Schriften and Uebersetzungen aus dem Griechischen, die Bartholomaetts Facius aufführt^^ und von denen in verschiedenen Biblio* theiien, wie in Florenz^ Venedig, Wien, Paris, London eto«, Handschriften vorhanden sind. Eine Anzahl von Briefen von ihm an Ambrosius Camaldulensis findet sich in der Marlene und Durand'schen Sammlung abgedruckt. Rom. Giovanni und Francisco, Cartolaji, kommen im Jahre 1454 als Handschriftenhändler vor. Bei ihnen stan- den zum commissionsweisen Verkaufe die Briefe des Ci- cero und die Werke des Cornelius Celsus, letztere zum Preise von 20 Ducati, für welche Summe sie von Gianotto Manetti für Vespasiano erstanden wurden. Ambrogio Spannocchia, zu derselben Zeit. Bei ihm standen ebenfalls Cicero's Briefe zum Verkauf« Es ist jedoch etwas ungewiss, ob man ihn zu den Handschrift tenhändlern rechnen darf. Genua? Bernardus Mathei de Pagetino erscheint in der Schlussschrift eines Exemplars von: Nicolai abbatis Panor- mitani super H. decretalium commentarii pars H. (aus dem 15. Jahrhundert, 207 Bl. Pap.,FoL), wo es heisst: Et Sic iinis lecture Abbatis de probalionibus. Sequitur princi- pium ejusdem Abbatis de exceptionibas. et sie scripta per me Bernardum Mathei de Fagetino Januensem ad honorem et uti- litatem ementium. feliciter explicit^^. . In Folge dieser letzteren Bezeichnung möchte man wohl versucht werden ihn zu den Handschriftenhändlern zu zäh- len, da man wohl von einem einfachen Abschreiber nicht — 58 — meimien kann, dass er Handschriften auf Specnlaüon in Vorrath gefertigt habe. — Zur Ergänxnng der im vorstehenden Al^sohnitte über den Handschriftenhandel in Italien enthaltenen Notizen ist in den Beilagen IL und IIL der Wortlaut der statutarischen Bestimmungen der Universitäten Bologna und Padua abge- drückt. Es dürfte immer einiges Interesse darbieten sie noch speciell zu vergleichen. 1. Tomasiai , J. Ph. , gymnasium Patavinnm libris V compre- hensum. Ulini 1654. 4. p. 219. 2. Savigny, v., Geschichte d. römischen Rechts im Mittelalter. 3. Bd. 2. Ausg. Heidelberg 1834. 8. p. 580—583. 3. Eine derartige Handschrift in der erzbischöflichen Bibliothek BU Lacca (Accursii glossa Infortiati. Cod. membr. s. XIV. vel XV., peciis distinctus) erwähnt F. Blume, biblioth* librorum mss. italica. Gottingae 1834. 8. p. 51. 4. Savigny i. c- 3. Bd. p. 589. 5. Tomasiai 1. c. p. 361. 6. Savigny 1. c. 3. Bd. p. 590. 7. S. Beilage II, 1. und 3. 8. Lib. III. cap. 27. S, Beilage III. 9. Dies war der in den Paduaner Statuten ausdrücklich vor- geschriebene Ort, wo die Bücher bei 20 Solidi StraQ) bezeichnet sein mussten (omnes libros venales extrinsecus ia evidenti loco conscriptos habeat); das: Signum N. (so wie die übrigen ebenfalls) weist augenscheinlich auf den Vermerk des Handschrif- tenhändlers in seinem Journal hin. 10. Bandini codd. lat. Tom. II. p. 390. 538. 563. 614. — Vergl. auch Miltarelli I. c. p. 278. 11. Bandini codd. lat. Tom. IL p. 464. 355. 12. Bandini codd. graec. Tom. II. p. 205. ^- 13« Vergl. übrigens die einleitenden Worte zu diesem Abschnitte. 14. Blume, iter. 1. Bd. p. 38. 15. Ibid. 2. Bd. p. 146. 16. Zacharia, F. A., bibliotheca Pistoriensis. Aug. Taur. 1752. Fol. p. 24. 17. Affo, 1.9 saggio di memorie su Ia tipografia Parmense del sec. XV. Parma 1791. 4. p. XXXIV. 18. Tiraboschi, biblioteca Modenese. Vol. IV. p. 369. 19. Morelli, J., bibliotheca msc. graeca et latina. Tom. I. Bas- sani 1802. 8. p 330. 20. Blume, iter. 2. Bd. p.71. 21. Martene I. c. Tom. III. p. 535. 22. Poggii Florentini epera. Argentinae 1513. Fol. Bl. 102 t. 23. Namur, hastoire des bibliothöques publique« de Bruxelles. Bruxelles 1840. 8. p. 19. 20. j.p. 24. Schier, F. X., dissertatio de regiae bibltotbecae Buden«- — 5V — sis M. Corvini ortn, lapsn, interilu. Edit If. Vieomae 1799. 8. p. 21. 23. 25. Denis 1. c. Tom. I. p. 849. 26. Marlene 1. c. Tom. nr.p.372. 27. Peigoot, G., essai de curiosiies bibliographiipies. Paiis 1804. 8. p. VII. VIII. S. auch weiter hinten. 28. Mittarelli 1. c. p. 258. — Grässe» Lehrbuch e. allgem. Li- terärgeschicbte. 3. Bd. 1. Abth. p. 116. 29. Mittarelli 1. c. p. 383. 30. Ibid. p. 933. 31. Saxius, historia 1itterario*typographica Mediolanensis. Me- diolani 1764. Fol. p. 31. 32. In einem Codex der Predigten des heil. Bernhard .findet sich folgende Bemerkung: Iste expositio Bernardi super Cantica Canticorum est ad usum Fratris Thedaldi de Casa de Florentia quem emit Mediolani ab uno bidello 1378. (Bandini, codd. lat. Tom. IV. p. 589.) 33. Mittarelli 1. c. p. 955. 34. Blume, iter. 4. Bd. p. 170. 35. Mucciolo, J. M., catalogus codd. mss. Malatestianae Gae- senatis bibliothecae Fratr. Min. conventualium. Tom. I. Caesenae 1780. Fol. p. 95. 36. Petit-Radel, recherches sur les biblioth^ques aaciennes et modernes jnsqu'i la fondation de la bibliothöque Mazarine. Pa«- ris 1819. 8. p. 155. 37. Bandini, codd. fraec. Tom. I. pag. 292. 38. Le prix eleve des manuscrits est chose connue. Les som* mes excessives payees ä la familie lombarde des Raponde par les princes de la malson de Bourgogne pour achats de livres ne sont pas inconnues. (R^lfenberg, annuaire de la biblioth6que roy. de Belgique. 1. Annee. p* XXVI.) 39. Blume, iter. 2. Bd. p. 4a 40. Bandini, codd. lat. Tom. II. p. 727. 41. Sarfi l. c. Tom. I. Pars II. p. 105. 42. Ibid. Tom. I. Pars I. p. 224. Savlgny 1. a 3. Bd. p. 587. 43. Sarti 1. c. Tom. I. Pars I. p. 188. 216. 44. Pasini, Rivauteila et Berta 1. c. Pars IL p. 77. 45. Endlicher, catalogus codd. mss. bibliothecae paiat. Vindo* bonensis. Tom. I. p. 89. 46. Martene et Durand h o. Tom. HI. p. 536. 47. Bandini, codd. lat. Tom. IL p. 438. 687. 787. Tom. Ifl. p. 168. 173. 174. 209. 731. 48. Montfancon, B. de, bibliotheca bibliothecarum msc. nova. Tom. I. Parisiis 1739. Fol. p. 425. 49. Martene et Durand 1. c. p. 512. 50. Pasini, Rivautella et Berta 1. c Pars IL p. 114. 51. Bandini, Leop. Laur. Tom. I. p. 57. 52.- Catalogue of manuscripts in the British Museum. New se- ries. Vol. I. Part IL: The Burney manuscripts. London 1840. Fol. p. 49. 5l Bandini, codd. lat. Tom. V. p. 415. 54. Ibid. Tom. IV. p. 58. 55. Ibid. Tom. III. p. 627. 56. Ibid. Tom. IL p. 205. — 60 - 57. Blume, iter. 2. Bd. p. 40. 41. 58. Bandini, codd. lat. Tom. V. p. 357—366. 59* ßaudini, Leop. Laur. Tom. III. p. 97. . 60. Herum italicaram scriptores. Tom. XXV. Mediolani 1751. Fol. p. 256 -290. Yergi. auch Mittarelli 1. c. p. 365. 1205. 61. Peignot 1. c. p. VIII. 62. Tiraboschi, Gr., storia della letteratura italiana. Tom. VI. Modena 1776. 4. p. 112. 63. Coxe 1. c. Tom. I. Coli. Lincoln, p. 31. 32. 64. Bandini, Leop. Laur. Tom. II. p. 507. 508. 65. Bandini, A. M., de Floreutina Jfuntarum typographia. Pars L Lucae 1791. 8. p. 11. 12. — Renouard, A. A. , annales de rimprimerie des Aide. 3. Edit. Paris 1834. 8. p. VI. im Anh. 66. Marsand, A.. 1 manoscritti italiani della regia biblioteca Parigina. Parigi 1835. 4. p. 23. 24. 67. Mucciolo 1. c. Tom. IL p. 31. 68. Philelphi epist. X. 25. 69. Saxius 1. c. p. ccxcix. 70. Bandihi, codd. lat. Tom. II. p. 145. 71. Panzer, G. W., annales typograpbici. Vol. L Norimbergae 1793. 4. p. 394. 395. 72. Sinner^ J. R., cata1o?as codd. mss. bibliolhecae Bernensis. Tom. L Bernae 1760. 8. p. 361. 362. 73. Bandini, codd. lat. Tom. II. p. 251. 74. Auch in einer Handschrift des Werkes: delli veneni di Piero di Abano aus dem 14. Jahrhundert, findet sich diese schlie- ssende Bemerkung: Martinus scripsit. (Mittarelli 1. c p. 1.) 75. Latina et italica D. Marc! bibliotheca codicum mss. Prae- side Laur. Theupolo. Venetiis 1741. Fol. p. 190. 76. Im Jahre 1440: Totus es in librorum mercatura, sed in lectura mallem. Quid enim prodest libros quotidie, nunc emere, nunc vendere, legere vere nunquam? und 1441: Sed ex tua ista taberna libraria nullus unquam prodit codex, nisi cum quaestu. 77. Denis 1. c. Pars I. p. 607. 73. Tiraboschi 1. c Tom. VI. p. 112. 79. Facii, B., de viris illustribus über nunc primum ex cod. msc in locem erutus, rec. L. Mehus. Florentiae 1745. 4. p. 18. 19. 80. Bandini, codd. lat. Tom. V. p. 361. 81. Pasini, Rivaulella et Berta I. c. Pars H. p. 81. \ IL Frankreich. Fär Fraukreich concentriren sieb die Nachrichten über den Handschrifteohandel fast aosschliesslich auf Paris und knüpfen sich natürlich auch hier wieder hauptsächlich an die Uniyersitat. Die einzelnen Bestimmungen sind wo müglich noch detaillirter als in Bologna, zeichnen sich vor denen dieser Stadt aber namentlich dadurch ans, dass sie eine freiere Gebahrnng des Handschriftenhandels gestatte- ten, nicht so engherzig vnd ausschliesslich alles auf die Interessen der Universitfttsglieder berechneten. Die Rück'* sichtnahme auf die Bequemlichkeit der Studirenden in Be«* zug auf das Abschreiben der Büoher trat mehr in den Hintergrund, und der Pariser Handschriftenhandel war da- her schon früher im Stande eine weitergrefferide Wirksam- keit auszuüben, wie sie dem italienischen erst. ausserhalb der Univerftitätsstädte im 15. Jahrhundert möglich wurde. Schon in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts zei- gen sich für Paris die ersten Spuren des Handschriften- handels, obschon es unbestimmt ist, ob Seitens selbststfin- diger Gewerbtreibender, oder nur als beiläufige Beschäftigung. Jean de Garlande, Verfasser einer Art von technologischem Wörterbuche über alle zu seiner Zeit in Paris existirendea Industriezweige, sagt nämlich bei der „platea nova ante paravtsum Domine-Nostre^' : Paravisus est locus ubi libri scolarium venduntur^, also an der Stelle, die auch später bei den Handschriften- und Buchhändlern eine der beliebtesten war. Eine weitere Andeutung über den nun schon Wirklich vorhandenen selbstständigen Handel mit — 62 — Handschriften findet sich in der Mitte des 12. Jahrhunderts, allerdings in einer gerade nicht sehr vortheilhaften und ehrenvollen Weise. Peter von Blois schreibt nämlich in einem Briefe an einen Pariser Rechtslehrer: Cum Dominus rex Anglorum me nuper ad Dominum regem Francorum nuntium destinasset, libri legum venales Parisiis oblali sunt mihi ab ilio publice mangone librorum: qui cum ad opus cujusdam mei nepotis idonei viderentur, conveni cum eo de pretio, et eos apud venditorem diraittens, ei pretium ntt<* meravi; superveniens vero C. Saxeburgensis piaepositosi Bicut audlvi, plus obtulit, et licitatione vinoens, libros de domo venditorio per violentiam exportavit^. Die Person, an die diese Beschwerde gerichtet, so wie der Umstand, dass daran auch die Bitte um Veranlassung der Ausantwor- tung der gekauften Bücher geknüpft ist, bietet ttbrigeas Bulaeus^ Anlass zu der VernMithung, dass bereits um 1174 die Haudschriftenhändler von Paris in einem subordinirten Verhältnisse zu der Universität gestanden hätten. Dem sei nun wie ihm wolle: unter so bewandten Umständen, war es allerdings kein Wunder, wenn die Universitätsbehörden durch strenge Statuten ähnlichen VoriliUen vorzubeugen suchten. In der That bot auch nach der eigenen Angabe des Statutes vom Jahre 1275, des ersten, das wudierische in die Höhe Treiben der Preise besonders nothwendiger Hand- schriften (wucherisch wenigstens nach damaligen Begriffen), sowie das Uebertreiben der Commissionsgebühren fUr den besorgten Verkauf von Handschriften die Veranlassung zur Aufstellung desselben. Diese an sich aber lässt schon der Vermntkung Raum geben, dass sich der literarische Ver^ kehr, im Laufe des 13« Jahrhunderts überhaupt gehoben und bereits einen nennenswerthen Umfong erreicht hatte, dass demnach Depping^ irrt, wenn er sagt: La vente des livres ecrits ^toit si peu importante que ceux qui s'en occupoieat, sous le nom de iibiaires, avoient tous d'autres öftits, en — 63 — Sorte qae la Hbrairie n'^toit poar enx qo'un acceflseire. Der versoehte Beweis vermiUelst dreier derartiger Hand- schriflenhttndler aus der Ste verrolle Timi Jahre 1313 schlägt überdies gänzlich fehl, da die letzteren in derselben nur vorkommen, weil sie eben ausnahmsweise ein Nebenge<» werbe betrieben, die anderen aber sämrotlich, als steuerfrei, fehlen. Aosserdem heisst es ja auch ausdrücklich in den von Depping selbst abgedruckten Reglements und Ordon- nanzen über die Gewerbe von Paris unter der Rubrik: Ce sont les mestiers frans de la ville de Paris qui ne doivent point de guet au Roy: Premierements . . . libraires, parche- miniers, enlnmineurs, escriipveins... Diese Mitauiführung der „Libraires'^ wäre aber überflüssig gewesen, wenn der Handschriftenhandel kein selbstständig betriebenes, sondern Dor ein accessorisches Gewerbe gewesen wäre. Dieses erste Statut von 1275 gebraucht nun die Aus-* drücke Stationarins und Librarius noch als vollständig gleich-* bedeutend für Handschriftenhändler; es wird ihnen bedeutet» dass sie jedwedes in Commission erhaltene Buch sofort zum Verkauf ausstellen, auf Yeriapgen des Verkäufers nach bestem Gewissen den Werth desselben bestimmen, es auch innerhalb des Verlaufes eines Monates nicht selbst kaufen sollten.' Der Name des Verkäufers, sowie der Preis sollten auf dem betreffenden Buche sichtbar bezeichnet werden. Für diese statutarische Bestimmung finden sich auch, äbn*^ lieh wie in Italien, factische Belege. So ist z. B. am £nde einer Handschrift aus dem 13. Jahrhundert, Sermones de diebus festis enthaltend, die Bemerkung eingetragen: Ist9 Über detur pro viginti solidis parisiensibus^; in einer Hand-* sohrift des Ovid (ans dem 13. Jahrhundert, Perg., 4.): vk s. Parisiens.^, sowie öfter die Bemerkung: Pretium hujus libri est ....^. Fand sich nun ein Käufer, so waren die Librarii nicht berechtigt das Geld selbst in Emp&ng z« nehmen, sondern dies konnte nur durch den Besitzer oder — 64 — dessen BevoUinäcbUgten geschehen. Für ihre Bemtthungen erhielten sie eine Provision von 4 Deniers vom Livre, also ein Hör sehr massiger Verdienst, der übrigens allein vom Verkäufer zu entrichten war. lieber die Handschriften die sie etwa für ihre eigene Rechnung anfertigen liessen, finden sich gar keine Bestimmungen, denn die Punkte des Statutes von 1275 und der folgenden, die meistentheils hierauf gedeutet wurden, sind nach den Erläuterungen, die Savlgny über das Pecienwesen der italienischen Universi- täten gegeben hat, unbedingt auf das Verleihen der Hand- schriften, za beziehen. In dieser letzteren Hinsicht waren sie verpflichtet gute und correcte Abschriften zu beschaf- fen und sich in Betreff der Miethpreise nach den Bestim- mungen der Universitätsdeputirten zu richten. Librarii welche diesen statutarischen Bestimmungen zuwider handei* ten, sollten der Gnade und des Schutzes der Universität verlustig gehen, auch kein Universitätsglied weiterhin mit ihnen Geschäfte machen. Ueber alle diese verschiedenen Punkte mussten die Librarii alle zwei Jahre, nach Gutbefin- den des Rectors auch öfter, einen Pfiichteid leisten, über welche Procedur jedesmal ein besonderes ProtocoU aufge- nommen wurde. Derartige Vereidigungen fanden unter an- derm, in Folge verschiedenartiger Veranlassungen, .in den Jähren 1302, den 23. November 1370, den 19. Juni 1456, den 24. Januar 1465 statt^. Schon einige Zeit darauf, im Jahre 1292, wurden diese Bestimmungen dahin ergänzt, dass man die Librarii veran- lasste an das Fenster ihres Ladens oder ihrer Bude ein deutlich geschriebenes Verzeichniss ihres gesammten zum Behufe des Verleihens bestimmten Büchervorrathes, müd An- gabe des Miethpreises zu stellen, damit sich jeder leichter und bequemer eineUebersicht des Vorhandenen verschaffen könne, wahrscheinlich auch um eine Controle über die Seitens der Uni- versitätsdeputirten noch nicht taxirten Bücher zu ermöglichen. — 65 — Dessenungeaditet gelang es nicht der angeblidhen Wo- cfaerei der Handschrifteohändler Einhalt zu thun, so dass sehon im Jahre 1323 ein neues ausführliches Statut erlas- sen und 1342 mit einigen näheren Erläuterungen von Neuem eingeschärft wurde. Die Befähigung zum Betriebe des Handsühriften^andels wurde darin geknüpft an den GeDuss eines makellosen Rufes, Besitz genügender Bildung, KennUiiss des Werlhes der Bücher, Gauiionsfähigkeii, die dftfch zwei Bürgen zu erhärten war, und an die zuvorige specielle Eriaubniss des Rectors der Universität. Ehe diese und die Vereidigung nicht erfolgt war, durfte Niemand sich Schreiber halten und sein Geschäft erölt'nen. Ueberdies fand eine strengere Scheidung der Befugnisse der Statio- narii (Büclierverleiher) und Librarii (Handschrifteiihändler) statt, obschon auch beide Geschäftsbranchen vereinigt varkemmen. Den Stationarii wurde aufgegeben , nach Möglichkeit die zum Studium nothwendigsten Werke herbeizyschaifen und vorräthig zu halten, keins derselben dem danach Verf langenden zu verweigern, noch ohne specielle Erlaubniss der UniviBrsitätsbehörden. zu veränssern. Neu angefertigte Exemplare durften nicht eher ausgeliehen werden, als biä dieselben von der Univei^ilät durchgesehen und correct befunden wiorden und bis der IVfiethpreis festgesetzt war. Es möchte sogar fast Scheinen, als ob ganz neue Werke nicht ohne eine Placet Seitens der Universität zum Ver- leihen ausgegeben werden kodnfen. Jener Mieihpreis nun durfte nur überschritten werden, wenn das betreffende Buch über eine Woche behalten wurde , wonach aliso wohl an- genommen 'werden kann, dass auch ähnlich wie in Bologna ein abtheilungsweises Verleihen stattfand. Wurde eine in^ correcte Handschrift entdeckt, so musste dieselbe dem Rector und den Procuratoren der Universität aasgeBiitwortet werden, um eine Verbesserung vornehmen zu' können. Der — 66 — betreflCeftde SiaUenaiios war deiMo, die danaeh bereite ab- geschmbea hattea, Ersatz schnldif. Die VerleHniDg fand übrigens, wie in Bologna, nur gegen Hinterleguai^ eiaee Pfandes statt, das erst nach Verlauf eines ganzen Jahre» yeräessert werden diu'ße,. im Fall keina Ausiisiingäßrfolgt wa». Die Bestimmung des Miethpreises erfolgte von min ab» dnrcb vier jäbrlich aus dem Kreise der Handscbriflenkfiiid^ lef za ernennende Ta^^teren (j^rincipaux libraires jiires.) Zwei Ten Ihnen mussten mindestens bei jedev Taxalisa zugegen sein, doch kam das dafiir zu entriahteade HoBorar «iien vier gleiehmässig zu gute. £s geht übrigens kiiahfc ganz klar ans den statuitarisehen Bestinmungen hervor, ob ihnen nur die Festsetzung des Leihpreises zustand» oder ob ihnen nicht etwa auch die der V^kaufspreise öberias- sen war. Ein grösseres von Chevilüer mt^;etbeiltes Ver*- zeichniss taxirler Werke^ bietet nurMiethpreise, wie schon klar und deutlieli aq» der Ueberaehrifl hervorgeht, welche es im R^ctoratsbuehe führt : Tabula originaliam^ et pretiam qiiod debent habere Librarü pro exemplari eoacesso Scko-i* loribos« Chevillier seUnsl h< es für ein VerzeichBisfl von Verkaofswerthen und in denselben FeUer verfällt durch ite Lalaone^^', während Crevier'^ die Verhältnisse richllg aaf-t fasst. Dieses Verzeichniss von Leihpreisen bietet iftbrigeno keine Andeutung dar, ob eine Eintheilvng in Pecien vor^ geschrieben gewesen war , da nur Werthe föt vollständige Werke angegeben sind. Für die Annahme, dass auch die Verkaufs.werthe möglichen Falle festgesetzt wurden, konolo allenfa^ der Umstand einen, wenn auch unsicheren AnhaH gewähren, dass selbst die Bücher in der Bibliothek der Sorbonne im Inventarium taxirt waren und z. B. im Jahre 1292 einen Werth von 3812 Livres 10 Sous 8 Defliwe haben sollten^'. Den Librarii war nach wie vor der eigeotliehe Hand^« achriftenhandel überlasaen; für sie veri>lieb es moielftnUieila - 67 - b0i den sehoa bestehenden Vorschriften. Zur ^nStAiung eines Gesohttftes bedurften sie, neben dem schon angege« bellen OüaliAcatioQsaaohweis , deit Leistung einer Cai^ion von IGiO Uvren, eine Bestimmung, die jedoch Ausnah- men unterworlen gewesen zu sein scheint, denn im Jahrq 1378 cnvirte Gaucfher Beliart nur mit 60 Livres Pa^risis. Der Verkauf voq in Commisslon erhaltenen Werken war dareii peinliche BesMmmuugen beengt; sq durfte derselbe nur veir zwei Zeugen stattfinden; eip anderer Librarius durfte ein derartiges Werk «mr mit Bewilligung upd in Gegenwart des eigentlichen Besitzers k^fen. Ausserdem pinsste ei in diesem Falle vier Tage lapg im Kloster der Dominicaner ^uin freien Verkaufe gestanden haben. Eine Ansniihiae wurde i^ur dann gestattet, ynd zwar auch nur mit aiisdrdicklicher Erlaubniss des Rectors der Universität, wenn der eigentliche Besitzer des Geldes sehr schnell be- durfte. Diese Bestimmungen waren enflingjich augenscheio- lieh deshalb erlassen worden, um das Theuererwerden der Handschriften beim 6esitzwe,ch.^el zu verhüten und den Käufer mi^gVchst unmittelbar an dci^ Veräusserungslustigen zu weisen» den eigentlichen (landschriftenhandel also zu beeehrinhee. Mit de|^ Zeit veraltete jedoch diese Anschau- ung mid in der Qrdonnanz Carlas VI. vom 20. Juni 1411 wird jene Bestimmung nur noch als eine Vorsichtsmassre^el erwMbnl, um dadurch gestohlenen nod veruntreuten Qfichern Mehter auf die Sper kommen zu ki^nnen'^ Dagegen wurde den Librarii seit 1349 gestattet, von fremden und nicht zu den Universitätsgliedern zählenden Personen eipe Provision ven 6 Deniers vom Uvre zu nehmen, ein Verdienst der immer noch sehr massig wer und oft genug überschritten werden mechte. Denn diisselbe ergänzend^ Statut von 1342 schärft nachdrücklich ein, dass durchaus kein Abkom- men „de vino recipiendo'^ weiter geschlossen werden dürfte; unter dieser Bezeichnung ist aber wohl schwerlich würUlch 5* — 68 — Trinkgeld zu verstefien, sonflefh jedwede UeberschreKung der laxinässigen Gebühr. Durch ihriß Unterordnung unter die Universität eflang-^ ten nun iaber auch die Pariser Handschriftenhändler die Befugniss ibr Geschäft allerwärts zu betreiben (Parisius et a1ibi)j bei dem damaligen Zuhftzwange und dem AbschHe- ssen einer Stadtgemeinde' gegen die afndere eine gewiss nicht ?u verachtende Freiheit. Denn die Pariser Unirersi- tät selbst gestattete den fremden Händkchriftenhändlern nicht so ohne Weiteres den 'fröieti Betrieb ihres Geschäftes in Pa,ris, vielmehr besagt ein Reglement vom 12. December 1^03 ausdrücklich : „Item si contingat eum (se*. Librarium jurätum) scire aliquem extraneum attuliss^ libros'venales t'afisius, illud statim, vel quamcitius poterit/denmiciabit Rectdri, u( ad communem Magistrorum et Scholarium ntili- tatem possit de illis ordinari juxta ipsfus Rectoris bonam discretionem^'*." Hierbei hat man nun aber nicht, wie Chevillier ohne Weiteres annimmt; an eine förmliche Cen- sureinrichtung und an eine vorzunehmende Revision oder turificirung der Bücher zu denken, sondern nur an die An- Ordnung eines zeitweisen Vorkaufsrechtes zu Gunsten der Studirenden und Professoren. Denn ein ganz ähnliefaes VerhäUniss wird bald noch in Betreff deä Handels mit Per^ gament zu erwähnen sein. Neben den Staiionarii und Librarii gab es jedoch zn Paris auch noch unveteidete Handschnftenhändler« oder wohl eh<3r Trödler, die nicht zu den Universifälsgli^dem gehörten. Dpch waren sie' mancherlei Beschränkungen un- terworfen ; namentlich durften sie kein Buch das über 10 Sous werth war verkaufen und nicht in bedeckten Budein , sondern nur unter freiem Himmel feil halten. Erlaubten sie sich Eingriffe in die Befugnisse der ver* eideten Buchhändler^ so waren sie sofortiger ' Pfändung ausgesetzt. ' . ' - 69 - Die StatioA^rii und Libraili bildeten mit dep Altöchrei^ bero, Rabhcatoren, Pecgamentmaciierii , Papierhändlera und BuchbiDdern eine unter dem G^tsammlnamen Bttpbliäi|dlec (Libralres) begriffene Corporatiqn und »taiiden ,UQter der eximirten JurisdicUen der Uni¥,ersilät^ deren Privilegien und aoDSliger Rechte $ie theilhaftig warem Im Jabre 1292 be-« stand diese Corporatioo • iap^ der. Steuerrolle von Paria aU9 24 Absolireibern, 17 Buchbindern, 19 Pergamenthändlern, i3 Enlumineiirs und nur 8 eigentlichen Handschriftenhäud-* lern^'^ (wenn dies ni&ht etwas bloss diejenigen Mitglieder sind, die noch ein anderes bürgerliches Gewerbe nebenbei betrieben) ] in^ Folge d^r steigenden Frequeive dßr Univert: sität und des damit sich vergrösserndeii Bedarfs afi lite^a^ rischen Hülfsmittela hofit sich .die Zahl der ^tatipuarn i^nfl Librarii bis zum Jahre 1323 d^g.eg.en bis auf 29, wprunter > * sich auch zwei Frauen befanden^ Paris war aber auch die bedeutendste Hochschule für theologische Gelehrsamkeit und wurde dadurch natürlich für die einschlägige Literatur ein ähnlich bedeutender Büchermarkt, wie es Bologna für die juristische Literatur war. Welche ausgezeichnete Pfleise jene fand, kann man z. B. daraus entnelimen, dass im 12. Jahrhundert von den französisch^^ Benedictiner-- und Cistercienser-Klöstern das Sprüchwort galt: Claustrum sine armario, quasi castrum sine armament|rio^^. Sorgten i^ii^ auch aUed*dings die KlQster meist selbst für ihren Bücher*- bedarf ^^, so sprechen doch ijür die Wichtigkeit des Purisc;]^ Büchermarktes, allein schon zur Genüge die in Handschrif-^ ten französischen Ursprungs so übei;aaa zahlreichen auf den Verkauf derselben bezüglichen Inscripte, namentlich aber auch der Umstand, dass Paris selbst auf ziemlich entlegenp Gegenden eine bedeutende Wirksamkeit ausübte. So be- richtet z. B. Hanslik^^, da^, als König Wenzel II. vo^ Böhpueii bei der Gründung der Gistercienserabtei Königsal 200 M^^k Silber zm AfitegMog eiqer ßjj/iliptfiek gesohenkt - 10 - hatte, '4er Ah\ Canrad nichts ZwiedcentsprecheiKleres in i^han ^e^usst hahe, als sich nach Paris zu begeben, itin dort ditft erforderRchen EitikSofe vä bewerkstellifen. Gewiss kann man auch einen BeliBg für die Bedmitiing des Pariser Bifchermarktes darin finden, wenn Rnimond Lnfli in der an die Mitglieder dtfr Pariser UnivtersiUit gelf^t^^ Schlossbemerkang zu seinM TrIictiAos de Deo rMn lal^re i908 ersucht: sappIloandlandafn Pirri^ids anno dMnini 1254. Unde certatn est, qtiod Jam »publice predicarelnr , nisi b«tai prelatf et predleatoros itiipedirent^^ Kann man ans einer Stelle der den Parisern nachgebildeten Wi^er Sfatoti^n iEurückschllessen^*, so standen die Autoren dieser Nariipa- latron nicht so lern. Es Keigt steh nns sogar eine Art von Vörlagsverhfiltniss : der Autor Hbergab dem Statlonarins sein neues Weit zur VerWentHchung, Vervieffäittgang, zum Ver- leifaeb. DrO Wii'knng ^ie^es Verhaftni^s zeigt steh atich — 71 — tu der GieidbariigteH so vieler Hoodschriften ven Sanm- Intugdü kleinerer SehrKten eines und desselben Verfassers: sie yennechteB eine Ricfciscbnnr z« trieten. Dahin dentel «. fi. die Notiz in einer Wiener Handschrift verschiedener Tradate Joliaiia Gerson's, in der im iafhre 1417 ansgear- teitete hinter solchen «us dem Jahre 14^ folgen : Mi dne nltimi tradtalas secnndom inientionem anolofis S. magistri Johannis Cancettarii |Mrisiea. debent poni post tractaftum nonutt pneeedeotem de augniAcat.'' Ihre GeschHfte betrieben die tiandschriftenfbfiikller mei- steflAh«l*ls in luden oder Ständen der Universitätsbehörden geahn- det war. Dass dies .bis zur Entziehung der Geschäft»be- fugniss gehen konnte, zeigt eine Notiz aus dem Jahre 1370^^. Gegen die unvereideten Bä^cheströdler konnten die Princi- pales Jurati sofoit mit. Pfändung und Confiscation einsehrei*- te0|. wobei dieP.edelIe sie.auf Vetlangen untetstütfisen mossten. — 73 — Wahrgckeialli^h liattdn siicfa diese BooqoiiiMen Ait 46t Zeit anftehnlieh vermehrt »nd sachten sich, mit Beihilfe der städtischen Behörden «Ad gestützt darasf, da^ :sie uavereldet w&ren and ni«ht tu den Unvversitätsgliedeirn gehörten, deor Jarisdioti^n = and Obexfanfäicbt der'UniyersU tätsbehörden za entziehen. Denn «ine 0rdfkiuiaB2. Carl YL Yom 20. Jodi 141 1 bestätigt aasdrüeklieU dai Aflfsichts«^ recht der Universität über das gesanMoie Bnoeb ao««> vereidete HandsichriflenhäDdler vorfindet ^-^ Bei der eiigen Verbindung, in der die BeSiohaiang däi notbwendigen Mater tals zur Hevs£ellang der Bücher zu:deni Handschrillenhandei steht ; dürfte es nicht iinangemessen sein einige Notizen übejr die Vorsorge der UiliversKät für die betreffenden fiav^erbszweige älizufugetf , tziintfal es', we«- nigstens in anderen Ländern, häufig genug vörk^ommd, 'dasüs der Handel mit Schreibmaterialien mit dem Hands^hrifteni^ handel verknüpft wurde. . Der Hauptzweck der Universität^^ behörden war: dieVertheuerung namentlichidesPei^ame&tes für die Studirenden und übrigen Verbraocher durch Aul« kaufen Seitens der Händler zu verhüten. Hierzu solKe eine Verordnung vom Jahre 1291 di^en, derieü ' wesenii lichste Bestimmunge^n nachfolgende sind. ZuVörderst wardJi den Pergaroenthändlern das Verheimlichen und Zilrüokhalteu — 74 — fhher VoirVHie nntersagt, so irile das AofkMfe« Irei F«bri- eaaten HoMerhalb Parts zwischeii d«a MesszmtMi «nd Ver- i^redungen «it Ihnen ttirer die PreiMmlltze. Auch Zett- känfe wurden yerbotmu Am ersten Messim^e durften die Pariser PerKimenthündler bei den fimnden flJmdlern and Fabrieanten noch nicht «inkaufen, sondeni an diesem Ta§e genossen die Universitaisangehftrigen das Vorkanfereoht. Waren sj^er die Venttthe zasammengesohmolnen nad es meidelen eich gleichzeitig ttelirare lüinfer bei einem frem- den HMndler, der nicht Jeden mehr ganz befHedigen konnte^ so waren die Kanfliebliaker gehalten den noch vorhandenen Bestand zn gleiohen Theiien zu Hbemelnnen. War |edoch ein ünfversittttsnngebdriger nnter ihnen, m mvs^len die übrigen kaufenden Pergameaibandler ihm das gana» von ihm gewlnsdite Quantum mit einer Provision von 6 Bemiers vom Livre flberlassen. Die Pedelle hatten die BeM^sng dieser Vorschrifen ku tiberwnohen. Ausser den Messeeiten konnten die Pariser Pergamemhlndler nur im St. Mdthvri- ner-Kiester Pefgament aufkaufen. Kam nämlli^ ein aas^ Wärtiger Händler oder Fabricant zwischen den Hessen naek Paris, so hatte er seine l^ort^the in Jenem Kloster zu de- paniren und dem Rector der ükiiversitäi seine Ankunft knnd HU geben. Dieser schickte nun Jemand ab um das Peiffn* aent au uDtersuohen und an zählen nnd liess es dann von vier v«refideten Pariser Pergameffthändteaa taHiren^ Auch daiin hatten die UniveRSiU&taangebiyrigen 24 Standen lang das Vorfcaufsfeoht'*. Dieees Aulscchtsrecht erstCeiekte sich tfbi'igens auch auf den i^cfttgumenthandel auf den Messen ven St. Getmain u. s. w. Öefters belegte der Rector Per- gamenivorräthe mit Beschlag, ob aus den Crunde weil Mangel an demselben in Paris verspürt wurde^ oder ans Ufersüchtelei in Betreff ¥ßn Formali täten, ist 4! war nicht deullich , doch «entstanden daraus mancherlei Streifigkeiten mit den AUeien St. i>enis und St. Germain , so wie antt -- Y5 ~ Aen PergameBfraMcaftteii virf IMiHHeni seftst , Vcü l^iieA c« vei^efaiedeiiea Zeiten eiaceliie fiirer Plri?ilegiei tal Rechte fir verlvstig ettMrt wtrdeA**. NaMi der ErAii« dong des Linnenpapiers wurde Parf6 alißiRgRtoh aus det Lombardei «ft VonritheA veraorgl; ab jedeclr äadk in Frankreieli, za troyäs «od Ssion» Papiermtihleii eiitetalideft^ wurde dieaea Ai^gabenbeAreiange« und Eriasa «dle^ ZiMe Im dem Traneperte des Papiers zagestandee, ^fli «Hit &om ansländisohen Pabrioat eoncorrlraB zu kIfMM. Wie eiet »eist ia derartigen Ffttteiii ae suchten die Zellplehlai», Irotzdefli dass die BefreiMgen noch 1389 respeetirt we^«' den waren , die Sache in Veif eSftanheit tu bt«AigM. Die Pariser Universität nahm sich aber det Npi^fabtitatttöa and Papierhäitdler an, kiMle sie Airen SdiaU^yerwaiidte* bei and ertheHte ihnen alle Rechte der Librarii ifed Statie^o aarii, ^e sie auch aech im Jahre 1488 besessen; diese Begfiastigung erstreciite sich librlgeas aftch aasdriicklioh auf dife FalNrioaniea ausserhalb Peris'^. -^ Vebet den Haadscbriftenhandel easserhafe des helrve>r^ ragevdeta Paris siad aor wenige NotlEaa torhaaden vad es Hlsst sich dalier Itein sicherer UeberbKcik Qber seine Ais«^ dehaang aad WirltsMnltelt im Aflgeiaelnea gewinnen. Sa aabedeatend können dldselbön Jedoch nicht gewe«eta seia^ wie die zahlreich über alle Provinzen zetatreatetai Schi^iber ahnen lassen, deren Gewerbebetrieb wohl ttfter, and selbtt an kfeinerea Ortea, 4a dea wirfclichea HafndschrilleBhandel biaübergesqpielt hafren «rag» und die aaCh hier sich gewisser Begflnstigangen erfreuten. Weaa man liest, welche bedeo^ tenden, tinifangreichea Arbeiten sie zava Theii In der griiss-» tea Eile za bewftlflgen Im Stande warea, so kann man nat aanehmen, dass in manchen Städten flH^Rliche Schreiber- last i tute bestanden hab^ müssen In denen antergeofe-d*« aete Hfllfsarbeiter and Schüler arbeiteten. Belege flnden sich besoaders ia den Rechnaagea der FlnMfekammela 4er — 76 — Uer^g^ von Burgiind; so lieferte z. B. 1415 OMoi le Pediel in kurzer Zeit 40 Stück Mandate für 6 Livres, Celiart Filliot und Thomas Voisin in UUe 1430 390 Stück für 6 Livres 9 Seus, Morlet le Prevost in Hesdin 1439 1400 Stück ä 3 Denier», Mougin Pourchassot in Di* jien 1455 509 Stück für 14 Livres 11 Gr.^^ Nicht un« möglich ist es daher, dass sie auch Pariser Handschriften-^ bändle» mit ihrer Thätigkeit dienten. £iae Art von selhslr- StM^igen Handschrifteuverkehr konnte sich, nebten den Unlifersiitäten, wohl noch am ersten in den Diüces«BSl|i4teii apstMlden, wo in Folge des Zusammenflusses der Geistlich» keit sich die literarischen Bedürfnisse mehr concentrirteQi Dies ergiebt sich s. B. für Baleux aus einem Vertrag der JBürgersi^haft mit dem Domcapitel über di^ Abgabejabf frei»- UAgen von Wittwen und verheiratheten Clerikern (mei^ten- tiieils Abschreibern) ungefähr vom Jahre 1250. In dem- selben heisst es : Item, concessum est hinc et inde de de- ricis conjugatis, quod si prediclo modo meroimonia exercue*- rint, tallie predicte sicut alii mercatores subjacebunt ; si vero pagamenum, libros vel hujusmodi ministeria ad eecle-? siianpertinentiavendiderint... predicte tallie minime subjace- bnnt^®. Dieser Büoherverkehr scheint hauptsächlich in Buden und Schuppen an der Kathedrale betrieben worden zu sein. Ausserdem sind aber Notiz^ über einen wirklichen Handschriftenhandel nur noch aus den Universitätsstädten Angers, Ronen, Orleans, Toulouse und Montpellier vorhan- ilen. Aus Angers bestehen die Notizen nur in der Er- wähnung, dass dort Stationarii vorhanden gewesen seien; 4ie Notizen aus Rouen, wo die Handschriftenhändler eben- falls, ihren Stand an der Kathedrale hatten, melden auch nioUt viel mehr als ihr Dasein. Die Statuten von Orleans und Toulouse erwähnen mit kurzen Worten des Stationa- riäts; die ersteren, von 1341, sagen: Cum seoundum sta- tuta et ordinationes nofitras et univeraitatis nostrae , quibus J — 77 — statioiiarias et librarios efjilsdem ani^ersitatis , anteqiiatt ad exercendam SUUonariatos seo Librariatas offlciam adoiii- tetur, jaraverit sacresanctis Eyangeliis ob hoc tactis, qiiod ipse obediet rectori...; die lelztereii, von 1314, dagegen: Staluantiir allqaae certae personae sufficientea et disereUe quae videant pecias seu exemplaria, quae tenentnr in StäA tionatiis vel in aliis locis pro libris scribendia yel. faioien«» dis'^. Nttr über Montpellier, einer bedeutenden Rechts-^ schnle, liefern die Universitätsstatuten aüsführliohere Naob-« richten, die ai)er wie in Bologna fast aassohliesslich daa Leihweaen betreffe&w Die erwähnten^ Statuten stammen aus dem Jahre 1339. In Betr nUmliob 6 Denlers vom Livre, zur Hälfte vom Käufer, zur Hälftf^ vom Verkäafer zu bezahlen; eine niebt zur Universilikl ge-» hörige Person hatte das Defiftelte zu entrichten.. Kein Stationarius durfte tibrigens ein ihm zua Verkauf «beige-i benes Werk selbst kaufen, falls es nicht einem Fremden angehörte, sechs Tage in seiner Statio zum Verkauf ge- stoaien hatte und dreimal in den Hütsäien zum Verka«! ausgeboten werden war. Dieses Ausbieten in den H&rsälen besorgten die „Ban<»v querii'^ gewissermassen die Famuli der lesenden Doctocen« Sie hatten besonders die Aufsicht in den UttrsSlen su fiih<^ ven, waren jedoch auch berechtigt Handschviftenhandel zu treiben und Feoien zu verleihen, unter denselben Bedingt gungen wie die Statieaarii und der Bidell, NamentIMr war ihnen noch gestattel, nach dem Sohluss der Vorlesun^n gen ihre eigenen Bttcherverräthe in den Hörsälen aelbsl zum Verkaufe anzutragen. Ob es übrigens Zubtt oder Absicht Ist, dass bei diesen statutarischen Bestimmungen nur von solchen Stationarii die Rede ist, welche jutistiseha Werke zum Verkauf ausstellen wollten, mag dahin gesteM bleiben. Dem Wortlaute nach fänden diese Beschränkungen allerdings auf dra Handel mit Handschriften aus anderen Literatarfäcbern keine Anwendung, man misste denn eine ähnliche Trennang nach Facultäten annehmen wollen, wie sie bei den italienisehen Universitäten erwähnt wurde. Der Handscbriftenhandel Montpelliers mag im Aligemeinen ühri ^ gens nicht unbedeutend gewesen sein, wenigstens scbeinett — 79 — 4ies Ae tosehaliclieii AnUafe 6Imb Pnicvniton des Rallfi aus Hamburg um 1340 aazadeaten^. AU« dkse. Notuien üBi im Grude geaemmen onr tro- eken «nd dürftig und nichts weniger als geeignet, em BilA des Ulerarischeii Verkehres za geben. Nur die Ausfülir* Uehkeil, Ja Kleinlichkeit mancher Bestimnugen deutet an, dass derselbe ansehnlich genug gewesen sein mag, sumal a» Universitätsstakuten ganz und gar über die von den Ubrarii selbst neu aagefertigtea Handschriftei schweigen« Hierin scheint man ihnen völlig freie Hand gelassen z« haben 9 denn es ist nicht gut anzunehmen, dass sieb die Librarii eimer derartigen ganz natürlichen Speculation, bet der ihnen überdies ein grösserer Gewinn zufliessen mnsste, ab bei dem bless commissionsweisen Verkauf, ganz enthalt ten hittea. Dagegen spräche ja scJion die verkommende Aufnahma von Handschrifteahändleru als „Librarins et scri*^ laor", sowie namemtlich die atalutarisohe Bestimmung, wo- nach ihnen ausdrüoUieh die Besehäfilgimg von „Clerict'^ vor der erfolgten Vereidigimg untersagt war. Ueberdiea arteinen auch mit der fortschreitenden Zelt und der all** mälich eintretenden Verringerung der Bücherpretse jene kleinlicheo polizeilichen Bestimmungen mehr und mehr in Vergessenheit gerathen zu sein, denn nach 1342 ludet sich keine weitere Einschärfung oder Erneuerung derselben für das gewissennassen tonangebende Paris. Die bereits weiter oben angeführte Ordonnanz Carl VL vom 2(K Juni 1411 ist einzig und allein zu Gunsten, zum Schnize der Ubraitt erlassen und trägt die Spuren einer liberaleren Auffassung des Handsohriftenhandels in siek Während die früheren stnintarischen Bestimmungen eigentlich gar keinen freie« nnd selbstständigen Handel aut Buchen» sondern einzig und allein einen commissiensweisen Verkauf derselben ken-^ neu, spricht diese Ordonnanz von: „Libraires vendans et achetans Hvres, soient en firan^ois ou en Ittin" lud dsss — 80 — j^lesffits Librafres jui^ez aToient loi d'acbeter livres ei les revendre ä leur plaisir." • War nun. aber in der Tbat im 15. Jahrhondert dem französischen Handschriftenhandel eine freiere Bewegung gestattet, 90< ist der Mangel aller genaueren Nachrichten tlber* ihn aus dieser Zeili) >bei dem sich gerade reger enW wiokelndan wissenschaftlichen Leben, um so mehr z« be- dauern. Aubh die b^ den französischen Grossen, nament- lich in den Familien der Herzöge von Burgubd und Orle-*- tns ,' sich kundgebende - Liebe für die Literatur und das AnsaiEMneln von Biblidheken konnte nidht einflusslos blei- ben , wehn sch,on der eigentliche Handschriftenhandel bei dem Herbeisokafl[)en derartiger Prachtmanuscripte wenig con^ eurrirt' haben rihag« Die günstigste Chance für ihn war hier- bei- noch der Umstand, dass, wie schon oben angedeutet, öfter der einfache Text der Handschriften allein in dett Handel oder zum Verkauf gelangte, während der kestspie-. ligere Theil, die Ausführung von Miniaturen und verzierten Initialen, namentlich mit den Wappen der nunmehrigen Be- sitzer, hinterdrein vom Käufer nach seinem Geschmack und seinen Mitteln besorgt- wurde. Reiche und hochstehend« Bücherfreunde hatten daher zu diesem Bebuf<) stets ge- schickte Miniaturen zur Hand, die bei grösseren Bestellon- gen In förmßchem Tagelahn arbeiteten. Wechselten derar-*^ tige Handschriften die Besitzer, so kam es häufig genug vor,' dass die in den Initialen enthaltenen Wappen der- frühereh -Bigenthömer mit .denen der neuen überdeckt wurden. ' Die Anfertigung dieser Prachtmanuscripte lies» selbst -' dann ' noch nicht nach , als die Buchdruckerkunsi mehp und mehr Terrain gewann. Dem verfeinerten Ge**' schmack dieser pninklliebenden Bücherfreunde sagten die einfachen und schlichten Erzeugnisse der neuen Kunst we*- nig zu; es' finden sich in den Finanzpapieren der Herzöge von Burgund keine Beispiele, dass sie die letztere je be- — 81 — nstzt hätten. Sie und ihre dem gleichen Gesehmaeke buU digenden Höflinge zogen es lieber yor die DruciLwerke mit ungehearen Kosten wieder abschreiben zn lassen, als sie yor der Hand als Aschenbrödel in ihren prunkvollen Libre- reien za dolden^^. Mit dem Beginne der zweiten Hälfte des 15. Jahrhim« derts zeigen sich nan allerdings in den äusseren Ver^- hältnissen des Pariser Handschriftenhandels einige Punktei die auf ein plötzliches Wachsen seiner momentanen Bedeu-> tung schliessen lassen möchten. Im Jahr 1448 betrug nämlich die Zahl der vereideten Llbrarii nur 24^*^, hob sich aber sodann zusehends. Mochte es nun zum Theii daher kommen, dass sich manche der neu vereideten Librarii nur dem Namen nach dem Handschriflenhandel zugewandt hatten, um die Universitfitsprivilegien zu genie- ssen, und nebenbei andere Gewerbe betrieben (wie ein ähnlicher Zudrang zu dieser Zeit auch zu den Aemlerii der Nuntien, Pedelle u. s. w. stallfand), oder mochte wirk- lich bei dem ersten Aufflackern für den literarischen Ver- kehr gfinstigerer Zeiten das Bedürfniss liberschritten wor- den sein, so dass manche Handschriftenhändler kein genü- gendes Auskommen fanden und nebenbei zu anderen £r- werbszweigea greifen mussten; genug so viel steht fest, dass von Neuem Missbräuche eingerissen sein mussten, denn in den Universitätsaclen findet sich ein Protocoll vom 19. Juni 1456, worin es unter Anderm heisst: Congre^ata fai( Univer^ilas apud S. Mathurinum ad reformandum Li- bri^rios... placet quod alii Librarii, qui non debile exercent ofllcU citenlur et moneantur, maxime illi qui se immiscent miiiisteriis vilibus^^. Nicht ohne Verschulden waren dabei wohl die vier Libraires princlpaux, da sie zum Theil un- wissende und ungeeignete Personen zur Aufnahme in die Corporation vorgeschlagen hallen, die auch auf ihr Gutach- ten hin von der Universität angenommen worden waren 6 — 82 — IN« UniversitStsbehiSrden suchten nun zwar derartigen Uebelsländen abzuhelfen , wie denn z. B. am 24. Januar 1465 die sämmtlichen Handschriftenhändler vorgefordert wurden, um die für unfähig befundenen ihrer Stellen zu entsetzen, die übrigen aber von Neuem zu vereiden^^^ doch selietnl 4ie8 Alles zu nichts geführt zu haben. Die Zahl der Eindringlinge in die Universitätsgenossen« sehaft, nicht allein in die Corporation der Libraires, nahm immer mehr zu; die Universität vermochte sich daher im Jahre 1489 dem Andringen der Behörden, die die dadurch eintretende Verringerung der Steuerkräfle natürlich mil wenig günstigen Augen betrachteten, nicht füglich mehr zu entziehen und musste ernstlich an eine Reduction ihrer Schutzverwandten gehen. Natürlich wurden hierdurch auch die Handschriftenhändler und die schon vorhandenen Buch- händler betroffen. Eine Ordonnanz Carl Vllf. vom vorher- gehenden Jahre^^ hatte die Zahl der auch für die Folge steuerfreien Corporationsmitglieder folgendermassen festge- setzt: 24 Libraires, 4 Parcheminiers jur^s, 4 Marchands de papier, 7 Ouvriers ayant mouiins, 2 Enluroineurs, 2 Reli- eurs und nur noch 2 £crivains jur^s. Unter dem 27. Juli' 1489 legten die zur Anfertigung einer Liste der beizube- haltenden Sohutzverwandten ernannten Deputirten eine solche' vor und heisst es dabei im Protocoll: Et habneniDt acta eornm grata de coufectione rotali officiariorum exceptis Nuntiis, ac decem et septero Librariis quos ipsi dubios vocabant. Unter dem 4. August wurde endlich die Liste deflnitiv f^l- gestelll und wird dabei im Protocoll in Betreff der Ltbroirti erwähnt: Yoluitque (sc. natio) ut Librarii antiqui covservarentur io suis priviiegiis et hoc expensis eorum.... Supplicaeruntque 17. Librarii pro eorum manutenentia quorum sapplicaliones fuerunt admissae, ut tarnen 3 eorum minus idonei resecarentur a de- putalis**. — 8a — Da es sich bei dieser ReduDUoD der Libraires jttr^ binzig ond allein um die Cassirung der Privelegiea der nicht bes4i^ tigten handelte^ so wurde hiermit natürlich die Zahl der un- vereideten vermehrt und wahricheialicherweise wandte sich ein Tfaeil von ihnen nun dem eigentlichen B«.chhande2 nu^ der in seiner grüsseren Lucrativität einen Ersatz für die eiogebüssten persönlichen Vortheile darbot. Schon die Be- zeichnung in dem ProtocoU vom 4. August 1489: Voluitque ut Llbrarii antiqui eonservarentor giebt der Vermuthung Raum, dass es hauptsächlich die bisherigen Handschriften* händler waren, denen bei der stattgefundenen ReducttoA die Privilegien bestätigt warden und die sich zur £rgän- zaag der Corporation nun weiter aus den Buchdruckern recrutirten. Denn diese vermehrten sich unter dem Schutze der Sorbonne rasch und trugen den bisherigen Handschrif- tenhandel bald zu Grabe« Schon im Jahre 1476 figurirt der Buchdrucker Pasquier Bonhomme als; un des quatre pri&cipaux libraires jures. Auf diese Weise erklärte es sich denn auch am leichtesten, wie der Uebergang vom Handschriflenhandel zum eigentlichen Buchhandel in Parift ohne besondere Bemerkbarkeit vorüberging. DeM £• Unterordnung der Librarii unter die UniveraiHI irar der Art, dass ein ofener Widerstand der ersteren gegen die von der letzteren beschützten und begünstigten Bachdrucker fruchtlos geblieben tain würde. Dagegen zeigt sieh weiugslens in einem bereits in die Geschichte des eigentlichen Buchhandels hinüberspielendeu Vorfall ein Beispiel, von welcher Animosität die Handschrift tenhftndler gegen die ihr Gewerbe verdrängenden Buch- drucker beseelt waren und wie %i$ wenigstens nicht die Gelegenheit vorübergehen Hessen diesen Unannehmlichkeiten zu bereiten. Im Jahre 1474 war nämlich der Libr«lre jure Hermann von Stathoen, ein Deutscher von Geburt, gestorben, ohne daas er das Indigettat erlangt gehabt hätte. 6* - 84 — hl Folge der Universitätsprivilegien war sein Nachlass (al- lein 800 äcos d'or in baarem Gelde) nun zwar nicht dem droit d*aubaine unterworfen; er war aber zn gleicher Zeit Verwalter eines bedeutenden Bücherdepots von Peter Schöf- fer und Conrad Henckis in Mainz gewesen nnd dadurch jedenfalls den übrigen Handschriftenhändiern verhasst. Denn sofort nach seinem Tode beeilte sich Andrä Mnnier, einer der vier principaux libraires, die königlichen Beamten auf diese willkommene Beute aufmerksam zu machen und zur Conflscation aufzufordern. Die Universitätsbehörden nah- men sich nun zwar der Interessen der Beeinträchtigten so- fort mit dem grössten Ernste und Eifer an (Munier wurde auch auf der Stelle seines Amtes entsetzt), vermochten jedoch vor der Hand nur den persönlichen Nachlass Stat-^ hoen's zu retten, da Peter Schöffer und Conrad Henckis von dem Denuncianten als Unterthanen des Herzogs von Burgund (von dem sie vielleicht einen Geleitsbrief besassen) bezeichnet worden waren und die Conflscation ihrer Be- sitzthümer unter diesen Umständen, bei dem Argwohn Lud- wig XI. gegen alle Burgundische Anhänger, nicht abzu- wenden war^^ Der weitere Verlauf dieser Angelegenheit^ die die Universität übrigens in Misshelligkeiten mit dem Könige verwickelte und auch zur Folge hatte, dass von nun ab kein Ausländer mehr zu einem Universitätsamte er- nannt werden durfte, gehört nicht weiter hierher, sondern in eine Geschichte des Buchhandels'^®. Mussten die Handschriftenhändler nun zwar in Paris dem eigentlichen Buchhandel ohne Widerstand das Feld räumen, so thaten sie es doch nicht in Reuen. Im Jahre 1483 reichten nämlich die dortigen Librarii, die ihre Ge- schäfte in Buden vor dem Hauptportale der Kathedrale be- trieben, eine Beschwerde bei dem Domeapitel ein, in wel- cher sie die Ausweisung einiger „Venditores librorum im- pressorum" verlangten, die ihre Bücher unter allen Portalea — 85 — in offenen Ständen feilzuhalten sich erlaubten. Die Cano- nici wiesen das Gesuch jedoch zurück, nach Ausweis der Capitelsregister, in denen es unter dem 5. und 8. Juli 1483 heisst: Super supplicattone pervecia per librarios ad rmem expelleodi quosdam venditores librorum impressormn^ qui in portico Juxta apothecas illorum supplicantium veuerunt libros stallare et pu- blicae venditioni exponere, Domini licet deliberaverunt aliquan- tulum nichil tarnen concluseraut. — Saper supplicatiooe nuper data per librarios qui in portalicio apothecas fabricae tenent ad fmem quam quidam venditores librorum impressorum libros venales sapra tabulis in portali- ciis hujus ecclesiae vendicioni offerentes, expellantur, Domini attendentes quam ipsi venditores libros habent et vendant per- optimos et utiles et hoc ex aliis causis, deliberatione babita, concluserunt per Organum domini Decani quam ipsi venditores permittentur stallare et vendere libros suos ubicumque volue- rint, usque tarnen beneplacitum Dominorum. Und in der That modificirle das Capilel im Jahre 1488 in etwas seinen Entscheid. Es verbot den Buchhändlern das grosse Porta] der Kathedrale (Portail Saint-Romain) und verwies sie nach dem Nordporlal, Hess ihnen hier aber auf seine Kosten Buden aufbauen. Dieser Schlussentscheid wurde „unanimiter, excepto domino thesaurario'^ gefassf*^. Durchgedrungen waren die Handschrifteohändler also den- noch nicht. -^ Für die Statistik des französischen Handschriftenhan- dels bietet sich in Folge der mehrfachen Erneuerung der Statuten der Pariser Universität und der Vereidigung der Stationarii und Librarii ein ziemlich reichhaltiges Material. Leider sind es aber auch fast nur trockene Namen, unter denen sich keiner besonders bemerkbar macht; noch viel weniger kommen unter den französischen Handschriften- händlern so bedeutende Männer vor, wie Vespasiano und Aurispa. In Ermangelung eines Besseren muss man sich jedoch mit diesen dürren Notizen begnügen. — 86 — Paris. Hern eis Je Romanoeur, noch dem 13. Jahrhundert angehörend, konirot als der älteste namentlich bekattnte französische Handschhftenhändler vor; sein Bücherstand be- fand sich Tor Nötre-Dame; Erwähnt ^ird er in der Schloss- schrift einer französischen Uebersetzung des Jostinianeischen Codex (aus dem 13. Jahrhundert, 270 BI. Perg., Fol.), welche lautet^^: Ici faut (finit) Code eo romanz. et toutes lois del code i sont. C^. X. p. U i. c. i. t. Herneis le Romauceeur le uendi. et qui uoudra auoir autel liure. Si uiegoe a lui. U en aidera bien a coDseillier. e»t de toz autres. et si meiot apis. deuant nostre dame. Dieser trefflich ausgeführte, mit theils vergoMeten Initialen ausgestattete Codex gelangte später in den Besitz des Her- zogs von Nemours, Grafen von der Mark. Unterschriften wie die obige sind übrigens äusserst selten und diese ge- rade deshalb von besonderem Interesse, weil sich Herneis förmlich zur Besorgung aller möglichen Bücher empfiehlt. Auch dürfte dieser Codex wohl als Beleg dafür dienen können, dass die Pariser Handschriftenhändler sich in der That mit der selbstständigen Herstellung von Handschriften befassten. In der Steuerrolle von 1292 kommt Herneis übrigens nicht mehr vor, wenn man nicht einen Guillaume Herneis'^^, der mit 10 Livres angesetzt ist, für ihn anse- hen darf. Hugichio le Lombard, im Jahre 1274,^ erscheint in einer Bemerkung, die sich in einem Exemplare der Glosse des Petrus Lombardus über die Psalmen (aus dem 13. Jahrhundert, 180 Bl. Perg., Fol.) vorfindet. Auf dem letzten Blatte derselben heisst es: Salomon Biscocheus tradidit de volantate et absensu hugichio- nis Lombardi fratri Radulpho et preposito abbatie Corbeie istsn librum. Dominus hngiehio obliaatar pro qaatnor Nbris et dl« midia die veneris in fesli (^eati Bartbolomei aposioli anno do«« — 87 — mini m cc septoagesimo quarto preseaUt>|ts domino (rancisco Radnlpho et domino b matbeo de s dionisio jobaone de iosula Hugone Picardo clerico Jacobe de carnoto. Isti duo libri sci- licet psalteriom et evangelia glossata non tantum modo pro qaatüor libris et dimidia parte. Aaf ehiem anderen Blatte heisst es sodann: Hoc psaUerium glossatam et memoriale inagri RadalG Bormandi pro xxxiii libris parisiensibus vi 4«n« U** sol. pretii acomodatif pro Matbeo Lombardo. item vuU babere vüj sol pai«**.. pro tertia parte vocabuiorum biblie quam tradidit ad vendendum. Und endlich: Matheas tradidit istum librum magistro jobanni de Corbie die sabbatl post Testam beati petri ad vincula^. Die Vermuthung, dass man es unter diesem Namenwirr- warr mit einem Handschriftenhändler zu thun habe , der durch einen Agenten seine Geschäfte mit der Abtei betrei- ben liess, dürfte durch das Verliaufsanerbieten in der zwei- ten Notiz einige Begründung erhalten, sowie eine weitere durch den Umstand, dass sich in der Bibliothek von Amiens noch eine zweite, aus derselben Abtei stammende und von dem gleichen Schreiber ausgeführte Abschrift des genann- ten Werkes (200 BI. Perg., Fol.) mit nur wenigen abwei- chenden Varianten vorfindet. Pierre le Normand, marcheant de Uvres, wohnha(t in derRue de la Lanterne, wurde im Jahre 1292 mit einer Steuer von 2 Sous angesetzt^ ^ JehanBlondel, libraire, wohnhaft Rae neuve-NNosIre*- Dame , kommt in demselben Jahre mit der gleichen Steuer vor. Agnien» libraire, ebendaselbst wohnend, wurde im Jahre 1292 mit 36 Sous besteuert. Poncet» libraire, auch in der Rue Neiive<-Nostre-Dwne ansässig, musste eine Steuer von 5 Sous entrichten'^'. Guerin TEnglois, vendeeur de livres, in der Kuelle aux Coulons, wird in der Steuerrolle mit 8 Sous angesetzt, — 88 — sowie sein ohne Namen und Geweii^e aufgeführter Schwie- gersohn mit 3 Sous. Letzterer war wahrscheinlicherweise ebenfalls Handschriftenhändler, oder wenigstens Gehülfe sei- nes Schwiegervaters^'. Dame Marguörite de Sanz, march^ande de livres, in der Grande Rue, hatte den sehr bedeatenden Steuersatz yon 4 Livres zu entrichten^. Gefroi le libraire, in der Rue de Froit-Mantel woh- nend, war auf 9 Sous abgeschätzt^'. Aignen, le libraire, in der Rue de la Boucherie, hatte eine Steuer von 36 Sous zu zahlen^^. Man möchte ihn fast fttr identisch mit dem oben angeführten Agnien halten (auch die Steuer ist gleich), doch ist wohl nicht gut anzunehmen, dass er doppelt, etwa in seiner Privatwohnung und dann in seinem Ge- schäftsstand, besteuert worden sein sollte. Die Höhe der Steuersätze bei sämmtlichen vorstehenden Handschriftenbänd- lern des Jahres 1292 lässt es nicht zusie zu den unbedeutenden Bouquinisten zu zählen und scheint sie somit ihre Zugehörigkeit zur Universität diesmal nicht vor der Auflage geschützt zu haben. Antoine Zeno, libraire jurö; im Jahre 1303 wurden seine Büchervorrätbe taxirt'^. Da das betreffende Docu- ment eine interessante Uebersicht über dieVorräthe eines Sta- tionarius Jener Zeit bietet, so dürfte es wohl nicht unangemes- sen sein es hier in seiner ganzen Ausdehnung mitzutheileu'^^. Anno Domini 1303. die Martis in Feste B. Math. Apostoli taxata fuerunt Exemplaria quae seqnuatur Andreae dicti de Zeno- nis, per Magistros Universitatis ad hoc Deputatos, videlicet M. Henricum Amandi, et M. Andream de Monte S. Eligii Magistros in Theologia^ M. Guillelmum de Commit Regentem in Medicina, M. Guiil. Britonem, cum Procuratoribus. Bruno in Mathae. 57. p. (sc. pag., nicht petiae) 1 sol. Item in Marc. 20. p. 17 den. Item in Luc. 47. p. 3 sol. 6 den. Item in Joann. 40. p. 2 sol. 10 den. Item in Commentario Alexandri super üb. Mathae. 14. p. 10 den. Item pro secundo Sentent. 18. p. 32 den. — 89 — Item pro lertio Seoteiit 50. p. 54 den. Item super quartum Senlent. 24. et 13. p. 5 et 10 den. etc- Opera Fralris Richardi. In primo Sententiarum. 39. p. 32 den. Item in secando Seiitent. 61. p. 4 sol. Item in tertio. 57. p. 3 sol. et 10 den. Item in qnarto. 24. et 5 p. 5 et 4 den. Item Quodlibet Magni.Uenrici de Gandavo. 12 sol. Item Quodlibet Magni Godefridi. 91. p. 5 soL Item in Textu Biblico VI».... 10 sol. Item in Concordantiis Bibliorum . . . ^ 9 sol. Item in Legenda Sanctorom 4 sol. etc. Opera in Jure Canonico. Item in Textu Decreti. 104. p. 7 sol. Item in Apparatu DecretL 120 p^ 7 sol. Item in Textu Decretalium. 72. p. 4 sol. Item in Apparatu in Decretalium. 136. p. 8 sol. 6 den. Item in Textu Sexti Decretalium. 27. p. 18 den. Item in Apparatu Sexti Decretalium. 64. p. 4 sol. Item in Repertorio Durandi. 37. p. 18 den. Item in Summa deCasibusRemundi cum Apparatu. 57. p. 4 sol. Item in Casibus Bernardi super Decretales. 82. p. 4 sol. etc. Haec est Taxatio librorum Philosophiae. Sm. Tho. super Metaphysicam. 53. p. 3 sol. Item Summa Tho. super Physicam. 40. p. 25 den. Item de Coelo et Mundo Tho. 18. p. 13 den. Item super Lib. de Anima. 19. p. 13 den. Item Thomas de Sensu et Sensato. 10. p. 8 den. Item Summa de Causis. 6. p. 5 den. Item Summa Ethicorum. 38. p. 2 sol. cumque dimidio. Item Tabula Ethicorum. 8. p. 5 den. Item Politicorum. 12. p. 9 den. etc. Seine Yorräthe waren also gar nicht unansehnlich und sind hier überdies (wie die etc. beweisen) gar nicht einmal vollständig von Chevillier aus der betreffenden Urkunde mitgetheilt worden. Mestre Thomas de Mante, libraire, wohnhaft siir le petit pont, kommt in der Steuerrolle vom Jahre 1313 mit — 90 — dem Ansatz von 30 Sous vor. Er betrieb mit seiner Frau zugleich ein Trödlergeschäft^®. Thomas de Seuz (de Sennonis), libraire et taver- nier, bei St. Benolt wohnend, liommt in demselben Jahre mit der gleichen Steuer vor^'^. In den Jahren 1323 und 1342 war er noch einer der Unterzeichner der von der Universität erlassenen neuen Statuten. Nicolas TAnglois, libriere et tavernier in der Rue St—Jacques, wird zu gleicher Zeit mit 12 Sous besteuert^'. Sollte er vielleicht mit dem Schotten Nicolas, der das Sta- tut von 1323 unterzeichnete, identisch sein? Die vorste- henden drei sind übrigens die einzigen Buchhändler die in der Sleuerrolle des Jahres 1313 vorkommen, und zwar nur in Folge davon, dass sie noch andere bürgerliche Gewerbe betrieben. Die Ordonnanz vom Jahre 1307 halte also gefruchtet. Thomas Zeno, Stalionarius apud S. Mathurinum, wurde im Jahre 1314 vom Rector der Universität auf die Statuten vereidigt^^ War er etwa ein Sohn Anton Zeno*s? Geoffroy de Saint-Liger (Gaufridus aSanctoL«o- degario), libraire jure von ungefähr 1323, in welchem Jahre er die neuen Statuten unterschrieb, bis ungefähr 1340. Noch ist ein gerichtliches Document vom Jahre 1332 vor- handen, demzufolge er vor zwei Notaren einen Bücherver- kauf abschloss in dem es heisst: Geoffroy de Saint-Liger Tun des Glercs Libraires, et qualifie tel, reconuoist et confesse avoir vendu, cede, quitte et transporle, vend, c^de, quitte et transporte sous hypotheque de tous et chacun ses biens, et garantie de son corps mesroe, un livre intitule Speculum historiale in Gousuetudines Parisienses, divis6 et reli4 en quatre tomes couverts de cuir rouge, k noble homme Messire Girard de Montagu Avocat du Roy au Par- Mtment, moyeunanl ia somme de quarante iivres parisis, dopt le dit libraire se tient pour content et bien paye^'^. — 91 — Bald darauf muss er übrigens gestorben sein oder sein Geschäft aaf^egebeü haben > denn das erneuerte Statut von 1342 unter^eiohnete er nicht mehr. Thomas de Malbodia, Thomas )e ISorroand, Jean de S ai n t*P a u 1 , ein geborener Engländer (Joaiaea Brito alias de Sancto Paulo) und zugleich für. 1324 einer der Tier vereideten Taxatoren, Geoffroj le Loherain (Lotharingus) , Geoffroy le Breton, ebenfalls ein fng- länder von Geburt und öfTenUicher Notar, Guillaune U Grand, gleichfalls ein Engländer und wohnhaft in der Rue des noix (in vico nucum), Etienne Sauvag», Pierre Bonenfant, Nicolas Petit - Glerc^, . Jean Ponohet, Jean Guyvendale, ein Engländer und zu^ gleich für 1324 vereideter Taxator, Jean deMeillac, Gnillaume diotus cum Bacuio, Pierre de Peronae, der dritte Taxator für 1324, dessen Frau, Jean de Rheims, Nicolas, einSehotte, Radulphus de Vare- dis, PonoeGilbois ausNoblans, Nicolaus deYbuna, Gilles de Vivars, Geoffroy le Norroand, Jean le Breton le jeune (Joannes Brito juvenis), der Vierte ver- eidete Taxator für 1324, Margu6rite die Frau eines gewissen Jacobns de Troancia, Nicolas Chalamanne, Matthieu de Attrebato, Thomas de Wymond- kold, der auch noch die Statuten von 1342 unterschrieb, beschworen und unterzeichneten sämmtlich das Statut vom Jahre 1323. Nicolas de Branchis, Jean genannt Prdtre-Jean, Jean Vachet, Taxator für 1342, Jean Petit, ein Eng- länder, Guillaume d*Orleans, Robert^ ein Schotte, Geoffroy le Cauchois, Jean Poncton, Nicolas Tire], Henry deCornubia, Jean leGraod, Henry de Nevanne^ Joannes de Fönte, der zweite Taxator für 1342, Conrad, ein Deutscher, Gilbert aus Holland, Yvo ie Breton, Guillaume le Bourguignou, Ma^ — 92 — thiea le Vavassour, Goillaume de Caprosia, Yyo Greal, der dritte vereidete Taxator des Jahres 1342, Hebert Martray, Michael de Vacqaeria, Simon i*Ecolier, Jean le Normand, Gniliaame Hebert vnd Alain le Breton, vierter Taxator für 1342 und erster Pedell der JurlstenfacnUät, unterzeichneten und be-- schworen sämmtlich das revidirte Statut des Jahres 1342« Richard de Montbanon (oder Monbaston), wohn- haft nie neuve Nötre-Dame , war gleichfalls einer der Un- terzeichner dieses Statutes, findet sich aber noch in einem mit Miniaturen, Vignetten und verzierten Initialen ausgestat- teten Pergamentcodex der Legende dor^e de Jacques de Voragine, traduite par Jehan de Vignay erwfthnt. Auf dem Vorsetzblatte steht nämlich die Bemerkung: Richart de Montbaston, libraire, a fait escrire ceste legende des saios en fraa^ois, Tan de grace Nostre Seigoeur, m.ccc.xlviii^^. Dieselbe Bemerkung ist am Schlüsse wiederholt, mit dem Zusätze : demeuraut ä Paris en la rue Neufve Nostre Dame. Bartholomaeus, Venditor Ubrorum, ungefähr um die Mitte des 14. Jahrhunderts, wird am Ende des zweiten Bandes einer Pergamenthandschrift von Everardi, ord. Val- lis Scolarium, summa de festis folgendermassen erwähnt: Ego frater Johannes de Provasio emi hunc librum a magistro Roberto Dionysii, de collegio Cardinalis .... quem quidera librnm habuerat a magistro Bartholomeo, vetiditore librorum Parisius, die nltima augusti^^. Bartholomaeus bietet nicht das einzige Beispiel dar, dass sich auch Graduirte dem Handschriflenhandel widmeten. Nicolas Martel, aus Seeland gebürtig, undseineFrau Margu^rite Martel wurden beide im Jahre 1351 als libraires jur^s in die Corporation aufgenommen} sie wohnten rue St.-Jacques^^ Etienne de Fontaine wurde im Jahre 1367 als Librarius juratus inscribirt: prius ad hoc sufficiens et ido- neus repertus ex relatione Juratorum in tali officio''^. War — 93 — er yielleicht ein Nachkomme des Joannes da Fönte vom Jahre 1342? Henry rHaillier; er war bereits im Jahre 1370 libraire jurö und wurde in demselben als „an des quatre fibraires principaax" vereidet, wobei sich sein Geschäfts- genösse Robert L^cuyer für ihn verbfirgte^^ Als zweifer Bürge erscheint Raoul d'Orleans, oder Raoulet; letzterer kommt auch noch im Jahre 1396 vor und zwar in einem mit Mi- niaturen und verzierten Initialen ausgestatteten Pergament* exemplar des Miroir historial de Vincent de Beauvais, traduit par Jehan de Vignay (3 Bände, Fol.)* Am Schlüsse des ersten Bandes heisst es nämlich: Ci fine le premier volome du livre do Mireoir hystorial, escript par Raoulet d'Orliens^ Tan mil trois cens quatre viiit et seize. Parfait, ä Dieu graces rendi, de juin le premier veodredy^^. Dass er sich in dieser Unterschrift als Schreiber documeu- tirt kann weiter keinen Anstoss erregen, da sich vielmehr ergiebt, dass er deren mehrere beschäftigt haben muss; der dritte Band trägt nämlich die Unterschrift eines gewis- sen Guillaume Hervi. In den Handschriften der Pariser Bibliothek kommt tibrigens, nach Paulin Paris' Angabe, Raoul d'Orleans ziemlich häufig vor. Jean deBeauvais, Librarius juratus in vico Brunelli, erscheint in den Jahren 1372 bis 1376 als Verkäufer der nachstehenden Handschriften, nämlich: GregoriilX. decreta- les cum glossis nebst anderen kleineren Schriften (aus dem 13. und 14. Jahrhundert, 358 Bl. Perg. Fol.; mit Miniatu- ren ausgestattet), an deren Schluss es heisst: Magister Stephanus de Contyaco decreforum doctor istas decre- tales emit a magistro Johanne de belvaco librario Parisiensi jurato in ii anno quo andivit jura canonica in vico Brunello pro pretio xxxiilj francorum. Ideo studens in ipsis cum devo- Uoüo roget Deum pro eo filium virgiais marie. - 94 — Sodann wird er in einem Bx6mj[>!ar der ^nma Hostiensis (aus dem 14. Jahrhundert, 423 Bl. Perg. mit Miniaturen, Fei.) erwähnt; Kxpliclt summa hostiensis, dicta copiosa [scripta per manas] • Jobannis dicti magistri rothomag. dyocesis et fuH eompleta scriptura anno domini m'^ ccc'\ xii die veneris post feetum sancle Lucie in regressu lecture sue aurel. et ipsum vendidit johes. de Belvaco librarius. In Betreff der Zeitbestimmung ist zu beachten, dass der Sohlusssatz später hinzugefügt ist. Endlich erscheint Jean de Beauvais noch einmal in einem Codex des Su£fragium Magistri Thomae de Maalaa super decreto (aus dem 14. Jahr- hundert, 138 Bl. Perg., Fol.), dessen Endschrift lautet^": Magister Stephanus de Contyaco decretorum doctor emit istud sufTragium monachorura super decreto a magistro Johauite de Belvaco Parisiensi librario jurato pro pretio quatuor fraucorum et postea fecit illuminare et ligare ubi exposuit francum cum dimidio. ideo studens in ipso oret Deum pro eo. Die Zeit seiner Wirksamkeit ergiebt sich aus der ander- weit bekannten Periode in der der Käufer seinen Studien zu Paris oblag. Martinus Adestre, Bidellus Carmeiitarum , lieh in den Jahren 1374 und 1375 ein Exemplar von Henrici Bo- hic in decrelalibus libri V. für 5 Livres (Tournois, nicht Parisis) zum Abschreiben her^^, sowie er auch 1377 als Bürge für den Nachstehenden erscheint. Hat man in ihm einen Stationarius zu suchen? Guidomarus deSenis, Magister artium und libraire jure, wohnhaft rue des noix pres le petit pont, wurde im Jahre 1377 von Neuem als Taxator vereidet*^. Er muss somit schon einige Zeit als Handschriftenhändler ansässig gewesen sein. Auch dürfte es wohl keine unbedingt irrige Annahme sein, wenn man einen Pergamenlcodex, enthaltend die Gedichte Guillaume de Marchaut's (120 BL Fol.), als aus seinen Anstalten hervorgegangen betrachtet. An i&a — 95 — Schlüsse desselben indet sieh nünlich die naohstehende Noliz'3: ExplicU aa mois d'Avril Qui est gai, cointe et gentil L'An inil trois cent soixanle et onze D'Avril la semaine seconde Achera a un vendredy Guiot de Sens c'est livre si El le comansa de sa main Et ne fina De soir ne main Tant qu'il eut l'euvre accomplie Louee soll la vierge Marie. Gaacher Beliart etablirle sich im Jahre 1378 als Librarius und wurde sofort bei der Corporation beeidet ^^ Etienne Angerin, Glericus Sennooensis dioecesis, wurde am 5. Juni 1378 von dem Rector der Universität als „Librarius et scriptor" in Pflicht genommen*^ nachdem er schon vorher als einfacher Schreiber zu Paris gelebt hatte. Er kommt noch 1304 vor, wo er unter dem 16. Fe<« bruar eine französisöhe Ueberselzung der Historia schola«* stica Petri Comestoris für „82 ^cus d'or ä la couronne du coin de France'^ an den Herzog Ludwig von Orleans verkaufte^^. Jean le Moine (Joannes Monachus) trat am 23. Fe- bruar 1336 als Libraire jure in die Corporation ein^^ Martin rHuillier, HandschriftenhSndler und Buch- binder, ungefähr um das Jahr 1386 lebend; sein Wohnort wird zwar nicht angegeben, doch kann man wohl mit ziem- licher Sicherheil auf Paris schliessen. 1387 arbeitete er für den Herzog Philipp den Kühnen von Burgund; in den betreffenden Rechnungspapieren heisst es: En 1386, le duo paya a Martin Lhuillier, libraire, 16 francs pour couvrir viiij livres, tous romans et Bibies et aullres livres, doot vj seront couverts de cuirs en grains^^. Simon Millon wurde unter dem 3. September 1388 von dem Rector in die Corporation aufgenommen als: verus — 96 — libraiitts et iibronim ligator jaratns et de namero jaratoram Universitatis Paris.'^ Jehan de Marsan, maistre en ars et scelleur de l'universite , kommt zweimal als Verkäufer von Büchern an den Herzog Ludwig von Orleans vor, so dass man ihn wohl zu den Handschriftenhändiern zählen kann. Das erste Mal verkaufte er unter dem 23. September 1394 für 20 Fran- ken Gold: Les Espitres saint Pol, gtoses en lettre de forme, historiees, toutes neufves, en latin, k deux fermoers samblans d'argent dores, esmallies aux armes de Monseigneur, couvert de soie figuree. Das andere Mal im August 1398 für 100 Livres tournois: Les Concordauces de la Bible , en latin , couvert de cuir rouge marquete, lettre de forme, enlnminees, ä quatre fermoers^\ OHvier de Tfimpire, einer der vier libraires princi* paux, kommt ebenfalls als Bücherlieferant dieses kunstlie;- benden Fürsten im Jahre 1394 vor, wie nachstehende Ur- kunde belegt^ ^: Loys fiis de roy de France dnc d'Orteans conte de Valoiz et de Beaumont, a notre ame et feal tresorier Jehan Poalain salut et dilection. Nous voulons et vous mandons que des deniers de noz finances vous paiez k maistre Olivier de Lemplre libraire, demenrant k Paris, la somme de deux cens quarante escuz d*or, en quoy nous iui sommes teaaz. C'est assavoir pour une Bible en latin coaverte de cair rongß k quatre ferqnaus dorez, esmaillez, et un autre livre couvert semblablement de rouge au quel sont les Komans de Boesce de Consolacion , le Jeu des £sch^s et autres romans, lesquels nous avons achatez ensemble de Iui, le pris et somme de iic- escuz. Et pour un breviaire k Tusage de Paris que nous avons semblablement achate de Iui xl escuz, les quelz livres nous avons euz et receuz du dit maistre Olivier et yceulx retenuz et mis par devers nous pour en faire nostre plaisir et volente, et par rapportant ces presentes tant seulement avec lettre de recognoissance sign^e, la dite somme sera alloue en voz comptes etc. Le ixe. jonr de septembre Tan mil ecciiii» et quatorze. Par mens, le duc, Hunigant. — 97 — « Jacques Jehan, 11111I3969 wird zwar nar alsespicfer et bourgeois de Paris bezeichnet, befasste sich aber auch mit dem Haiidschriftenhandel, wie eine Zahlung vou 60 Tha- lern für Rechnung des Herzogs Ludwig von Orleans für den Verkauf zweier Bücher: esquels sont contenuz, c'est assavoir en I'un le Livre du Tresor, le Livre de Julius Gesar, le Livre des Koi, le Secret des secrez et le Livre de Estrille Fauveau, tont en un volume, et enlumine et armoye des armes du viez duc deLancastre. Et en l'autre: Le Romant de la Rose, le Testament maistre Jehan de Meung, et le Livre des Eschez moralise, tout en un volume enlumine d'or et d'azur et ä ymages^^. beweist. Wie weiter oben erwähnt^ hatten sich manche Gewerbe eines Theiles des Handschriilenhandels bemächtigt, der ihnen erst 1414 wieder entzogen wurde. Pierre de Vöronne, um das Jahr 1397, lieferte ebenfalls Bücher für die Bibliothek desselben Liebhabers wie das nachstehende Document besagt: ' > Loys etc. k nostre ame et feal conseiller Jehan le Fmient, salut et dilection. Nous voulons et vous mandons que des de- niers de noz fmances vous par Jehan Poulain nostre tresorier general faitez paier, bailiier et delivrer ä Pierre de Veronne, ou a son certain commandement, la somme de trois cens escuz d'or que nous avons ordonne lui estre bailliee pour cause d'un Tite-Live et d'un Boece , de Gonsolatione , translatez et escnpz en fran^ois que de lui avons achetez au pris de la dicte somme etc. Lan de grace mil cccüü^x et dix sept. Eine andere Anweisung an Jehan Poulain selbst vom De- cember desselben Jahres spricht dagegen noch von einer für obige Summe miterhaltenen „bible translatäe et escripte en fran^ois**.** Paul Donnedieu, zu Ende des 14. Jahrhunderts (1398) lebend, stand mit dem bedeutendsten Bücherlieb- haber der damaligen Zeit, dem Herzoge Philipp dem Küh- nen von Burgund, in Verbindung; unter Anderm lieferte er ihm zwei grosse reich illuminirte Antiphonarien zum Preise 7 — 98 — T/OB 998 FraBken^^. Laborde nennt Pierre als seinen Vor- namen und bezeichnet ihn im Register als escripvain en-^ lunünenr. Dyne (Digne) Raponde, ans einer reichen lombar- dischen Familie, stand ebenfalls mit demselben Liebhaber in fortTfährender bachhändlerischer Verbindong. Allerdings war aber sein Handschriftenhandel nur ein Nebengewerbe; er gab sich vielmehr (wie bekanntlich zu jener Zeit die lombardischen Handelscolonien in Mitteleuropa im Allge- meinen) hauptsächlich mit Banquiergeschäften und dem Handel mit den kostbareren Luxusartikeln der weit vorge- schrittenen lorobardischen Industrie ab. Bücher, in der Ausstattung wie sie die französischen Grossen damals lieb- ten, waren aber in der That auch kostbare Luxusartikel, zu deren Herstellung die mannigfachsten Requisiten erfor- derlich waren. £s dürfte daher auch nicht uninteressant sein , eine Dyne Raponde betreffende und auf Bücherein- bände sich beziehende Urkunde hier Platz greifen zu lassen^^: Charles , par la grftce de Dieu , roy de France , & nos amez et feaulx les generaulz conseillers sur les aides ordennees pour le fait de la guerre , salut et dilection. Nous sommes tenus ä Dyne Rapponde, marchant de Paris, en la somme de cent quatre- vins-dix firancs d'or, pour certaines piöces de baudequain et de cendail que nous avons fait acheter de lui, aiasi qne par les parties qui s'eosaivent puet apparoir : premierement pour les hez et chemises de quatre granz volumes de Vincent pour nous deux baudequins k xxvi frans la piöce, valent lii frans. Item pour les hez et chemises des Groniques de France et celles que a faittes nostre ame et feal chancelier, pour deux volumes pour nous une piöce de baudequin xxvi franz. Item pour les hez et chemises du livre de Senöque, les gestes Charlemaine , les enfances Pepin et les croniques d'oultre-mer de Godefroy de BuUon pour nostre trös-chier et ainsne filz Charles, daulphin de Viennois^ deux baudequin, au prix que dessus lii franz. Item pour doubler les chemises dessus dites quatre plöces de cendail vermeil en graine k xii franz la piöce, xivlii franz. Item pour fourrer le coffre de la chapelle portative pour nous une - 99 — pidce de cendail en graifae) xii fVans. Sl yous mandonsque palr Fran^ois Ghanteprine , general receveur k Paris de^dls aldes, YOUS lui faiies bailiier et delivrer ou ä son certaia commande- ment laditte somme de cent quatre-vins-dix franz, laquelle par rapportant ces presentes et quittance sera alloue ^s comptes dudit Franpois, sans contredit, par nos amez et föaulz gens de nos comptes k Paris , non contrestant ordennances, roandetnens ou defTances ä ce contraires. Donne au bois de Vincennes le xxiiie jour de novembre Tan de gräce mil cccixxvii et le xiiiie de nostre r6gne. Par le roy. Sigue: J. Tabari. An den Herzog Philipp den Kühnen von Bnrgund lieferte Dyne Raponde im Jahre 1399 einen ,,Tite-Live entuminä de lettres d'or et dMmaiges'^ für 500 Livres, so wie: „La propriete des choses" für 400 Goldgulden (= 6000 Franken). Jacques Raponde, marchant et bonrgeois de Paris, wohl ein Bruder des vorigen, stand zu derselben Zeit eben- falls mit Philipp dem Kühnen unter gleichen Verhältnissen in geschäfllichen Beziehungen; er lieferte z. B.: une bible fran^oise tres bien ystori^e für 600 Goldthaler (= 9000 Franken); ferner im Jahre 1400 eine Legende doree für 500 Goldthaler (= 7500 Franken). Ebenso verkaufte er die Fleur des ystoires, in einem schönen mit Miniaturen ausgestatteten Exemplare, für 300 Livres (= 2144 Fran- ken). Auch kommt in den zu Dijon befindlichen Origindl- rechnungspapieren der Herzöge von Burgund noch folgende ihn betreffende Notiz vor: 1406. Le duc (Jean) paye ä Jacques Raponde 60 fr. (= 428 Franken) pour faire istoire en la bible en latin et en fran^oys, que le feu duc avoit faict faire, et que son üls vouloit donner au duc de Berry*®. Wenn dies sich nicht auf geleistete Vorschüsse bezieht, so muss Jacques Raponde im Besitz einer förmlichen Manu* Scriptenfabrik gewesen sein. Wie wichtig ihm übrigens seine hochstehenden Kunden waren, geht daraus hervor, dass er sich veranlasst sah der Sitte werthvoller Neujahrs- gescheDke an hochstehende Gönner nachzugeben. Er schenkte 7* — 100 — t. B. dem Herzog Philipp dem Kühnen einen Band enthal- tend: Piasieurs histoires des femmes de bonne renomm6e nnd den Roman de St.-6raal, ein, in Betracht der voraus- zusetzenden luxuriösen Ausstattung, gewiss werthvolles Ge- schenk^^ Er lebte noch im Jahre 1412^^ Regnault du Monlet, in den Jahren 1400 bis 1412 lebend, zeigt sich als ein mit ausgezeichneten Vorräthen rersehener Handschriftenhändler. Er kommt in dem Bü- cherinventarium des Herzogs Johann von Berry folgender- massen vor®®: Un grand livre appele le livre de Lancelot du Lac escrit en franpois de lettre de fourme et bien historie an commencement et en plusieurs lieux, et au commencement a escript en 1a fin; et est couvert de drap de soye vert, ä deux fermoirs dorez, et sur chacun ais ä cinq bouUons de caivre dorez; lequel livre mondit seigneur acheta Tan que dessus 1404, de maistre Reg- naut du Monlet, deineurant a Paris, la somme de 300 öcus d*or. Prise 100 livres parisis, valant 125 livres tournois. Sodann erscheint er ebendaselbst nochmals im Jahre 1412^: Item, unes petites Heures, esquelles sont les Heures de Noslre- Dame, les sep( pseaumes, rOfßce des mors, les Heures de la Passion Nostre-Seigneur, la Vie sainte Marguerite et plusieurs autres suiTraiges et devocions, trös bien escriptes et enluminees ; et au commancement du second feuillet des Heures de Nostre- Dame a escript : Sunt omnes fines ; et sont toutes couvertes de deux aiz d'argent dore, oü il a, d'un coste, un crucifiement, et de l'autre part, un couronnement de Nostre-Dame; fermans ä deux fermouers de mesmes. Lequelles Heures Monditseigneur achata dudit maistre Reguanlt du Montet ou mois de janvier, Fan mil üiic et xii , pour le pris et somme de xxx escus d*or comptans. Jehan de Moutardier, escripvain de fourme am 1403, scheint der Fassung der nachstehenden Notiz in eben demselben Inventarium zufolge den wirklichen Handschrif- tenhändlern zugezählt werden zu können '* : Item un livre appelle: Ci nous dist, escript en firanpoys, de lettre de fourme; et au commancement du second feuillet a — 101 — escript: De la Triniton couvert de veluiau noir, k denx fer- mooers d'argent dorez, esmaillez k flears, et sur chacane ais V clos de caivre dorez. Leqnel livre Monditseigneur acheta k Paris, ou mois de fevrier Tan dess«sdit, mil cccc et iii, de Jehan de Moutardier , escripvaiii de foamie , demenrant en la- 4licte ¥ille de Paris. Pierre de Lorrael, aus der Auvergne, librarius oniversitatis Parisieosis, kommt als Anfertiger eines Codex des Virgil (267 Bl. Perg., Fol.) im Jahre 1403 vor. Am Schlüsse der Handschrift heisst es^^: Hunc libram scripsit Petrus de Loroiel, alias de Alvernia, libra- rius Vniversitatis Parisiensis, quem hie finivit cum labore jo- cundo pro veuerabili et magnifico viro Domino suo, Domino Tourau, Domini nostri Regis Consiliario, anno Domini mcccciii die xvii. mensis Julii. Im Register nennt ihn Bandini de Lormes, was vielleicht richtiger ist. Bureau de Dampmartin, marchand, um 1405, muss trotz dieser ganz allgemeinen Bezeichnung zu den Hand- schriftenhändlern gezählt werden, da seine Bücherlieferungen an den Herzog Johann von Berry sehr bedeutend waren. Es beweist dies folgender Posten des Nachlassinventariums^^: Item , un livre appeI16 le livre de Goddefroy de Boullon , qui parle du passaige d'oultremer et du conquest de la Terre-Sainte, escript en Tran^oys, de vielle lettre de fourme, et au comman- cement du second feuillet a escript : penters et fist ; couvert de cuir vermeil empraint, k deux fermouers de cuivre, et sur chacune alz v bouilons de mesmes. Lequel livre, avec pluseurs autres livres d^clairez en la iii« partie du iicxliie fueillet du livre des comptes pr dass Bonhomme (als vereideter Librarios) nach der oben gegebenen Auseinandersetzung von Hai^e aus Hand- schriflenhändler war, denn Verlagsarlikel van ihm sind nur wenige bekannt. Der wirkliche Betrieb des Handschriften--» handeis durch ihn ergiebt sioh aber a«s dem Vorsetzblatte eines Codex der französischen Ueberselzung des Raoul de Praelles von Augustiai lib.decivitateDei,auf dem esheisst^^^: Je Jehao Bonhomme, Ubraire de rUniversite de Paris, confesse avoir vendu k hoDorable homme et saige Jehan Cueillette, tresorier de mens, de ßeaujeu^ ce present livre de la Cite de Dieu , contenant deux volumes. et la luy promets garantir en- vers tous et contre toas. Tesmoing aion saing manuel cy mis le premier Jour de mars mii iiii<' iiii^'^ et sept. — Bonhomme. Von seinen Veriagsartikeln (und eigenen Druckwerken? — 107 — denn Prooker sind nicht genaAiit) vermag ioh folgende a«M anzoTalireii : Constitutiones Clementioae« 1486. 4. Decreta Basiliensia et Bituricensia quae pragmatica npmiaantur, 1486. 4. Pierre de Crescences, profits champetres et rurauix. 1486. Fol. Joh. Nider, manuale conressorum. 1489. 4. Richard! de S. Victore tractatus qui dicitur Benjamin minor. 1489. 4. Guillermi episc. Par. über de septem sacramentis. 1489. 4. Joh. Nider, de lepra morali. 1489. 4. — 1490. 4. Angers. Johann Benchies, Stationarius, im 15. Jahrhundert. Bei ihm hatte der Bischof Nicolas Gelant ein Exemplar der Statuta synodalia Andegavensia zum Behufe der Anfer- tigung von Abschriften deponirt: Ipsi et eorum quilibet infra primi anni Synodum S. Lucae scribi faciant in qtlä- terno statuta eadem, quorum exemplar poni penes Joannem Benchies, vel alium Stalionarium faciemus elc."^ Kr wat somit nicht der einzige am Orte. Toulouse. Gnjllaume de St. Julien kommt im Jahre 1340 folgendermassen in der Schlussschrift eines Exemplars vom zweiten Theil der Pandecten vor^*^: Iste über est Jacobi Conillani Glerici studentis in studio Tolo- zano^ et de eo stitit sibi xxx. libras Turone verum paryorum tempore, quo scatati valebant xv. sol. torHorum, et emit librum die lunae ante festum sancti Marchi awangelistae , et fuit de magistro Gillermo de Sancto Juliane Appainiarum (?) Anno de-* mini mcccxl. hujus rei sunt testes rectorem de mercatalam appam. et... Darf auf Grund einzelner Worte dieser verstümmelten No- tiz auf einen Handschriftenbäudler geschlossen werden? Lille. Jaquemart Puls, Goldschmied um 1435. Es war wohl Dor Zufall, was ihn in Besitz eines Psalters set^Kte, — 108 — obschon die nachsiehende Notiz in den Rechnungen der Finanzkammer des Herzogs Philipps des Guten von Bar- gund zu besagen scheint, dass derselbe als Handelsartikel bei ihm verkäuflich, nicht auf Bestellung besorgt war"^: A Jaquemart Puls^ orfövre, demouraot & Lille. Pour ung Saal- tier bien richement enluminie, et figure de plusieurs ymaiges, tout escript d'or et d'azur que MdS a naguöres fait prendre et achetter de lai Ixix fr. T r y e 8. Mac 6 Fanthoul, libraire en la grant rue äTenseigne de Salnt-Jean r^vangeliste pres le Pöiican, um das Jahr 1500 lebend. Obschon er nur als wirklicher Buchhändler, und zwar als nicht unbedeutender (einmal bei einem Artikel als Gesellschafter von Simon Vostre in Paris), auftritt, so hält es doch Corrard de Breban für wahrscheinlich dass er bereits in der letzten Zeit des 15. Jahrhunderts als Hand« schriflenhändler gewirkt habe^'^. Deshalb, und in Berück- sichtigung der Bedeutung von Troyes als Fabricationsort von Papier, mag er denn auch hier eine Stelle finden. — In den Beilagen IV. V. und VI. sind die citirten Sta- tuten , so wie verschiedene die Handhabung des Bücher- wesens in Paris betreffende Documente in extenso abge- druckt, so wie in Beilage VII. die Statuten von Montpellier. 1. Geraud, H., Paris sous Philippe -le- Bei d'apr^s le role de la taille de Paris en 1292. Paris 1837. 4. p. 606. 2. Petit-Radel I. c. p. 106. 3. Bulaeus, historia universitatis Parisiensis. Tom. If. Parisiis 1665. Fol. p. 406. 4. Reglemens sur les arts et metiers de Paris, rediges ,au 13. si6cle, et connus sous le nom du livre des metiers d^Etienne Boiieau. Paris 1837. 4. p. LXXVII. cf. auch p. 425. 5. Catalogue general des manuscrits des bibliotheques publi- ques des döpartements. Tome I. Paris 1849. 4. p. 172. 6. Mittarelli I. c. p. 835. 7. Garnier l. c. p. 194. 195. 8. Chevillier, l'origine de rimprimerie de Paris. Paris 1694. 4. p. 346. 351. 336. 9. Vergl. die Beilage IV. Nr. 6. 10. Curiosites bibliographiqnes. Paris 1845. 18. p. 131. — 109 — 11. Histoire de raniversite de Paris. Tome H. Paris 1761. 12. p. 285. 2B6. 12. ChevUüer 1. c. p. 369. 13. Ibid. p. 309. 14. fbid. p. 393. 394. 15. Geraud 1. c. p. 506. 519. 52a ^ Laianne 1. c. p. 129. 16. Blume, iler italicum. 1. Bd. p. 14. 17. Es kommen jedoch auch Beispiele vor, dass selbst litur- gische Schriflen in den Bereich der Handschriftenhändler fielen, wie unter Auderm im Jahre 1478. (Catalogus codd. mss. biblio- tbecae regiae. Tom. IJi. Parisiis 1744. Fol. p. 6B. 69.) 18. Geschichte u. Beschreibung der Prager ÜDiversitStsbiblio- tbek. Prag 1861. 8. p. 8. 19. Denis 1. c. Pars II. p. 1262. 20. Ibid. p. 2221. 2222. 21. Ibid. p. 1681. 22. Lambecius, comment. de bibliotheca Vindobonensi. Lib. II. Vindobonae 1669. Fol. p. 158. 23. Denis 1. c. Pars il. p. 2185. 24. Geraud I. c p. 156. 157. 569. 615. 25. Grevier I. c. Tom. II. p. 144. 26. Ibid. p. 337. 27. Peignot, G., essai sur la liberte d'ecrire. Paris 1832. 8. p. 32. 28. Botaeus 1. c. Tom. Y. Schlussblatt. (Nachtrag.) 29. Ihr Amt führt in den officiellen Actenstückeu die Bezeich- nung: Officium magni librariatns. 30. Bulaeus 1. c. Tom. IV. p. 435. 31. CheTillier 1. c. p. 308— 311. 32. Bulaeus 1. c. Tom. Hl. p. 499. 500. 33. Ibid. Tom. V. p. 558. 727. 737. 34. Ibid. p. 278. 35. Laborde 1. c. p. 102. 257. 357. 430. 36. Cariulaire normand de Philippe-Auguste, Louis VIII, Saint- Louis et Philippe-le-Hardi. Publie par L. Delisle. Gaen 1852. 4. p. 326. (Memoires de la soc. des antiquaires de Normandie. 2. Serie. 6. Vol.) 37. Dufresne Du Gange. Ed. nov. Did. Art. : Stationariatus etc. 38. Savigny 1. c 3. Bd. p. 598. 39. Beispiele hierfür finden sich z. B. in: J. de Saint-Ge- nois, catalogue des manuscrits de la biblioth^que de Gand. Gand 1849—52. 8 40. Ghevillier 1. c. p. 336. 41. Ibid. p. 351. 42. Ibid. p. 347. 43. Bulaeus 1. c Tom. V. p. 787. 44. Ibid. p. 792. 45. Ibid. p. 713—715. 46. Wolf^ J. Gh., monumenta typographica. Hamburgi 1740. 8. Tom. II. p. 386 — 393. — Würdtwein, St. A., bibliotheca Mogun- tina. Aug. Vind. 1789. 4. p. 111— 114. — Laianne 1. c. p. 82—86. 47. Fr^re, £., de Pimprimerie et de la librairie i Reuen. Ronen 1843. 8. p. 5. 6. 48. Adrian, J. V., catalogus codd. mss. bibliothecae acad. Gissensis. Francof. a. M. 1840. 4. p. 276—278. 49. Geraud I. c. p. HO. 50. Garnier 1. c p. 38. 39. 51. Geraud 1. c. p. 138. 52. Ibid. p. 147. 53. Ibid. p. 149. 54. Ibid. p. 160. 55. ibid. p. 163.; 56. Ibid. p. 175. — 110 — 57. Rulaeos I. c. Tom. IV. p. 62. 56. Cirevillier I. c p. 3ia 319. 59. Chronique metrique de Godefroy de Paris, snivie de 1a taille de Paris, en 1313, publiees par J.-A. Buchon. Paris 1827. 8. p. 167. 6Q. tbid. p. 179. 61. iBid. p. 193. 62.Bulaeus Tom. IV. p. 170. 63. (de la Caille,) Iiistoire de rimprimerie et de la librairie. Paris 1689. 4. p. 5. — (Sau^rain,) code de la librairie et de l'imprimerie de Paris. Paris 1744. 12. p. 6. 64. Paulin Paris 1. c. Tome fl. p. 254. 65. Catalogue general des manuscrits des bibliothöqnes piibU-^ qaes des departetnents. Tome I. Paris 1849. 4. p. 171. 66. Bulaeus I. c. Tom. IV. p. 321. 67. Ghevillier 1. c. p. 347. 68. Bulaeus 1. c. Tom. IV. p. 435. 69. Paris I. c. Tome II. p. 327. 70. Garnier l. c. p. 275. 277. 297. 71. Ibid. p. 281. 72. Bulaeos 1. c. Tom. IV. p. 449. 73. Sinner 1. c. Tom. III. p. 409. 74. Bulaeus 1. c. Tom. IV. p. 462. 75. Ibid. p. 461. 76. Biblioth^que de Tecole des chartes. Tome V. p. 67. 77. Bulaeus 1. c. Tom. IV. p. 614. 78. Laianne 1. c. p. 307. 79. Ghevillier 1. c. p. 336. 80. Bibliothöque de Tecole des chartes. Tome V. p. 73. 80. 81. Ibid. p. 82. 82. Ibid. p. 67. 68. 83. Ibid. p. 77. 64. 84. Namur 1. c. p. 11. 85. Biblioth. de i'ec. d. eh. Tome II. p. 68< 69. 86. Voisin l. c. p. 144. 87. Namur 1. c, p. 11. 12. 88. Laborde l. c. p. 3. 47. 89. Paris I. c. Tome I. p. 155. 90. Revue archeologique. 7. Annee. Paris 1850. 8. p. 150. 151. 91. Ibid. p. 149. 92. Bandini, Leop. Laur. Tom. lll. p. 220. 93. Bevue archeol. 1850. p. 164. 232. 94. Ibid. p. 159. 152. 95. Ghevillier I. c. p. 342. 96. Abrahams 1. c. p. 82. 97. Voisin 1. c. p. 144. •— Namur I. c. p. 16. 98. Memoires de la soc. nationale des antiquaires de France# Hl. Serie. Tome 1. Paris 1852. 8. p. 375-383. 99. Memoires et dissertations publ. p. la soc» des antiquaires de France. Nouv. S^rie. Tom. 5. Paris 1840. 8. p. 382. 100. Laborde 1. c. p. 171. 101. Ghevillier 1. c. p. 336. 102. Gatalogus codd. mss. bibliothecae regiae. Tom. III. p. 315. 103. de la Gaille I. c p. 3. — Ghevillier 1. c. p. 370. 104. Paris 1. c. Tom. IV. p. 33 t» 332. 105. Bulaeus l. c. Tom. V. p. 713. sqq. 106. Ghevillier l. c. p. 342. 345. 348. 107. Ibid. p. 345. 108. Ibid. p. 342. 109. Ibid. n. 345. HO. Ibid. p 345. 111. Ibid. p. 342. 34S. 112. Paris 1. c. Tom. 1. p. 25. 113. Dufresne Du Gange sub. art. : Stationarius. 114. Bandini, Leop. Laur. Tom. III. p. 45. 115. Laborde 1. c. p. 353. * 116. Goirard de Breban , recherches, sur Felablissement et Texercice de Timprimerie k Troyes. 2. Edition. Paris et Troyes 1851. 8. p. 16. 17. III. Deutschland. Die NotiKen über den Handschriflenhandel in Deutsch-« land sind zwar nicht so reichhaltig, als die ans anderen Ländern, bieten aber dennoch einige interessante Erschei- nungen dar, welche die Geringfügigkeit und Dürftigkeit der Nachrichten tiber das Handschriftenwesen aaf den Univer-* sitäten vergessen lassen. Diese Dürftigkeit hat hauptsäeh-« Hch ihren Grand darin, dass die deutschen Universitäten sämmtlich erst seit der zweiten Hälfte des 14. Jahrhun- derts entstanden und keine selbstständige Entwickelung aufzuweisen haben, sondern ohne Weiteres die ausgebil** deten Verhältnisse der Pariser Universität zum Vorbild und Muster nahmen, zum Theil geradezu auf die Statuten der*« selben verwiesen. Ueberdies herrschte auch auf den deut-» sehen Universitäten und in Deutschland überhaupt ein we-^ niger reges literarisches Leben , als in dem verfeinerteretl Italien und Frankreich. Die Frequenz der deutschen Univer«* sitäten war nicht so bedeutend, wie die der im hdchsten Flore stehenden zu Bologna und Paris: sie trogen nicht in dem Masse wie jene den Charakter kosmopolitischer Lehr- anstalten, sondern mehr einen beschränkteren und provin.« ciellen. Sie beduften also auch nicht eines so ausgedehnten und genau geregelten Handschriftenverkehrs. Die älteste deutsche Universität, Prag, gegründet 1347, hat in ihren Statuten zwar keine ausdrücklichen Bestim- mungen über den Handschriflenhandel aufzuweisen > doch gehörten die Handschriftenhändler, gleich den Abschreibern^ Illuminatoren , CoiToctoren , Buchbindern , Besitzern von — 112 — Bib]iotbekeD(?), Pergamenthändlern, Apothekern^ überhaupt Allen die, wie sich die Statuten der Universität ausdrücken, von ihr lebten, zu ihren Untergebenen und waren der Jurisdiction und den Anordnungen des Rectors unterwor- fen^. Hanslik^ erwähnt ausserdem bei der Besprechung des dortigen Bücherwesens im 14. Jahrhundert: „Von der Bibliothek aus bezogen nahe und entfernte Gelehrte die in allen Fächern des Wissens durch beeidete Scriptoren und Rabricatoren besorgten und als zuverlässig verbürgten Ab- schriften; von hier aus wurde der gesammte Buchhandel überwacht, die Richtigkeit und Correctheit aller Bücherab- schriften genau geprüft ehevor sie zum Verkauf ausgeba- ten werden durften.'^ Worauf sich diese Andeutungen stützen, ist nicht näher angegeben; doch wären es von den Bestimmungen anderer Universitäten vollständig abweichende Verhältnisse. Sollte man etwa eine Bestätigung in der Un- terschrift einer aus der Bibliothek des Klosters Alt-Zelle stammenden und jetzt in der Universitätsbibliothek zu Leipzig befindlichen Handschrift (Daniel glossatus) zu suchen be- rechtigt sein, auf deren letztem Blatte es heisst: Liber iste est correctus et impositus et illuminatus^, oder sollte dies nur eine zufällige oder zum Behufe der besseren Verkäuf- lichkeit eingetragene Bemerkung sein? Auch in einer evi- dent aus Prag stammenden Handschrift verschiedener klei- nerer Abhandlungen von Johann Hus und Johann Wiclef heisst es am Ende: Correctus est anno domini m^cccc^xiv^. post festum Georgii feria sexta^. Doch darf nicht ver- hehlt werden, dass sich derartige Notizen auch vereinzelt in verschiedenen Codices italienischen und französischen Ursprungs vorfinden'. Nächst Prag ist Wien, gegründet 1365, die älteste deutsche Universität und zugleich diejenige, welche dem Handschrif- tenhandel die grösste Aufmerksamkeit geschenkt zu haben scheint. Doch beschränkt auch sie sich ausschliesslich, — 113 — mit Uebeigehung der aDsdrttcklich zum Behnfe des Handels angefertigten Handschriften, mit der Regelung der Commis- sionsverhältnisse. Das Slalionariat scheint entweder gar nicht oder doch nur in sehr beschränkter Weise ausgebildet gewesen zu sein ; es wird nur einmal .gelegentlich bei Be- stimmungen über die Veröffentlichung neuer Lecturae erwähnt, hierbei aber auch in einer Weise, dass man an eine Art von Verlagsverhältniss zwischen den Schriftstellern und den Stationarii denken möchte. Sie, sowie die Librarii gehör- ten auch in Wien zu den Untergebenen (Servientes) der Universität und hatten in die Hand des Rectors gewissen- haftes Verhalten beim Kauf und Verkauf und bei der Preis- bestimmung eidlich anzugeloben. Ohne Vorwissen desselben durften sie von keinem Magister oder Studenten ein Buch kaufen oder als Pfand annehmen und waren gehalten die fainterlassenen Bücher verstorbener Universitätsglieder auf- zubewahren. Die Statuten der Juristenfacultät setzen über- dies noch fest, dass der Librarius oder Pedell der Facultät die Verkäufer nicht bedrücken solle, um höheren Gewinn beim Weiterverkauf zu erzielen, auch als Commissionsge- btihr nicht mehr als den vierzigsten Pfennig oder 272^/0 beanspruchen dürfe; ausserdem sollten keine Bücher unter der Hand veräussert werden, sondern deren Verkäuflichkeit erst in den Hörsälen bekannt gemacht werden. Dies war nun allerdings eine Forderung, die die Sicherheit der Händler selbst gebieterisch forderte, da gestohlene oder früher veruntreute Bücher von dem momentanen, wenn auch selbst anf rechtliche Weise in Besitz derselben gelaugten Inhaber ohne Entschädigung ausgeantwortet werden mussten. Aus diesen letzten Bestimmungen dürfte wohl hervorgehen, dass, wenigstens anfänglich, der Betrieb des Handschriftenhandels mit dem Amt der Facultätspedelle verknüpft war und bei der Ordnung dieser Verhältnisse mehr italienische Muster als Pariser vorgelegen haben mögen, obschon z. B. die 8 — 114 — Bücher -Ein- und Ausfuhr ganz steuerfrei gegeben war^, Aehnliche Beziehungen kamen auch schon weiter oben bei Padua zur Sprache. Die Stiflungsurkunde der Universität Heidelberg vom Jahre 1386 nimmt dagegen ausdrücklich Bezug auf die Pa- riser Statuten und setzt fest, dass man sich in allen Fällen ganz nach diesen zu richten habe. Deshalb dürfte auch hier die Universität eine Aufsicht über den Handschriften- handel geführt haben, da die Handschriftenhändler und Ab- schreiber ebenfalls zu den privilegirten Mitgliedern gehörten. Die Stiflungsurkunde, welche jene Gewerbtreibende aus- drücklich zur Niederlassung einladet, sagt darüber: Et quia in universilate Parisiensi, studii singuli servientes ejusdem Singulis privilegiis gaudent, quibus magistri et scolares illius privilegiati sunt -, dicto studio nostro in Heidelberg initiando ampliore favore concedimus per praesentes, ut universi ser- vientes sui, videlicet bidelli, librarii, stationarii, pergame- narii, scrlptores, illuminatores et alii famulantes eidem, omnes et singuli, eisdem privilegiis, franchisiis, immunita- tibus et libertalibus gaudeant in ipso sine fraude, quibus magistri et scolares ejusdem per nos existunt pro nunc, Tel etiam posteam. erunt privilegiati^. Und in der That muss auch bei derartigen Versprechungen dieser Aufforderung reichlich Folge geleistet worden sein, denn in den fünfziger und sechziger Jahren des 15. Jahrhunderts kann der Hand- schriftenhandel in Heidelberg nicht unbelebt gewesen sein. Aus dem früheren Kloster Heilsbronn aliein ist eine grössere Zahl von Codices in die Erlanger Universitätsbibliothek ge- langt, die in den sechziger Jahren in Heidelberg angefertigt oder verhandelt wurden, und darunter sogar mehrere Klas- siker, deren erwachendes Studium also auch wohl hier nicht ohne Einfluss geblieben ist^. In Betreff der gleichzeitig und später entstandenen an- deren deutschen Universitäten mangelt es an specteilen — 115 — Nachweisoogen über die etwaige Organisation des Hand- schriftenhandels , doch ist z. B. aus der grossen Z^hl der ans Erfurt stammenden Handschriften zu ersehen, dass hier der literarische Verkehr nichts weniger als stockend ge- wesen sein kann. Ebenso bietet auch Cöln, wohl damals die bedeutendste theologische Hochschule Deutschlands, in der nicht unbedeutenden Zahl seiner im 14. und 15. Jahr- hundert vorkommenden grundangesessenen, also wohlhaben- deren Illuminatoren (Rodere)^ den Beweis eines lebendigen literarischen Treibens. Eine Haoptabweichung in dem Bücherwesen der deut- schen Universitäten, vornehmlich Prag's und Wien's, von dem der italienischen und französischen zeigt sich übrigens in dem Mangel, oder doch in der beziehungsweisen Unbe- detttendheit des Stationariats. Dies hatte seinen Grund darin, dass dasselbe gleichsam durch die Pronunciationen, d. h. das Dictiren eigener oder fremder Arbeiten Behufs des Ab- oder Nachschreibens, ersetzt wurde. In Prag hatten die Magister das Becht eigene Arbeiten entweder selbst zu dictiren, oder dictiren zu lassen, ebenso die Schriften Anderer, wenn sie von bedeutenden Lehrern der Universitäten Prag, Paris oder Oxford herrührten, oder von ihnen als correct befufiden waren. Die Baccalaureen konnten das Letztere gleichfalls thun, wenn die betreffenden Exemplare zuvor dem Decan zur Durchsicht vorgelegen hatten; eigene Werke zu pronun- dren war ihnen dagegen nur in beschränkter Weise, den gewöhnlichen Studenten aber nur als Stellvertretern ge- 8taltet^^\ In Wien' ^ dagegen durften überhaupt nur Magister und Baccalaureen pronunciren, und zwar nur nach vorauf- gegangener Preistaxirung der betreffenden Werke durch den Decan und seine vier Coadjuloren. Der Pronuncirende musste langsam und deutlich vortragen, die Bubriken, Paragraphen, Initialen und Interpunctionen genau angeben und bei Strafe von 1 Gr. für jeden Contraventionsfall darauf sehen , dass 8* — 116 — seine Vortragsstunden nicht mit den ordentlichen Vorlesungen collidirten. Durch diese Einrichtung wurde wohl die Herstellung von Handschriften noch auf billigere Weise ermöglicht, als durch Vermittelung des Stationariats und es ist daher sehr leicht möglich, dass gerade sie einen depriroirenden Einfluss auf die Entwickelung des Handschriftenhandels in den deutschen Universitätsstädten ausgeQbt haben mag. Denn die gesamro- ten voraufstehenden Notizen über denselben sind dürftig genug und lassen sich in keinen Vergleich mit denen aus Italien und Frankreich setzen. Dagegen bieten sich für Deutschland interessantere Nachrichten dar über den litera- rischen Verkehr in anderen Kreisen, die demselben eine grössere Bedeutung zusprechen, als man bei der gewöhnlich angenommenen geringen Verbreitung der Bücher zu jener Zeit anzuerkennen pflegt ^^. Wie schon in den einleitenden Worten augedeutet wurde, kann hierbei auf die einzeln wirkenden, zum Theil nmher- wandernden Abschreiber, ihre individuelle Arbeitsamkeit mag noch so gross gewesen sein, keine Rücksicht genom- men werden. Sie erhalten erst Bedeutung für den Hand- schriftenhan del, sobald sie im Stande waren durch Zusam- menwirken ein grösseres Bücherquantum auf einmal in den Verkehr gelangen zu lassen. Ein derartiges Zusammenwirken zeigt sich aber beim Beginne des 15. Jahrhunderts im west- lichen Deutschland, sowohl in Nieder- als in Oberdeutschland. Dort war es namentlich die Vereinigung der Brüder vom gemeinsamen Leben, welche bei der V^orvielfältigung und Verbreitung der Bücher eine grosse Thätigkeit ent^ wickelte; dies, so wie der Jugendunterricht und die Be- rücksichtigung der heimalhlichen Sprache bei der Erbauung des Volkes, war eine ihrer Hauptaufgaben ; aus dem Ertrage ihres Handels mit Handschriften erhielten sie zum Theil ihre Fraterconvenle. Obwohl nun diese Brüderschaft Gegenstand — 117 — einer besonderen Monographie geworden ist", so vermisst man in derselben doch leider ein specielles Eingehen auf diese ihre ausgebreitete Thätigkeit. Mit welchem Eifer sie ihre Aufgabe aber auffasste, ersieht man schon aus der Schnelligkeit, mit der sie sich später die Erfindung der Buchdrockerkunst zu Nutze machte und für ihre Zwecke ausbeutete. Für die Bedeutung des Handschriftenhandels in den Nie- derlanden, die damals noch zum deutschen Reichsverbande gehbrten, spricht aber ferner noch das Bestehen der „Libra* riers Gilden** zu Gent und namentlich zu Brügge^% welche die gesaramlen bei der Herstellung von Handschriften mit- wirkenden Gewerbe in sich fassten und von denen die letztere 1450 sogar mit der ähnlichen St. Lucas -Gilde in Antwerpen in Geschäftsverbindung gestanden zu haben scheint. Zu ihren Gliedern gehörte auch Golart Mansion, ehe er sich dem Buchdruck widmete ein angesehener Kal- ligraph, über dessen Th&tigkeit für die kunslliebenden Her- zöge von Burgund noch Urkunden sprechen. (Jeberhaupt war ihre Regierungszeit von bedeutendem Einflüsse auf die Entwickelung des Handschriftenhandels und der mit ihm zu- sammenhängenden Gewerbe; die belgischen Manuscripte ge- hören mit zu den schönsten und geschätztesten. Eine ähnliche Concentration des Schreibergewerbes zeigt sich in Oberdeutschland merkwürdigerweise in dem kleinen Hagenau (im Elsass), späterhin eine ziemliche Reihe von Jahren hindurch ebenso ausgezeichnet durch die Thätigkeit seiner Buchdruckerpressen. Ob es die Nähe der Universität Heidelberg war, die die hier herrschende Regsamkeit hervorrief, oder ob gar die Nachwehen der ausserordentlichen Schrei- berthätigkeit auf den Goncilen zu Gonstanz und Basel, von welchem letzteren Denis wohl mit Recht sagt: quod conci- lium» qui scholam librariorum dixerit, hand errabit*^ hier zu suchen siud, mag dahingestellt bleiben; genug das Vor- — 118 — handensein ausgedehnter Schreiberscholen daselbst, die sogar häufig ihren Ueberfluss an Schülern und Mitgliedern anderen Städten mitgetheilt zu haben scheinen^^, ist Thatsache. Die Herstellung der Handschriften scheint gleichsam fabrikmässig vor sich gegangen zu sein ; der eine Schreiber besorgte den Text, ein anderer rubricirle denselben, malte auch wohl ausgeführte Initialen hinein, ein anderer besorgte das Hin- einklecksen der Schablonen (gemolte Biicher), ein anderer das Binden. Es finden sich noch bestimmt aus dieser Fabrik heryorgegangene Handschriften, in denen die eine oder die andere dieser Znthaten, z. B. die rohen Bilder (an die ele- ganten Miniaturen der französischen und italienischen Ma- Buscripte ist hierbei nicht zu denken) , noch fehlen. In anderen Fällen besorgte aber auch wohl ein und dieselbe Person die vollständige Herstellung der ganzen Handschrift (selbst in Frankreich kommen Beispiele vor, dass die Ymagiers auch Einbände lieferten) , wie es denn z. B. am Schluss einer solchen, die sieben weisen Meister enthaltend, heisst : Dis buch vollen bracht was In der zit, also man schrelp vnd las Tusent vnd vyer hundert jar Nach Christus gebort, daz ist war, Dar nach jn dem eyn vnd siebentzigsten jar Vff sant Pauly bekarung , daz ist wäre, Von Hans Dirmsteyn, wist vor war. Der halt es geschreben vnd gemacht, Gemalt, gebunden vnd gantz follenbracht^^. Diese und wohl auch andere etwa vorhandene ähnliche Bücherfabriken producirten nun was ihnen nur irgendwie absatzfähig ersohien ; in Hagenau soheinen namentlich, neben den mehr wissenschaftlichen Werken in lateinischer Sprache, die für das grössere Publicum bestimmten deutschen Werke zu Tage gefördert worden zu sein; selbst die untersten Volksklassen wurden nicht unberücksichtigt gelassen. Neben „guten latinischen buchern*' erscheinen die grösseren ept- — 119 — sehen Gedichte des Mittelalters, kleinere poetische Werke, Sagen, Volksbücher, juristische Werke, die „gülden baU**, biblische und legendarische Bücher, Gebetbücher, populär- raedicinische Schriflchen , Wahrsagebücber (Lossbücher), selbst Spielkarlen und Briefe (Heiligenbilder). Es zeigt sich sogar eine gewisse geschäftliche Verbindung derartiger Bücherfabricanlen vermittelst Auslauschs, wie in Nördlingen. Als mercantilischer Abzugscanal der Hagenauer Bücherf^brik erscheint nun z. B. Diebold Lauber, bald als Schreiber, bald als Lehrer bezeichnet, der sogar in dreien seiner Handschriften förmliche Ankündigungen seiner Büchervor- räUie hinterlassen hat. Durch ganz Deutschland hin beschäftigten sich aber fer- ner noch die Schullehrer nebenbei mit dem Handschrif- tenhandel, wie die Endschriflen einer grossen Zahl vea Codices belegen helfen^^ In der Schlussschrifl eines Exem- plars einer deutschen üebersetzung der Summa Johannis vom Jahre 1411 (Perg., 196 Bl. Fol.) vereinigt der Ab- Schreiber sogar in seiner Person alle diejenigen Stände, die sich überhaupt am häufigsten mit dem Schreibergewerbe abgaben: Explicit Summa Johannis alias summa confessorum finita per chonradum dictum Pegner Notarium publicum clericuo» uiorÄt^i^ Avsteten. Dioc. tunc temporis Heclor scolarum in Inspruck com- plela ab anuo Natiuitalis Domini Millesimo Quadringentesimo Undecimo etc.^^ Dass die Handschrift aber zum Verkauf und nicht zum privaten Gebrauch angefertigt wurde, scheinen einige der «wohnlichen , von professionellen Schreibern in der Regel ie« Handschriften angehängten jocosen Verse zu beweisen Hauptsächlich mögen sich übrigens die Schullehrer wohl auf die eigentlichen Schulbücher beschränkt haben. Eine Bauteener Schulordnung vom Jahre 1418 bestimmt z^ B. geradezu die Preise, welche die Schüler dem Looatus (dem — 120 — fünften Lehrer in der Rangordnung) für die bei ihm ver- käuflichen Schulbücher zu entrichten hatten, nämlich^^: Item Tor ein ABC und Pater noster und Corde benedicite ieg- liches Tgr. Vor einen guten Donat 10 gr. eine Regulam moralem und Ca- tooem 8 oder 9 gr. Vor ein gantz Doctrinale, das man nennet einen gantzen Text, eine halbe Marck. Vor primam partera 8 gr. Welch reich Kind von seinem Locato nicht kanfet ein Bach, das gebe ihm 2 gr. im Anheben, ein miltelmässiger 1 gr. der arme nichts. Wenn dagegen Grotefend^^ geradehin behauptet, die Leh- rer an der lateinischen Schule zu Hannover hätten im 14. Jahrhundert ihre Stellen ohne Weiteres aufgegeben, sobald sie geglaubt hätten sich als Pfarrvicare, Abschreiber oder Bü- cherverkäufer besser zu stehen, so wären hierbei wohl noch einige Belege wünschenswerlh gewesen. Allerdings scheint auch, wenn schon aus einer anderen Gegend her- stammend, eine Notiz über Hugo von Trimberg (st. ca. 1309) auf ähnliche Verhältnisse hinzudeuten; von ihm heisst es nämlich, dass er, 40 Jahre lang im Schuldienst, in seinen alten Tagen von seiner ansehnlichen Büchersammlung (200 Bände, von denen 12 eigene Werke) zu leben gehofft habe^^ Berücksichtigt man die oben angegebene Ausdehnung und besondere Auswahl der Büchervorräthe der Hagenauer Handschriftenfabrik, so ist es nicht nur erklärlich, sondern sogar natürlich, dass bereits für den Handschriftenhandel der Mess- und Jahrmarktsrerkehr von Bedeutung war und von ihm benutzt wurde, dass somit der eigentliche Buch- handel nur das althergebrachte Geleise breiter trat, nicht in ein neues einlenkte. Ist nun auch ferner die Behauptung Hassler's gegründet, dass unter den „Salczburger taiflen'^ die in den ausgedehnten Geschäften des Ulmer Kaufherren Ott Ruland auf den Messen zu Nördlingen und Frankfurt — 121 — a. M. in den Jahren 1444 bis 1462 eine bedeutende Rolle spielen^^, Holzschnitte (-stocke) zu verstehen seien, so dürfte namentlich gerade der Verkehr mit den kleineren, unbedeu- tenderen Artikeln eine besondere Beachtung verdienen und keineswegs unterschätzt werden dürfen. Auch Sotzmann spricht sich in einem Aufsätze über die Loosbücher des Mittelalters^^ in einer Weise über den Vertrieb der zur Volksliteratur gehörigen Werke Seitens der Briefmaler und Briefschreiber aus, dass man dieselben wohl zum grosseii Theil zu den Handschriftenhändlern zählen kann. Die Be- nutzung des Jahrmarktsverkehres zu Nördlingen Seitens der Handschriftenhändler ist Thatsache, die der Frankfurter Messe aber mindestens höchst wahrscheinlich. Ersteres geht aus dem Stättebuch von Nördlingen vom Jahre 1447 und 1451 hervor, das von dem Stadtschreiber geführt wurde, dessen beide Vorgänger sich schon mit dem Handschriftenhandel abgegeben hatten. In demselben heisst es^^ unter dem Jahre 1447: „TeneoT Dlrich Friesen, daran hat er ein Mess- und ein Zeitbuch"; ferner im Jahre 1451: „Ich han mit Ulrich Friesen Pirmenter zu Augsburg alle sach abgerechz vnd bin im schuldig 40 Gulden, daran hat er ein Messbuch, wie er das verkaufe, so soll ich ihn darauf bezahIen'^ Also auch hier, wie in Italien, eine Betheiligung der Papier- resp. Pergamentmacher beim Handschriftenverkehr. Uebrigens zeigt sich bereits im Jahre 1470 in Verfolg dieses Verkehrs mit Handschriften auf den Nördlinger Messen ein Handel mit gedruckten Büchern, der in dem Masse schnell zunahm, dass schon im Jahre 1476 im Stättebuch der Stadt eine besondere Rubrik für „die mit den Büchern bey der De- gen" vorkommt^®. Die Benutzung der Frankfurter Messe Seitens der Hand- schriftenhändler lässt sich einigermassen aus einem Schrei- ben Rudolph Agricola*s in Heidelberg vom Palmsonntag 1485 an einen mit Adolf bezeichneten Freund in Frankfurt — 122 — am Main folgern^^. In diesem heisst es: Hos libros si in mercatu Francofordiae apud bibliopolas inuenies eme mihi quaeso. curabo tibi ut commodum erit referri pecuniam. L. columeliam de re rustica cum aliis illi adjunctis. Cornelium celsum de medicina. Saturnalia macrobti. Opera stacii cum canimentario. et silium Itaiicum. aut omnes hos aat quos inuenies. Dass man diese verlangten Werke aber wahr- scheinlich noch als Handschriften betrachten muss, dafür lassen sich mehrere Gründe anführen; Agricola's Hauptau- genmerk als Bibliothekar des Churfürsten Philipp des Auf- richtigen von der Pfalz ging auf Anschaffung von Hand- schriften der Klassiker^^. Von den aufgeführten Werken war aber 1485 noch keins in Deutschland gedruckt und die bereits in Italien erschienenen Ausgaben dürften um so we- niger ihren Weg auf die Frankfurter Messen gefunden haben, jals die deutschen Buchdrucker selbst erst seit ungefähr 1480 diese Messen besuchten. £rst 1485 liess sich ja Peter Schöffer zura Bürger in Frankfurt am Main aufnehmen. Ueberdies waren gedruckte Klassiker damals noch keines» weges eine so gewöhnliche Erscheinung, dass ein Liebhaber diese ausdrückliche Bezeichnung hätte unterlassen können. — Sind diese Notizen auch mager genug , so weisen sie doch wenigstens eine weitergreifende geschäftliche Ent- wickelung des Handschriftenhandels in Deutschland nach, als in anderen Ländern, und zeigen, dass dort schon eine festere Grundlage für das selbstständige Auftreten des eigent- lichen Buchhandels vorhanden war. Bei weitem düriHiger aber noch ist das Material zur Statistik der deutschen Handschriflenhändler ; es lassen sich nur wenige Namea aufführen, von denen noch der grösste Theil auf die Nie- derlande fällt. Prag. Thomassko, campanator de Bethleem, war im Jahre 1461 in einen langwierigen Streit mit einem Lic. Sim^n — 123 — wegen Rückgabe entliehener Bacher yerwickelt, der darch seinen Tod abgeschnitten warde^^. Hat man in ihm vielleicht einen Stationarius zu suchen? C ö i n. Kerstan de Lederdam kommt im Jahre 1389 in der Schlussschrill eines Bandes , enthaltend Joannis Bnridani qnaestiones snper librum Porphyrii , super praedicamenta Aristotelis et quaestiones veteris artis (Pap., 110 Bl. 4.)» folgendermassen vor^®: Expliciunt questiones predicameutorum date a Reuerendo Ma- gistro Johanne Bydano. iinite et complete per Libermarium Horstani de Lederdam Anno domini mccc. Ixxxix. etc. und: Expliciunt questiones tocius artis veteris date a Reuerendo Ma- gistro Johanne Bydano. Scripte Colonie per Libemarium de Lederdam Anno domini mcccmo. Ixxxix. etc. Sollte man in der Bezeichnung Libemarius nicht einen Sehreib- oder Lesefehler für Librarius zu suchen haben, zumal der Codex sehr undeutlich und mit vielen Abkürzun- gen geschrieben ist? Nördlingen. Johann Minner; er kommt bereits in dem Jahre 1407 in den Steuerregistern der Stadt als Johannes scriptor vor und bekleidete 1418 bis 1425 das Amt eines Hospital- schreibers. Für den Bürgermeister Conrad Protzen besorgte er nnter Anderm eine auszügliche deutsche Uebersetzung der Decrefalen sowie den sechsten Theil derselben. Bey- schlag führt ihn ausdrücklich als Händler auf, ob mit Fug und Recht, lässt sich ohne Einsicht in seine Originalquellen allerdings nicht sagen. Ein in verschiedenen medicinischen Handschriften nach 1440 vorkommender Johann Minner^^ dürfte nicht mit ihm identißcirt werden können. Conrad Hörn, 1415 bis 1435 Stadtschreiber daselbst, scheint schon bedeutendere Geschäfte gemacht zu haben; er war bemüht sich durch Tausch in den Besitz anderer Handschriften zu setzen, so z. B. im Jahre 1422, wo er — 124 -" dem Schreiber Jodocas von Pfallendorf zu Rottweil ein Exemplar des Sachsenspiegels für die Rottweiler Gerichts- verhandlungen anbot. Aus dem Jahre 1427 führt Beyschlag folgenden Gontract über einen von ihm bewerkstelligten Bücherverkauf an: Ich Hans Prochssl, Chorrichter und Thumherr zu Eystet, be* kenn vor allemäoglich In kraft diser Geschrift von solichs kaufs wegen eines puchss genannt decret vnd ich geton hab mit dem ersamen beschaiden Conraten Hörn, Stattschreibern zu Nord- ling, um 43 Rheinische Guldin ob Im von Yemands wegen mit recht wird zugesprochen von desselben puchss wegen, das soll er verantworten on meinen Schaden, vnd war sach das er mit Urteil vnd Notrechten verum vnd entricht werd. allso dass er nit recht zu dem puch vnd das zn verkaufen hat, so sollt ich vnd mein Geschäfter vnd Erben Im das widergeben vnd er mir oder denselben die 43 gülden, vnd des zu vrkund gib ich im diesen Briev mit meinem Insiegel zu end der geschrift daran gedruckt. Sub Anno dni. Millesimo Quadringeutesimo vicesimo septimo. In crastino Job. Baptistae. Im Jahre 1435 wurde Hörn unbekannter Ursachen hal- ber seines Amtes entsetzt und musste bis 1450 ins Ge- längniss wandern. Augsburg. Ulrich Friese, Pirmenter (Pergamentmacher) ; seiner geschäftlichen Verbindung mit dem Nördlinger Stadtschrei* ber in den Jahren 1447 und 1451 wurde schon weiter oben gedacht. ü 1 m. Ambrosius Schweitzhart de Schungaw kommt im Jahre 1464 in der Schlussschrift einer Papierhaudschrift in Fol. von Hugonis Spetzhart speculnm grammalicale cum expositione Jodoci Loner folgendermassen vor^^: Ylinensium scolas regente viro prestanti hainrico Vetter arcium doctore eximio per Judocum loner de eysinaa eius locatorum tercium Speculum grammaticae Über ille pre ceteris egregius nono calendas nouembris finem optatum pronunciando assecutus est feliciter. Scriptus per me Ambrosium Schweitzhart de — 125 — Schnngaw eo qnidem tempore ylme visitantem Anno domini millesimo quadriogentesimo sexagesimo quarto pro quo cuncii potenti deo eiusque illibate sanctissimeque matri marie totique celestium agminum muUitudini sit laus honor et gloria in secuta seculornm Amen. Sodann : Dorothea meychsnerin aus Rotenburg an dem tauber. Item ille über fuit venditus ab illo qui eum scribit Jacob o Strolin Et per me berchtoldum tunc temporis Ylme scolas prouidenteiu a Jacobo Strötin comparatum .... vndecim grossis Ixxiii. Streng genommen könnte man hier nur an einen gewöhn- lichen Schreiber denken; da aber die Handschrift anschei- nend nicht auf Bestellung gefertigt wurde, so kommt man bei den für Deutschland so mageren statistischen Daten in Versuchung ein Auge zuzudrücken. Im Jahre 1486 lebte übrigens ein Buchführer Johannes Meichsner in Regensburg^^ H a g e n a u. Diebold Lauber, ein bedeutender Handschriften- händler und .von Hause aus eigentlich Lehrer, lebte unge- fähr um das Jahr 1447. Ueber seine Büchervorräthe hat er in drei verschiedenen Handschriften Notizen hinterlas- sen, ein bei Handschriftenhändlern sonst ganz ungewöhnlicher Gebrauch. Die erste steht in einem vom 20. December 1447 datirten Codex der Heidelberger Bibliothek, der Die- triches Flucht zu den Heunen und die Raben-Schlacht ent- hält, und lautet^^: Item zu Hagenow py Dypold läber schreyber lerer die kinder sind die bücher tülsch. Item gesta Romanorum gemalt, Item Parcifal gemalt Item floyr vnd blantscheflur gemalt Item morolf gemalt Item der Hertzog von österrych , Item Wylhalm von or- lyentz vnd die schöne Amely. Item die syben maister gemalt, Item das bispvl buoch genant der weit löff gemalt Item die gül- den bull Item der akermann vnd belyal gemalt , Item daz gul- din spil , vnd von allen spilen gemalt Item die 2 teil der hey- ligen leben. Item der heytigen dryer küng buoch gemalt Item die 24 alten Item Tristram Item ain hübsch buch genant der graw rok vnd kunk Alexander Item Troyen gemalt. Item sant wylhelm in birmit Item wygalois gemalt. — 126 — Die zweite Notiz steht in einer auf der K5nigliche& Biblio- thek za Beriiu befindlichen Handschrift von FIos und Blanii- fios und ist, um sie aufTälliger zu machen, roth geschrieben. Sie ist liürzer^': Item zuoHagenowe vil hübscher bücher geistlich oder weltlich hübsch gemolt by dieboU loober schriber vnd guote latinische büchere. Diese Handschrift ist übrigens eine andere, als die in der ersten Notiz angeführte, da der Raum für die mit Scha- blonen einzutragenden Bilder noch unausgefüllt ist. Die dritte Notiz endlich liefert Sotzmann^^, leider aber nuf fragmentarisch. Sie befindet sich auf dem ersten Blatte einer Legende von den heiligen drei Königen in Westfalen und beginnt mit der Ueberschrift: Item welcher hande bücher man gerne hat, gross oder clein^ geistlich oder weltlich, hübsch gemolt, die findet man alle by diebold loaber schriber in der bürge zu hagenow. Den Anfang macht „das gross buch genannt Gesta Roma- norum mit den Viguren gemolt", dann folgen grössere Werke, wie Parzival, Tristan, Freidank, hierauf kleinere Erzählungen , wie „der witfarn ritler , von eime getruwen ritter der sin eigen hertze gab vmb einer schönen frowen willen, der ritter under dem zuber, sant Anshelms fraw"; ferner ,,eine gerymete bibel, ein salter latin und tütsch, episteln und evangelien durch das jor, vita christy, das gantze passional winterteil u. summerlell"; sodann Andachts- bücher, wie „die xxiiii alten, bellial, der seien trost, der rosenkranlz, die zehn gebot mit glosen" und „sust deine bette bücher" und endlich weltliche prosaische Volksbücher, wie „gute bewehrte artznien bücher, gemolte iossbücher, schachzabel gemolt, ein kaiserlich rechtbuch etc," Diese letzte Abtheilung ist ziemlich zahlreich. Diebold Lauber hatte somit einen sehr bedeutenden und zum Theil gut gewählten Büchervorrath aufzuweisen. — 127 — Heidelberg. Wolff von Prnnow, bibliopola, findet sich von einer Hand des 15. Jahrhunderts auf die innere Seite des Deckels einer Heidelberger Handschrift eingetragen. Sehr leicht möglich reicht er übrigens schon in die Zeit nach Erfin- dong und Verbreitung der Buchdruckerkunst hinein. Brügge. Joorquin de Vüc, clerc, um 1425. Die Manuscrlp- tenfabrication stand in Brügge in hoher Blüthe und kann man ihn, sowie den nachstehenden, daher wohl auf Grund der beigefügten Notizen aus den FinanzrechnuDgen'"^ des Herzogs Philipp von Burgund als Besitzer einer derartigen Fabrik betrachten: A Joorquin de Vüc, clerc, pour avoir escript 1e vie jour de janvier mccccxxv et fait escripre trös hastivemeitt jour et nuit \%% lettres cjoses xxxv sols. HennequindeHeinekerke, clecc, zu derselben Zeit : Et h Henuequin de Heinekerke, aussi clerc, pour avoir.... escript et fait escripre jour et nuit Ix semblables leltres closes XXX sols. Jorys van Hocberque kommt im Jahre 1427 als einer der Bücherlieferanten des Herzogs von Burgund vor^^: A Jorys van Hocberque, pour deux doctriDaulx, ung gressime et ung logique que par le comniandement et ordonnance de MdS Ton a prins et achette de lui pour Jacob et Hemonnet, enfans de la chapelle de MdS, pour apprendre aux escolles leur latin ix fr. x s. Paul de Neste kommt im Jahre 1433 gleichfalls in einer kurzen Notiz^^ als Bücherlieferant Philipp's des Gu- ten vor: A Paul de Neste, demourant k Bruges, pour ung messel qui de luy a este prins et achette pour la chapelle de MS le conte d'Estampes xix fr. xvi sols. Colart Mansion, escripvain, später als bedeutender Buchdrucker bekannt, erscheint in gleicher Eigenschaft 1450 in den Hechnungen"*^ : — 128 — A Colart Mansion, escripyain , pour un livre Domme Romnleon, en ung volume, couvert de velours bleu, achete de lui liiij livres. Die Fassung dieser Rechnungsnotiz berechtigt wohl daza, ihn zu den Handschriftenhändlern zu zählen. Morisses de Haat, escripvain de livres I4569 kommt in den Rechnungen folgendermassen vor'^': A Morisses de Haat, escripvain de liures, ä Bruges, qai dea lui estoit pour avoir loye , en cuir de cherf et en parchemin, deux liures de chant que MdS. auoit faict escripre audit Heu de Bruges trois escus d'or. Um verleihen zu können, musste er aber doch in der That förmliche Büchervorräthe besitzen. Jean Paradis, aus Hesdin gebürtig, wurde im Jahre 1470 in die Librariers- Gilde aufgenommen; er war ein sehr geschickter und thätiger Kalligraph und lieferte eine nicht unbedeutende Zahl yon Prachtmanuscripten für den reichen Bücherliebhaber Ludwig von Brügge , Herr van Gruthuyse. Er kommt unter Anderm in folgenden Manu- Scripten vor^'-^: La somme rurale de Jean Boutellier, wo- selbst es am Schlüsse heisst: Lequel livre, par le commendement et ordonnance de mon tr6s redoubte et honnoure seigneur, monseigneur de Gruthuse, prince d'Estenhuze, a este grossi et mis en deux volumes, comme en cestui et au second enssievant appert, par Jehan Paradis, son indigne escripvain. Tan de grace mit cccc. soixaute et onze. Sodann in einem Exemplar der Chronique de Jean de Courcy, in der es heisst: Lesquels six livres dessus dits ont ete grosses et mis en deu^ volumes 9 c'est asgavoir au premier volume les iii premiers livres et au second les trois livres ensuivant, par le commande- ment et ordonnance de mon trös hault et redoubte seigneur monseigneur le comte de Wincestre, seigneur de la Gruthuyse, prince de Stenhuse, conseiiier et chambellan de mon tr^s redoubte seigneur monseigneur le duc de Bourgoigne, par moi Jehan Pa- radis, son indigne escrivain, Tan mil quatre cent soixante treize. — 129 — Aach ein Exemplar des Lirre des angeles par Fran^ois Eximenes scheint von seiner Hand zu sein. — Zam Schlüsse dieses Abschnittes über den deutschen und niederländischen Handschriftenhandel möge noch das nachstehende Document aus dem Jahre 1346 Platz finden* Ist und bleibt dasselbe auch unter allen Umständen für die Geschichte des Bücherwesens überhaupt von Interesse, so verdient es doch wohl um deswillen eine Stelle, weil man wohl mit einiger Sicherheit annehmen kann, dass die in ihm vor- kommenden WoutersVos und Jan Standard als Hand- schriftenhändler betrachtet werden können. Leider bleibt man dabei in Unsicherheit über ihren eigentlichen Wohn- ort* Das Document selbst lautet^^: Wie Robracht Sinpgate, Clais Pieters, Ghiselbrecht die Zot| Jhan F'. Boidius, Diederic die Coe, Carstiaen Van den BerghO; Mibondene Dunel, Scepenen van den Vrien, doen te wetene allen den goonen die dese lotteren sullen sien of heren lesen, dat camen voor ons Woutre di Yos ende Jhan Standard ende wedden upteu baerblyxten van henlie- den un ele over al, Lambrachte. den But te delivererne ende te ghevene neghentiene bouke, die welke hier na beschreven staen, of vichtiene pont groote tornoyse over die waerde van den vors, bouken ende dat wanheer dats Lambracht die Bot vors, hem Heden vermanen sal. Die welke bouke vors, toebehoren den here Pietre F^ Jhan van Ardenburgh. In teerste sine vive volumene van loyen, van den welken die een begunnet: Ulpianus, ende hent: Explicit textus digesti novi, ende die andere begunnet: So« luto matrimonio quemadmodum, ende hent: Expliciunt tres partes infort Ende die darde begönnet: Imperator Justini- anus Cesar Flavius alamanicus, ende hent: Explicit textus ff. veteris, amen. Ende die vichte begunnet: In nomine Dni. nri. Jbu. Chi. Codices Dni. Justiniani sanctissimi prin- cipis, ende hent: Explicit Über ix codicis Jusinlani S<"^ 9 — 130 — principis. Item vire boiicke van decretalein , een volamen die welke begunnet: Rex pacificas pro iniseratione dispo- sait, ende hent : Explicit apparatus novaram constitotionnm. Item die zeste van decretale ende begunnet: In nomine Dni., amen. Pm. Phm. Scire es rem per causam cognoscere, ende hent: Certum est pone. Item een volamen daer in es: £thycoram, politicorum et retoricorum. Item een volomen dar in es : Commentum Alberti super iiij libros meteorum et phisicorum et super de celo et mundo. Item een volumen dats: Egidius super de anima et metheorum de supemo et vigilia, de sensu et sensato, de morte et vita, de generatione et corruptione, de causa longitudinis et brevitatis vite. Item een volumen: Egidius super de generatione. Item een volumen: Textus phisicorum Aristotelis. Item een volumen ende es: Commentum Averrius super de anima. Item een volumen (welcke begunnet in eenen bouc die men heet: Epistola ad Alexandrum. Item een volumen heet: Alghasel. In een volumen ende es: Egidius super phisico- rum. In kennessen van dezen dinc so hebben wie vors. Scepenen dese lotteren ghezeghelt roet onsen zegheln uuthangende. Die was gedaen saturdaghes voor sinte Thomaes dach in hoymaent in tjaer ons Heeren als men screef dusentich drie hondert zesse en vierttch. — Die wenigen statutarischen Bestimmungen über die Hand- schriftenhändler der Wiener Universität sind in der Bei- lage VIH abgedruckt. 1. Tomek, W. W., Geschichte der Prager Universität. Prag 1849. 8. p. 41. 2. Hanslik, Geschichte u. Beschreibung der Prager Universi- tätsbibliothek. Prag 1851. 8. p. 24. 3. Beyer, E., das Cistercienser-Stift a. Kloster Alt-Zelle in dem Bisthum Meissen. Dresden 1832. 8. p. 126. 4. Denis 1. c. Pars IL p. 1500. 5. Pasini etc. 1. c. Pars U. p. 2. 6. Lambecias, commentarius de bibliolheca Vindobonensi. Lib. II. Vindob. 1669. Fol, p lU. (Privil. univ. Rubr. 26.) 7. Wilken, F., Geschichte der Bildung, Beraubung und Ver- nichtung der alten Heidelbergischen Büchersaminlungen. p, 6. 7. 10. — 131 — 8. Irmischer I. c. p. 179. 186. 189. 220. 222. 223. 9. Merlo. J. J. , die Meister der altkolaiscben Malerschale. Köln 1852. 8. p. 187—190. 10. Tomek I. c. p. 29. 11. Yergl. Beilage Vlfl. 12. Das Nachfolgende ist zwar theil weise schon im 1. Bänd- chen meiner Beiträge zur Geschichte des deutschen Buchhandels benutzt, konnte aber hier der Vollständigkeit wegen nicht über- gangen werden. 13. Delprat, die Brüderschart des gemeinsamen Lebens* Deutsch bearb. v. G. Mohnike. Leipzig 1840. 8. 14. Willems, berigten wegens de boekprinters van Antwerpen, ten Jare 1442, enz. Gent 1844. 8 p. 16. — Lambinet, recherches historiques , litteraires et critiques sur Torigina de Timprimerie. Bruxelles, an VII. 8. p. 378. 15. Denis 1. c. Pars IL p. 2144. 16. Zeitschrift f. Geschiente d. Oberrheins, hrsg. v. F. J. Mone. 1. Bd. p. 312. 17. Hagen, F. H. v. d. , u. Büsching, literar. Grundriss zur Geschichte der deutschen Poesie. Berlin 1812. 8. p. 307. 18. Vergl. z. B. Montfaucon I. c. Tom. II, p. 1177. 19. Denis 1. c. Pars Ilf. p. 2548. 20. Der lobl. Buchdrucker - Gesellschaft zu Dressden Jubel- Geschichte, A. 1740. den 24. u. 25* Juni. Mit e. Vorrede Chr. Schöttgens. p. 6. 21. Grotefend, Erinnerungsblätter zum 500Jähr. Jubelfest des Lyceums zu Hannover, p. 33, 22. Jaeck, H. J., vollständ. Beschreibung der öiTentl. Bibliothek zu Bamberg. 2. Tbl. Nörnberff 1832. 8. p. XVI 1, 23. Ott Rulands Handlangsbucb. In der 2. Pubjication d. literar, Vereins zu Stuttgart. 1843. 8. 24. Serapeum. Hrsg. v. R. Naumann. Jahrg. 1851. p. 307. 25. Beyschlag I. c. 3. Stuck, p. 49. 26. Ibid. p. 52. 27. Neuer literarischer Anzeiger. 1806. p. 216. 217. 28. Wilken 1. c. p. 110. 111. 29. Statuta universitatis Pragensis. p. 54. 30. Braun, F., notitia historieo-literaria de codd. mss. in bi- bliotheca monasterü ad SS Udalricum et Afram Augustae extan- tibus. Vol. ir. Augustae Vind. 1792. 4. p. 36. 31. Hermann, C. F., catalogi codd. bibliothecae acad. latinorum pars I. Marburgi 1838. 4. p. 9. 10. 12. 13. 32. Braun 1. c. Vol. II. p. 61. 33. Pangkofer 1. c. p. 23. 34, Wilken 1. c. p. 406. 407» 35. Hagen u.Büschingp. 159. 36. Historisches Taschenbuch. Hrsg. von F. v. Raumer. N. F. 2. Jahrg. 1841. p. 537. 538. 37. Laborde 1. c. Tome I. p. 242. 38. Ibid. p. 254. 39. Ibid. p. 340. 40. Ibid. p. xvi. 41. Ibid. p. 466. 42. Paris I. c. Tome I. p. 78. Tome II. p. 96. 187. 43. Namur 1. c- p* 3—5. IV. England. lieber den englischen Handschriftenhandel sind zwar keine ausführlichen directen statutarischen Bestimmungen nachweisbar, doch lassen sich aus einer Anzahl von Bücher- inscripten einige Gebräuche und Gewohnheiten folgern, die eine gewisse Aehnlichkeit mit den Verhältnissen der Pariser Handschriftenhändler zeigen und das Vorhandensein einer Beaufsichtigung Seitens der Universitätsbehürden, zum min- desten in Oxford, ahnen lassen. Dahin zielt auch jeden- falls eine Notiz bei Lowndes', bei dem es heisst: Bishop Fell, in his memoir on the state of printing in theUniver- sity of Oxford, asserts, that that University possessed an ex- clusive right of transscribing and multiplying books by mean of writing, which implies a species of Copyright. Ganz ab- gesehen von dieser letzteren verkehrten Folgerung scheint die ganze Notiz auf einer schiefen Auffassung einer alten statutarischen Bestimmung zu beruhen, der zu Folge wahr- scheinlich der Betrieb des Handschriftenhandels und des Schreibergewerbes ohne ausdrückliche Erlaubniss der Uni- versitätsbehörden nicht gestattet war. In Cambridge gehör- ten wenigstens die Stalionarii nach Ausweis der Statuten (von welchem Jahre?) zu den „Servientes", die von dem Rector oder Kanzler der Universität ernannt wurden'^. Dass die Handschriftenhändler übrigens auch in Oxford in dem gleichen Verhältnisse zu der Universität standen, scheint aus einer gewissen Betheiligung derselben bei den Seitens der Collegiaten sehr häufig vorkommenden Verpfan- dungen von Büchern hervorzugehen. Am Schluss eines — 133 — Oxforder Codex, der von M. Thomas Paunter 1480 ver- pßLndet war, steht z. B. die nachträgliche Bemerkung: Re- Dovatur 4 die Julii A. D. 1483 per manus stacionarii , et jacet pro xxxviij s.^ Derartige yerpfändete Bücher ge- langten oft genug nach Verfall zum Verkauf, wie z. B. am Ende eines anderen Codex bemerkt ist: Liber M. Wilhelmi Reed , socii domus scolarium de Merton in Oxon. quem emit de quadam cista ibidem venditioni exposita . . . . ''^ und mögen den Stationarii dann leicht zur Vervollständigung ihrer Vorräthe in die Hände gefallen sein. In Cambridge scheinen sie sogar geradezu selbst Bücher als Pfönder für Geldvorschüsse angenommen zu haben, denn in den Rech- nungen der St. John's Library vom Jahre 1456 findet sich der Posten: Sol. pro redemptione Avicennae a Stationario, quem impignoraverat Mr. Joannes Marshall nobis ignotis 1 1. 6 8. 4 d/ Die wirklichen Privilegien der Universitätsglieder erlangten die Oxforder Stationarii aber erst sehr spät, näm- lich im Jahre 1458 in Folge eines Vertrages der Univer- sität mit den städtischen Behörden, der langwierigen Zwistig- keiten ein Ende machte. Dieser Vertrag entzog sie auch der städtischen Jurisdiction und reihte sie den Pergamena- tores, Luminatores und Scriptores an, die schon längere Zeit in dem gleichen Verhältniss zu der Universität stan- den. Die Steuern wurden von dem Kanzler festgesetzt und eingezogen und dann erst an die städtischen Behörden abgeliefert^ Auch in England führten, wie man sieht, die Hand- schriftenhändler den Namen Stationarii, eine Bezeichnung, die sich noch heutigen Tages als Stationer (für Papier- und Schreibmaterialienhändler) und in Stationers Hall er- halten hat. Dagegen scheinen sie hier nicht das an ande- ren Orten mit dieser Bezeichnung hauptsächlich verbundene Geschäft des Handschriftenverleihens getrieben, sondern sich sowohl mit dem commissionsweisen Verkauf von Hand- — 134 — Schriften, als auch mit dem von ganz neu gefertigten, selbst noch unrubricirten und angebundenen, abgegeben zu haben. In Betreff der in Commission erhaltenen Bücher scheint es, wie in Paris, üblich oder Vorschrift gewesen zu sein, darin auf dem ersten oder letzten Blatte den Verkaufspreis zu vermerken, denn es finden sich noch jetzt in den Biblio- theken der einzelnen Oxforder CoUegien eine Menge von Handschriften, die die Bemerkung enthalten: Pretlum . . .t Pretium hujus libri . . . , Pretii . . ., Pretium ad minus . . . u» 6. w. Unter diesen Preisen kommt sehr häufig ein Ueber- schuss von vier Pence über die Shillingszahl vor. Es ist daher wohl schwerlich ein Irrthum, wenn man diesen Ueber- schuss für die übliche Commissionsgebühr hält, die somit auch in Oxford der Kfiufer zu entrichten gehabt haben würde. Dies letztere ergiebt sich noch deutlicher aus einer später speoieller zu erwähnenden Handschrift, die zufolge der Schlussbemerkung verkauft wurde: pro xxxiri. s. iiij. d. et xij. d. pro feodo ven dentis. Zuweilen scheint sogar auch der eigentliche Besitzer in derartigen zu ver- kaufenden Codices vermerkt worden zu sein; in einer Per- gamenthandschrift des 14, Jahrhunderts (223 Bl. Fol.)» ent- haltend: Thomae Aquinatis in Aristotelis metaphysicornm libros commentarii und desselben super libros politicornm commentariiy steht wenigstens am Anfang: xl. s., sodann Secundus über de sorte Abyndon und quintus über de sorte Johannis Look^* Ob die Stationarii mit den anderen bei der Herstellung der Handschriften mitwirkenden Gewerben > wie in Paris, eine förmliche Corporation bildeten, lässt sich zwar nicht mit Bestimmtheit sagen, ist aber bei der Aehnlichkeit der Verhältnisse möglich genug, zumal auch der Londoner Hand- schriftenhändler Piers Bauduyn zugleich als Buchbinder vor- kommt^, la Oxford erscheint auch ein William Bokebynder bei einer Schenkung von Büchern im Jahre 1459 als Zeuge^. — 135 — Die Zahl der SUUooani kann übrigens in Oxford nicht so anbedentend gewesen sein, denn bereits im 14. Jahrhan- dert, zur ZeitEdaard IIL (1327—1377), gab es dort deren mehrere. In einem Oxforder Codex findet sich nämlich am Schluss onter Anderem die Bemerkung : Liber M. Will. Reed socii domus scolarium de Morton in Oxon. quem emit ibidem a qnodam stacionario^^. Aach in London, damals schon einer der blühendsten und bedeutendsten Handelsstädte, finden sich nicht allein Sparen eines wohl nur gelegentlich Seitens einzelner Kauf- leute betriebenen Handels mit Büchern^ ^, sondern auch wirkliche Handschrifteuhändler, Stationarii. In welcher Aus- dehnung das erstere vorgekommen sein mag, lässt sich nun zwar nicht angeben, doch scheint wenigstens der Verkauf von Schreibmaterialien, des Papiers, Pergaments und der Dinte, nicht durchgängig, wie in Paris, ein selbstständiges Gewerbe, sondern zum Theil den Krämern zuständig gewe- sen zu sein. Es finden sich dafür wenigstens in den Rech- nungen des Haushalts des Königs Johann von Frankreich während seiner Gefangenschaft in England in den Jahren 1359 und 1360 mehrere Beispiele. So heisst es z. B. : Samedy iiii« de janvier. Pierre de Belle-Assise (epicier de Lincole), pour 4 quaiers de papier, 2 s. 4 d. — Jeudy, XIX® de mars. Jehan Huistasse (Spieler), pour une main de papier et 1 peau de parchemin . . . , 10 d. — Venredy xii® de juing. Bertheiemi Mine (epicier), 3 quaiers de pa- pier, 27 d.*^. Der eigentliche Londoner Handschriflen- handel dagegen scheint sich übrigens bereits im 15. Jahr- hundert in Paternoster Row concentrirt gehabt zu haben, noch heutigen Tages der Hanptsitz des englischen Verlags- handeis. Am Schluss einer Glosse über die vier Evange- lien (aus dem 12. Jahrhundert, 151 Bl. Fol.), die von einem früheren Besitzer einem Geistlichen vermacht worden war, mit der Verpflicbtangi sie bei seinem Tode wiederum einem — 136 — anderen Geistlichen zn schenken, findet sich nämlich, mit Bezug hierauf, die Bemerkung eines Käufers aus dem 15. Jahrhundert: Non obstante scriptura precedente inventus erat iste über vendendus London, in Pater Noster Rewe, quem emit Henricus Sever. — An diese wenigen Notizen über den englischen Hand- schriftenhandel lässt sich ein, im Verhältniss zu ihnen, sehr ansehnliches Verzeichniss von Handschriftenhändlern aus Ox- ford und London knüpfen, und zwar: Oxford. Richard Lynne, Statiouarius , um das Jahr 1358. Er kommt als Verkäufer einer Pergamenthandschrift von Petri Gomestoris historia scholastica (138 Bl. Fol.) vor, in der es heisst^^: Liber ystoriaram Lodowyci de Gharletone, quem emit Oxun» de Ricardo Lyiine, stacionario Universitatis Oxun. octavo die Februarii anno Domini m^^ccd^lviip. Der Codex war in den Jahren 1354 und 1355 verprändet gewesen und somit wohl durch Versteigerung in Lynne's Hände gerathen. John Browne, Stationarius um 1400, kommt in zwei Handschriften als Verkäufer vor. Zu der einen, Durand! a S. Portiano in sententiarum libros quatuor commentarii (Perg., aus dem 14. Jahrhundert, 224 Bl. Fol.) enthaltend, macht Coxe die Bemerkung: olim Joh. Wyttenham, quem emit de Joh. Browne, stationario Oxon. a. d. 1403, in die SS. Johannis et Pauli. In der anderen, Gomestoris histo- riae scholasticae P. IL (Perg., aus dem 13. Jahrhundert, 124 Bl. Fol.) enthaltend, steht die Notiz: Liber M. Thome Cranle, quem emit Oxon. de Johanne Browne, stacionario, cum prima parte ejusdem^^ In dem Kataloge der Burney manuscripts des British Museum zu London wird unter Nr. 1. eines Exemplars der Vulgata mit den Einleitungen des heiligen Hierouymus (aus ~ 137 — dem 13* Jahrhundert, Perg., 315 BL Fol.) mit der Bemer- kuDg Erwähnung gethan: olim peoulium communitatis Fra- trum Minorum Wygorniae, postea Jo. Browne. Darf man es wagen, hierbei an unseren Handschriflenhändler zu denken ? William Secomps, Venditor librornm, im Jahre 1 424. Er wird genannt in einem Codex vom Jahre 1415, enthal- tend: Nie. Boneti metaphysicorum libri octo und Augustini libellns de cognitione verae viae ad laudem Dei (Papier, 106 Bl. 4.), wo es heisst: Et ego Johannes Tregura emi dictam metaphisicam a Guilermo Secomps, venditore librorum, xiiij. Marcii, A. D. 1424, precio iiij. s.^* Ob er in der That in Oxford ansässig war, mag dahin gestellt bleiben; der Codex wurde im Jahre vorher durch Ant. Bothnn, allerdings einem Engländer, in Marseille gekauft. Nico laus de Frisia> alias de Bolsvardia, Librarius, ungefähr seit 1425, war ursprünglich Student zu Oxford, als welcher er schon eine bedeutende Thätigkeit beim Bücherabschreiben entwickelte, kommt jedoch später als wirklicher Handschriftenhändler vor. Zuerst erscheint er in einer Handschrift von: Petri Thomae qoaestiones de di- stlnctione formalitatum et Francisci de Maronis conflatus super primum librom sententiarum (Perg., 237 Bl. Fol.), an deren Schluss es heisst: Explicit conflatus Francisci de Maronis fmitus per manus Nicolai de Bodelswerdia anno Domini 1427, in vigilia S. Barbarae vir- ginis tum temporis Oxoniae studentis. In isto libro continentur formaütates Petri Thomae et conflatus Francisci super primam sententiarum, pretium xli. s. ii. d. Diese Handschrift wurde im Jahre 1431 von dem Colle- gium Mertonense angekauft. Sodann, jedoch ohne Zeitan- gabe in einer Handschrift von Soetonios, de vitis duodecim Caesarum (Perg., 143 Bl. Fol.), an deren Ende steht: Nicolaus de Frisia alias de Bolsvardia librarius transscripsit. — 138 — Wie bereits weiter oben etomai erwähnt wurde, ward im 15. Jahrhundert die BeneDoung Librarius fast nur noch auf Handschriftenhändler angewandt^^ John More oder Mare, Stationarius, kommt in den Jahren 1440 bis 1457 vor; er handelte bestimmt auch mit neugefertigten , sogar noch ungebundenen Handschriften. Die erste Notiz über ihn findet sich in einem Codex, ent- haltend: Henr. Goethals quodlibetorum theologicorum frag- mentum und Aegidii de Columna commentarii in primum librum sententiarum (Perg., 184 fii. Fol.), und lautet: Memorandum quod iste Über quondam erat ma^stri Johannis Maddyrby, cujus anime propicietur Deus, sed modo constat T. Wyche emptus per euudem a Johanne More pro xvj. s. anno Domini mccccxl. primo die mensis Augusti litera Dominieali G. Sodann erscheint er wieder in einem Exemplar von: Gui- donis episc. £lrensis liber contra haereses et haereticos und Alvari episc. Silvensis opus contra haereses (Perg., 282 Bl. Fol.), worin es heisst: Liber T. Wyche, emptus per eum a Johanne More, stacionario Oxon. 12 die Aprilis anno Domini m. cccc. quinquagesimo quarto pro xiii. s. iiij. d. Bei der Beschreibung des Codex setzt übrigens Coxe die abweichende Bemerkung in Anführungszeichen hinzu: emptus de Johanne More in qualernis non illuminatis nee ligatis 12 die Aprilis A. D. 1455. Endlich kommt Johann More noch einmal in einer Schlussbemerkung in: Opus juridicale, quod dicitur summa summarum sive speculum compendii et repertorium juris canonici (Perg., 203 Bl. Fol.) vor, welche lautet: ^iber T. Wyche emptus per eum de Johanne Mare stacionario Universitatis Oxon. vicesimo primo die Octobris , anno Domini in^> cccc'^ quinquagesimo septimo litera dominicali B. pro xxxiii s. iiij. d. et xij. d. pro feodo vendentis^'^. Thomas Hunt, Stationarius, um das Jahr 1470, wird als Verkäufer eines Exemplars der Biblia latina, excepto — 139 — libro Psalmorum, cam prologis S. Hieronymi (aas dem 13. Jahrhundert, 533 Bl. Perg., 12.) erwähnt, an dessen Schlass es heisst: Memorandum quod anno Domini m^'cccc'^73^', et anno regni regis Edwardi 4ti post oonquestum Anglie 13*^ in vigilia S. Ja- cobi Apostoli, quo anno litera dominicalis erat G. , Ego, D. Clemens Cantyrbury, monachus et Scolaris monasterii sancti Augastini Cantuarie» emi hunc libruin a Thoma Hunt, universi- tatis Oxonie stacionario, pro quo soln 20ti solidos, in quo em- pcione ac solucione praesens erat Dominus Willelmus Westgat, monachus ac Scolaris praedicti monasterii^^. Es dürfte gewiss kein Irrthum sein, wenn man ihn für identisch mit dem Buchdrucker gleiches Namens hält, der als Compagnon des Theodor Rood in den Jahren 1480 bis 1485 Yorkommt^^ Von ihren gemeinschaftlichen Druck- werken sind jedoch nur vier bekannt. Lincoln. Jehan le libraire, de Lincole, lieferte im Jahre 1359 und 1360 einige Bücher an den gefangen gehaltenen König Johann von Frankreich, wie die Haushaltsrechnungen des- selben nachweisen; nämlich: Samedy xxviiie de decembre. Jehao, le libraire de Lincole^ pour 1 petit sautier achet6 pour ie Roy, et de son commandement, 1 noble, vault 6s. Bd. Samedy xiiiie de decembre. Le dit Tassin , pour 1 Romans de Renart achete par li, k Lincole, pour le Roy 4 s. 4 d. Dymanche xxiiiie jour de may. Maistre Guillaume Racine , pour un romans du Loherenc Garin, achete par li pour le Roy, et de son commandement, un noble, vault 6s. Bd. — Li, pour 1 autre roumans du Touruoiement d'Antecrist, 10 s. Betrifft ihn etwa auch der folgende Posten? Samedy xie d'avril 1360. Maistre Jehan Langlois, escrivain, pour sa painne d'un sautier que le Roy devoit acheter et ne Tacheta pas, 1 noble, vault 6 s. Bd. Räthselhaft ist es eigentlich wie ein Handschriftenhändler in einer kleinen Provinzialstadt existiren konnte, denn der Normannische Adel der Umgegend dürfte ihm schwerlich — 140 — gentigende Abnehmer geboten haben. Vielleicht war er daher nur vorübergehend in Lincoln und eigentlich in einer anderen grösseren Stadt ansässig. Allerdings befanden sich in Lincoln auch einige Pergamentmacher, wie denn z. B. der eine Namens Will das Dutzend Häute zu 3 Shilling, ein anderer dagegen , Jehan Weles , zu 3 Shilling 6 Pence an den Hofhalt lieferten^^ London. Thomas Veysey, Stationarius um 1433, wird am Schlüsse einer Handschrift yon : Gull. Peraldi opus de vitiis Septem in partes totidem distiuctum (aus dem 13. Jahrhun- dert, 225 Bl. Perg. Fol.) erwähnt: Liber M. Willelmi Palmer qaondaai precentoris ecclesiae Gre- diton emptus a Thoma Veysey, stacionario London, pro xxxiij> 6, iiij. d. anno Ghristi 1433, in mense octavo^^. Thomas Masoun kommt in der Schlussschrift einer Pergamenthandschrift von P. Lombardi sententiarum libri IV (aus dem 14. Jahrhundert, 221 Bl. Fol.) folgendermassen vor: - Liber magistri Ricardi Langharne emptus per eundem a domino Thoma Masoun, quondam librarie de Gilde Hall , Londoniis pro xiij. s. et iiij. d. anno Domini m^^cccc^^ sexagesimo octavo^^. Ob man ihn jedoch unbedingt als Handschriftenhändler be- trachten darf, mag noch dahin gestellt sein. Piers Bauduyn, Handschriftenhändler und zugleich Buchbinder, lebte ungefähr 1461 bis 1475; er besorgte mehrere Bücher für Eduard IV., wonach die von Laianne bei der Erwähnung seines Namens angegebene Jahreszahl 1504 falsch sein muss^^ Die französische Uebersetzung Lalanne's der Bauduyn betreffenden Posten der Garderobe- rechnungen Eduard*s IV. lautet: Donne ä Pierre Baudduyn, libraire, pour relier, derer et habiller (for binding, güding and dressing) un livre appele Tite-Live, XX Shillings. Pour relier, derer et habiller le livre de la Sainte- ' Trinite, xvj sh. Pour relier, dorer et habiller un livre intitulö la Bible, xvj sh. — 141 — William Praat, a mercer of London, um 1470 bis 1480 lebend, scheint sich nebenbei noch mit dem Hand- schriftenhandel abgegeben za haben , wie er denn z. B. William Caxton Manuscripte aus Frankreich oder Belgien besorgte. Wie Knight^^ angiebt, war diese Betheilignng der eigentlichen Kaufleute am Handschriftenhandel nichts Seltenes. 1. Lowndes, historical sketch of the law of Copyright. Lon- don 1840. 8. p. 2. 2. Huber , V. A. , die englischen Universitäten. 2. Bd. Cassel 1840. 8. p. 273. 3. Goxe 1. c. Tom. V. Coli. Lincoln, p. 53. 4. Ibid. Tom. I. Coli. Mertoniense. p. 60. 5. Hartshorne; C. A., the book rarities in the university of Cam- bridge. London 1829. 8. p. 338. 6. Ayliife, J., the ancient and present State of the university of Oxford. London 1723. 8. VoL 1. p. 164. Vol. IL p. 219. 231. Appendix p. clv. clxiii. clxx. 7. Coxe 1. c. Tom. 1. Colt. Merton. p. 107. 8. Knight, Ch., William Caxton^ the first english printer. Lon- don 1844. ib. p. 20. 9. Coxe 1. c. Tome L Coli. Merton. p. 58. 10. Ibid. Coli. c. p. 24. 11. Knight 1. c. p. 28. 29. 12. Douet-d'Arcq , L., comptes de rargenterie des rois de France au 14. si6cle. Paris 1852. 8. p. 227. 236. 256. 13. Coxe 1. c Tom. I. Coli, növum. p. 37. 14. Ibid. Tom. f. Coli. Merton. p. 57 Coli. nov. p. 37. 38. 15. Ibid. Tom. I. Coli. Lincoln, p. 23. 16. Ibid. Tom. I. Coli. Merton. p. 58- Coli. Lincoln, p. 45. 17. Ibid. Tom. L Coli. Lincoln, p. 51. Tom. H. Coli. Mariae Magd. p. 65. 8. 9. 18. Catalogue of mannscripts in the British Museum. New series. Vol. 1. Part II.: The tiurney manuscripts. London 1840. Fol. p. 2. 19. Johnson, J., Typographia, or the printer's instructor. Vol. L London 1824. 12. p. 598. 20. Douet-d'Arcq 1. c p. 227. 224. 251. 224. 222. 209. 21. Coxe 1. c. Tom. I. Coli, nniversitatis. p. 27. 22. Ibid. Tom. II. Coli. Mariae Magd. p. 60. 23. Laianne l.c.p. 307 Knight l.c.p. 20. 24. Knight 1. c. p. 28. 29. V. Spanien. Auch in Betreff Spaniens finden sich einige Andeutun- gen über das Vorhandensein eines geschäftlichen Verkehres mit Handschriften» doch beschränken sich dieselben nur auf eine Stelle der Leges Alphonsinae, in denen es (Pars 11. tit. 31, lex 11) heisst: Estacionarios hamenester, que aya en todo estadio general, para ser complido, que tengan en sus estaciones buenos libros e legibles, e verdaderos de testa e de glosa, que los loguen a los escolares para fazer per ellos libros de nuevo, o para emendar los que tro- Tieren escritos. Et tal tienda o estacion como esta, non la deve ninguno teuer, sin otorgamiento del Rector del estudio*. Es ist hier also ausschliesslich von dem Geschäft des Verleihens der Handschriften die Rede; des eigent- lichen Handschriflenhandels geschieht keine Erwähnung. Hieran schliesst sich nun noch eine Notiz über einen einzi- gen wirklichen Handschriftenhändler, und zwar in Barcelona. Antonius Raymundi (sc. fllius), Librarius, vermit- telte den Verkauf eines 1413 geschriebenen Codex von: Gassiodori variarum libri XII et de anima liber (223 Bl. 4., theils Papo theils Perg.) laut folgender Schlussbemerkung^ : Hunc librum emi ego Benedictus de Lauro in civitate Barchinone, interveoiente Antonio Raymundi librario dictae civitatis, cui per- solvi precium, praesentibus Stephano Combes Not. Jacobe Sa- garra mercatore, civibus Barchinone. 1. Dufresne Ducange, glossarinm med. et inf. latinitatis, sub art.: Stationarius. 2. Bandini, codd. lat. Tom. III. p. 285. Beilagen. I. Bficherpreise. 1. Verzeichniss von Preisen aus dem 13. bis 15. Jahrhundert. (Die Preise von Prachtmamucripten sind der schon mehrfach anfedeate* len Verhältnisse wegen übergangen, sowie der Riinmerspamiss wegen aneh alle die Notisen, die bereits im Texte dieses Schriftchens erwihnt wurden. Der Umfang der Handschriften ist angegeben, sobald die QneUen es gettattelea.) 1246. Passionafe^ zu Bologna 10 sol. hol.; Missale romanum, ebd. 14^4 Lire; Decretum Gratiani c. ezpos. Barth. Brix. M3. Jahrb. 360 Bl. Perg. Fol), zu Florenz 19 Lire. — 1250 ca. Missale, zu Limoges 5 Sous. — 1264. Goffridi Vindocinensis serinoues et epp. (12. Jahrb. 122 Bl. Perg. 4.) zu Siena 10 fl. 6 den. — 1275. Vnrortiatum, zu Bologna 22 Lire. — 1276. Biblia glossata, in England 50 Mark Silber. — 1279. Biblia latina, zu Bologna 80 Lire. — 1280. Biblia latina, 70 Gulden. — 1269. Authen- ticum , insfitutiones et tres libri codicis , zu Bolocna 25 Lire. — 1300 ca. Thomae Aq. tertia pars summae (13. Jahrb., 191 Bl. Perg. Fol.), zu Florenz 3 Gulden ; ejiisdem comm. in I. lib. sent (13. Jahrb. 126 Bl. Perg. Fol.), ebd. 5 Gulden; ejusd. comm. sup, All lib. metaph. Aristotelis, (13. Jahrb. 174 Bl. Perg. 4.) ebd. 4 Gulden; Decretum Gratiani (13. Jahrh., 320 Bl. Perg. Fol), ebd. 43 Ducaten. — 1305. Peiri Lombardi liber sententiarurot iu Eng* land 30 sh. — 1309. Aristotelis historia animalium, de genera- tione etc. lat., (von 1260, Fol.) zu Padua 7 sol. denariorum mon. Venetae grossorum. — 1317. Gregorii IX. decretales (13. Jahrb., 316 Bl. Perg. 4.), in Italien 6 Gulden. — 1319. Aristorelis philo- sophica quaedani (13. Jahrh. 241 Bl. Perg. Fol.), zu Florenz 3 Gulden. — 1328. Les metamorphoses d*Ovide, trad. p. Phil de Vitry (14. Jahrh. 374 Bl Perg. Fol), zu Paris 50 Livres par. — 1346. S. Leonis papae sermones (14. Jahrh. Perg. 4.) zu Ayignon 3 Gulden. — 1350 ca. Innocentii IV. apparatus sup* decreto, zu Padua 1^4 Lire; Sermones quadragesimales et pro defunctis, zu Wien 6 Schock Groschen; Haymonis episc. Halb, in Isaiam comm. (12. Jahrh. 178 Bl. Perg. Fol), zu Oxford 13 sb. 4 d. ; Ezechiel c glossis S. Hieronymi (12. Jahrb. 137 Bl. Perg. Fol), ebd. 3 sb. 4 d.; Jeremias (14. Jahrh. 93 Bl Perg. Fol), ebd. 2sh.; Henr. GOthals summa quaestionum theologiae (14. Jahrh. 334 Bl Perg. Fol), ebd. 20 sb.; Biblia c. Bhabani Mauri prologis (13. Jahrh. 300 Bl Fol), ebd. 4 L. 6 sh. 8 d.; Goil Dcham logica et Gualt. Burley de supputationibus (14. Jahrb. 213 Bl Perg. 4.), zu Gortona 6 Gulden. — 1353. Gull Dmrandi 10 — 14« — repertoriam (13. Jahrh. 87 Bl. Perg. Fol.)« zu Florenz 5 Galden. — 1354. P. Aureoli comp, litteralis sensus div. schpturae. Nie. de Hanape Über de exeinplis sacrae scripturae (14. Jahrh. Perg. Fol.), zu Paris 25 Sous. — 1356. S. Bernardi epistolae et Über de amore quinquepartito (14. Jahrh. Perg. Fol.), 7 Gulden. — 1370 ca. Evangelia qualuor c. prol. S. Hieronymi (14. Jahrh. 81 Bl. Perg. 4.) 12 Byzantiner. — 1371. Isidori elymologiae et alia (11. Jahrh. 204 Bl. Perg. Fol.), zu Florenz 6 Gulden. — 1377. Guil. Durandi ßpeouliMii juris (14. Juhrh. Fol.) 17 Gold- gulden. — 1384. FrecuHi chronicon et Benv. de Rambaldis über Augustalis (13. Jahrh. 177 Bl. Perg. Fol.), zu Lucca 8 Goideul- den. — 1385. Johannis Chrysoslomi (^era varia (11. Jahrh. 312 Bl. Perg. Fol.), zu Messina 13 Tarini. — 139üca. Petri de Gandia comni. sup. lY üb. sententiarum (14. Jahrh. 178 Bl. Perg. Fol.), zu Lugo ID Sol. 4 Den.; Mauricii archiep. Thuanensis di- ctionariuin s. scripturae (14. Jahrh. 2dbBl.Perg. Fol.), zu Oxford 5 Mark ; Guil. Lyssy postiilae sup. Jerein., Barucli et propb. min. (14. Jahrh. 259 Bl. Perg. Fol) 5 Mark; Digestuia vetus c. glossis Accursii (14. Jahrh. 233 Bl. Perg. Fol.), zu Oxford 16 sh.; £x- positio anon. in Ovidii Metaraorph. et Job. de Deo notabilia De- cretalium (14. Jahrh. 170 Bl. Perg. 4.), ebd. 5 sh. - 1390. Petri Philargi quaestt. in I. lib. sententiarum (14. Jahrh. 96 BL Pap. u. Perg Fol.), zu Siena 6 Ducaten. — 1395. Lecturae sup. div. libros Aiistotelis (14. Jahrh. 219 Bl. Pap. Fol.), zu Cola 15 Weisspf. — 1398. Barthol. de S. Concordio summa (14. Jahrb. 163 Bl. Perg. 4.), zu Florenz 5 Gulden; Rob. £liphat auaestt sup. libb. sententiarum et Rob. Holcot sup. eosd. , zu Venedig 7 Ducaten. — 14 00 ca. Petri Trecensis bist. scho1asiica( 13. Jahrh. 215 Bl. Perg. 4.), in Deutschland 5 Gulden; Justin, Sallust uq4 Suetou (14. Jahrh. 115 Bl. Perg. Fol.), zu Florenz 16 Ducaten. — 1400. Barth. Brixiensis casus Decretorum (14. Jdhrh. 134 BL Perg. Fol.) 8 Gulden; Johann Tornberge zu Lüneburg überlasst dem dortigen Kloster zu St. Michaelis : Speculum Judiciale, Inno- centius, Abbas ComposteUanus , Liber VI. decrelalium, Archidia-- Conus sup. sexto, Clemenlinae, Gentzelinus, Guilelmus de Monte Lauduno et Barth. Brixiensis sup. decreto für 115 rhein. Gulden. — 1406. Tabula sup* moralibus Gregorii papae (13. Jalu-h. 226 BL Perg. a), zu Florenz 4 Gulden. — 1412. Aristotelis varia opera laL (14. Jahrh. 147 BL Perg. 4.), 4 SoL — 1414. Bonif. de Antellinis summa et Albertini de Perusio tracL de male- ficiis (14. Jahrh. 103 Bl. Pap. FoL), 4 Lire. — 1415. Gregorii expps. cautici canL (14. Jahrh. 245 Bl. Pap. 4.), auf Greta 9 Hy- perperis. <- 1416. Marcianus (Pap. 8.), ebd. Hir denselben Preis ; Valerius Maximus (14. Jahrh. Pap. FoL), zu Venedig 6^^ Ducaten. — 1417. Ciceronis somnium Scipionis et Macrobii expos» ejusd., \% Gulden. — 1420. GuiL Occam physlca (14. Jahrh. Pap.), zu Padiia 3 Ducaten; Piatonis varia graece (14. Jahrb. Fol.), zu Ve- nedig 10 Ducaten. — 1422. Macrobius de somnio Scipionis (12. Jahrh. 68 Bl. Perg. 4.), 7 Lire 10 Sol. - 1424. Benv. de Rambaldis comm. in Dantis inferaum (15. Jahrh. 139 Bl. Pap. Fol.), — 147 — ZQ Padua 2 Da<»ten; Petrarcae epistotae (Per^. Pol.). m Vene« dig 6 Ducaten. — 1425. Liber Job c. glossis Walafridi Strabo^ nis (14. Jahrh. 147 B1. Fol.), ebd. 4Dacaieii. -- 1426. Goil. Pe« Taldi tsumtna de viliis, ebd. 4 Dncaten. — 1427. Decretal««, zu NördliDgen 49 iliein. Gulden; Testamentiim retus hebr. , 33 Gul- den. -^ 1429. Thomae de Gapua summa epistolaris (14. Jahrh. 164 Bl. Perg. 4), zu Wörzburj 2% Gulden. — 14 30 ca. Ant. de Butrio comm. sup. II. decretalitim, 8 Gulden; Medicina bordisund Theologla roystica, 6 Gulden; Testamentnm yetus (2 Bde. Pap.), 20 Gulden; Quintiliani institutiones oratoriae (15. Jahrh. 373 Bl. Pap. 4.), 8 Ducaten. — 1430. Franc. Mayronis comm. in I. Hb. sententiarum (15. Jahrh. 19t Bl. Perg. Fol.), zn Oxford 4 Mark; Infortiatum, zu Perugia 80 Dncaten (sehr hoch). — 1431. Aeschyli tragoediae duae (14. Jahrh. 75 Bl. Pap. 4.), 1^4Hyperperis; Petri Lomhardi opera, zuCaen 7 Franken. — 1434^ Epi.stolae de rebus in conc. Constantiensi geslis, 3 Gutden; Über decretalium, zu Cambridge 3 sh. 4 d: — 1436. Ant. de Butrio lect. sup. libb. III decretalium , in Deutschland 13 Ducaten ; Aegidins in 1. sen- tentiarum, zu Cambridge 13 sh. 4 d. — 1438. Thomas Aq. in I. sententiarum, zu Cambridge 1 Ltv.; id. in 11. sent. ebd. 1 Lir. 6 sh. 8 d — 1440. ßernardi tract. de oonscientia (15. Jahrh. 77 Bl. Pap. 4.), 3 Ducaten. <- 1441. Inrortiatom (15. Jahrh. 296 Bl. Perg. Fol.), 20 Ducaten; Tabula sap. Senecam et Boe- tbiura de consol. et disciplina scholarium, za Cambridge i sh. 8d. — 1444. Thom.de Hibernia manipulus florum (14. Jahrh. 112 ßt. Perg. Kol.), zu Florenz 3% Ducaten; Pars IV; Lyrae, zu Cam- bridge 3 Liv. 6 sh. 8 d. ; Kllwarby snp. logicam, ebd. 8 sh. ; ßl- Mia latina, ebd. 3 Liv. 13 sh. — 1448. Bnriey sup. phy«ica, ste Cambridge 1 Liv. 3 sh. — 14 49. Aegidius Rom. sup. libb. rhe- toricorum Arist. (14. Jahrh. Il8 Bl. Perg. Fol.), zu FIbrenz 2 llii- caten; Fjusd. de regimine principum, Thomas AMrgimAenels (15. Jahrh. 144 Bl. Pap. 4.), ebd. 1 Ducaten 2 Sol. 17 Den.; Justlnl epitome Trogi Pompeji (15. Jahrb. Pap. Fol.), zu Ferrara 8So1. — 1451. Demoslhenis oraliones (von 1413, Fol.)^ zu Constantinopel fftr 21 Uyperperae (moneta anrea, eajvs valor decem Jaliorum cum 10* — 148 — dimidio): Valeriag Maximas (y. 1449 t82 Bl. Pap. Fol.) , to Flo- renz 5 Gulden ; Gorpas juris (Perg . Fol.), ebd. 14% Ducaten ; Bi- Mla latina (15. Jahrh. 2 Bde. 781 Bl. Pap. Fol.), in DeuUchland 7 Goldgulden. — 1452. Ciceronis epistolae ad familiäres, zu Mai- land 10 Ducaten. — 1453. S. Augustini varia opera (249 Bl. Perg. Fol.), zu Venedig 22 Ducaten; Thomae Aq. expos. in Hb. IV sententiarum (15. Jahrh. 530 Bl. Perg. Fol.), ebd. 33 Duca- ten: Taciti bistoriarum iibri (y. 1453 212 Bl.Perg. 4.), zu Bologna 14 uocaten; Bei rusticae scriptores (15. Jahrb. 326 Bl. Perg. Fol.), zu Venedig 45 Ducaten; Repertorinm juris universi (15. Jahrb. 529 Bl. Pap. Fol.) , 18 Gulden. — 1454. Valerius Maximus (y. 1397), zu Tergeste 5 Ducaten; Missale (Perg. Fol.), in Belgien 11 Pfund Groschen. — 1455. Alberti Magni de mineralibus libb. et alia (15. Jahrb. 214 Bl. Perg. 4.), zu Oxford 22 sh. 8 den.; Gorham sup. Psalteriuro, zu Cambridge ILiv. 6sh. 8d. — 1458. Biblia latina c. prol. S. Hieronymi (13. Jahrb. 634 Bl. Perg. 4.), zu Paris 22% Goldthaler; Philipp! de Regio glossae, 1 Ducaten. — 1459. Aegidius sup. physica, 16 sh. 8 d.; Albertus M. sup. meteorol. et coelo, 13 sh. 4 d. ; Aristoteles de animalibus, sämmt- licb zu Cambridge, 5 sb. 6 d. — 1 460. Ciceronis orationes Phi- iippicae, zu Rom 5 Ducaten; Quaestiones yariae in libb. Aristo- telis (15. Jahrh. 215 Bl. Pap. Fol.), io Frankreich 1% Goldthaler. — 1460 ca. Joh. Chrysostomi in Matth. homiliae (14. Jahrb. 163 Bl. Perg. Fol), in Oxford 13 sh. 4 d.; Matth. Palmerii, Jan- Doctii Manetti, Leon. Arretini yaria (15. Jahrh. 210 Bl. Pap. Fol.), zu Florenz 1 Ducaten; Libri IV sententiarum (15. Jahrh. 2 Bde. Fol.), in Würzburg 4 Gulden; Isidori episc. de imag. mundi libb. III. (12. Jahrh. 49 Bl. Perg. Fol.), in Florenz 1 Ducaten; Ploüai opera (15. Jahrh. Pap. Fol.), in Italien 10 Ducaten. — 1462. Tnomae Aq. comm. in I. sent. (14. Jahrh. 104 BU Perg. Fol.), in Florenz 5 Ducaten; Ejusd. comm. sup. metaph. Aristotelis (15. Jahrh. 129 Bl. Perg. Fol.), ebd. 4 Ducaten; Nili et Cassiani yaria (15. Jahrb. 248 Bl. Perg. Fol.), ebd. 20 Ducaten; Eusebii Pamph. chronicon (15. Jahrh. 82 Bl. Perg. Fol.), ebd. 7 Ducaten; Aristotelis rhetorica, politica etc., zu Cambridge 8 sb. 5 d. — 1464. Aulus Gellius (15. Jahrh. 125 Bl. Perg. Fol.), zu Ancona 8% Ducaten; Alberii Magni tract. de eucharist. et in laudibas yirg. glor. (15. Jahrb. 233 Bl. Pap. Fol.), in Heidelberg 6 lib. hall, et 12 SS. — 1465. Ciceronis epistolae ad diversoR, Peisius et Juyenalis. in Italien 5 Ducaten ; Seryii comm. in Virgilium (15. Jahrb. 196 Bl. Perg. Fol.), zu Florenz 17 Gulden. -- 1466. Ayicennae canonis libb. III. (14 Jahrh. 114 Bl. Perg. Fol.), zu Venedig 10 Ducaten; Cicero de officiis et alia (15. Jahrh. 294 Bl. Pap. Fol.), zu Heidelberg 6 Gulden. — 1467. Laur. Vallae ling. lat. eleg. (yon 1460, 2b3Bl. Pap. 4.), zu Rom 8 Ducaten; Aulus Gel- lius (das Exemplar yon 1464), zu Florenz 9 kleine Ducaten; Te- rentii comoediae (15. Jahrh. 198 Bl. Pap. Fol.), zu Heidelberg 3 Gulden ; Cicero de ofliciis et Ambrosius sup. eod., zu Cambridge 6 sh. -* 1469. Hieronymi epistolae, zu Cambridge 1 Liy. — 1470. Franc. Asulani Üb. acerbae aetatis et anonym! lib. phy- — 149 — BiogiMmiiM (14. JaM. 84 Bl. Perg. 4.), 6 Gvlden. — 1470 ct. Alberti Magni comp, theol. yeritatis (14. Jahrh. 106 Bl. Pap. 4.), Ba Venedig 2^^Ducaten; MedicintscherMiscellanaeiiband (13. Jahrh. Perj. 4), za Bern 11 Gniden. — 1471. Franc, de Bulrio comm. in Dantis inremum (15. Jahrh. 271 Bl. Pap. Fol.), 10 Ducaten; Biblia in 5 voll., zu Gambridse 2 Liy. - 1472. Nie. de Lyra Doalilla sup. evangelia (14. Jahrh. 214 Bl. Perg. Fol.), in Oxford 40 8h. — 1473. Franc, de Mayronis in conflatu de 2., 3. et 4. senlenliamni , zu Cambridge 1 Liv. — 1475. Missale Aeduense (15. Jahrh. Perg. Fol.), 35 Franken. — 1476. Pausaniae descri- DttoGraeciae (15. Jahrh., 211 Bl. Perg. Fol.) 18 Ducaten. - 1477. ilacrobius, zn Trient 1 Goldgolden. — 14 80 ca. Petri Hispanl dialectica et alia (14. Jahrh. 211 Bl. Pap. 4.), zn Florenz 2 Duca- ten. — 1481. Prophetae min. c. glossis nieronymi (14. Jahrh. 92 Bl. Perg. Fol.), zu Oxford 6 sh. 8 d. ; Isidori Htspalensis ety- mologiae (14. Jahrh. 166 Bl. Perg. Fol.), ebd. 13 sh. 4 d.; Ovi- dii Heroidum tib. (14. Jahrh. 57 Bl. Perg. 4.), zu Florenz 1 Gul- den. — 1482. Arator bist, apostolica, zu Brescia 3 Lire 4 Sol.: Orlgenis opera varia (j3. Jahrh. 152 Bl. Perg. Fol.), zu Oxford 10 sh.; Durand! a S Portiano in sententiarum libb. comm. (14. Jahrh. 224 Bl. Perg. Fol.), ebd. 6 sh. 8 d. — 1484. Evangelia IV c glossa Uieroiiymi (14. Jahrh. 254 Bl. Perg. Fol), zu Oxford 27 sh. — 1 486. Breviarium rom. (14. Jahrh. 478 Bl. Perg. 8.), 3 Goldgulden; Commentarius (Donati?) in Terentiom, zu Cam- bridge 1 Liv. — i4b7. P. Lombardi glossae in Psalterium (13. Jahrh. 278 Bl. Perg. Fol.), zu Oxford 5H sh. 4d. — 1489. Plo- lini opera (das Exemplar v. 1460), zu Venedig 7 Ducaten. -* 1493. Biblia latina (14. Jahrh. 319 Bl. Perg. 4.), in Breslau 4Golden. — 1499. EuripidisHecuba etTheocri(iidyllia(l5.Jahrh. 134BI. Pap. 4.), 2 Gulden; Harpocrationis de diclionibus rhetorum libb. (15. Jahrh. 120 Bl. Pap. Fol.), 7 Golden; Aristotelis ethica mece (15. Jahrh. 126 Bl. Pap. 4.), 8 Gulden; Themistii paraphr. in libb. Aristotelis de phys. auscult, et Piatonis dialogi varii (15. Jahrh. 324 Bl. Pap. 4.), 10 Gulden; Alexandri Aphrodisiae comm. in Sophist, elenchos Aristotelis (15. Jahrh. Pap. Fol.), 4 Goldgul- den. — 1500. Alb. de Saxonia comm. in libb. physicorum et in lib. de coelo el mundo Aristotelis, 8 Ducaten. 2. Bficherschätzung aus Bologna von 1262. (Sarti I. c. Pan I. p. 214.) Anno MCCLX1I. Indictione V. nono Kalend. Augosti. Donatio Bonajoncte quondam Peponis Decretorum Doctoris facta Monasterio et Ecciesiae S. Galgani Vulterrane Dioecesis Ordinis Cisterciensis, et Domino Galgano Abbati Regulari predicti Monasterii. Totnm Corpus Juris (Civilis, quod Corpus est unus Codex de littera nova cum Apparatn Domini Accorsii, et valet xxv libr. DIgestum Vetus cum Apparatu Domini Azzonis, et D. Accursll, et valet xx libr. DIgestum novum de littera nova com Apparat« D. Accursii, 6t valet XXX libr. — 150 — lollottiatani in uses part^, edm Apiparatu Oomini UgaiiBi, ei valet XX libr. Authenticum cum tribas libris Godicis in uno Yolumme) et valet X libr» Institiitiones cqoi Apparatu D. Acciirsii, et valet iii libr. Unus codex de veteri Httera cum Apparatu Auoois » et aliis boni£ et utilibus glosis, et valet xviii libr. Sumnia Azzonis super Godice, et institutionibas specialiter edita, et valet totideni. Libelltts Domini RofVedi de Benevento tum Summa Accursii snper Authenticum, et cum qiiaestionibns siagutaribus D. Azzonis, D. Pilei, et D. Warneriii atque cum Broccardis Azzonis, necno« et aliis libeliis, i^iosis, et rationibns in unius velamine libri, et vaiet XY libr. Goipus Juris Ganonici, quod est Decretorum liber, et valet zii libr. Liber Decreialium novarum, et valet x libr. Actum in Clausiro Ecciesie Rotunde S. Galgani de Mente Sepio per Alamannum Bernardini Not. 3. Beispiele zu der Bezeichnung Pretium... 4 Anonymi expos. sup. cantica cant. (13. Jahrb. 193 Bl. Perip. Fol.): Freciam islius libri vi Li. xiij sh. iiij d. -^ Gregorii Magni de div. leclionibus evangelii homiliaeXL. (14. Jahrh. n2BI. Perg. Fol.): Precium libri xii| sh. iiij d. — Rhabani Mauri in Matth. comm. (14. Jahih. 230 Bl. Perg. Fol.): Pretium xlvj sh. viij d.— Rob. Holcot quaestt. quodlibetales (15. Jahrh. 268 Bl. Perg. Fol.): prec xiij sh. iiij d. — Willelmi de Lanicia via s. diaeta salutifi et alia (15. Jahrh. 141 Bl. Perg. Fol): Precium hujus libri est XX s. — Auguslini tractt. varii (14. Jahrh. 83 BL Perg. 4.): Pre- cium vij s. ^ Gregorii dialogi et Rob. Grostete tract. Ili. (14. Jahrh. 150 Bl. Perg. Fol.): Precium xx s. iij d. — Sim. de Borestoa distinciiones (15. Jahrh. 215 Bl. Perg. FoL): Precium hujus Kbri xxvi s. viii d. — Gorruptorium S. Thomae s. abbreviaiio sunroae S. Thomae Aq. et alia (13. und 14. Jahrh. 142 BL Perg. 4.): Precio xiij (s.) iiij (d.) — Franc, da Mayronis sup. II. Iib. sen«. tenL comm. (14. Jahrh. 24 BL. Perg. Fol.): Precium iij s. iiij d. — Thomae Guallensis comm. in duos nocturnos psalmorum (14. Jahrh. 257 Bl. Perg. Fol.): Pretium istius libri xl s. — De B. Mariae virg. laudibus libb. Xll. ( 15. Jahrh. 463 Bl. Perg. Fol.) : precii iij marc — Godex Justiniani (13. Jahrh. 216 BL Perg. «Fol.): precii iiij marcls. — Joh. Andreae opus Hieronymianuni et alia (14. Jahrh. 89 Bl. Perg. Fol): pree. viiü s. — Augu camm. - P. Lombardi senteutiarum libb. (14. Jahrh. 315 BL Peri;. Fol.l: xxtiij s. ^ GuiL Peraldi summa de virtuttbtis (tä. jmM. 184 BL Perg. FoL): prec. x s. (im 15, .Jahrh.) -r- P. Lemtidp ia Ssalmos glossae ll2. Jahrh. 224 Bl. Perg. Fol.): precii xnPS/ -* ohaanis evaeitelieinr c» glossis Hieronirmi (12. Jahrh. ^ Bl. Perg. 4.): precii xiii s. iiij d. — P. Lombardi sententiarum libri (14.'iahr& — 151 — 234 BL Peig. Fol.>: Precii xx s. - Rhabaiii Mann de viav^rse übb. (14. Jahrb. 302 ftl. Ferg. Fol.) : Preeium xx s. ^ Über Co*» leeConi Averrois c lib. Avicenoi de viribus cordis c. Afferimis Job. Damasoeoi, c. eomm. (t4. Jahrb. 93 Bl. Perg. Fol.) xxx s. — Job. Damasceni caooaes uniT. ejusd. aggregatio, Nie. Praepositi antidotariun (14. Jabrb. 160 Bi. Ferg. Fol.): Precium xx s. ad minus. ~ Ubri IX priores codicis Jusliniani (14. Jahrh. 306 Bl. Per«. Fol.): precii xxxs. -* GoaslitutioDes ClementisaeC 14. Jahrb. 24 Bl. Perg. Fol.): valet xxi^ s. iiij d. (?) — Yerscbiedeoe Oxfor- der Reden etc. (16. Jahrb. 227 Bl. Pap. Fol): precii xiij s. iiij d. — Job. Bromiardi opus irivium (14. Jahrb. 221 Bl. Perg. Fol.): Bro- myerd in legibus precii xxx s. — Jac de Voragine legenda aurea 04. Jahrb. 172 Bl. Perg. Fol.): precii xl s. — Job. de Abbale- Yilla sermones dorn. (14 Jabrb. 253 Bl. Fol.): Precium buius libn XII j 8. inj d. Eine Uebersicbt der von Cosbio Medici in der ersten Häldte des 1^ Jahrhunderts auf die Anschaffung seiner Bibliothek ver» wandten Kosten theilt noch Bandini, nach einem eigenhändigen Verzeichniss, Bibl. Leop. Tom. 111. p. 519—524 mit. II. Die Universität Bologaa. t. Aus den Statuten der Universität. (Savigny 1. c. 3. Bd. p. S43 IT.) 1. De petiariis et eorum officio. Statuimus q. quulibet anoo die qua sindici eüguntur per Re- ctores et consiliahos eligantur sex boni viri de gremio noslrae universitatis providi et discreti qui sint clericali ordine insigniti. Et quorum tres siiit ultramontani et tres citramontani, qui petiarij numero debeut esse sex. Et eliganiur ea forma» qua eliguntur sindici. Et elecli ante omnia jurent in manibus utriusque Recloris q. remolo omni odio, amore, timore, precio, precibus, et qiiali- bet alia corruptela procedent in eorum officio secundum formam bi^jus statuli. Et duO) tres qualuor vel quinque eorum simul etiam possint cognoscere qui electi super facto peliarum habent planum et liberum arbitrium pronunciaudi cognoscendi et exequendi in causis peciarum et Ubrorum corruptorum, ratioae defectus peliarum a quibuscumque sciiptoribus et correctoribus possint et debeant exicere sacramentum q. peiias quas corruptas invenerint nnntiabunt. $. Yolumus q. stalionanj pro qualibel petia corrupla quam tradat., äualibet vice poena quinque solidorum bonon. incurrat, et Scolari ad uplum interesse nihilominus teneatur, medietas vero poenarum Sit universitatis. $. Keliquae dimidiae dimidiam habeant petiarij, reli- quam vero denuncians. §. Et nihilominus pro qualibet petia quam corrigi feceriut petiarij pro merito laboris ex massario universitatis de pecunia ipsius universitatis habeant duos solidos. De alijs autem quas correctas invenerint habeant pro merito laboris arbitrio boni viri. jf. Ipsi autem petiary in festivi^ temporibus videant et examinent — 152 — in aliquo loco ab eis deputato omnes petias et qaaternos omnium stationariorum. Ita q. exigant a stalionario qaolibet ante omnia Juraineiitiiin q. omnia exemptaria petiarom vel qaaternornm Tel alia quae commodant portabant ad locum ab eis petiarijs depa- tatnm et nulla occultabunt. Et ad ipsam locnm orones stationartf omni dolo et frande remota exemplaria qnae haboerint portare teneantur. §. Et si major pars de dictis sex, vel saltim IHoram, qni procednnt minus bene correcta judicaverint, et Uli corrigi Hiciant, et videri expensis stationarij cujus ernnt petiae, rel qua- terni. Ad quorum qnatuor trinm vel duorom et Rectoris petitio- nem quilibet doclor vel Scolaris librum proprium si sufficientera babuerit, ad hoc accomodare teneatur. Et si doctor vel Scolaris librom post quam visns fuerit snfüciens recusaverit accomodare saltim intra domum suam propriam, poena quinque libramm bo- non. inciirrat in utilitatem universitalis, et nullus Scolaris deinceps ab eo peiias vel qnaternos ad scribendum vel corrigendum recipere debent sub poena decem librarum bon. et privationis perpetue, et q. Rectores qui pro tempore fuerint ad requisitionem dictorum sex : ut praemittltur sub virtute praestiti jurameoti exigere teneantur poenam praedictam. Et petiarij soluant correctoribus petiarnm et recipere teneantur pecuniam a stationarijs in praesentia correcto- rum et ut statin soluant correctorem. $. Teneantur etiam pre- dicti petiarij expen. illius stationarij qui petias tenebit pro tempore quaestiones suo tempore disputatas per doctores et ipsi stationarij traditas in uuum volumen: seu exemplum redigi facere et corrigi infra viginti dies, ex quo scriptae fuerint et traditae sub poena quadraginla solidorum bonon. pro qualibet quaestione stationario si ad ipsorum mandatum nee non fecerit infligenda et ad ipsorum requisirionem per Rectores vel alterum ipsorum exigendam. $. Volumns tamen a. stationarius pro qualibet quaestione commo- data vel commoaanda habere aebeat sex denarios et non ul- tra nee stalionarius sub poena perjurii et privationis officij ali- cui commodare debeat ntsi unam questionem pro qualibet vice vel unum qualernum habito tamen prios pignore valente du- plum. S' leneatur etiam notarius universitatis scribere omnes quaestiones necessario dispntatas gratis in uno libro per univer- sitatis massarios tenendo et ei tradendo inPra declmam diem Ja- nuarij. Et quod etiam Rectores massarios cogere debeant et id notarius infra mensem post festum Resurrectionis Paschatis perfe- cisse teneatur sub poena trium librarum bononiensium pro qualibet quaestione omis^a. Et lunc liber per Rectorem universiiatis in capsa ponatur infra octo dies et circa hoc etiam petiarios supra- dictos voiumus esse sollicUos. $. Teneantur etiam ipsi petiarij con venire saltim semel in ebdomada sub poena viginti solidorum pro auolibet. Et ad hoc Rectores eos compellant in virtute prae- stiti Juramenti, et sub poena viginti solidorum bonon. pro qualibet vice tempore sindicatus ab eis exigenda. $. Ubi aulem petiarij in exercenda eorum officia fuerint negligentes vel omiserint for- mam hujus statnti vel si probat! fuerint saltim per duos testes aliqnid recepisse occasione dicti oflicij q. semper praesumitur* — 153 — Dum tarnen probetar q. ab aHqno stattonaiionun re\ ab alio no- nloe ipsoram aliquid raerit eis datum, etiam si donum illnd noo ▼alet Disi oaum solidum sen bononinum q. poDiatar quilibet eorom in qaindecioi libras bonon. per ufromque Rectorem vel ipsoram alteram q. si negligentes foerint ipsi Rectores de soo tantumdem tempore sui sindicatus puniantiir ultra poenam perjurij. $. Et nt praedicti sex praemissis diligeoter intenaere valeant. Statuimus q. ipsi non teoeantnr illo anno venire ad convocationes generales, nee ad exequias mortuorum nee aliquid aliud officium nniversitatis illo anno rogantur. $. Et hoc statutum leneatur notarins in qai- baslibet et quafuor teroporibus scilicet quater in anno quolibet legere seriatim per onines scolas. $. Teneantur insnper Rectores saltim semel in mense dictos petiarios et officium eorum excitare et yidere si prudenter et viriliter offi^'ium eonim exercent quod st non facerent omnino per ipsos cogantur, et si rectores hoc facere postposuerint quinque librarum bonon. poenam incnrrant pro qnalibet vice et q. in fine officii dictorum petiariorum debeant omnino indicari. §» Volumus insuper q. post diligenfem exami- nationem de petijs factam dicti petiarij iUas petias faciant per scolas per bidellum generalem publice publlcari quas viderunt bene stare pro bonis et utilibus. Allae vero quae ex ipsorum petiariorum man- dato non fuennt publicatae pro falsis et inutilibus habeantur et per neminem recipi possint poena tarn commodanti quam recipienti quin- que librarum bonon. et perjurij imminente. De qua tarnen publica- tione per notarium nostrae universitatis in actis volumus apparere. 2» Quantum recipere debeant stationarii pro venditione librorum. Habeant stationarii librorum, nomine sui laboris ab emptore et vendttore denarios sex pro qualibet libra iliius quantitatis pro qna liber venditus fuerit sive magnum existat precium sive par- vum cujus sex denarios emptor et venditor solvere teneantur, vi- delicet tres denarios pro quolibet eorum. Si vero transscendat pretium Ix. üb. bonon. habere debeat quatuor denarios pro libra ab emptore duos denarios et venditore duos denarios. Item sta-^ tuimus, quod nullus Scolaris vendens vel emens librum per se vel per alium, pacto, prece, vel alio guocunque modo possit aliquid proroittere stationariis, nee etiam ipsi stationarii petere vel reci» pere ultra formam praedictam etiam a scolaribus sponte solventi- Dus vel promittentibus sub poena privationis sui officii et x, üb. bonon. Et nihilominus duplum ejus quod recepit restifuere com- pellatur, danti vel solventi eadem poena scilicet x. lib. bonon. Scolari imminente, qui ultra formam praedictam aliquid per se vel alinm slationariis sponte dederit vel promiserit, de quo cum ano teste denunciante stare volumus juramento. 3. De juramento et satisdatione statlonariorum. Jnrent stationarii petiarum singulis annis Rectoribns de servan- dis quae respiciunt ipsorum officium^ et quod statuta patenter in sua statione tenebunt quae eorum omcium tangnnt, ita quod legi et inspici valeant, et quod prece pretio vel alicujus contemplatione - 154 — AM deiegabuiU ali^iiem apparalvm vel aliqua scripta qnonim kabeant exempUria et petentibus illa tradent. Item qaod vetera •xemplaria ia imaores pecias aon reduceoi et nova JÄxta quanU« tatem columnarum , linearum et literarum antiquis exemplaribus «oaplabunt. iteiH quod omnes suas pecias fideliter exhibeant cum fueriDt reqaisiü et pecias corruptas, macuJatas, deformatas reapteot ijtfra certuin tempus a Rectore assignaadum et sub poeoa amissio- ois talium peciaruin et valoris talium novaruio. Item nulli scriptori vel alii a nostra universitate privalo deat petiauis auxilium, consi- lium, vel favorem, nee cam eis habeaat conversaiioneni sub poena privatioüis. Item teaeatur notarius ei dare omnia nomioa scriptorum vel miniatorum qui fuerint privati et ipse stati(Hianus pablice in ta- bula in statione appendat secundum formam de statione librorum. Item a^u possit petias majarare vel minorare vel ultra taxatioDem statuti pro pecia vel peciis recipere quocunque colore, et dent salisdationem eeatum lib. bouofl. pro quolibet de servandis et salvandis pignoribus scolariam quae sibi pro petiis deponentur et de iliis reslituendis cum de suo salario illis secundum formam statutorum fuerit satisfactum« 4. De pignoribus pro peciis et ipsarum perditione. Galendarium vel librum habeant stationarii, iu quo scribaat pignos cum suis intersignis specificatis, quod recipiunt a Scolari- bitö vel scriptoribus eorundem. £t quia interdum contingit peciam Scolari traditam perdi vel scriptori, ordinamus quod pro ipsa amissa solidos x. bonon. persolvant, et si forte altercatio foret inter stationarium et scolarem vel scriptorem super dicta pecia restituenda, et Scolaris oontenderet se eam restituisse, super hoc Scolaris stari volumus juramenlo usque ad x. solid, bonon. Si vero Bon se sed famulum suum vel scriptorem »restituisse affirmet, tunc deferat Rector juramenlum alteri ipsorum secundum quod sibi vi- debitur personarum circumstauciis ponderatis. Et si statioaarius peciam amissam, pro qua satisfactum est, prout superius est ex- pressum recuperaveril, volumus quod peeunia sibi soluta Scolari lestituatur, eo tarnen deducto quod stationarius pro reeuperationet de suo solverit peciae amissae. 5. De poena stationariorum qui scriptoribus vel correctoribus interdictis pecias conserviunt. Librorum vel peciarum stationarius , qui pecias ad corrigeo- dum tradiderit iuterdicto, postquam nomen per generalem bidellum fuerit pubticatum pro qualibel vice poenam xx. solid, incurrat quam si >solvere recusaverit, ex tunc interdicto ejus statio supponatur et credatur.si Reci. videbitur sacramento accusantis, dum tarnen de corpore universitatis nostrae Sit accusans, et nuUus stationarius Sit ausus dare per se vel alium opus aliquod pro scribendo vel corrigendo vel quoconaue opere tacleudo alicui qni sit de nostra universitate privatus. £t si quis contrarium fecerit sit ipso facio privatus. Et Beet, infra tres di^s postquam ad earum aotitiam pervenerit, ipsum vel ipsos et eorum stationes privatos faciant HMBCiari , nee possit restitui nisi prius universitati nostrae solvat — 155 — quiiique üb. bonon. et si Rect. videbitur si accusaiifi sü de iMSiri^ unirersitatOi ejus credatur sacramenio. Statuentes quod statio-* narins quilibet omnium scriptorum, correctorum , miniatoruiu ei ligatorum privatorum nomina in statione sua in publico aflixa, habere teneaDtur. Et si inPra duos dies a tempore privatiooifi Domen ajiciijus privati ponere secuodum praedictam formam ue- cleserit, quinque solid, bonoo. pro private quolibet punialur« Praeterea statuimus quod bidellus geaeralis nomen cujuslibet prae-« diclorum privatorum, prima privationis die stationariis si per do« tarium ul tenetur noa rueriot tradita sob poena quioque solid, pro quotibet private in scriptis tradere teneatur. 6. De taxationibus peciarum, et quinternorum. ' Matiira deliberatione, factam ab olim Xaiationem librorum ei pretij quod pro ipsorum exemplariis debetur statiouarijs peciarum statutorum numero volumus ioseri. Statuentes q. ad kanc taxa*» tiooem deinceps flal solutio peciarum saluo eo q. cavetur suprs^ statiito, quod incipit fldejuss. Item si stationarius extra civitaten^ Ultra viginti miliaria exemplaria commodat duos deoarios ultra taxationem banc possit recipere de quateruo. §. Si vero ultra viginti miliaria cum primo cui commodat paciscatur ad votum ad- jicienlis q. pro pecia qualibet, cujus in praesenli statuto mefttio non habetur, non accipiaotur ultra quatuor deoar. sicut in alijfii statulum est quod in alijs locum habere volumus si pecia in bon. fueiil commödata. Si vero extra bouon. tutic dispositionem in hoo statuto praesenti habitam de pecijs commodatis extra boQon. fiimam volumus perNianere, prohibentes neminem stationarioruin pecias ali«t quas extra bonon. ultra triginta miliaria commodare seu praecario concedere poena decem solid, pro pecia qualibet et lotiens quo« liens contrafactum fuerit^ ei qui contrafeceiil imiuinente. Taxatio talis est. •■ * . üb. »Ol. dfen; Lectura Domini Hostiensis. . quat. tax. 156 2 10 Summa tunc Arcbiepi$4;opi 60 1 «> >» Apparatus Domini Innocent. 43 ,, 12 i> Speoul. Dom. Gnijelmi duraadi „ ^, ,, ,; Lectura Domini Guidonis de Baisio Arobidiaconi bonon. et debent solvi de pecia facta per eum super decreto 77 „ ,. 3 Bepertor. Domini Guilelmi durandi 12 t» 4 „ Libellus legj^lorum ejusdem 9 „ 4 „ Ration divin. officior. ejusd. 14 „ 9 . „ App9fatusDominiJoannisAndreaesup.6.1ibrodecret. 18 „ 1 ,; Apparatus deereti sunt 30 „ - 16 ,, Apparatus decretalium sunt 19 yy 18 ,« Apparatus super electione sunt 3 „ 1 ,,' Suntma Gofredi est 18 „ 7 Summa Ugution. sup« decreto 80 >♦ »» >» n Ijbeilus Gofredi in jure canonico 9^3 » — 156 — Casus decretalinm sunt Casus Decreti sunt Compostellanus est Lectura Abbatis est Disputationes Abbatis sunt Disputationes Petri de Sansona Lectura Doinini patricinalis sup. decreto Libellus Doiuini Egidii Summa Magisiri Bernardi Notabilia Joannis de Deo super decreto hispani Libellus fulgerinus Martiniana super decreto Summa bonaguidae Casus Joannis de Deo sup. decreto hispani Breviarium Joannis de Deo Margarita Bernardi Libellus transchedi Cavillationes Joannis de Deo Disputationes Joannis sunt Quaestiones Bartholomaei brixien. Suffragium monachorum Summa de penitentiis Joannis de Deo Brocardi dalmasii sunt Notabilia Martini de fano sup. decreto Discordantiae inter jus Canonicum et civile Summa Joannis de Deo Ftos super decreto Libellus de formandis libellis Super quadam accusatione Libellus Judicium est Candelabrum super decreto Lectura Domini Dini de musello sup. tractatu de re. jur. libro sexto decretal. Memoriale decreti magistri Laurentii de polonia decretorum doctoris Diffinitio de voluntate in utroque Jure composita Distinctiones Petri Sansonis Pastoralis Joannis de Deo Summa de sponsabilibus ejusd. Texttts decreti secund. pecias Textus sexti libri decretalium Textus ff. veteris Textus codicis Textus infortiati cum tribus partibus Textus ff. novi sunt Textus institutionum sunt Textus autenticorum sunt Textus trium librorum Codicis sunt Textus usus feudorum sunt Textus lombardae sunt 16 II 7 >j 20 )i 9 II 9 >i 3 >• 22 1» 3 9» 22 it 2 II 6 19 2 99 30 V 3 19 5 n 8 99 6 II 2 »9 5 )» 5 19 7 II 4 99 18 II 1 91 3 1» 2 99 12 >i 2 99 9 II 1 6 2 II 3 »» 6 II 4 9» 5 II 2 'i 3 19 1 7 1) 3 99 8 II 4 19 3 »1 1 6 2 II 1 91 7 II 3 99 2 II 1 19 2 II 1 9t 1 II 1 19 f» II II 19 2 II 1 19 1 II 1 19 2 »« 1 19 5 II 3 II 5 fl 1 »1 3 1} 1 II 5 ty 2 II 3 II 2 II 2 li 1 19 47 II 10 19 7 30 II )l 8 18 II 99 27 }i 17 II 27 19 ♦17 II 28 if 7 II 7 »1 2 II 14 II 4 91 7 »1 2 II 1 II 1 19 7 «1 2 11 — 157 — Liber novell. in texta Apparatus ff. veleris Apparatus Codicis sunt Apparatus ff. Dovi sunt Apparatus iffortiati sunt Apparatus Institution, sunt Textus Clementinarum, una pecia Apparatus Clemeniinarum, domiai Jo. an. Apparatus autenticorum sunt Apparatus trium libror. codicis sunt Apparatus usus Feudorum sunt Apparatus sup. libro lombardo Apparatus sup. libro novell. Libellus Rofredi in jure civili Summa azonis cum omnibus extraordinariis Lectura Codicis Domini Odofredi Lectura ff. veteris Domini Odofredi Lectura ff. novi Domini Odofredi Lectura infortiati Domini Odofredi Lectura sup. inslitutionibus Domini Ja. de Raven. Lectura super tribus locis Codicis Casus Domini Viviani sup. infortiato Casus Domini Galielmi pansonis super autent. Casus trium librorum Codicis Casus institutionum sunt Brocarda Azonis Quaestiones pilei sunt ' Libellus pilei esl Quaestiones Rofredi sunt Quaestiones Azonis sunt Quaestiones. Bernardi sunt Libellus Bernardi de orva Notabilia super toto corpore juris cir. Diversitates dominorum sunt Libellus Uberti de biibio Distinctiones domini IJgolini sunt Insolubilia dom. Ugolini sunt Cavillationes Bagarotti sunt Summa Rolandini in arte uotariae Margarita gallacerti est Reprobationes Guidonis de zuzarici super ff. retus Statuta domini Rolandini de roniantiis Summa bonaguide quae vocatur gemma Notabilia domini Marl, de fauo sup. aut. Diflinit. domini Azonis sunt Lectura Domini Diui sup. accusationibus Lectura juditiorum duor. est Summa placentiiii est Margarita sup. ordine juditiorum est Lectura Domini Petri grassi super accusationibus 6 n 2 >» 42 n 17 ff 32 >i 15 fi 27 t» 6 »f 27 ff 15 fi 32 ff 3 w 4 ff 2 »f 9 ff 5 ff 9 tf 3 f« 5 tt 3 ff 3 f» 2 f» 4 »f 2 ff 5 f» 3 ff 28 ff 14 ff 34 ff 15 ff 100 1 10 ff 100 1 10 f!f 30 ff 10 t» 30 ff 10 ff 18 ff 3 f» 16 ff 6 ff 8 ff 8 ff 5 ff 8 ff 3 ff 2 ff 7 ff 2 f» 8 ff 5 ff 5 ff 3 ff 2 ff 2 If 5 ff 5 f» 1 ff 1 «t 1 ff 2 fl 1 ff 3 »f 6 ff 3 «» 5 ff 2 ff 2 ff 1 ff 3 ff 1 ff 1 »f 1 ff 5 ff 3 ff 8 ff 3 ff 7 ff 3 ff 5 ff 3 »f 2 ff I ff 4 ff 2 ff 8 ff 3 ff 4 ff 2 ff 5 ff 2 ff 2 ff 2 ff 16 ff 5 f> 2 »f 2 ff 3 ff 2 >t — 158 — Lectura domini Cini de pistorio saper codice qaat. tax. q. accipiantur pro pec „ „ „ 4 Lect. dorn. Ja. de belvisio „ „ „ 4 Additiones domini dini de musello superinfortiato et ff. vet. „ „ 4 $. Atijiciinas q. pro qualibet pecia cojuscunq. tectarae facta etiam scripta Anno millesimo tricentesimo nonagesimo, nsque ad millesimarn qaadringentesimum possnnt praedicü commodantes Secias recipere de qualibet pecia commoaata intra civitatem sex en. De pecia vero commoda^a extra civitatem Bonon. intra xxx. miiiaria possint recipere octo den. et non ultra. Quod statutum iocum volumus habere in bis, quae «^audent privilegio nostrae universitatis secnndum formam nostrorum statutorum. $. De pe- ciis autem scriptis a millesimo trecenlesimo nonagesimo tertio (lege nonagesimo retro Sav.) volumus stari taxationi scriptae in prae- senti statuto a $o. Adjicimos supra. A millesimo autem qua- dringentesimo citra et deinceps mandamus, plus quam qnatuor den. Bonon. accipi non posse intra civitatem. Et extra civitatem sex. Et si bidellus vel non bidellus habens pecias contra taxa- tionem snpradictam aliquid ultra exegerit puniatur pro qualibet vice in viginti solid, bonon. non obstante aliquo alio Statute, quam poenam Rectores remitiere non possint. 7. De stationariis tenentibus exempla librorum vel apparatum. Ordinamus pro utilitate scolarium et studii, quod stattonarii exempla librorum et apparatum tenentes, noa praesamant vendere Tel alio modo alienare ut portenlur ad Studium alterius civitatis Tel terrae vel aliquid fraudulenter Tacere*, in laesionem civitatis seu studü bon. poena et banno centum üb. bon. cuilibet cootra*- facienti et pro qualibet vice. Et quilibet possit accusare et de«- Bunciare, et babeat medietatem banni. Hein quod ipsi stationarii teneantur habere exempla correeta et bene emeiidata bona fide et prout possibile melius erit, et de eis, scol^ribus peteatibits eopiam Tacere, et pro exempiatura id acoipere quod bactemis pro tempore praeterito consueti sunt accipere et haiiere et dob plui. s. pro qualibet pecia cujuslibet lecturae aniiquae editae et com- pilatae a septem annis retro sex denarios bonon. parvornro, et pro quaUbet pecia cujuslibet lecturae novae compilatae a septeii annis citra et etiam compilando de caetero octo denarios parvos. Et hoc, non obstante aliquo statuto vel privilegio vel alia ordiaa^ tiono quomedolibet in contrarium facientibus, et ad hoe oonpelli quilibet possit per vicarinn potestatis non obstante fore privilegio. 2. Aus den Statuten der Stadt. CSarti ]. c. Vol. I. Fan ü. App. p. 224. 225.) 1. Liber statutorum 1259. Lib. VII. rubr. 11. Ad honorem Universitatis Scolarium , et pro bono Studü, et pro honore Rectorie, que pro tempore Tuerit, statuimus ut Statio- narii exempla tenentes, nunc, vel in futurum non presument ven- dere, vel alio modo alienare, ut portenlur ad Studium alterius civitatis, vel aliter fraudolentcr facere in lesionem Civitatis, et - 159 — Stadü Bontm., et qni contrafecerit piiimitnr pro qoaHbet Tice in X. libr. bonoB., et plus arbitrio potest Item quod Stationarii te- neantiir liabere exempla correct« , et - bene emeiMtota , bona fide Erout eis possibile erit , et qui contrarecerit piiniatur in x. libr; onon. Item quod Stationarii non fa^^iant pactum cum aliquo Doctore Legiim pro sumendo aliquo antiquo apparatu^ et alium de novo appa^ratum alicujls Doctoris exaltando ; • et pöst novum apparatum factum teneantur nihilominus teoere, et tradere peten- tiDus antiquum, si voluerint exercere artem .... Et si antiquus apparatus petetur a Scolanbus et novus, et hoc in banno, et pene X. libr. bonon. Item quod Stationarii, et venditores librorum tan- tum accipiant pro exernplariis, et venditionibus librorum nomine exemplariorum , et sti laboris quantum retro soliU fuerunt acci- pere ex generali consuetudiiie Civit. Bonon.. et iio« in pena et baano xx. solid, bonon. pro qualibet vice. Item qvod venditores librorum, et Stationarii non emant aliquem. librum per se, Vel in- terpositam personam, et nisi fuerit de conscientia venditoris, et boc in pena et banno xx. solid. Imperial, item auod venditores librorum, et Stationarii jurent in sequiitientOi qaoa Tacient postea in Omnibus fideliter facere, et exercere artem snam» et quod ser- vabunt omnia Statuta facta de arte eoram per Comm. Boaon. 2. Liber VlIL Statutonim de a. 12b0. rubr. 3. Ordinamus pro utiülate Scolariam Stndii^ quod SUtionarü exempla librorum et apparatufn tenentes non presumant vendere, vel alio modo alienare, ut portentur ad Studium akerius Civitatis^ vel Terre, vel aliquid fraudolenter facere in Jexionem Civitatis, seu Studii Bonon. , et b^nno centum libr. bonon. cuilibet contra-» facienti, et pro qualibet vice. £t qnilibet possit accusare, et de^ nunciare, et habeat medietatem banui. Item quod ipsi Stationarii teneantur habere exempla corsecta, et bene emendata bona fide, et prout melius possibile erit, et de eis Scolaribus petentibus co-h piam Tacere, et pro exemplatura id accipere, quod hactenus per tempora preterita consueti sunt recipere, et non plus. * < 3. Taxation der Werke des Bartolus de Saxofer. CBandini, codd. lat. Tom. III. p. 72U . i Lecturae Domini Bartoli in Jure Civili sunt Caxatae, jam sunt niiilti anni elapsi, in generali studio civitatis Bonon. modo infra- Scripte, et sie teneatur ab omnibus. Lectura Domini Bar. super ff. novo i secundum taxationem antiauam tenet petias, scilicet prima et secunda pars centiini quanraginta. Lectura Domiai Bar. super Inrortiato, secnndom taxationem antiquam, tenet petias, scilicet prima, et secunda pars, centnm viginti, exceptis postillis et additionibus facti» per Antoldum scri-' ptorem Bonon. Lectura D. B. super ff. veteri, secundum antiquam taxatio- nem, tenet petias, scilicet prima et secunda pars, centum sex,- exceptis additionibus et correctionibus factis per Excellentiss. Doctorem D. Angelum de Perusio. — 160 — Leetara D. Bar. super codice tenet petias septuaffinU quinqae. SuDer tribus libris Codicis, sunt peliae quinaecim. (Diese anree NoUz findet sich in einem Codex vom Jahre 1406 eingetragen.) m. Die Universität Padua. 1465. CStalala almae nntycraitatis d. artigUnim et medicorvm Patayini Oynnasii. PataTii 1570. 4.) 1. De Stationariis qui non possunt vendere libros sine licentia rectoris. (Lib. 111. cap. 23.) Nnllus autem aadeat aut possit in statione sua libros med!- cinales aut oratorios, et poetas aut theologicos alios in aliqaa de nostris facuUatibus tenere, et vendere nisi ad id ofiicium per rectorem, et consiliarios foerit assumptus et de tati assumptione manu notarii nostri habeat publicum instrumentum et in matricuia officialium universitatis nostrae fuerit conscriptus et rectori |ura- veht de officio sao legaliter ei bona fide exercendo et de servan- dis statutis nostris maxime ad officium suum pertinentibus qnae in statione sua de bona littera scripta ut jacet habere teneatnr, ut Omnibus pateat si vero contrarecerit in aliquo praedictornm, aut aiiquem librum de praedictis ad nostras facultates pertinentem venaliter tenuerit incurrat penam xxx. lib. quarum una pars sit camerae fiscalis altera universitatis terlia rectoris. Quod si reclor in exigenda dicta poena negligens fuerit ejus pars camerario ffs. eali Paduae qui eam exegerit applicetur et ipse stationarius per- Jurus, et omni privilegio scholastico privatus sit, et nullus scho- laris ant doctor cum eo negociari aut participiom aliquod quod ad effectum stationis cum eo habere possit nee venditio de prae- dictis libris per eum facta teneat. 2. De stationariis matriculandis. (Lib. IIL cap. 24.) Qnilibet librorum nostrorum stationarius posUmam per recto- rem et consiliarios fuerit acceptatus et in libro officialium matri- culatus infra xv. dies teneatur dare fidejussionem, vel fidejusso- res idoneos de libris quadringentis quod libros et res scholarium et doctorom poenes ipsam fideliter conservabit et illesas restitoet. Quod si talem satisdationem non dederit omni commodo scho- lastico privetur publice et ejus nomen ex matricuia nostrorum officialium deleatur et rector omnibus scholaslico privilegio gau- dentibus mandare teneatur quod nullus deinceps aut cum illo ne- gociari, aut in ipsius statione libros venales ponere, aut tenere, ant ab ipso emere ponat, etiam omnes libros extrinsecus in evi- dent! loco conscriptos sub pena sot. xx. universitati solvenda pro quolibet libro quem non sicut scripsisset cum venalem haberet habeat etiam librum unum in quo scripti sint libri omnes cum suts intersignis venales cum nomine venditoris, et quantitate precii non per ciiras sed per litteras ciaras requisitus a scholare volenti emere nomen venditoris manifestare teneatur snb dicta poena. — 161 — 3. De mercede stationariorum. (Lib. III. cap. 25i.) Habeant stationarii librorum praedictorum nomine suae mer- cedis ab emptore et venditore libri et ipsoruin quolibet a tribus libris inrra sex denarios parvorum pro qualibet libra, et abinde Süpra habeant pro qualibet lib. tres denarios. Nullus aulem scho- laris seu doctor vendens vel emens omnes per se vel alium pacto vel praecio , vel alio quocunque modo possit aliquid promittere stationario nee ipse stationarius petere ultra formam praesentis Statut! sub poena perjurii et ultra dictam poenam perjurii statio- narius in libris qualuor coödemnetur universitati applicandas. Ve- rum tarnen perrectis venditione et emptione permiitimus ut vo- lenti donare liceat quantum velit arbitrio suo. 4. De jurameoto stationariorum. (Lib. III. cap. 26 ) Gesta per slationes confirmantes. Statuimus quod si statio- narius ut supra jnratus et assumptus vel ejus substitutus scholari vendiderit, vel concesserit aliquem librum inter eos pro precio inter eos convento venditio ipsius seu concessio facta plenam ob- tineat firmitatem. Ita tarnen quod si postea vendilor libri dissen- tiat in praecio ipse stationarius praedictum precium venditori sup- plere teneatur usque ad quantilatem quam venditor vendi jussis- set et si venditor fuerit scholaris super boc ejus cum uno teste sacramento stetur, et si dominus libri vendat librum qui sit apud stationarium , et priusquam a stationario mandatum revocetur et ipse stationarius vendat eundem librum venditio stationarii prae- valeat. Verum si stationario mandatum sit ut uni vendat et al- ten vendiderit venditio illa non teneat et ipse stationarius arbi- trio rectoris puniatur et de tali mandato juramenlo scholaris man- dantis stare volnmus. Volumus praeterea quod venditio librorum fnrtive abstractorum , vel alia via et fraude subreptorum facta scholaribus et doctoribus nostris per bidellum et notarium nostrum vel stationarios Firma valeat et nullo praetextu aut exceptione re- Iractari possit. ;Si tamen doctori aut scholari nostrae universitatis aliquis liber subreptus sit venditio illa non valeat nisi facta sit palam in ipsis stationibus postquam per triduum steterit publice in statione et si liber venalis per scholas nostras pro<;lamatus sit, et non aliter. 5. De taxatione petiarum. (Lib. IH. cap. 27.) Secundum taxationem studii bononiensis firmamus quod petia constituatur ex sexdecim columnis quarum quelibet contineat sexa- ginta duas lineas et quelibet linea literas xxxii. 6. Quod judei nou possunt emere libros causa mercimonii. (Lib. III. cap. 32.) Pro communi studii utilitate. Statuimus quod nullus judeus possit librum aliquem ad nostras facultates pertinentem mercimonii causa emere in hac nostra civitate sub poena lib. x. et nihilo- minas emptio sit nulla. Adjicientes quod non obstante decreto aut consuetudine aliqua ipsi judei librum aliquem praedictorum emere non possiot sub poena praedicta. Si quos vero ex prae- dictis libris venales habent dare teneantur vendendos bidello Dostro, vel stationariis per rectorem et consiliarios, ut supra sta- 11 — 162 — tutum etit ad id ofRciam assnmendis et si Inventom fuerit quod per alios quam per stationarios praedictos vendere procu raverint tibros amittant venditos, et penitas yenditio retractetor, et precium emptori restitiietur. 7. Quod rector et consiliarii habeant liberum arbitriam circa stationarios. (Lib. III. cap. 33.) Ordinamos quod rector qui pro tempore fuerit cum consi- llariis , vel ipsorom majori parte habeant liberum arbitrium circa stationarios et scriptores librorum in bis quae statutis declarata non sunt statuendi ordinandi providendi, quod eis melius vide- bitur expedire. IV. Statuten der Universität Paris. 1. Statut vom Jahre 1275. (Bolaens 1. c. Tom. III. p. 419.) Universitas Magistrorum et Scholarium Parisius ad perpetuam rei memoriam. Quoniam ager ille Tructus uberes atferre noscitar, cui cura coloni cautius undique providetur, ne Nos Dominico la- borantes in agro ad fructum centenum virtutibus et scientiis Do- mino disponente quaerendum utcunqoe molestari vel impediri contingat, ab illis maxime qui circa Parisiense Studium propter Quaestum in operibus mercenariis et Ministerio quod impendunt, malo more versantur, ordinamus statuendo et statuimus ordinando ut Stationarii qui vulgo Librarii appellantur, annis singulis vel de biennio in biennium, ant alias quando ab Universitate fuerint re- quisiti , Corporale praebeant juramentum , quod libros recipiendo venales, custodiendo, exponendo, vendendo eosdem, et alias sunm Ministerium circa Studium exhibendOj^ fideliter et legitime se habe- bunt. Item quia nonnulli de Librariis supradictis insatiabili cu- piditati studenies, ipsis studio ingrati quodammodo sunt et graves, dum in libris habendis, quorum usus maxime necessarius est stu- diosis, difficultatem inducunt, et emendo vilios, vendendo carius et aliis excogitatis Traudibns libros ipsos cariores efficiunt, licet ad instar eorum qui ex odicio administrant , in his debeaut se habere palam et bona fide, quam ntique melius observarent, si simul £mptoris et Venditoris ofticio nuliatenus uterentur, statuimus ul ipsi Librarii jurent, sicut superius est expressum, quod infra mensem a die quo libros venales recipient nuoierando, de libris illis ut sibi habeant, nulluni celebrabunt aut simulabunt contra- ctum nee ipsos libros suppriment aut celabunt, ut postmodnm sibi emant seu retineant, sed bona fide statim libris receptis, vel alias quocunqae loco et tempore opportune ipsos ad vendendum ex- ponent. Et si requisiti fuerint a venditoribus, aestimabunt et dicent bona fide quantum credent in veritate libros ad vendendum oblatos justo et legitime prelio posse vendi: libri etiam venalis pretium et nomen illius cujus Über est, ponent in aliqua parte ut pateat intuenti. Jurabunt etiam, quod cum libros vendiderint, eos non as- — 168 — signabnnt ex toto» aec transferent in £mptore$, nee pretinm reeipieDt pro eisdem, donec denuncieot venditori, vel mandato sao, quod pretium veniat accepturus: et quod de pretio pro libris obUto puram et simplicem sine fraude diceut et sine mendacio veritatem, nee alias quoqiiomodo cupiditate vel dolo circa suum officium aliquid attentabunt, unde posset studio vel siudentibus irrogari aliquod detrimentuin. Item licet dignus operarius sit meicede quam et lege Civili petit iicite, quia tarnen a Librariis frequenter modus exc^ditur, oui in talibus est babendus, statuimus ut Sta- tionarii Jurent quod ultra 4 denarios de libra et de minori quan- titate pro rata de salario pro libris veoditis non exigent, et iilos oon a venditore eyigent> sed ab£mptore. Item quoniam ex cor- ruptis Exemplaribus et niendosis dispendia mulia proveniunt, sta- tuimus quod dicti Librarii jurent se praestaturos curam et operam eflficacem cum omni diligenlia et labore quod Exemplaria vera babeant et correcta: et quod pro Exemplaribus ultra justum et moderatum salarium vel mercedem seu ultra id quod ab Univer* sitate vel Deputatis ab ea taxatum fuerit, non exigent a quocunque. Item statuimus quod si forte Librarii supradicti praemissa vel aJiquade praemissis jurare noluerint, autciroa praedicla postqtiam juraveriot, fraudem commlserint, aut ipsa omnia et singula dili- genter non observaverint, non solum Universilatis gratia et favore sint penitus alieni, sed et Officium quod prius ratione studii exercebant, exercendi liberam non babeant de caetero facultatem. Item quod nullus Magister aut Scholarius cum Librariis supradictis allum prorsus commercium aut contracturn habere praesumat, postquam dictos Librarios circa praemissa vel aliqua de praemissis coflstiterlnt commisisse. Si vero Magister aliquis aut Schulariuü contravenire praesump/>erit , beneficio societa^s Ma^istrorum et Scbolarium sit eo ipso privatus, donec per ipsam Cniversitatem fuerit restitutus. Acta ex deliberatione et statuta ^unt haec in Coq- gregatlone Generali Parisius in Capitulo FK. Praedicatorum et si- gillo Unlversitatis sigillaia 6. Idus Decemb. an. Dom» 1275. 2. Aus den Statuten vom Jahre 1292. Ochöttgen 1. c. p. 33. 34.) Jurabunt .... primo quod de caetero quilibet Siationarius babeat tabulam depergameno, scripta bona litera et pateole, po- sitam ad fenestram suam, in qua scripta sint omnia exemplaria, quibus utitur, et quae ipse habet, cum pretio taxationis eorum. Secundo 5i co&tingat, quod habeat aliqua exemplaria non taxata, ea non communicabit , quousque Universität oblata fuertnt et taxata. Tertio quod librorum utilium pro studio cujuseunque fa- cuitatis exemplaria, prout melius et citius polerunt, procurabunt ad cojDfliodttm et utUitatem studentium. 3. Neues Statut vom Jahre 1323. (BuUews 1. c. Tom. lY. p. 202—204.) Universis praesentes litteras inspeciuris. Universitas Magistro- nim et Sdiolarium Parisius studentium , saiutem in Dommo ^m- 11* — 164 — pitemam. Cum per Librariornm et Stationariorum quam plurimas yersutias et abnsioiies, a muUls retro actis temporibus, circa eoram oflicia Farisius exercenda negligentia tollerante diuturua, freno nondum correctionis adinvento, quo mediante ad ipsius Uni- versitatis nostrae matris honorem et commodum reguiari possent aptitts et deberent, infinitis intinita Magistris et Scholaribus illata sint gravamina, ipsaque mater innumeris hactenus exstiterit ex- posita dispendiis, ex illorum muUipUci distractione qui commoda sibi , non se commodis studentium applicabant. Cupientes igitur tarn praesentium quam futurorum in exercendis ofliciis praelibatis, opportunum pro viribus adhibendo remedium, versutiis obviare praesenti statuto sancimus. In primis, ut nullus ad praefata officia rarisius exercenda deinceps admittatur, nisi vir bonae famae, sufficientis titteraturae quoad Librorum notitiam in valore, et ex proborum et üde dignorum testimonio, supra infrascriptis articulis et statutis et aliis alias ordinatis tenendis et observandis, ad cau- tionem praestandam sulTiciens, et nisi sit per Universitatem ad hoc primitus admissus et juratus. Item nuflus Stationarius habeat Clericum ad liberandum exemplar, nisi, priusquam officium exer- ceat, Sit coram Universitate, vel sattem coram Kectore et qiiatuor Procuratoribus juratus fideliter exercere officium secundum ordinem Universitatis; et Rector qui pro tempore fuerit, teneatur nomen jurantis, et tempus praesUti juramenü reponere in Registro. Item quod nullus Stationarius exemplar aliquod alienabit, sine eo quod prius notificet Universitali in Congregatione generali, ut Univer- sitas ordinet viam per quam ipse Stationarius a profectu suo non impediatur et Universitas exemplaris usu non defraudetur. Item nullus Stationarius denegabit exemptaria alicui etiam volenti per illud aliud exemplar facere, dum tamen pro eo pignus sufficiens exponat et satisfaciat secundum ordinationem Universitatis. Item nullus Stationarius alicui carius locet exemplaria quam taxata fue- rint per Universitatem , ,nec conditionibus paucioribus quam per Universllatem fuerit ordinatum, nisi pretia (petia?) ultra bebdo- madam tenuerit. Item si pignora obligata Stationario non levantur infra annum liceat Stationario post annum pignora vendere , per Visum tamen Universitatis. Item nullus Stationarius exemplar locet antequam corrigatur et taxetur per Universitatem. Item ordinavit Universitas quod quilibet Rector faciat proclamari per Scholas, si quis inveniat exemplaria corrupta illa offerat punlice coram Rectore et Procu- ratoribus, ut exemplaria corrigantur et Stationarii qui talia lo- cant, judicio Universitatis puniantur et Scholaribus emendare cogantur. Item quatuor erunt deputati per Universitatem annuatim ad taxandum libros , et nulli liceat libros taxare , nisi illis quatuor vel duobus illorum ad minus praesentibus et taxantibus; et si duo eorum absentes sint vel unus absens, tantum percipiet quantum alius praesens et taxans , nisi requisitus ad taxandum venire re- cusaverit. Item, si conlingat dictos taxatores vel eorum aliquos — 165 — duci ad aliquam taxalionem raciendam per aliqaem aliam de Li« brariis, tantum percipiet ille ductor auaiitum udus taxatorum; et si plures fuerint ductores quantum aa perceptionem salarii omnes ]oco unias habeantur. Item nallus Librarius alii Librario vendat librum, nisi prius fuerit per quatuor dies publice expositus ven- diiiooi apud hratres, nisi in praeseolia vel de voluntate venditoris nee alicui alii absente venditore, nisi in praesentia duorum testium fide dignorum. Item quilibet Librarius requisitus per venditorem vel per aiiquem de Deputatis, tene^tar dicere nomen emptoris et pretium Libh) et emptorem ostendere si fuerit requisitus, et hoc post venditionem. Item nullus admittatur ad oAicium Librarii, nisi habito testimonio Deputatorum suae fidelitatis, et data cau- tione centum librarum Paris, de respondendo fideliter de sibi commissis. Item quod ipsi quatuor Deputati inquirent, si aliquis non juratus ulatur officio Librarii vel Stationarii, et habeant po- testatem capiendi pignora non juratorum utentium officiis prae- dictis, et ea praesentare coram Universitate in proxima Congre- gatione generali. £t si dicti Deputati , in bis exequendis , Ser- viente indigeant, quilibet Serviens Universitatis juralus tenebitur per juramentum suum astare eis, et officium suum gratis et sine difficultate impendere, si fuerit per eorum aiiquem requisitus. Item, nullus non juratus habeat aiiquem librum venalem ultra valorem decem solidorum, nee sub tecto sedeat. Item quilibet Librarius et Stationarius jurabit, quod dictas ordinationes, quate- nus ad se pertinet, observabit et si sciverit aiiquem de dictis officiis dictae Universitatis ordinationi contraveoire, vel aiiquem ad inopiam vergere, illud revelabit vel revelari faciet Universttati. Quibus quidem statutis a nobis sie ordinatis. Et demum anno Doniini 1323 die Lunae ante Festum Beati Michaelis Archangeli apud S. Mathurinum, iu nostra Congrega- tione generali tunc iiiibi facta, coram nobis singulis, per discre- tam virum Mag. Joannem de Achyes tunc nostrae Universitatis Reotorem vocatis et personaliter comparentibus Stationariis et Librarüs infrascriptis, videlicet Thoma de Malbodia, Joanne Britone alias de S. Paulo, Thoma Normane, Gaufrido Britone Notario pu- blice, Gaufrido de S. Leodegario, Guilelmo le Grand de vico nu- cum, Anglico, Stephane dicto Sauvage, Gaufrido Lotharingo, Petro dicto Bon-ßnfant, Thoma de Senonis, Nicoiao dicto petit Giere, Joanne dicto Gvyvendale Anglico, Serviente Universitatis, Joanne de Meillac, Petro de Perona, ejus uxore, Nicolao de Scotia, Ra- dulpho de Varedis, Guilelmo dicto cum Baculo, Pontio Gilboso de Noblans, Joanne Ponchet, Aegidio de Vivars, Joanne Britone Ju-^ venis, Joanne de Remis, Nicoiao dicto Chalamanne, Nicolao de Ybuna, Gaufrido dicto le Normant, Margareta uxore civjusdam Jacobi de Troancio, et Matthaeo de Attrebato, ac Thoma de Wy- mondekold Anglico ; sponte et ex certa scientia sufficienti delibe* ratione praehabita super articulis suprascriptis , manibus omnium et singulorum eorumdem ad Grucifixum elevatis, omoia et siugula in suprascriptis articulis seu statutis nostris contenta et alias facta Juraverunt inviolabiliter observare ex tunc in futurum , et non — 166 — contra ficere rel venire, allqua cautela, rel ingenio, per se, rel per aliam , vel altos in rularam. Se , et omnia bona sna mobilia et immobilia , praesentia et futura ubicuroqae reperientur , prout in litteris cariae Parisiens. plenius contineri dicitar, penitns obti- gantes, et quas iitleras penes nos reservamus ad caulelam. De quo quidein nnmero Juratorum quatnor deputatos , de quibus sa- perios fit mentio, pro anno praesenti eligimas Joannem de Gyy- yendale praedictum. Joannein de S. Paulo. Joannein Britonem Juvenis et Petrum dictum de Perona supradictos, pro taxandis libris et caeteris supradictis, prout eis competit faciendum ordina- mus, et reservata nobis potestate anno revoluto de qoatuor aliis ad haec deputandis, orout nobis libuerit pro anno exinde sequenti et Sic deinceps. Quibus sie factis nos omnes et singulos supra- dictos nostros Juratos benigne admisimus ad oflicia supradicta exercenda, voleutes ipsos, et eorum quemlibet tamquam fidele^ nostros nostris gaudere privilegiis , libertaUbus et immunitatibns , Sic et prout decet in l\iturum ipsos sub proteciione nostra per praesentes reponendo. In cujus rei lestimonium sigillum nostrum praesentibus litteris duximus apponendum. Datum iit supra, Anno 1324. 4. Erneuertes Statut vom Jahre 1342. (Bulaeu 1. c. Tom. IV. p. 378. 279.) Universis praesentes litteras inspecturis Universitas Magistro- rum et Scholarium Parisius studenlium salutem in Domino. Gravi querimonia au res nostras saepius propolsanle super eo quod per fraudem et dolum Stationariorum et Librariorum, quamvis contra eorum juramenfa, contingat Magistros et Scholares quam pluri^- mum derraudari, praeratos Libraries prout ad nos pertinet, et Staiionarios coram Deputaiis a nobis Tecimus convocari , ut ]nxta verbum Salvaioris , dicentis descendam et videbo otrum clamorem, qui venit ad me, opere compleverint, viderint si praedicta veri-« täte niterentur, coram quibus Dejputatis comparantes, et eis dili-> genter expositis articulis eorum Orßcia tangentibus, super quibus alias praestiterint jnramenta, reperti Tuernnt quidam eorum errasse et peccasse tam contra juramenta per eos facta contra quam mentem et conscientiam statuentes. Et quia anno quolibet vel quotiens nobis placuerit, tenentur, ut ipsis üt recens memoria, renovare juramenta , quatuorque Principales per nos eligi debent, vel alias elecli confirmari ad taxandum libros. Ita quod nulli alii liceat libros taxare Parisius nisi tales quatuor duntaxat se- cundum quod hoc in statutls alias per Nos FUper hoc factis latius continetur. Hlno est quod Nos super praedictis salubre remedium adhibere cupientes, praedictos Libraries et Stationanos ad nostram Congregationem generalem celebratam more solito apud S. Ma- thurinum anno Domini 1342 vi. die Octobris fecimus* convocari, et cuilibet , prout suo incumbit Officio tactis sacrosanctis Evange- liis fecimus jnrare Jaramenta quae sequuntnr. Primo videlicet quod ftdeliter et legitime habebunt libros ve- naies redpiendo, custodiendo, exponendo et vendendo •osdem. — 167 — Item quod libros venales non suppriment Deque oelaboBt, sed ipsos semper loco et tempore exponent quando petentur* Item quod si a Vendiionbus vel Veoditore saper venditione libri vel libroruni vocati foentit, vel requisili, eslimabunt et di- cent booa fide iiiedianle salario quanlum credant librum vel libros ad vendeodum oblatum vel oblalos justo et legiiimo pretio posse vendi, ut pro eis emere vellent, si facaUas se offeret. Item quod pretium tibri venalis el nomen illius cujus est über in aliqua parte libri patenti iniuenti pouent, si velit vendilor. Item quod cum libros vendiderint, eos non assignabunt ex totO| nee transferent inEmptores, nee pretium recipieut pro eis* dem, douec denuntiaverint venditori vel mandato suo, quod pre- tiom veniat recepturus si velit et ejus copia commode posset haberi. Item quod de pretio vel pro Hbro vel libris oblato puram et simplicem sine iraude et mendacio dicent veritalem. Item quod nullus Librarius librum venalem expositum ab alio Librario, Magistro vel Scholari Parisius emat, nisi primitus fuerit portatus publice per quatuor dies in sermonibus apud Fratres et venditioni expositus et ostensus oetentibus omni Traude amota: ita tarnen quod si Scholaris vel Magister compulsus necessitate propter recessum vel alias non possent tantum expectare, de con- sensa Rectoris Universitatis , qui pro tempore erit, Magister vel Scholaris poterunt vendere libros facta fide de consensu Rectoris per signetum, Librarii poterunt emere libros sine hoc quod in sermonibus apporteiilur. Item quod nullus intromittet se de taxatione librornm quoquo modo nisi vocatus per aliquem de principalibus Juratis. Item quod ratione libri vel librorum a venditore Magistro vel Scholari ninil exigent nee ab Emptore actu studente Parisius ultra 4 denarios de libra et ab extraneis sex denarios. Item quod nuUum pactum facient per se vel per alium directOi vel indirecte de vino recipiendo ultra id quod ab Universitate est taxatnm, nee occasione majoris vel minoris pretii pro eorum librorum vino venditio differatur quoquo modo. Item de Stationariis quod exemplaria quae habent sint vera ei correcta, pro posse. Item quod pro exemplaribus ultra id quod ab Universitate taxatum est non exigent a Magistris vel Scholaribus. Item quod non attentabunt aliquid doli vel fraudis circa Offi- cium suum unde possit studentibus aliquod detrimentum evenire. Item quod quilibet habeat tabulam de pergameno scriptam ia bona littera et patente posita ad fenestram in qua scripta sint omnia exemplaria quibos utitur et quae ipse habet cum pretio taxationis eorum. Item si habeant aliqna exemplaria non taxata, ea non com- municabunt , donec dictae Universitati oblata fuerint seu taxata. Item quod ipsi librorum utilium pro studio eujuscunque fa- cnltatis exemplaria prout melius et scitius poterunt, procurabunt ad Gommodum studentium et Stationariorum utilitatem. — 168 — Item quod si contingat quod habeant exempläria nova , ea non communicabiint , nee pro seipsis, nee pro aliis donec faerinl appiobata per Universilatem correcta et taxata. Item auod non vendeDt seu alienabunt exempläria sua sine coDsensu Üniversitatis. Si vero Stationarii contra praenominatos articulos vel aliquem eorum aliquid attentare praesumpserint sen coDtravenerint, a suo Orficio Sit ille qui hoc Tecerit alienus penitus et privatus usque ad satisfactionem condignam et revocationem üniversitatis. Nomina vero Librariorum qui juraverunt sunt haec. Thomas de Senonis, Nicolaus de Branehis, Joannes Vachet^ Joannes Parvi Anglicos, Guill. de Aurelianis, Robertus Scoti, Joannes dicins Prestre-Jean, Joan. Poncton, Nicol. Tirel, Gaufridus le Cauchois, Henricus de Cornubia, Henricus deNeyanne, JoaunesMagni, Con« radus Alemannus, Gilbertus de Hollandia, Joan. de Fönte, Tho- mas Anglicus, Richardiis de Montbanon, Hebertus dictus Martray, Yvo Greal, Guill. dictus le Bourguignon, Matthaeus le Vavassour, Guili. de Caprosia, Yvo dictus le Breton, Simon dictus rfischolier, Joannes dictus le Normant, Michael de Yacqueria, et Guill. Heberti. £t pro isto anno praesenti eligimus in 4 principales Librarios taxaiores librorum Joannem de Fönte, Yvonem dictum Greal, Joannem Vachet, et Alanum Britonem prindpalemServientem Fa- cultatis Decretorum , ita quod istis duntaxat liceat libros taxare vel saltem duobus istorum praesentibus et taxantibus. £t si duo eorum absentes sint vel unus tantum absens percipiet quantum alius praesens et taxans , nisi requisitus ad taxandum venire re- cusaverit. £t si contingat Taxatores et eorum aliquos duci ad aliquam taxationem faciendam per aliquem alium de Librariis» tantum percipiet ille ductor^ quantum unus Taxatorum. fit si plures fuerunt duclores quantum ad parlicipationem salarii, omnes loco nnius habeantur. Et etiam isti 4 Deputati inquirant si aliqois. non Juratus utatur Officii Librarii vel Stationarii , et habeant po- testatem capiendi pignora non Juratorum utentinm Officiis prae- dictis, et ea praesentare in prima Congregatione generali coram Universitate: et si Deputati praedicti in bis exequendis Serviente in- digeant, quilibet Serviens üniversitatis tenebitur persuum juramen- tum Stare eis et Officium suum gratis et sine difücultale impen- dere, si fuerit per eorum aliquem requisitus, et non aliis Libra- riis non principalibus taxare libros quoquo modo. Nobis potestatem reservantes de aliis quatuor pro anno futuro eligendis si nobis placuerit et nobis visum fuerit expedire. Quibus sie actis Nos omnes et singulos Juratos nostros benigne admisimus ad Officia praedicta exercenda. Yolentes ipsos et eorum quemlibet tamquam fideles nostros nostris gauder^ privilegiis, libertatibus et immuni* tatibus sie et prout decet ipsos in futurum sub protectione nostra per praesentes reponendo. In cujus rei testimonium his praesen- tibus litteris sigillum üniversitatis est appensum. Datum anno Domini 1342. die 6. Octob. — 169 5. Ordonnanz Carl VI. vom Jahre 1411. (GhevilUer 1. c. p. 307-311.) Charles par la grace de Dien Roi de France, au Prevost de Paris, QU a son Lieutenant, Salut. De la partie de nötre tr^s^ chere ^ trös-amee Fille rUniversite de Paris, nous a ^te exposö en complaignant, que japoit one par le Privileges par nos Prede- cesseurs et nous ä nötredite rille donnez et octroyez, et autre- ment duement k icelle nötredite Fille, et non ä autre, eompete et appartient de mettre et instituer tous les Libraires vendans et acnetans Livres, soient en Franpois ou euLatin^ en ndtredite Ville de Paris , et d'iceux Libraires recevoir le serment en tel . cas accoutume, et apr^s ledit serment ainsi repu, iceux Libraires ainsi jnrez , examinez , et approuvez , et non autres , peuvent acheter tous Livres tant en Franpois qu'en Latin , et les vendre , et sont tenus de les mettre avant , et porter par trois jours de Fete en trois Sermons publics de nötredite Fille, a fin que ehacnn les puisse voir et aviser, pour obvier ä plusieurs inconveniens qoi y sont avenus au tems passe, et adviennent de jour en jour par le fait et coulpe de plusieurs mauvaises personnes, qui en plusieurs Eglises et autres lieux de nötre Royaume, ou autre part, ont Elusieurs fois autrement que duement piis et empörte plusieurs ivres, desquels les aucuns qui sont venus ös mains desdits Li- braires Jurez, et par eux mis en vente publiquement par la forme et maniere dessus declaree, ont ete trouvez et recouvrez par cenx qui perdus les avoient; et les malfaicteurs qui les avoient emblez ou induement pris, ont ete punis. Et les autres Livres qui par aventure ont ete vendus clandestinement, et ne sont point venus es mains desdits Libraires Jurez, ont ^te et sont perdus ä ceux de qui ils etoient, et est en aventure que jamais ne viennent ä leur connoissance. Pour iesquels et plusieurs autres inconveniens eschiver, et que si autres personnes que lesdits Libraires jurez, avoient loi d'acneter Livres, et les revendre ä leur plaisir, plusieurs en acheteroient , sans enquerir ne s^avoir de quel lieu ils vien- droient, ne is'ils seroient bien ou mal pris, et les revendroient clandestinement et en tapinage, que jamais ne viendroient ä la connoissance de cenx qui perdus les auroient, dont plusieurs grands inconveniens s'en pourroient ensuir, et si seroit contre le bien de la chose publique, fut ja piepa ordonne et advis6, quo nuls autres que ceux qui par nötre dite Fille auroient ete et seroient examinez, approuvez et jurez par la maniöre que dit est^ peussent ne deussent acfaeter Livres aucuns , fussent en Franpois ou en Latin pour les revendre. Et neanmoins il est venu k la connoissance de nötredite Tille que plusieurs personnes de la ville de Paris, ou d'ailleurs, non Jurez ne approuvez par icelle, ne connaissans audit fait de Libraires, les aucuns Frippiers, les autres Perrons, Merciers, Pelletiers, et aussi plusieurs jeunes Venderesses de plusieurs denrees, et venans formellement contre lesdits Privi-' leges, et attentans folement contre iceux, se sont efforcez et enorcent de jour en jour d'acheter et revendre plusieurs Livres tani — 170 — en Fran^ois qu'en Latin; et de eux mesler dudit Tait de Librai- res, et iceux Uvres, dont ils ont souventefois grand marchei |iOurce que ceux qai leors vendent les peuvent avoir soustraits, eonblez, ou indiiement pris, comine il est advenu et advient sou- vent, ils vendent clandestinement , sans les porter ne mettre ä vente esdits Sermons, ne ^s autres places et lieux publics et ordonnez en nötredite Ville de Paris, dont piusieurs personnes oDt ete de^üs et grandement endommagez, et piusieurs grandes plaintes en sont venues A ndtredite Fiüe, et lesditsLibraires Jures en ont piusieurs fois ete niecrus de avoir en la connoissance desdits Livres ainsi perdus et adirez, japoit ce qu'il neu Tut rien. Lesquelles choses ont ^te et sont jaites contre raison, la forme et teneur desdits Privileges octroyez ä nötredite Fille, et autre- ment en son tres-grand prejudice et donimage et de la chose publique, et seroient encore plus, se par nous n'y etoit pourveu de reinede cpnveuable, si comme nötredite Fille dit requerant humblement icelui. Pour ce est-il que nous, les choses dessus- dites attendues et considerees, youlant k nötre pouvoir observer et garder les Privileges, rrauchises et libertez par nosdits Frede-- cesseurs et nous octroyez i nötredite Fille, et obvier aux dessus- dits inconveniens et autres seniblables, vous iiiandons et etroite- ment enjoignons, et pour ce que vous etes depute conservateur de par nous desdits Privileges, franchises et libertez octroyez a nötredite Fille et aux Suppöts d'icelle, et si etes nötre plus pro- chain Juge desdites Parties, commettons, si inötier est , que vous faites, ou faites faire tanlöt et sans delai, iahibitions et defen- ses de par nous publiquement et solenellement par les lieux et places publiques de nötredite Ville de Paris, et par tout ailleurs oü il appartiendra, sur certaines et grosses peines A appliquer ä nous, ausdits Frippiers, Merciers, Perrons, Pelletiers, Vendeurs et Yenderesses de quelconques autres denrees, et generalement ä totts autres ä qui il appartiendra, et dont par nötre Fille vous serez requis, que nul ne seit si ose ni si hardi, que dudit fait de Libraire, ne de vendre, ne acheter pour revendre Livres au- cuns , soient en Franpois ou en Latin ; ils ne aucuns d'eux se entremeitent ou entremette aucunement doresnavant, sur peine d'ainende volontaire A nous, et de perdre lesdits Livres, qui trou- vez seront en leur puissance, senon premierement et avant tout Oeuvre , ils ayeot ete ou soient duennent examinez et approuvez par nötredite Fille l'üniversite de Paris et Jurez en icelle, et que de ce faire ils ayent de nötredite Fille Lettres de conge et li- cence. I^e vous souffrez ces choses etre autrement faites; mais ce aucuns sont trouvez faisaot ie contraire, corrigez les et pu- nissez selon Texigence des cas, si et par teile maniere, que ce seit exemple 4 tous autres. Gar ainsi le voulons et nous piaist ötre fait, et ä nötredite Fille 1'avons octroye et octroyons de grace speciale par ces Presentes, nonobstant quelconques Lettres subrep- ticement impetri^es ou k impetcer au contraire. Mandons et com- mandoBS k tous nos Justiciers, Officiers et Sujets, que k vous et k TOS Gonimis et Deputez en ce faisant, obeisseot et enteodent - 171 — dtligemment. Donne k Paris le 20. )our de Jnin Tan de grace 1411. et de nötre Regne le 31. Par le Roi en soo conseil. 6. Aus der Pariser Buchertaxe Yon 1303. (Ghevülier 1. c. p. 315~3l7.) Tabula Originaliuin et pretium quod debent habere Librarii pro exemplari concesso Scholaribus. Originalia B. Gregorii. Super Job. Gommeot. 100 p. 8 sol. llem Liher Homeliarum B. Gregorii. 28 p. 18 den. Item Liber de sacranientis Hugonis de Sancto Victore. 240 p. 3 sol. Item Liber Isidori de summo bono, elc. 24 p- 12 den. Item Liber Radulphi de S. Victore super Leviticum. 70 p. 8 sol. Item Originalia S. Bernardi. Et Libri de consideratione, etc. 17 p. 2 sol. Item Liber de Diligendo Deo, etc. 14 p. 12 den. Item Originalia Anselmi. De Veritate, de Libertate Arbitrii, etc. 40 p. 2 sol. Item de Incarnatione Verbi, etc. 12 p. 6 den. Item Summa M. Lombardi. 3 sol. Item pro Historiis Scholasticis. 3 sol. etc. Ista sunt exemplaria suoer Theolopia. Originalia B. Augustini. Liber Enchiriaion. 6 p. 4 den. Item Liber de Tiinitate Augustini. 18 p. 3 sol. Item Liber Conressionum Augustini. 21 p. 4 den. Item Liber Retractationum Augustini. 6 p. 6 den. Item super Genesim ad Litteram Augustini, etc. 3t p. 18 den. Item Liber Augustini de Libero Arbitrio. £t contra Faustum, etc. 28 p. Ib den. Item de Consensu Evangelistarum , etc. 25 p. 2 soL Item Libri Augustini de Boao Conjugali, et de SanctaVirginitate, etc. 10 p. 12 den. Item Liber Homeliarum Augustini de Poenitentia. 9 p. 6 den. Item Liber Epistolarum Augustini. 42 p. 2 sol. etc. Haec sunt Scripta Fraths Thomae ae Aquino super Textum Sententiarum. Super primum Librnm. 28 p. 2 sol. Super secundum. 47 p. 2 sol. Super tertium. 50 p. 4 sol. Item Mathaeus glossatus perFratrem Thomam de Aqniuo. 57 p. 3 sol. Item Marcus. 2u p. 2 sol. Item Lucas. 40 p. 2 sol. Summa Fratris Thomae de Aquino super Theologiam io primo Libro. 56 p. 3 sol. Item in prima parte secundi Libri praedictae Summae. 40 p. 3 sol. Item in secunda parte secundi Libri. 8 p. 4 sol. Summa F. Thomae contra Gentiles. 59 p. 3 sol. etc. Haec sunt scripta Fratris Bonafortunae de Ordine FF. Minorum. Postilla super Lucam. 73 p. 3 sol. Postilla super Ganticum Canticorum. 15 p. 8 den. Postilla super Librum Sapientiae. 10 p. 6 den. Item Postilla super fipistolas canonicas. 15 p. 8 den. ^ 172 — Item super Sententias pro primo 2 sol., pro secuado 4 sol., pro tertio 2 so]., pro quarto 2 sol. Item Sermones Fr. Guillelmi Lugduaensis de Dominicis. 66 p. 2 sol. 6 den. Item SeriDOoes ejus de Sanctis. 69 p. 2 sol. 6 den. Sermones Fratris Thomae Britonis de Dominicis. 61 p. 2 sol. Item Distinctiones Mauricii. 84 p. 3 sol. etc. Haec est Taxatio Exemplarium. Pro Apparatu Decretorum. 6 sol. Pro Summa Goffredi. 2 sol. Pro Summa Hugonis. 8 sol. Pro Apparatu Innocentii. 10 sol. Pro Apparatu Hostiensis. 3 sol. Pro Textu ff. Veteris. 6 sol. Pro Apparatu ff. Novi. 5 sol. Pro Textu Infortiati. 4 sol. Pro Apparatu. 4 sol. etc. V. Verwaltung des Bücherwesens in Paris. 1. Erneuerung des Eides im Jahre 1302. (Balaeus 1. c. Tom. lY. p. 37) Anno Domini 1302 die Veneris ante Decollationem B. Joannis Baptistae tempore M. Petri de Laignus Rectoris Universitatis, jura- verunt Stationarii in Generali Congregatione apud S. Malhurinum articulos qui sequuntur praesentibus M. Richardo de Martigniaco, Fratre Arnoldo de Tholosa Ordinis Eremitarum S. Augustini tunc tempore Regentibus in Theologia, et jM. Hugone de Besuncio, Mag. Allemant et M. Jo. de Thelu Doctoribus Decretorum, et quam- pluribus aliis Doctoribus et Magistris tunc temporis Parisius Re- gentibus in qualibet Facultate. Sequuntur Juramenta. Vos jurabitis quod fideliter et legitime habebitis libros vena- les recipiendo, custodieudo, exponendo et vendendo eosdem. Item jurabitis quod libros veuales non suppriuietis aut celabitis , sed ipsos semper loco et tempore opportune ad vendendum exponetis quando petentur. Item jurabitis quod si a venditoribus super venditione libri vel librorum vocati fueritis, vel requisiti aestimabetis et dicetis bona fide mediante salario quantum credetis librum vel libros ad vendendum oblatum vel oDlatos justo et legitime pretio posse vendi, et pro nobis emere velitis si facultas se offerret. Item jurabitis quod pretium libri venalis et nomen illius cujus est Über, si velit venditor, in aliqua parte libri patente intuenti ponetis. 2. Aus einem Protocoll vom Jahre 1370. (Bulaeus 1. c. Tom. IV. p. 435.) Anno domini 1370 Congregatione Universitatis Generali facta apud S. Mathurinum per Joramentum 23. Novemb. Rector duos — 173 — articalos proposuit ibidem determinandos. Primas articuliis fuit super punitione Librariorum delinquentium in suis Otticiis in- juste gubernatis: auibus correctis super eorum admissione et caeterorum consimilia habeotium Officia ad renovationem audien- dam Juramentorum super obligationibus suis fidejussoriis exhi- bendis a quibuscunque aliquos receperint libros vendendos, Cui articulo cum suis membris servandis Natio nostra delibe- rando assentiebat 3. Aus der Privilegienerneuerung von 1488. (Bulaeus 1. c. Tom. V. p. 787.) Nous par ces presentes auons declaire et declairons le nombre des Officiers et Seruiteurs d'icelle Vniversite que nous voulons et entendons estre compris esdists Priuileges, et demeurer quiltes, francs et exempts de toutes choses quelconques, comme les vrays Escholliers d'icelle .... 24. Libraires 4. Parcheminiers , c'est ä s^auoir les 4. Jurez du metier. 4. Marchands vendeurs de papier demeurans ä Paris. 7. Ouvriers ayans Moulins et faiseurs de Papier, demeurans äs villes de Troyes en Champagne, Corbeil et Essone, c'est ä sgauoir 3 eu la viUe de Troyes^ et les autres 4 esdits lieux de Corbeil et Essone. Deux Enlumlneurs, deux Relieurs, deux Escriuains de Liures; c'est a s^auoir les Jurez desdits metiers. 4. Aufnahmeprotocoll vom Jahre 1351 (Bulaeus 1. c. Tom. IV. p. 321.) Universis praesentes Litteras inspecturis Joannes Diaconi de Phemis Rector Universitatis Magistrorum et Scholarium Parisius studentium salutem in Domino sempiternam. Noveritis quod in nostra praesentia personaliter constituti Nicoiaus de Zeiandia alias Martel et Margareta ejus uxor Parisius commorantes, cupientes et desiderantes sub protectione Universitatis Matris nostrae vivere, et Officium Librariae et Stationariae ibidem feliciter exercere^ Nobis humiliter supplicarunt, quatenus vellemus eosdem ad jura- menta auae juraverunt alii Librarii et Stationarii Oüicium prae- dictum Parisius exercentes admittere. Nos eorum snpplicatione favorabiliter annuentes eisdem exposuimus et jurare fecimus oinnia juramenta, alias per Universitatem Matrem nostram antedictam ordinata, quoad Ofticium Librariae et Stationariae Parisius exer- cendum. Quibus factis et juratis Nos quantam in nobis est, eis- dem concessimus, damus et dedimns licentiam emendi et vendendi libros Parisius et alibi secnndum Ordinationes et modificationem Universitatis Matris nostrae saepe dictae ponentes eosdem tenore praesentium in protectione ejusdem Universitatis Matris nostrae, volentes eosdem tamquam Juratos nostros gaudere Privilegiis, Libertatibus et Franchisiis quibus alii Librani et Stationarii prae- dictum Officium Parisius exercentes gaudere hactenus consueverunt. In cujus rei testimouium Sigiltum Rectoriae dictae Universitatis — 174 — praesenübas Utteris dmimns apponendom. Datum anno Domini 1351. die 8. mensis Junii. 5. Protocoll über die Eidesleistung 1351. (Bulaeus 1. c. Tom. IV. p. 321.) Universis praesentes lilteras inspecluris Oflicialis Curiae Parisi^ ensis salutein in Domino. Notuin facimus quod coram nobis propter hoc personaliter constituti Nicolaus de Zelandia alias Mar- tel et Margareta ejus uxor commorantes in quadam domo sita in magno vico S. Jacobi Parisiensis tenenie ex una parte domum Thomae de Mandane, tenente retro domuin nobilis et potentis viri D. De Revello in Censiva Hospitalis et Uuiversitatis, ut di- rebant, Jurati asseruernnt et bona fide promisernut, coram no* bis, qnod cum dicta Universitas ipsos ad Orficium Librariae et Stationariae Librorum receperit, ipsi sub dicta Universitate Matre sua volentes et intendentes legaliter vivere, et nuUum Magistrum y Scholarem, nee alium in ammissione vel celatione librorum, nee aliorum per ipsorum dolum seu culpam laedi vel fraudari, dictum OITicium sine damno, causis, fraude vel de- ceptione alicujus Magistri vel Scholaris, nee alicujus cujusque personae, sed bene et Gdeliter facient et exercebunt. Pro quibus Omnibus et singulis adimplendis dicti conjuges praedictae Univer- sität Domum in qua ad praesens inhabiiant, specialitthr obliaa- runt ac etiam omnia illa bona sua mobilia et immobiiia, praesen- tia et futura ubicunque existentia et poterunt inveniri, Jurisdi- ctionique nostris Parisiensis Curiae supponendo ubicunque se duxerint transferendos. In cujus rei testimonium Sigillum Curiae Parisiensis praesentibus litteris duximus apponendnm. Datum anno Domini 1351 die Veneris post festum B. Maiiae Magdalenae. 6. Cantionsleistung auf der Prevdte. (Bulaeus 1. c. Tom. lY. p. 462.) Ä tons ceux qui ces presentes lettres verront Hugues Aubriot» Cbeualier garde de la Preuoste de Paris, saiut. Sqavoir faisons, que pardeuant Estienne de Mirabel et Nicaise le Musnier, Notai- res QU Roy nostre sire au Chastelet de Paris, Tut present Gaucher Beliart Libraire demourant k Paris, lequel Gaueber affirroa en bonne vörite pardevant lesdits Nolaires, comme en droit pardeaaot Nous, que comme le Recteur k present de rUniversite de Paris, le ait fait, cree et ordonne Libraire pour ladite Universite, pour faire bien et loyaument, sans aucune deception on fraude, tout ce qui en tel cas est accouslume k faire et appartient, et qu'vn Li- braire de ladite Universite peut et doit faire .... Ce qui iceluy Gaucher a promis et jure, et encore par la teneur de ces presen- tes lettres, promet et jure par son serment, et par la foy de son corps, pour se baillee corporellement ^s mains desdits notaires comme en la nostre, de iceluy Office de Libraire de ladite Uni- versite, et toutes les appartenances de iceluy Office, faire et exercer bien et loyaument sans y faire ou souffrir estre fait k son pouvoir aucune deception et fraude ou maunoitie qui seit ou puisse estre ou dommage, ou preiudice, lezion ou villenie de la- — 175 — dite UDiyersUä, des Escoliers ov freqnentans icelle : ä et sur peiM de dnquante liures Parisis qu'il engagea ds mains aesdits notaires, comme en la nostre, et promit d^s inainlenant pour lors et des» lors, comme maintenant, payer et rendre au Kecteur de ladite Univ«rsite, qui est a present, et qui sera pour les temps aduenir, ou aa porteur de ces lettres pour ladite Universite, au cas que defaut y auroit de bien et loyaument exercer iceluy Oflice comme dit est. A ce vint et fot present pardeaant lesdits INotaires Gi- rant Julien, Courtier de vin demourant k Paris, si comme ii dit* leqnel pleigea ledit Gaueber, se constitua et constitue principal payeur de ladite somme de cinquanle liures Parisis, au cas des* susdits, promettent lesdits Michel et pleige par leurs serments et par la foy de leurs corps, et chacun pourtant comme il luy tonche k auoir, et tenu faire tout ce que dit est, et non venir, ne faire on souffrir aller ou venir an contraire comment que ce seit, et rendre et payer tons cousts, depens, dommages et interests, qui faits seroient par defaut de ce que dessus, non accomply sur Pobligation de tous leurs biens, meubles et immeubles, presens et aduenir, quMI en a sodmis quant ä ce & Justice, et par toutes Justices ou ils seront trouuez pour ces lettres, et leur conteou dn tout eoterioer et accomptir, renonpants en ce fait expressement lesdits Gaueber et Pleige, par leursdits sermens et foy, k toutes exceptions et autres choses quelconques, qui aider et valoir leur pourroient, et ä Vvn d'eux k venir, et dire contre ces lettres, ou Pexecution ou eilet d'icelles, et au droit disants generale renon* ciation non valoir. En temoin de ce, Nous k la relation desdits Notaires auons mis k ces lettres le Scel de la Preuoste de Paris Tan 1378, le Mardy dernier jour d'aoust. 7. Aufnahme als Librarius et Scriptor 1378. (Bulaevs 1. c. Tom. IV. p. 461.) Guillelmus Gorran Rector Universitatis Magistrorum et Scho« lariuro Parisius studenlium, universis praesentes litteras inspecturis saintem in Domino. Noyeritis quod in nostra praesentia persona-* liter Jconstitutus Stepbanus dictus Angevin Scriptor Parisius com- morans Glericus Senonensis Dioecesis, Tolens et desiderans sub protectione Universitatis matris nostrae vivere, ac Officium Scri* pturae et Librariatus ibidem exercere, nobis humititer supplicavit, quatenus eundem vellemus ad Oflicium praedictum exercendum admittere. Nos autem super bona fama, bonaque Tita, conver- saiione, ac sufficienti litteralura ipsius primitus, ut decebaL infor- mati, habitaque cautione sufficienti ab eodem, praedictum Stepha- num jurare fecimus juramenta in Officio Scripturae et Librariatus in Universilate praedicta jurari consueia. £t ad requisilionem nostram omnia ejus bona mobilia et immobilia nobis obligavit per suum juramenlum, nobisque et Universität! promisit et asseruit de reddendo Magislros et Scholares indemnes, qui libros sibitra- diderint ad vendendum. Quare ipsum gaudere volumus tenore praesentium Franchisiis, Libertalibus, Privilegiis et Immunitatibns, quibus alii Librarii et Scriptores Officium praedictum in Universi* — 176 — Ute praedicta exercentes gaudere constteverunt. Datnin sab SU gillo Rectoriae Universitatis praedictae anno Domini 1378. die 5. mensis Juoii. 8. Verpflichtung eines Librarius principalis. (Bulaeiifl I. c. Tom. lY. p. 435.) A tous cenx qui ces presentes Lettres yerront Hugnes Aubriot Garde de la preroste de Paris salut. Spauoir faisons que par- denant Nous vint en Jugeinent Henry Luillier Libraire demourant k Paris, Jure de I'Uniuersite de Paris, et aiferma en bonne verite pardeuant Nous, <][ue de nouuel ladite Uniuersite de Paris l'auoit ordonne et institue vn des 4 Principaux Libraires Jurez de ladite Uninersite pour priser et taxer les liures en ladite vitle de Tau- thorite de ladite Uniuersite de Paris. Et pour ce ledit Henry Luillier de sen bon gre et bonne voulont^ sans contrainte ou au- cune deceuance, de son propre mouuement et certaine science promit et jura en nostre presence que bien justement et loyau- ment tous les liures qui montrez lui seront, a son pouuoir taxera et prisera, ledit oflice gardera, fera, exercera bien et loyaument sans fraude ne faueur, et k ladite Uniuersite obeira, et Tordon- nahce de Libraire Jure gardera bien et loyaument sans enfraindre. Et k ce fut present pardeuant Nous Robert Lescuyer Libraire et Raourv^rliens demöurans d Paris, qui de lenr bonne voulonte sans^contrainte ou aucune deceuance k la priere et requeste dudit Henry Luillier s'etablirent pleiges chacun pour le tout: et s'obli- gerent enuers ladite Uniuersite, chacun pour le tout jusques k la somme de 100 liures Parisis que ledit Henry fera et exercera bien, loyaument^ sans fraude, promettans lesdits Henry Robert et Raoul d'Orliens par leur serment et par la foy de leur corps, pour ce donne corporellement en nostre niain que contre les choses contenues en ces presentes ils n'iront, aller ny venir feront par enx ne par autres ou temps aduenir au contraire et rendront et payerout tous cousts, dommages, despens, interests qui faiis se- Toient par leur defaut. Et pour tout ce que dist est, inleriner et acconiplir les dessusdits nommez et chacun d'eux pour le tout ont obiige et obligent eux, leurs hoirs, tous leurs Diens, et les biens de leurs hoirs, meubles et immeubles, presens et aduenir 3uels qu'ils seien t, lesquels ils ont soumis quant ä ce i la Juris- iction , execution et contrainte de Nous et de Nos successeurs Preuosts de Paris , et k toutes autres Justices et Jurisdictions oü ils seront et pourront estre trouvez pour ces lettres accomplir. Et mesmement ledit Henry son corps pour se mettre et tenir prison fermee outre le guichet du Chastelet de Paris et par tout ailleurs oü il pourra estre trouue, k ses cousts et despens, renoncant en se fait lesdits obligez par leur foy et serment k tout ce que tant de fait comme de droit Ton pourroit dire et alleguer contre la teneur de ces lettres et contre aucune chose des cnoses dessus- dites, et au droit disant generale renonciation non yaloir. En tesmoin de ce nous auons mis k ces lettres le scel de ladite Preuoste Tan 1370. le Lundy 10. jour de Mars. 'e .i.' le:. ii. .» — 177 — ]fHi 9. Aehnliches Document von 1377. (Balaevs 1. c Tom. IV. p. 449.) Univefsis praesentes litterss inspecturis Oüßcialis Curiae Pa- ilii hsiensis salotem in Domino. Notum facimus quod coram nobis, Joanne Cardonis et Nicoiao Charronis Clericis Notariis nostris ,ji; juratis propter hoc personaliter constitutus M, Guidomarus de Senis Magister in Artibus in Yico Nucuin citra apud Ponlem Pa- risius commorans, stationarius juratus et unus de 4 Librarüs Su- perioribus juratis ab Universitate Parisiensi quoad taxanduin, cognoscendnm et appretiandum libros Magistrorum et Scbolarium cujuslibet Facultatis, quotiescunque a dicta Universitate vel aliquo ab eadem seu quocunque alio requisiti fuerint, depuiati, volens et cupiens sub protectione Matris suae Universitatis praedictae vivere, et olTicium Jibrariae, stationariae , et oilficium praedicloruri^ 4 Li- brariorum Supeiiorum juratorum bene et fidellter in Villa Pari- siensi gerere. Nolens nee intendens aliquem Magistrum seu Scho- larem per culpam et factum ipsius damnum aliquod incurrere nee etiam detrimentum; nee quoa Magistri seu Scholares dictae Uni- versitatis per amissionem, celationeni, vel taxationem, seu appre- tiationem librornm snorum ab ipsis eidem traditorum vel per cum cum aliis juratis taxatorum, per culpam vel dolum ipsius defrau- darentar, vel in aliquo laederentur, ut dicebat, prom^lt coram Dobis per ipsius juramentum quod dictum Officium stationariae et librariae in villa Parisiense bene et fideliter ac sollicite faciet et exercebit , ac libros appretiandos fideliter appretiabtt et taxabit, secundum quod justitia suadebit et omnia alia dicto Oflßcio annexa seu pertinentia fideliter faciet pro posse suo serundum quod hactenus in talibus est fieri consuetum. Pro quibus omnibus et Singulis adimplendis et etiam observandis dictus M. Guidomarus obligavit Domum suam de Vannis, vineas et reditus snos, ac omnia bona sua heredumque suorum mobilia et iinmobilia praesentia et futura. Et cum hoc Joannes Corderii Cordubenarius juxta scutum S. Gregorii in vico Citharae, Martinus Adestre in Domo FF. Car- melitarum et eorundem Bidellus commorantes Parisius coram nobis Notariis juratis, propler hoc personaliter constifuti pro praemissis Omnibus et eorum quolihet teneitdis et observandis obli^^averunt se et eorum quemlibet in solidum coram nobis Notariis juraüs prae- diclis, fide data in manibus nostris in plegiis et fidejussoribus pro dicto M. Guidomaro usque ad summiam 200 librarum Paris, obli* gantes etiam omnia bona sua heredumque suorum mobilia et im- mobilia, praesentia et futura, usque ad praedictam pecuniae sum- mam pro .dicto M. Guidomaro reddendam, et si necesse fuerit persolvendam. Et quoad hoc supposuerunt se jurisdictioni et coer«- citioni Curiae Parisiensis, ubicunque se duxerent transferendos ; renunciantes in hoc facto omni exceptioni doli mali, fraudis, lae- sionis, deceptionis, omni actioni juris vel facti, et omnibus aliis exceptionibus, defensionibus et cavillationibus quibuscunque quae contra praemissa dici possent vel opponi. In cujus rei testimo- nium Sigillum Curiae Parisiensis praesentibus litteris duximus ap- ponendum. Datum anno Domini 1377 die 21. mensis Octob. 12 m — 178 — 10. Aus der Verordnang vom 11. Juni 1467. (Peignot, estai tar la liberte d'eorire, p. 23.) 11 sera faii une levee de qoatre sols parisis (outre et par dessus les douze deniers parisis) sur ceux qui seront dorenavanl cree libraires, escrivains, enlumineurs, relieurs de livres et par- cheminiers ; sur ceux qui voudront teuir ouvroir avant qu*ils puis- seut teuir icelui, et qu ils soient en ladite confrerie, vin|;Uquatre sols parisis; sur les nonveaux apprentifs, huit sols parisis; et sur chaque hoinme et onvriers desdits etats douze deniers par se- in aine; pour lesdites sommes etre einployees au Service de ladile confrerie, et aux depenses et affaires d'iceux confr^res. VI. Die verwandten Gewerbe in Paris. I. Statut der Pergamenthändler von 1291. CBttlaeus 1. c Tom. III. p. 499.) Universis praesentes litteras inspecturis et audituris Universi- tas Magistrorum et Scholarium Parisiensium salutem in eo qui est omnium vera salus. Scriptum est in Canone: Divinus fructus est justitiam recenseri. Nam summum bouum in rebus e.st justi- tiam colere et unicuique sua jura servare, sive sit praemio re- uumerandus, sive poena vel supplieio afiiciendus. Cum igitur in- ter nos ex una parte et Pergamenarios Parisienses ex altera, jam- diu est, exorta misset dissensio super eo videlicet quod ipsi Per- gamenarii muUas fraudes et quamplurimas malitias in emendo et vendendo pergamenum committebant in Universitalis et Reipub. praejudicium et gravamen, ideo tuuc temporis fecimus eos jurare quod ipsi in emendo et vendendo nullas fraudes committerent, imo fideliter emerent et iideliter venderent: quod tamen prout est de novo repertum per inquestam, quod juramento promiserant, legatiter non servaverunt. Imo fraudem fraudi, malitiam maliliae cumulantes in animarum suarum periculum et multorum laesionem et jacturam contra proprium juramentum faciendo multipliciter altentarunt. Et quia scriptum est, quod parum prodesset hamili- bus humilitas, si contemptus contumacibus non obesset, et crimina undecunque claruerunt, sint punienda. Imo certum sit, quod non carent scrupulo societatis occultae qui manifesto facinori desunt obviare. Ideo nos volentes eorum tot versutiis et tantis quantum possumus obviare, quosdam articulos fecimus utilitate Universita- lis pensata, quos eis prius in Romano seuGallico expressos jurare fecimus in aperto. Primus articulus est, quod dicti Pergamenarii nullas conspi- rationes facient in praejudicium Magistrorum et Scholarium gra- vamen, et ipsorum Pergamenariorum ad invicem. Item quod ipsi sibi ad invicem fidelitatem et legalitatem in emendo servabunf. Item quod dictis Magistris et Scholaribus vendent legaliter sine fraude, nee celabunt pergamenum bonum, si habeant penes se. — 179 — Item qood non occnrrent Mercatoribus extra Nnndinas ad emendum pergamennm per se nee per alios : et quod qod ement pergaiiienum in pellibus pro annis futnris ad suam placentiam, et quod nihil ement cum candela in occulto. Item quod Mercatoribus foraneis tempore Nundinaram vel quocunque alio tempore nollam conventionem facient ordinando vel taxando, ipsis de prctio imponendo pergameno. Item quoa non ement pergamenum nisi apud S. Mathurinum Tel in loco publico Nnndinarum. Item ouod si Pergamenarii Parisienses ement pergamenum ßraesente Magistro vel Scholare indigente pergameno, quod dictus lagister vel Scholaris habeat partem illius pergameni pro illo pretio pro quo emptum fuerit. Tend>itar tarnen dicto Pergame- nario Magister vel Scholaris dare sex denarios de libra pro in- dostria sua et labore. Intelligimus autem praesentem esse illum qui est ibi, antequam pergamenum sit partitum. Item quod Mercatores singuli praesentes in emendo sint par- ticipes. Intelligimus autem praesentes modo praedicto. Item quod prima die Nundinarii Lenditi vel S. Lazari non ement pergamenum antequam Mercatores D. Regis, D. Parisiensis £piscopi et Magistri et !Scholares ernennt, nisi foranei mercatores dicta die emerint ante tempus praedictum. Item ordinamus quod Scholares non possint nisi pro seipsis et eorum sociis emere, et nullis aliis revendere nisi ipsos receaere aliqno casu oportet. Item tempore Nundinarum Bedelli Universitatis mittantur ad Nundlnas et ailigenter inquirant, si Scholares vel Pergamenarii in yendendo ibi fraudem faciant vel emendo. Item ordinamus quod Pergamenarii consentiant quod super his tempore cujuslibet Rectoris diligens fiat inquisitio per Depu- tates ab Universitate vel etiam Depntandos : et quod haec omnia et singula quolibet anno in Sermonibus et Scholis publicentur, ut Magistri et Scholares qui de praemissis aliquid sciverint, Rectori possint revelare. Datum anno D. 1291. die Martis ante feslum omnium Sanctorum. 2. Bestimmung des Verkaufsorts Tür Pergament. Cttulaens !• c. Tom. III. p. 501.) Universis Christi fidelibus praesentem paginam inspecturis Universitas Magistrorum et Scholarium Parisius studentium salu- tem in filio Virgiois gloriosae. Cum ad requisitionem nostram et propter nustrum commune commodum religiosi viri Minister et iratres Domus S. Mathurini Parisiensis Ordinis S. Trinitatis et ca- ptivornm nobis locum in Curia domus eorum ad opus receptionis et venditionis pergameni concesserint ex mera gratia et quandiu ipsis placueritf et nobis providerimus de loco aüo competenti, noverit Universitas vestra Nos in praedicto loco nihil juris, usuagii, dominii modo nee in perpetuum reclamare. In cujus rei testimo- nium praedictis Religiosis concessimus praesentem patentem litteram sigilli nostri munimlne roboratam. Datum a. Domini 1 >91. mense Junio. 12* — 180 — d. Aus dem alten Rectoratsbuche von 1291. (Bulacus I. c. Tom. 111. p. 500.) Com primum aliquis Mercator foraneus habens pergamenum venditioni exponendum, orbem Farisiensem ingressus est, tenetur dictuM pergamennm adducere aut adduci facere ad locum con- suetnm, videlicet ad S. Mathurinuin. Et ipso adducto erga D. Kectorem Universitatis Paris, proßcisci, vel aliquem mittere, ut idem Rector aliquem ex suis mittat dictum pergameuum uumerare; et hoc facto ipsum visitari et appretiari facere per 4 Pergamena- rios juratos ejusdem Universitatis continentes quod si quis Scho- iasticus aut alias indigeat pergameno, petat dictum locum Mathu- rinorum, ut emat pergamenum, si sibi bonum videatur. Et dicta appretiatione facta tenetar dictus mercator ejusdem pergameni te- nere seu teneri facere dictum locum in quo est pergamenum apeitum, et ibi durantibus 24. boris exspectare Scholasticos, Pra- cticos et alios pergamenum emere volentes: ideoque tempore 24. horarum durante non possunt nee debent mercatores pergamenarii hujus urbis Paris, aut aijquis eorum emere; nee dictus mercator foraneus venditioni exponere dictis Pergamenariis sunm pergame- num aut partem illius sub poena amendaein hocadjudicari soiitae: et dictis 24. horis elapsis potest idem mercator vendere et ven- ditioni exponere, iidemque Pergamenarii hujusce urbis Paris, emere, si illis bonum videatur. 4. Schutzbrief der Papierhändler von 1414. CBvlaeus i. c. Tom. Y. p. 278—380.) Universis harum seriem litterarum inspecturis, Rector et Uni- versifas Magistrorum et Scholarium Parisius studenlium, satulem in filio Virginis gloriosae et praesentibus indubiäm dare fidem. Notum facimus quod in nostra generali Gongregatione apud S, Bernardum Parisius solemniter celebrata personaliter constituti pro- vidi et honesti viri Bartholomaeus Recenf, Petrus le Camus Cives Trecenses, Jacobus de la Chenaye dictus Layrre, Joannes Deligaut, Martinus Mousle et Joannes Garnificis Parisiis commorantes, Pa- petarii et de mercaturis Papyri se intromittentes nobis in publica audientia exposuerunt et exponi fecerunt, quod licet ipsi et sui praedecessores semper fnerint et sint de numero Suppositorum nostrorum, praesertim a sexaginfa annls et citra, a quo tempore etiam Privilegiis et Indultis tarn Papalibus quam Regalibus nobis concessis in nocFranciae regno in duobus locis duntaxat videlicet apud Trecas et Essenern Dioec. Paris, in favorem et utilitatem nostri studii et Suppositorum nostrorum Papetarii, molendina et alia instrumenta ad haec necessaria fuerint primitus instituta, quo- niam Papyrus per extraneos mercatores de Lombardia per antea multo carius vendebatur, et quod ex eisdem Privile&iis omnibus impositionibus et quibusvis aliis pecuniarum exactionibus, seu so- lutionibus pro factione, emotione et venditione Papyri hujusmodi ipsi et sui praedecessores Papetarii fuerant et erant exempti, quitti, liberi penitus et immunes pariter, sicut Pergamenarii, Librarii et alii jurati nostri , quodque similes mercatores , seu Papetarii tarn- - 181 — qnam Librarii et jarati nostri ab irripo«itione et exactiene contra hrmarios, impositione duodecim denariorum pro libra coram electis et Commissariis ex parte I). nostri Regis in vilta , j^ivitate et Dioec. Parts, super lacto subsidionim ordinatomm pro guerra, apud 8. Ellgium in jiidicio contradictono fuerant senfentialiter ab- solut!, prout per Patentes hujusmodi sententiae lilteras hodie coram nobis exhibitas tribus sigillis dictoruin Commissario- ram in cera rubea sigillatas sanas et integras, et de dato anni 1389. die Mercurii 18* mensis Augusti praemissa vidimus plenius cotitineri; ac nobis exstitit leg[itime facta fides. Quodque etiam a dicto tempore 60 annoriim citra in viltis, passagiis et aliis lo- eis, in quibus exactio, seu impositio aliamm mercaturaruin exigitur, tarnen a mercatnris et mercatoribos Papyri et tain in Regno quam extra nihil penitus exigitur, nee exigi consnevit, sed mercatura et mercatores hujusmodi a solutione hujusmodi et quibusvis aliis exactionibus fuerunt semper et esse consneverunt quitti, liberi et immunes , nihilominus , sicut ipsorum exponenlium assertio conti- nebat, sunt nonnulli Impositores, seu Impositionis firmarii de pri- ▼ilegiis et^ libertatibus hujusmodi ignorantiam praetendentes, sicut dicunt, et qui sub velamine et praetextu ignorantiae nitentar de facto ab eisdem exponentibus impositionem 12. denar. pro libra, pro mercaturis papyri exig«re et pecunias extorquere, ipsique jam super hoc molestaverunt et vexarunt daninis, laborious et expensis et intendunt gravius molestare in nostriim et dictorum Pri- vilegiorum nostrorum, libertatum, franchisiarum contemptum ipso- rumque exponenlium damnum non modicum et gravamen; nobis praeterea humiliter supplicantes, qnatenus ad conservationem Pri- Tilegiorum et indultorum hujusmodi veritatis testimonio, deffen- sionis praesidio sibi assistere, et alio juris remedio providere digna- remur opportune. Quo circa nos considerantes, quamquaro plures tales et consimiles firmarii fervore avaritiae succensi per vias in- terdictas contra formam et lenorem Privilegiorum nostrorum prae- dictorum praesumpserint et de die in diem praesumant graviter attentare de juratis et snppositis per citationes, vexationes et alias molestias indebitas, comminationes atque jacturas et alia gravamina eisdem suppositis illata et inflicta pecunias damnabiliter extorquere; excommunicationis sententiam et alias poenasetsen- tentias contra tales auctoritate Apostolica et tam ab homine quam a Jure promulgatas damnabiliter incurrendo, protzt nonnuliae graves quaerimoniae fuerunt et sunt ad nos et auaieniiam nostram nunc et ^lias devofutae. Yolentes propterea ne praetextu ignorantiae libertates etPrivitegia nosira tales et consimiles firmarii praetextu et velamine factae, aut fictitiae ignorantiae infringere, ac poenas et »ententias praedictas damnabiliter incurrere, ac juratis et sup- positis nostris damna, gravamina, vexationes, molestias et jactu- ras inferre, seu impendere praesumant, in hujusmodi nostra gene- rali et solemni Congregatione, matura deliberatione praehabita per quatuoT Nationes et Facultates, ut moris est concorditer delibera-- vimus voluimus et conclusimus dictis exponentibus et aliis sup- positis in praemissis pro conservatione dictorum Privilegiorum — 182 - omni possibili deffensionis et protectionis praesidio assistere, et eos in et sub protectioue nostra et salva gardia speciali conser- vaie, et ad omne dubium et scrupulum singuloruni deinceps in perpetuuin tollendum, ipsos exponentes et alios Papetarios et Pa- pyri iiiercatores, voluimus, declaravimas et decrevimus; Yolumus deciaiamus et deceriiimus per praesentes fuisse et esse de Con- sortio et numero juratorum et suppositorum nostrorum et ipsos eisdem et similibus Privilegiis, franchisiis et libertatibus uti et gaudere posse et debere, nee per quosciinque Finnarios imposito- res, aut exactores alios raiione venditionis, vel emptionis Papyri posse, vel debere quomodolibet molestari. Quae praemissa omnia et singula universis et singiiHs ad quos praesentes litterae perve- iierint^ significamos et fideliter atteslamus, omnes et siugulos uni- versos Principes, Comites, Barones, milites et alios doininos et judices , ac judiciarios tarn Papales quam Regales, et tani Eccle- siasticos quam saeculares D. nostri Kegis^ benevolos et subditos in nostri subsidiuin , attente requirentes et rogantes ubilibet con- stitulos, quatenus dictos exponentes et queinlibet ipsorum in ob- servantia Privilegiorum ipsoruin nostrorum praedictorum, ac sub nostra praedicta proteclione et salvagardia ab omni exactione et soluiione impositionis hujusmodi et quibusvis aliis exactioDibus viriliter protegant et conservent, nee eos perraittant ratione prae- niissorum indebite molestari, aut alias contra formam Privilegiorum nostrorum praedictornm quomodolibet attentari: quod si secus factum fuerit, illud ad debitum et pristinum statum reduri pro- curabimus, et viriliter revocari. In cujus rei testimonium sigiüum nostrum praesentibus litteris duximus apponendum. Datum Pari- sius in Congregatione nostra apud S. Bernardum solemniter cele- brata anno Domini millesimo quadringentesimo quarto decimo, die andeciraa mensis Martii. 5. Bestand der HüITsgew erbe 1292 und 13 13. (Die citirten Seitenzahlen beziehen sich bei dem Jahre 1292 auf das Werk von Geraud, bei 1313 auf das von Buchon.) Gautier, im Riche-Bourc vor der porteSt. Honore, zahlte 1292 12 Deniers. (p. 5.) Raoul, in der rue de la Croix-du-Tiroir, zahlte 1 2 Deniers. (p. 21.) Gau tier, in der rue Saint-Denis, zahlte 2 Sous. (p. 49.) Jehan, in dem Rourc-l'Abe, zahlte 12 Deniers. (p. 55.) Renaut, in der rue aux Jugleeurs, zahlte 12 Deniers. (p. 61.) Tybaut, Clericus in der rue du Temple, zahlte 2 Sous. (p.jg4.) MestreAdam, am quarrefourGuillorille, zahlte 3 Sous. (p.73.) Alain, in der rue des Petiz-Chans, zahlte 12 Deniers. (p. 84.) Pierre, in der rue des Escoufles, zahlte 12 Deniers. (p. 114.) Robert, im Martelet-Saint-Jehan, zahlte 3 Sous (p. 116.) Jehan, Hausbesitzer auf dem cimeti^re Saint-Jehan, zahlte 1 Livre 4 Sous. (p. 119.) Raoul de Ronen, in der rue des Jardins, zahlte 2 Sous. (p. 122.) Gautier, Hausbesitzer im Franc - Mourier , zahlte 2 Sous. (p. 129.) — 183 — D e n i s e , rescrivainoe, in der rae Sao-a-Lie, zahlte 12Sous. (p. 153.) Giiillaume, zugleich lavernier, in der rue de laSerpent, zahlte 8 Sous. (p. 154.) Nicolas, in der rue aiix Escrivains, zahlte 12 Deniers. fp. 157.) Gefroi, in der grande-rue, zahlte 14 Sous. (p. 160.) J o u r d ai n , in der rue de Froit-Mantd, zahlte 12 Deni^^rs. (p. 163.) Thomas le Norm and, in der rue Saint- Vic:or, zahlte 2 Sous. (p. 164.) Gefroi le Breton, ebendaselbst, zahlte 12 Sons, wahrend sein ohne Gewerbe mit 12 Deniers Steuer aufgeführter Schwieger- sohn Renault wohl sein Gehülfe war. (p. 164.) Adam Tescrivain, zugleich regratier (d. i. Victualienhändler) in der rae Clopin, zahlte 12 Deniers. (p. 165.) In der summari- schen Uebersicht bei Geraud ist er nicht mitgezählt. Regier, in der rue de Bon-Puis, zahlte 12 Deniers. (p. 166.) Sire Nicole le Normand, ebendaselbst, zahlte 12 Sous. Pierre d'Ende, ebendaselbst, zahlte 12 Deniers. Mahi, in der rue de Guerlande, zahlte 3 Sous. (p. 169.) Guillaume, in der rue du Plastre, zahlte 1313 18 Deniers. (p. 168.) Geffroy, bei Saint-Benoit, zahlte 3 Sous 8 Deniers. (p. 179.) £nlum ineurs. Raoal, in der rue de la Plastri^re, zahlte im Jahre 1292 6 Sous (p. 36.) Thomas, in der Foulerie, zahlte 2 Sous. (p. 128.) Bernard, gleich den nachfolgenden in der rue Erembourc-de- ßrie, zahlte 8 Sous. (p. 156.) ßaudonin, zahlte 12 Deniers, Nicolas, zahlte für sich und seine Mutter 5 Sous. Guiot» zahlte 12 Deniers. Uonore, zahlte 10 Sous. sein ohne Gewerbe aufgeführter, also wahrscheinlicherweise das gleiche betreibender Schwiegersohn Richard de Verdun 8 Sous und sein Gehü^fe Thomas-^ sin 2 Sous. Sire Jehan, zahlte 12 Deniers. Sire Heude, zahlte 2 Sous. Gliment, zahlte 5 Sous. (p. 157.) Jehan T A n g 1 o i s, , in der rue aux Porees , zahlte 12 Deniers. (p. 161.) Gr^goire, in der rue Saint-Victor, zahlte 2 Sous. (p. 165.) Courrat, im Glos-Brunei, zahlte 2 Sous. (p. 168.) Maciot, in der rue Simon-Franc, zahlte 1313 1 Livre 10 Sous, eine ziemlich bedeutende Summe, (p. 88.) Thomasse, Tenlumineresse et taverniöre in der rue au Foin, zahlte 9 Sous. (p. 173.) Lieurs. Jehan d ' A r r a s , in der rue Auberi-le Bouchier, zahlte im Jahre 1292 8 Sous Steuer, (p. 52.) Moriau, in der Paroisse Sainte-Oportune, zahlte 3 Sous. (p.57.) Girant, devant Sainte-Oportune, zahlte 2 Sous. (p. 58.) Pierre d'Arras, in der grande rue, zaüilte 3 Sous. (p. 58.) — 184 — Gni 1 1 a u me de P ar i s , in der Toe deMtbrai , zahlte 2 Sons, (p.72.) Pierre leForestier, in der grande rae St.-Jacqaes, zahlte 2 Sous. (p. 95.) Gambe-de-Coc/ ebendaselbst, zahlte 2 Sons. (p. 9i.) Kobin l'Anglois, ebendaselbst, zahlte 2 Sous. (p. 95.) Guillaume i'Anglois, ebendaselbst, zahlte 2 Sous. (p. 95.) Macy, in der rue de la Vanerie, zahlte 2 Sons. (p. 106.) Nicolas, in der rue neuve Nostre-Dame, zahlte 3 Sous. (p. 147.) Gilles de Sesson, ebendaselbst zahlte 6 Sous. (p. 148.) Denise, in der ruelle aux Coulons, zahlte 12 Deniers. (p. 149.) Jehan le Flämanc, ebendaselbst, zahlte 5 Sous. (p. 149.) Raoul, in der rue £rembottrc-de-Brie, zahlte 2 Sous. (p. 156.) Richard l'Anglois, ebendaselbst, zahlte 2 Sons*, (p. 456) Guillaume, in St-Germain-des-Pres, zahlte 2 Sous. (p. 173.) Thomas, in der grande rue, zahlte 1313 3 Sous. (p. 43.) Jehan d'Arras, in der paroisse Salute - Oportune , zahlte 18 Deniers. (p. 53.) Etwa der obige? Jehan de Sevre, zugleich tavernler, in der grande rue derers Garlande, zahlte 2 Livres 2 Sous. (p. 174.) Pierre Tachier erhielt für einen Registerband nebst dem da- zu gehörigen Pergament 2 Livres 5 Sous. (p. 200.) Alain deVitri; er erhielt für drei verschiedene Einbände 1 Livre 10 Sous (also k 10 Sous.) (p. 200.) Parcheminiers. Goustance, la parcheminiöre, in der rue aux Lavendi^res, wird 1292 mit 12 Deniers angesetzt, (p. 29.) Adam, an der porte Saint-Denis, zahlte 36 Sous. (p. 49.) Guillaume, in der rue aux Graveliers, zahlte 2 Sous. (p. 66.) Guillaume, in der rue aux Jugleeurs, zahlte 6 Sous. (p. 68.) Robert, in der rtte Saint-Martin, zahlte 16 Sous. (p. 71.) Guillaume le Flame nc, in der rue du Temple, zahlte 12 Deniers. (p. 75.) Hue, ebendaselbst, zahlte 2 Sous. (p. 82.) Guillaume, in der rue aux Blans - Mantiaus , zahlte 2 Sous. (p. 123.) Nicolas^ ebendaselbst, zahlte 8 Sous. (p. 123.) Her vi, m der rue neuve Ndtre-Dame, zahlte 2 Livres 8 Sous. (p. 149.) Richard Parchemin (??), in der rue Erembourc - de - Brie, zahlte 12 Deniers. (p. 156.) Hervi le Breton, sowie die nachfolgenden in der rue aux Escrivains, zahlte 1 Livre. (p. 157.) Robin de Gambray, zahlte 12 Deniers. Nicolas 18 Sous. Sire Henri, zahlte 2 Livres 18 Sous. Simon, zahlte 2 Sous. Hu et, zahlte 8 Sous. Hervi, zahlte 3 Sous. Jacques, zahlte 12 Deniers. Mahiet, zahlte 2 Sous. Jehan de Macy, zugleich tavernier in der rue aux Escrivains, zahlte im' Jahre 1313^6 Sous. (p. 174.) Robert le Fanier, ebendaselbst und auch zugleich tavernier, zahlte 12 Sous. (p. 174.) — 185 — Theodet oder Tbiiaadet, rareideier Parcheminier , warde am 20. Juni I4dl bei GelegODbeit einer Streitigkeit mit der Abtei St. Denis van der aligemeinen UniversitätsversammluDg seiner Privilegien beraubt. Im Protocoll heisst es: Habuit Theodet Pergamenarium juratum conlumacem, quia ad CoDgregationeiu vocatus, venire contempsit, et qui D. Rectori suisque Deputatis viris inter caeteros Universitatis famatissimis irreverenter locu« tns est, in praejudicium libeitatis Kectoriae et ipsius Universitatis, cum suo officio in perpetuum sine ulla spe misericordiae priva- vit; et ut ciyictis pateat et caeteris cedat in exemplumi decre- vit ut in Quadriviis aßligerentur scedulae, in qiirbus evidenlis- sime uotetur de perjurio. (Buiaens 1. c. Tom. V. p. 589-) Nicolas le Vannier, Pergamentmacher um 1480| begann beim Parlamente einen Process mit der Universität, da der Rector seine Vorräthe hatte mit Beschlag belegen lassen. (Bulaeus l. c. Tom. V. p. 737.) VII. Die Universität Montpellier. (Savigny 1. c. 3. Bd. p. 702-705.) 1. De officio Bedelli. (Cap. 27.) .... Item cum ad officium assumetur ydoneam cautionem prae- stabil, quod infra tres annos a receptione officii computandos pecias testuum et gtosarum juris canonici et civilis ac summaO) et lecturae Hostiensis et apparatus Innocentii et Johannis Andreae in sexto libro decrelalium et Clementinis taxatas et bene correclas babebit pariter et tenebit, ita quod infra duos primos annos ha- beat petias omniuin librorum in textu et in glosis juris canonici et civilis, tertio autem anno habere praedicias summae et lectu- rae Hostiensis et apparatus Innocentii Johannis Andreae petias teneatur, praesens autem Bedellus cui propter diversos labores quos pro universitate sustinuit deferri convenit infra quinquen- nium a die publicationis praesentium statutorum habere omnes praedictas petias teneatur; ijlud autem praesens et futuri Bedelli observent quod primo petias librorum ordiiiariorum subsequenter extraordinariorum in textu et glosis habeat et ultimo post eas aliorum. 2. De officio Banqueriorum. (Gap. 28.) «... Item praedicti Banquerii servire valeant Baccälariis et Scolaribus dummodo eorum Doctores debitis obsequiis non frau- dentur, poterunt enim Banquerii praedicti libros teuere venales dummodo juramentum Rectori et ydoneam ut infra subicitur prae- beant cautionem: poterunt etiam praefati Banquerii habere et teuere petias dummodo sint bene correctae quae petiae si nota- biliter defectuosae repertae fuerint seu corruptae dictae petiae applicentur universitär, ita quod per Rectorem seu de mandato suo corrigantur si corrigi possint et post vendantur dictae petiae et ^recium satisfacto de correctione oictae Universität! applicetar, si vero non possint corrigi commode de mandato Rectoris sive -- 186 — lurisdictionis aticujos exercicio comburanlur vel per Rectorem si ei Visum faerit interdicatur scolaribus quod pro scriptura, vel correctione talibus petiis non utantor. De petiis autem pro salario tarn ipsi Banqnerii quam omnes alii qui eas tenebunt de scri- ptura cujuslibet petiae si scribatur in Montepessulano unum dena- rintn, si extra duos deuarios recipiant et non ultra, si autem petia pro correctione tradita fuerit si una vel duabus diebus ad plus petia teneatur unus tantum obolus, si ultra unus tantum de- narius habeatur, et boc omoes volentes tenere hniusmndi petias in manibus Rectoris jurabunt inviolabiliter observai;ie. Item Ban- querii praedicti nichil in scolis poterunt denunciare nisi tantum libros renales si quos habeant, nisi Bedellum eis ut praemictitur duxerit commictendum. 3. De cautione praestanda a venditoribus librorum. (Cap. 29.) Item praerata auctoritate statuimus et ordinamus auod qui- cumque seu Bedelli seu Banquerii vel stationarii alii libros juris canonici vel civilis venales tenere voluerint rectori nomine uni- versitatis jurare et dare fidejussores ydoneos teneantur de Übris eis traditis diligenter et suo periculo conservandis quodque ipsi libros quos venales receperiut a Doctorlbus, Scolaribus, vel aliis 3uibusciimque nullomodo per se vel per interpositas personas vlan- estine vel alias ement, vel sibi appropriare cnrabunt, et nichilo- minus contrarium Tacientes suis officiis perpeluo sint priyati, nisi forte essent libri forensinm qui per sex dies publice in statione stetissent, et in scolis autem per triduum denunciati fuissent, quo casu tales libri possint per ipsos Stalionarios pro pretio quo ha- bere sine fraude poterunt de Rectoris conscientia retinere reci- Siant autem hujusmodi venditores librorum ab emptohbus tres enarios pro libra, et a venditoribus tandem si Scolares Tuerint, ab aliis vero sex deuarios et non ultra. VIII. Die Universität Wien. CLambecittS, commentarias de bibliotheca Yindobonensi« Lib. II. Yindobonae 1669. Fol.) I. Statuta generalia. Tit. IV. §. 4. (1. c. p. 101.) Item librarii jurent in manus rectoris in praesentia universi- tatis, quod in emendis et vendendis, aut taxandis Iibri5 jusle et leiialiter se habeant erga supposita universitatis , omni dolo et fraude exciusis, secundum tenorem privilegiorum universitatis. 2. Privilegia universitatis. Rubr. 30. (1. c. p. 112. 113.) Insuper inhibemus praesentibus, quod nullus Clericus vel Lai- cns, Religiosus vel Secularis, Christianus vel Judaeus, seu alterius conditionis homines utriusque sexus, libros, ci\juscunque Facul- tatis existant, a auo Magistro vel Scholare dictae Universitatis, vel a quovis alio nomine de Universitate non existente, Religiöse — 187 — vel seculari, (niocunqae censeatar nomine emat rel impignoret, nisi de dicti Hectoris, vel Commissarii per eum ad hoc deputati, scitu et licentia special!; et si qiiis librum aliquem sibi secus yendicare praesumpserit, eundem diclo Kectori io poenam absque gratia assi^nabit. 3. Ibid. Rubr. 31. (1. c. p. 113.) Sie vero aliquis Magistroriini vel Studeutium dictae Univer- sitatis librum, sibi furlive subtractum, penes aliquem Religiosum vel Secularem^ cujnscunque slatus existat, invenerii, quemsuum fuisse testibus idoneis vel aliis documentis legiümis, ut praemit- titur, probare valeat. ille, penes -quem inventus fuerit, eidem Ma- gistro vel Studenti librum ipsum abrque qualibet contradictione debet restituere, etiamsi liber subtractus ad eundem emptionis, inpignorationis seu quovis aiio titulo Sit perductus. 4. Ibid. Rub. 32. (1. c. p. 113.) Volumus insuper et ordinamus, quod libri ipsornm deceden- tium ante diffinitionem praemissorum remaneant apud librarium siiae facultatis. 5. Ibid. Rub. 42. (I. c. p. 117.) Sie gehörten unter die Gerichtsbarkeit der Universität , . . nuntii, librarii, scriptores, caeterique hujusmodi servitores. 6. Statuta facultatis theologicae. Tit. V. §. 8. (1. c p. 134. 135.) Item, quod nullus suam lecluram Sententiarum publicet aut communicet tradendo stationarijs , aut publice pronunciari laciat, nisi per Facultatem examinata et approbata fuerit. 7. Statuta facultatis juris canonici et civilis. Tit. XIII. §. 6. 7. (1. c. p. 183.) $. 6. Item quod iibrarius vel pedellus facultatis nullum librum in hoc loco Wiennensi per se emat, et carius eum vendat, qüod- que vendenles non angariabit, nee ab ementibus pro proxenetico vel labore suo ultra quadragesimum den^rlum extorqnebit« $. 7. Item quod nullos libros nostrae facultatis clam vendat vel occuite^ quin prius et ipsorum nomina per scholas publicet in aperto. 8. Statuta' facultatis artium. Tit. 27. (l. c. p. 228.) $. 1. Volentes pronuntiare libros Facultatis Artium, ante quam incipiant pronuntiare, debent eos perprius ostendere De- cano Facultatis, et aliis Magisiris quatuor ipsius Goadjutoribus, qui debent libros ipsos diligenter examinare, an pronuntiandi sint an non, ei cujus auctoritatis ; et, si fucrint correcti, tunc, taxato pretio, duntaxat Magistris aut Baccalauriis nostrae Facultatis, et non Scholaribus, deiit potestatem pronuntiandi. §. 2. Item nullus praesumat aliquem librum pronuntiare Ulis horis, quibus communiter legi consuetum est ordinarie, sub poena, quoties hoc fecerir, unius grossi. $. 3. Item praecipimus unicuique pronuntianti , quod fideliter. et correcte, tractim et distincte, assignando paragraphos, capitales — 188 — HIeras, virgulas et pnneta, prout sentenfia reqairit, ad utilitatem reportantiam pronunciet, nee dolo nee Traude aiiquid nefas in pro- nnntiando committat^ sub indignatione nostrae Facultatis et retar- datlone a Gradibus ulterioribus ad tempus, aut, si meruerit, in perpetuam impediatur. TX. Die Librariers-Gilde zu Brügge. (Leider hat Laborde aus 'den Registern der Gilde nur die Enlumineurs herausgehoben, deren Zahl allein aber schon auf die Ausdehnung und Wich- tigkeit des Büchergewerbes in Brfigge schliessen lasst. Ich habe daher noch eine kleine Zahl von nicht cur Gilde gehörigen Schreibern etc. angereiht, um diese Lücke einigermasscn zu ergänzen. Die citirten Seitenzahlen bezichen siph auf das Werk yon Laborde.) Jossequin Manuel und Paal Manuel, enlumineurs, um 1400-1402. (p. 565.) Richard Lef^yre, escripvain de Torrne, Priester, um 1438. (p. 359.) Toussaint de Ghevemont, escripvain, um 1439. (p. 359. 376.) Jehan Rieü oder Drieu, enlumineur und Buchbinder, in den Jahren 1439—1455 für den Herzog von Burgund thätig. (p. 378. 382. 414. 437.) Glaes Brower, ^crivain et enlumineur, arbei ete Tür eben- denselben, (p. 546.) Jehan le Prestinien, enlumineur, um 1440. (p. 381.) Jacoton du Bos, ecrivain, um 1446. (p. 544.) Coppin le jeune, enlumineur, in die Gilde aufgenommen 1460. (p. 550.) Jacques enlumineur, aufgenommen im Jahre 1462. (p. 561.) Nicolas Knodde, enlumineur, trat 1463 in die Gilde. (p. 562.) Loyset Lyeder, enlumineur und Buchbinder, arbeitete be- reits seit 1467 lür den Herzog von Burgund, trat aber erst 1470 in die Gilde, (p. 501. 502. 564.) Yv'onnet le jeune^ clerc escripvain, um 1467 filr denselben beschäftigt, (p. 502. 503.) Pol Fruit, enlumineur, um 1467 in dem gleichen Yerhält- niss. (p. 503.) Guillaume Wyelandt, enlumineur, seit 1467 viel für Philipp von Burgund beschäftigt, trat er erst 1471 in die Gilde« (p. 503. 581.) Babet Boous, enlumineuse und Beguine, seit 1465 der Gilde angehörig, (p. 544.) Arnold de Gat, Stephen Coetsoen, Theodor van Gavere, Lantsheere die Frau eines gewissen Jacob, Phi- lipp de Marcke, Thiebault, (jfermain Yiellart, Ber- — 189 — linette Yweins, sämmtlich enlumineurs, traten 1470 der Gilde, bei. (p. 548. 49. 56. 62. 65. 77. 79. 82.) Clavekin, enlumineur, wurde im Jahre 1471 aurgenommen Cp. 548.) Jean Raoul, escripvain, um das Jahr 1477 vorkommeod. (p. 572.) JeanSpierinc, enlumineur, (rat im Jahre 1478 in die Gilde, (p. 575.) Druck von G. P. M e 1 z e r in Leipzig. Weitere Beiträge zur (6schi€lite des Haidselirifteiliaidels im Mittelalter. Tob AlbreektKirekkoff. Besonders abgedruckt aas Dr. i.PtUholdfs Anitiger für BibUograpbi« oad libUolbelLwiMeDicbaft Nov, a. Oac. 18M. »»«' *y Yerlai Ton H, W. Scbmidt. 1865. j».:, li'iii jii O'ijJio .7 •IH.V ;;iö;:{:5i>fl9l]iiii32i;ii£}i £}b dlddidoad,. .-i'j llclaj)il£ Uli 00'/ .noddnivl tdatidU bfin 9iilq«iv«ndia ii»l isj.i^siiA a'luU ilijü'l .1 .1(1 «u« e -: a «9llaH .Jbirado2 .W .11 oov aiha'/ ..«. i: r 1?'./ ' ', .. • ' • i t, . ■ • I. \ ; 1 ' .if • . ■ .. , !i ' i I *\ •:..::. f ir. ,,; . . i .•;;''. I . ./ ..-..•. , >" i < ; Wienern tteiiräir^ ; . . . z«r .. . €r'e«clii^«]it« des HabdsthFiftenkAnilei^ rf « im Mittelalter. '■■'■■■■ JiMmr^ht Mirehk»Jir. I ■ ! 1 Als ich im verOpssen^ Jahre die oeue Ueberarbeitimg meiQes Aufsatzes: ^,pi^ Handscbriftenbändler des Mittelalter^'' veröffenilichier, hajte jji^sei Ar^M^M awpr.h^reits ilur|Qh^ig(Bi}e eifrige Nachforschungen eip^.^gjlDZ:, andere G^s^tsiUj gew^n^ und war s4^on eher io^ SUpde ejin Bild de^ litera;ri^qe]^Q .Verkehijes j^nerj Zeit zu gp^ahrea; dennoch ah^r verhehlte ich mir nicht, wie vielfach poch Qeilegenheit ,z^I;JSrg^^zu^g und Vervollständigung geböte^ wp/^^ ; J^atJLe, i^h . doch, . durch die gegebenen Verhältnisse eingeschränkt, nicht einmal ver- .*^^c¥.^:{S#St:4^fi W*e}j^gepdf^ Qu#U9»:. 4i? g^di^ckten Handschr^^Q-|(s|t^logie dffßD0i,cher BibU^olhaken^^,. gaip^ düfcli- zuarbejt^,;^ y^hfir4ies bpetet das :Zji» eio^r ^/^ra^il^ge^ ItatQi?- »^f^ng•.zu.)jbe^t;9^e l^terafisclie Maie^ia) ja Mio iibg^ 8diil^9se|P^s Qaf^faj, ^if^ Ajfh^t musS) aus f^ner U(a?hl gelf^- 4Wtfcl},,^rBjit)jiilJfrjfl»t^,,,di^ zm Theil z^^^p« ui .,W,ftr^jn,(?^dpc)f^,;if]|.:4SRflB pan |Bw»icbt:au vqrmuthWjVV- ffffg^ . fflosailH?;tM[: ^u§jffiHn€flge|i^ft})it;.werd?n Wldi,kaD^ dahor »»!? . W: WSPf «««»MlfJ^^WAi^lsicUttSfi, gßlaflgeiv . Das Kdtqrijw der genügenden Behandlung des Themas kann meist bup die seirg^am« Aü^ttehftCiiig desjenäg^ Hiiferisils bieten, dai Ver- hältnisse, Glück und Zut^l^uibemitzeii' gestatteten. ' '^ ' 1 — 2 — Ich hoffte daher Tornehmlich darauf, dass bei den Be- sprechungen meiner Arbeit Nachträge und Fingerzeige nicht ausbleiben, oder dass andere mit dem Stoffe Vertraute diese in bibliographischen Zeitsc^iften geben würden. Ersteres geschah jedoch nur in sehr schivacbem Grade durch Herrn E. G. Vogel in Dresden und in wie weit letzteres noch künf- ,i|g. ^fpheiffi mif, $ei i iMPlMMi.ie unwahrschein- licher es sein muss, dass eine Monographie für einen so be- schränkten Liebhaberkreis eine neue Auflage erlebt. Als meistentheils abgerissene Nachträge konnten die nadi- '^olgenden Mitthciilungen natfirilch nicht zu einiem ffir sich allein lesbaren Aufsätze) Verarbeitet werden: icU miisste mich Tielmehr "begütigen sie nach der Seitenzahl , wo sie im Hauptwerk ein- YUsdiaUen smd; anmordnen- und es dem Leser überlassen "s!^ selbst d^n Zusammehhang zu rermitteln: l^reueo sollte es mldh, wenn diese Naditräge Von andei*er Se|te her noch eine Wöiteire Vermehrung 'erführen. Ltipzi'g, Im October 1854. ' 'I ^ ' 'S. L Difss- trkh iA den ersten '^aSi^rhunderten nach' dem -iie^ßlU des pdmiselieB Heiehes-Oberfiaiifit %th^ Art Von Ittera- 'j^Meh^iii Verisehtr Matifaiid, äass fldndsektfflen den' Besitzer t^^ifehsäteti , ist AatMich. Es mag '^toi 'i»ögiir''gelegentiidi deis- Gewamstes Wegen erMgt «ein', iiAi dökM'addi CondAe- 'fitiinmmgen mis ^ffem ?• Jahrhundert den ^«ricsnrf ton Rand- -jMürfftiftti d^ ^It«n uffi hisüenTeMrtiitetniti^^eseni Zwecke ^dn d^r ^ui^ We'Yersdiletiderühg'=>irM''Zert^äning dbrseften 'ftü f^tf iffipselten? äflgedl* a . .mmm ^.^ .mm .Auf 'das VorlidiidaiMia ^imi» HaiidsdiriftBiilpaiidds abgeaub* derten und selbstständigen Qeaek&fitoilreigeB auf firpiod dUr- artiger Nötiien tu seiilieaieo, dörfle Hber! disnliock «t#as ge- . wagt sein. — S. 5. F§r die Wiehtigkeifc» die man von iromlwrain 4fem Papiennachergewerbe 2ti«rkannt*v spricht awehderCiti- - stand, dasB wenigMena In Ndrnberg die PapiermublBii in dto Händen der reichen Patrieiei^milien gewesen zu sein achei- neh und dass etn derartiger ^Getfierbcbatrieb., von iitti^ nicht fir ilnter ihrer Würda «racUel? larurde^ . BmB')Nirnb^rger Cbranik 8|)iieht von lline^Zeit, In'.derdiePatKcier „ait.kMF- leui, eailbDtrenier vnd pafirmacber ^miL^)**^ h^ ^ .■> • S« 9« Noch geoauer ist loigende Beredi|iung ^es Her- sMhingspren^s «iner Handodirift , obd bumt je eine SeKtem um 6gr. facit 4&gr.^2grl' limb Ltfm :ited.fiehntlre nnd Frettet ; . 8 gr. nnrii Lostb und fiescUakiea; Sgr.'taBt das : Pueh ainnpinten fiumtta 5B ^r; fcael des Piicb«') Die.Hand- ! »ebrifl ist von der'' einbckstett und ge«vfilnUchst^n Art, aus dem Ende des lt. Jahrbnnderis« ^^ S. 11. Einen weiteren Kostenpunkt bei der Herstellung seue^ Handschriften bildete eodann uoch d^e für das Original, nach dem abgeschrieben wurde, zu antriditende Mietbe, ein . Punkt, der schon in dem einen der vorgitföhrten Beispiele efrwäfaht wurde. Dies Amd ibist nicht nüi' in Universttits- etädten statt, wo dies Verleihen der Handscbriflen eine eelbstständige v\xiA ergiebige Branche des . Handschrif tenver- kehffi Jbüdeie ; sondern aiieh an anderea Orten^ . In der Mitte «des 16. Jehrbonderts berecbaet ti B« der Atoidrisdie Absdnrei* ' '*)"Kt)ifil«r;6., ttat GescMthte der fiadfdnrtt*«««! ia €drlili^ OorliU ilbstenpHtikt iDtt J GroiEidieD. ^) Sil2L Auf) den Gebrauch, in vielen Handscdu^iften zar nachträglichen Ausfuhrung von Miniaturen leere. Räume zu :ia88«ni» gründeten die flandrischen EnlümineurB belneits im* Beginne deis- IS.iabcbanderts i adir afo. eirien vereinaeUen Handschriftenhändler zu Florenz !giBdi(,>i9ehti auch i;äfusi .'einem firiefe.des Leonardiie J^retinus her- vor, der im Det)inuberi414 an. eifen Freund schreibt-: Prkda- 'iiUn quefnipöstidais, ^o mn.es> 4abernas librarias per- isicrvtatus .reperiire^n«ndum pbtüi, iadmofuii- tarnen quoadam nfoftiiHai'esüKi.iiiei'qiiicMitii' si iqbidNemer^et lad le i]lioo trans- .(^i(ladk.f> iAüU groqsQrtf^Cidn ilntwickäUe Isich abisr der Fb- 'idiantiperihHahdschriflenhandfl,. iala. die kleimep' italienischen (liBfinaten demuBeisiiiel: der Jüfedic^^ und .anderer.} Literatur- freuode.nfidhzueiiei*il'l>0gaSBnen, als zu Uri>ino, Pesairo, Fer- rara, iOescinai etti .phräehlige i Bibliotheken lentstfttden, Papst ^. Nicolais.. Vi züi.fion den Grund der Vaticana legte.. Sen Handschriftenhändlern wurde {rössteaHieÜs die Zusamnien- *) 'Biillcliny'iie'^f'äcad^toffe Yoyaie des scienccs deBelgiqne.töineiV. nifi. Partie. »ruttilMyUlMSi'Si ^';84. • >l» ■ ... i ')( i.;^^) J.Q9niiräk.Ariiai Ar^^U^i iffi^4^\9nm, libb. Vlli; cor. J,A,Fh]^rMo. es allerdiogs zu sUhen. wenn Ai;6Uaus,an einen anderen Freaod schreibt: Quou autepn de lip.ris scribundis rq^as non deerit tibi diligentia mea. Ve- "Vam adnoirrabtW'fe'st apifd iöids fe5tfs*rei penoffa. "'Nim *t stndiosi jJfrr- ^^koUii'ätmtij'et qUi)iA^^c0dt^' sd^fBuiradb^bm^fMitei;'' Ego tffAadii qdo tibi «itnateiD.itfinvk AcMfil^'Ofi|^l<9fmtn; ^otkti qqf^- dam ex lamiliaribas meis, al libros quosdam soi ipsius graUa. qaos ipse ^^aisorat tenwoitfetr/^ ^. ,_\ ljk^,^a|e]B^,l^^titit< CW4iP?fA4flO • ^*''^« «"" s!|MfW ivir..wipem ?9WI^*^i5rfwFrpp|id^,Wfl«kGeW^Wnal¥Pe si^n^^aa, oder nahmen die Ilandschriftenhandler die Kräfte für sich zaneh|[ in^i^MW^^ 8t^iii%tuiid B«l3 iiinen iür Hdttsquellen' urid Arbekskr4.fte äuGekiM^* sund^tr, Migt dM Bmfkiel deJs!¥cispbsiaDo; der allein für Co^ttn» IlfeUiQi,:'>diie'^gesehifdioiie^* Thätigbeil>'d^r> Haiidsichriftehfaähilter- z«i ierbeilAiin: ia'ifaneni suebleB sie> iwoHl 'Uavptbäclfliob die ei^standen^n^ einzelüiMl^ QttMtmen unid i]]ivolIend«t6i& fMerk^ 'zU vepwerihen. ^' ' S. 40. Ueberalli • findet hiaii '- die '^Lobibardeb ^ wenii^teti^ Mbenbbi ,deä HatadsldtriftcAihaiidel betreiAiend $ id^ Parts ;'iiE ite ^Nlederiähdlell ». inEngland. iiDie' budetibdifde'Amhihr vm Ba[iier,'fdi»^vpn Nordltalien au^ liacb deh anderen eorapäi^. sehe» Midsfcn. stattfand *), böt^^lv siäy «ohoii mn passendeiÄ' Uehebgaögsgüed.'daza dar. Ancb Iticband de Bury* giebt 'irf Mnisini PhitnbiUion; an/>da^s die Statibnaril und Librerii Ita-^ liekis'bei;;deF ZusaramenstoUüng Beider bedeutebd^A Bibliotbefe milg^wiikt b&ttien.' .Er äagt im 8. CäpiteH" l^raeter üas ^^ pdrtunitates.:<0iiuiä8 pra'etacias , staitionäriorum et librarii&riini; jMHitmi. Don' soliim intra. natälis solüprovinoiam» sedtipe^ r^jg^inlFrafileiae , Tedtositie eillaluH, oomparä^imds dispers soram':£Bciüfer pecunia priaeToIante: 1100' ^os «llat^ilus ibpie^ diTitdiBlantia, Beque. hsrov maris*äbst^]¥uilV ^M eis *üeB) frU expensr» Iddfeoit, .quin ad nps^ #pfatbd' libroB' tvänsfaiiltisrenlt Tel aif ftrre-n't."') — ■= •• . .' -U'il' '•>' 'n;'l «i-^» •"' • ' &4L In wie weit dir Torkoiüm«dde.B»hiaiü{)tung, dibii .«) Ein itön Genua nach Flandern be«tittfint%s ^diiff'licbl^iterU'ini'ähr^ IMO. ab der ftftstevon Siigland;; tii httta ^liBaHeo- ^brbibpapier «Dtti( s^'inm C^,,' (Ji^fßj\^ \,(i, p.7P.)n 5 '" . l < ^ ' f '• : ; ^) Merryweather, F. S., bibliomaoia in the miildle ages. London 1849.' 8. p. 83. — Pfailologicaram epistolarnm centuria nna, edita ex bibliotheca Mclch. Goldaati. Lip^ae 1674. -8. fPlMaL^'J ^ i'*^ '' ^•' ^.'n'V.i.: C — ep — »dl jn Mre IUI di^.y«Mi«iNfr üalligrlpteü und Uhni* mtoren nach vor3U%0gangeoeQ.8ureUigkeilcft wA de» Malern inattQiilfiftäaaig . Teii)iMi4eft hfiUen^), iziur Erläbtarung der Bth deoiuDg d«8 dorligen litetramjßbea Verk«hr^ dimMfti kann, mmA dabin gestellt ^leiben; dieaa BellaupUuig wi^rd durch ketna BalegateUe aniaralAUt mid konnie daber ilicbl T^ritdct werden. &47 — 50» Vespattaüo^ nach onteiebörgteQ Nachtidi* tan aus der Fai^ilid Bistictii , wird aücb ' Nicolai V. P« P. hi** bii^la genannt Und war zitgleiidi Bidett der Flerantinar Aka^ deaks. Er kann ttngefäbr uvt &H Jalur 1420 gabcnrian werdeii sein und fand seioe WJrktomkeid^ C^ade in die^ gUnzeadtto Periode des FJpreniiner Bandaehriftenhandab VerseUft« Nei- gung mr. esi dia 0^ au: dieaem^ Gemtitbt bütrnb, denn in aeiner frühereü Stellung bis Privsiiaacretir des CardUrali Braad» ia R^m» wo ibm &eleg|enbek zur AnknniiTung / stet maicl|ar Itlerarischer und geachäfUicherfteziefaungCBi ür die Folge g&* boten iwar, hatte er lochende Anerbieteo^n des Cardimis Caaarino zum Eintritt iai den ! geisllicben Stand Von dea&nd gjewfiesen« Die & 48 gegebenen Notiaen über sman gieacfaifl« liehen Yerkehr sind öbrigena nur Unbedeutendheitfen in Vor* ^ich zu seiner Tbatigkeit bei der ¥enroUaliBcli|ping nicht aHejn . grösserer Pr iYSftbiUiothehen in italien und im Anriatri^ wie .die dort Cacdinale Mendaza, Brande ete., der: BiadMBi ¥eo Fünft irchen ^ Striegau, E^y, &oIo«z» des HenOgs: toiz Werceater, Andreas OIs, Gulniana eac, soiderii namentlich bei der (iriiadttag und Bildung gant neuer Bibliolbtteii^ im die des Papstes Nicolaus V. , des Herzogs Federig& llontfr« Mite . Ton Urbiitd , des . Alataoder Slbrza ^ der von Cesmos Medici gestifteten Klosterbibliothek zum b. Marcus in Florenz* In Bezug auf letztere mag er «leilhst in der Lebensbesdnrei- hug des. Stifters spredien: Afendo finita Ia easa e buona parte della cbiesa, pensava in die modo quelle luögo avease . 1 •! *) BalleUns d« Tacad, de Belf,. Jqf . a« 9* 6S* ttJtlMet't i/kiki} Ali trbmfrtä da b^Ae ^ liEkferkff; e per qüe^o fMe pbtfsi'eiPo a farni ünä degna libraria; Wuho di sendo'io' ita ^ffiei'a sua*, tni düise: che modo toi dai tu a' fordW 4ftfetftta libräria? 6Ii rispuö»i, che arendogli a comperdre sa- ^bfre' itt)poäsilriIe, perche nöd se ne troverebbe. Dlssemi: die lüöidb ' ^i potreliibe feüerie a forüirla?; Dissegfi che biso- gäa^iei'Tafli'scriVcfre. ftigpuose, se io volevo pigliare q,ues(a eatdii lö gK rispuosi ess^re i(iontetit. pisseoii che io co- ittiAciiifsM la iäh posta, che tütto rimetteva in me, e per Fdfdifafe die' danari che ftisbgüa^si^o' di pei* di , commisiB a Atfh A'nesmgefö' ^ore alloral del dettb moDis(ero cbe fac^sse tef {Joliz^e :äl batico lui, che sare1)bono'pagätK Coigainciata li libraria, perche la soa vplunta äta c6e si facesse con'ogni' e^fotftis'^e Aissre posalbilev <^ per danari non üiancassi , tolsl fb podd i^tlApö 'qodratitacihqoe Scrittori , e, finii , Vo)ümi' i|fu« ecftfta in iiieki tefntidua ; döVi^ ü sertii mirähile ördmia s^guitandoT lä l^aitia di papa Nicola d^ana or^ine cüe^ aVeta'dafro a Co^iho'per lino itirentario di äaa ffiäho.*)— . Eide Weitere Spiir seiti'er ManiisCrrptenfahrtk Ündel; sich in djdenr Mfsc^I^nbände aus dein 14. nnd' 19. Jahrhundert, ent: llidtiiiidf:''Bp7^oIä dl^an Girolamo e Demetriade; sermone d|' SM^Efiei'iiatdö; li libro delle medftazioni di Sah'BernarälöY hiimtstioM ^elf eörpo- di Santo'Antonio (106 Bl. ^ap^,' 4.^! Auf d^ni Vor^btiiblJitte steht :^ VespasianI Pilippi, und am,' Scühsisd di^s Bknd'e^ mit griechischen jEluchstaben : Iste Tiber €^i mbi ' Vef^pasisini Filippi feci' sicribi, xaire,. xai'r^. Nur die h^A^n letzten ^cke hatte er salbst ahferiigeh I'assenl^^) — ' f^siaiid lobte hoch ftn' jrahfe l49i\ zul^t aber jieidenfsilfs 2ürfickge2tterÄ«>f,'l'.(i"ölan(rscrmipaUtiiii dl' fii-eiii^./ Voif.!. ti 1853, Fol. p. 110-112. •! • irenit s^ er felbst in derSesphreibuQg der Bj))liQthekd^I{erxAgSi von UrbiDo: In quella libraria. i libri tuiU 80|U) I^flli in #a- perlativo grado, tutli iscritti a penDa,,e non ve ignuno ^ stampaJ^) Literarische BespbäiUguDgen waren es^ die.$eine letzten Lebensjahre ausfüllten; er arbeitete eine umfaogreiche Sammlung; ¥on Lebensbeschreibungen seiner h^deutendsten Zeitgenossen in italienischer Sprache fus^ die, W98 ihr in sprachlicher Vollendung abgebt, durch stpfflicben Werth er- setzt. Sie bildet jetzt den ersten Band des «vop Angeio Mai herausgegebenen Spicilegium romanum. Ausserdem bjnt^liess er eine kleinere Arbeit unter dem Titel : Lamento dltalia« dje nach 1480 geschrieben ist ^ ') und auf de^ Angrifi der. Tür- ken auf Otranto Bezug hat^ — S.54 — 57. Joannes A^rispa. Die Anfeindungen^ denen' er in Konstantinopel ausgesetzt war«;Ve,i:br^iteten sich auch in Verläumdui^en bis nach Italien -, ip. einem Briefe de% Ambrosius Camaldnlensis an Nicplo Nicoli ^eissf. es darüber: LegatjQs ille Constaptinopolitanus mecum. bis. fi^miliariter fuit. Is Aurispam nequissimum appellat^ et sceleratissijpae ,prodi- tionis insimulat, cui ujt fidem haberem, litteras Aurispae. sibi, dum Bisantio proficisceretur, ad legatum fratremgue ducisr Januensts,. « ., quas vir iste pon obtusus et. quidem ex not» viri infamia suspjcans aperuit, mibique res^ondjt plenas, doli et proditionis gravissimae. Totam rem coram audii^s.!^) YerUumdungen aber müssen es gewesen sein, deni). gerade auf Andringen jener beiden ihm befreundeten Männer, kehrte Aurispa nach Italien zurück. Es geschah in der Bi^gleitujQi^ des Kaisers Manuel Palaeoloqus^. von dem er sich aber. 6cb.oji^ ip Venedig trennte, und zwar keineswegs in .ein^r glaazendj^ Lage^ denn durch die Vermittelung des Ambrosips.musßi^ ,er sich erst Geldvorschüsse von Lorenzo Medici verschaffen« um. n >m i>) ^p^cileginm romanum. Tom.I, p, 129. ^ ü) MQre^^J„ i codici mss.della libr«ria Iii«D^nf,y6fezi^X77<6«{l.#(ni ") Marttne et Durand« Tom, HL p.506. • i 1 — 01 ~ di# TftaipdHkotteii Miner BfietürsliMnliing) beHcbligMi M UnoMi. ^ :. Sand Lefcrdittic^il » Italien begino er in Bo^ l«gD«> iiaiüeH dtee Stellung jedoch balU: wieder, da sieb hi^r ntii; wenig (ntereaee TAf die griecbieebe Sprache Susgerte ii6d :d«t jteristiflche Sindiqm.zu sehr doroinirte, und wandte aioh naeh/PUaj riachdem er einen Huf naf^h Venedig abgei UknU ' Eqdlich gelang eä seinen Florentiner Freunden eeinei^ ]«tfgeteh..Wttnad), einen LehiBticthl in Florenz zu erbatten, in Sf filtaig 1(1 1 bringen« ' Er v wurde der 'f^acbf olger Giiarino^ 99b{ eiob aber acheln:' 1427: wieder veranlaasl diese Stelhing' si Tmilasen, .die ihn. MlsshelligLeiten und die dortigen Verbflt^ mtm •verbiifcat; hallen.,^ ^) franäscüe Phildpdnis: ipurde aeika Nüchrolfei:. ! . Nun erat widmete er sieh aB8S(;hUeasiidi^ dem Qaiadaeluiftenkanddy anf des sebon-Aiidirosita Cainald. seihie* iSetinAMl gegenüber faHndeHtet«., als Aikrispa nach ItaIieo'z»>* iMkkfihrtej — S. 63, Als weiterer factiseher Selig ifir die EKiilena» eiMs asilkalatftiiilig bekrtabei^ekiifiandBchrifteiibattdels zu -Paris wi^>Elte*f| deit efctton Statte, kailn dieiEi^wAinnng dessalberi und aeiller:Vißrlr Eine[-aaf eitiekn kemisohen JMise^rslindiiiis beruhende Gebern treibiinK ist es allerduigs, wen» Merrywoatber^*) von dem* IStfikiiife gans^r Bibliotbakef) i durch die Bandscbrillf nfaandleii sAfmm 12k Jlibrbiittderi spricht; die Notiz, auf die er steh! stillt» ispriicht, einCajßb ron eineor Bibel ^'^) (bibliothjeca indu»^* bllS VdlUBHBilHiS.)i T- . .. 8v68k. IknPariaec.Librairesi scheinen:^ neben den er-x wähnten, noch andere tiewohnheitsrechte den übrigen G««*> wi»telilMb^MbB' f^fenöbiir ^ugestaridctt sa> haben, wfe z. B. ") SiDgDlariUshisloriqnesetliUäraires. Tom.l. Parisl738.12.p.458-461, »). Timperjey ,1. e^ p.^ '•) L. c. p. 84. . . . 1 ' ") Marieoe ei üun^i^.^. Jm^lyf. J#*^l^: . ... ^ 10 _ 4«r GMdMtobetrieb m F^sM^ nhi Fekrta^. IIa Adrili^ ftteiler dor.errten Hä&o des 15* JaMkuiiert» . moFalisurt in dieser Beztehuog : Je me recorde que a Pevis de m^m teiops de partie de marobaBS pluAeure eC bourgeis.; fa requke hk faeuUe de theologie de terminer, presehier et införmer )• peuple pour la paix de ]eur cooscieBce de Veiai^fcrvaiiGe da dimaocbe et des iötes de beire^ cur la ttte de Pasques ptim* dpalemeiit estoit pour mengier« Car fes . covde^aniert ü^ aeieeit que oesibien poroient it vendre leara «bkrajen fti'iiuee fiie les libratree de runivcrsite TeDdotdnt Mrra Ihrtes; et pa-« reüleiaent les boiubifirs , paitissiers , foiinMrS) mareeduttt ei autres pluseiirs de necbattiqaes. Et ä ceatd iti^tailee^fareal publiqnemeDt preschees et dogmat«^^ parFaris-, pour It dfidaration de Gelte iria*i&re> lie» propotitioti^ ifM s'ehsbelMKi^ eD lao mil Illc. XXVItt.iS) Bei der bedeatenden; Z«bl* der^ Feiertage war dies keine unbedeutende Bevorzugung vor dw anderen GeiwerbcitreibeBdeii. — • > S* 70. Eimea weiteten Beleg flr die Bedetäilng ^^m* Paris als. Uterariscfaeii Maorbt im 14. JabAndisa^ gMbtidB»* Entaudc^) mit dem Ridfaard de Btaryven den iKm d«rt wa*^ gäeglicbeB BücherscUtzen spricbt^ er^^der attclf ViQwft tes^^ terer Zeit mit den Pariaer Ubraifea iii gesebäftikberl^erün-' diiiig blieb : beate Deus^ Dtorum in Syon quantltt ImtiiMi' Impetus yoiuptatis Iaetifica«it cor iioisti*um qeotiM» parMiiamf moBdi Parisiuft visitai^e f aiea?iibus mdralnri : atn nebis •semper dfSB pttuci prae amorfs mignitudine tidlebanter» ibi, bibKH" tbecae jocundae super cellas aromatum red•) EpistoUrmn ceirf. 'ttr bibh •G^MiMtl. pJ^ÜMl ~ M — •kK^ An y«digsiit«flittM^»> bietet aidi acboo llugere 2MI jwh^r Ift lt»lian ein Sbuslndel» Beispiel. Ah die efficielle Iteda«ti4Ml d»s ^ecbdten Bucbeis det Deciretakft beendet war» öbeaiADdle Pitp»l . Gregor IX. ein Exeo^ler deseelben der Um?eff4iilit Balogw, mit der Weiftoog dies fär die Folge ab BiebtsehMr 2U kelraehtto^ MenMs . i«^ dem die Ab&uiil zttGüwi^e» in dem StaUonari»t» dasf iwr< geprüfte Peciea Wk>* im durfte, diHi Helfer tm die VerWieliiäHiguog dieser Testn f^daction m finden ued dier VetbreiUMBt Hiebt dtitoriärter bitidernA in dea Wbg ü« treten^ -^ ': . S« 76« J>$m mm ee bei de« SchaelUgkert» mk dtf Scbrei^ bev/efiltat: b> kkteereil SUMteii grö9«eff6 uod umfingtlebäre ^uftirjg« m, HMigm yfirmadAen , lo der Thet mit. Scbreirt jHtfüKliUKleB • orit Febrikeo; %\i tbnnbltt^ daiär a|>rtGkt be«. MsderB deriBingait «^»«^ OiftHum« tom 1« Btei 1494 über eine geliefeirtie igiAieene Zablf vjoO'lbtdateDr.Je, Cottio MfiDart, demoüfimt e Slaea, co^<^is qne poiir Ida peines, Jabesrs et deieerteii ta0l de moi eomm« de Mairtiinot de HimebiiVv Coliii Crbossean, Jiaap«fi {de Har^bies.«, (lanip. Cambier» Joibaeüin do Ckfthrctcy, Pier^t Ifeitby« Pbiüpot.. Petita Juüei BMaolt, et Hanin de Rocquegnies, tous compaignoas elercs, demoiti S. 81. Mag nun amb die: aclive Handelalbätigkeit der i;4bnrires bei cbair ü^rateHnog dieser Prai^blbiblioth^ken. und Pf^fhtipanusGPipte npr eine beaebränkte ig^wrisen sei«, ai» adieinfnaie docbi ^FMigsAensi in derEigeuaehi^ri ?^n Agenten yßkm, raieben ßöcheraammlern zur Seite gedUmdetn, ibnem als Vermittler und Ratbgebi^ bei gr(^erea Ankftnfen gedieiH zQ tpb^«H So 9. B. den Herzeg JUid^ig ton OtJenne der Libraire Olivier de l'Empire als Taxator, Tbevenin Angevin als Leiter und Dirigent der Arbeilen zur Vervollständigung seiner BSIietbek. Denn di*e Ausivibrung derartiger Pracht- manuscripte , wie sie dem GescfamacKe solcher Bucherliebba- »y L4>oidf^Ljl6B M M^ aiBoargagtaei II^Mtit« Toto« t. f rflSO. Mi. — M — ker zusagten, erforderte meist eine lange Zeit; idas f oeiiAinder«* greifen der versohiedenen Arbeiten der UebersetserV Sdhfeifcer; Miniatoren, Illumnaleren, Buchbinder und selbst Geldsebmiede eine genaue AuMcbt und Controle, eine sp6(Mlle'KeßfftiiisB ün'er Fähigkeiten und Geechieklichkeit Die' Handsöbrifteni- btii>dler waren bierin erftihreii und inögeii' sie dah^* a^di wi6M öfter in s«lQhen SteHungen, wie sie von dem erwlibn^ ten Th^T^nin Ange^in naohgewiese» ist, gewirkt haben. Er 801*1^ fOrdie HerbeisthaBung der rohen Hatevialfen (im Pergamentes, der Dinte ete.X Tertheilte diti:l d'Orieans. Von ifamräbren ferni^ «her: Eine französische Bibel mit Miniaturen aue demiabre 1472*^) iindc Lesi.ethkfaeei'd'ilrisldte, gea«hriebeii im Jahre .1466. >^) 5.95. Btienhe Angevin. SeineQuittung lautet wönlich: Estienne Angeyin libraire demourant ä Paris, confesse afoir eu et receu de Godeflroy Lefeyre varlet de chambre et apo- • ticaire de Monseigneur le duc d'OrUens , quatre vins et deusescuz d'or a la couronned« ooing de France, poUr la ' vente ef delivrämce d'un livre appei^ leg Histoires scblastiques en francois, acfaetä par le dit Monseigneur d'OrUefts, des quels ' iiii^ii Wuz d'or leditEstienne se tient ä paii, et quicte le • äict seigneur. Fait le xvi« de fevrier mil ccctiijnxiiii. — 5.96. Olivier de rEmpirc. Seine schon erwähnte Tätigkeit als M^kht und Taxator für den' llerjrog Ludwig ^ön Orleans im Jähre 1396 belegt folgende Quittung: '') .Le Boux de Lincy, la bihliolh^ue de Charles d Orleans k son 'chatean 'de'Blüfe en 1427. Paris 1843: "8. ' p. 3^. ' **) (Van Praet,) rechercbes sor Louis deBrnges, seigneor deGrothoyte. Paris 1831. 8. p. 87. . ' , ■ , .^ j ,.,. .i . •. ,-..■.;;• **) (Barroif,) biblioiliiqoe protypographiqoei Paris i^8§p.(4diP(^ - 14 " Miistre <)Kti^ ie Lempire, Tan de« qoatre natstres principaux libraires de rmiivtrsit^ it Paris, confegse avoir eu et receu de Jehan Poolain tr^somr de Monseigneur ]e duc d*Orlians, la semme de quarante huit solz Parisis qu} deubz lui estoient pour avoir prise certains livres qua h dit Monseignear fe duc a aehetez au mots de mars dernter passe, les qnelz fetirent feu Jacques ßauchant de- mourant ä Saint Quentin .... de 'h. qrwlle somnie de liviit 8. P. le dit tnaistre Oiivier se tient k bien paiez et quicie. Fail Tati mil ccciili« et seize, Je dyenianche ▼« jour d'avril avant Pasques.^*) Henri Maristoch, libraire, koinint im Jabre 1888 als einer der zahlreichen Bncherlieferänten des Herzogs Lud- wig Ton Orleans vor. Laut naohstefaender Quittung lieferte ST «in Gebetbuch für 4 ecus d'or: Sachent tuit que je Henry Maristoch Übraire demeuraot ä Paris, confesse avoir eu et receu de Moneeigneur le duc d'Orleens, par la main de Godefroy Lefövre varlet de chambre du dit seigneur et garde des deniers de ses coffres la somme de quatre eiscuB d*or qui deubz ffl'estoient pour la vendicioa d^n^s beuflss de Nosire^Dame» k ixpsauines et k ix le^ons, donoees ä Guiliaume de Coqss. de la quelle soamde je me tieng pour content et bien paye ^ < • Faict le yendredi xxi. jour de mar^^ Tan mil cccjiii» ethuict*'^) Henri d« TrenoOt Ul^raire, kommt in demselben Verbältniss vor; doch machte er eigentlich nur den Hakler: Henry de Trenon übraire^ en son nom et en faisant fort en jceste partie de maistre Jehan Goulain maistre ep tb^ologie, confesse avoir eu et receu de Godefroy Lefivre varlet de chambre et apoticaire de monseigneur le duc d'Or- lians, Cent livres tournois qui leur sont deubz pour Ja vente ^ Le Bons de Liocy I.e. p.84. 39. «)abM.p.9L 4'iin Urre en fraocais appele l/^BaomMl des ^iviot ottces» aii'il a baiile et livre pour le dit seign^vr, de« quelz cent livres tournois k dit Henry ou dit nocn se li0i|t i bieo paye et en quicte ie dit Beigoeur, le dit Godefr4)y et Ion» aotres; eit autre ce le dit Henry promet acquiter le s^igaear et le dict Geffroy. en?ers le dit maistre Jeban et teiis autree et promect estre oblige. Fait Fan mil cqciiün et qiiatorze, Le mardi xxion® jour de feTrier.^^) GuilJauipe Deschampst libraire, Büi^berliefenMit desselben Liebhabers im Jahre 1395, laut oachsliebeiidcir ViBrfügung: Loys fils de roy de France duc d^Örliensi cepnte de V^- lolz et de Beaümont, ä nostre aime et feal tresprier Jeba^ Poulain salut et. dileccion. Nous vous mandons et vous enjöigQons expressement que tantost et sans delay verres ces presentes, tous baille% et delivrex ä Giiillaiime Des- champs libraire la son^me de deux cens trente cinq francs 'd'or/en quoy nous lui sootn^es tenu^ pour unes. croniques de France ystoriees et toutes completes, qi^e oaus ayons actietees de lui ••• Donne ä, Paris le xxi« jour d'octobre Tan mil cccUi» et quinze.'^) Es . muss sich somit um ein prächtiges Exemplar ge« liandelt haben, Jehan Colin. Obsdibn er . allerdings ausdrücldich als Schreiber erwähnt wird, so scheint doch Grund genug Vorbanden z^ sein, ihn als Inhaber einer förmlichen Mapu- scriptenfabrik und demgemäss als Händler betrachten tti dürfen, Zuerit kommt er aj3 ebenfalls fiir den Herzog Ludwig Ton Orleans arbeitend yor, und zwar im Jahre 1394: . J«bai) Colifi ^cri^vain de|iiaurant ä Paris, confesse «¥oir eu et receu de Godfefroy Lefevre varlet de chambre de M on- '> ^ Ibid. p. 83. ») Ibid. p.l4, . ^. ... ,;, : . ^ w — Migneur le dn^ d'Orifend i^t commiä k recevoir liBd deniers des coffres du äk seigneur, la soAme de yingt livred tour- qois, de Fargent des coffres du dit seigneur, que 'deue loy e&toient pour ung livre de saint Gregölre, par lui escripl, ou quel • estoient les Omelies sur l6s xl Evangiles et les ExpositioDS dessus . . . L'an mil ccdiii^x et quätorze, le venredi xxiiii« jour de juillet**). Im Jahre 1409 yerkaufte er auch eine französische Ueber- 'S«teung der Dialoge des heiligen Gregor ah den Herzog Yon Berry für 15 icus d'or.'*) Jehan d'Arras, libraire, besorgte laut nachstehender Quittung die Ausbesserung eines Buches für die Herzogin von Orleans: Saichent tuit que je Jehan d*Arras, libraire, demourant ä Paris, confesse avoir eu et receu ,de honorable homme et saige maistre Pierre Poquet, receveur des iinances de raademe la duchesse d*0rleans, Ja somme de yingt-quatre ' solz parisis, pour avoir fait et miz appoint un livre ap- pell6 Gyron le Courtois; c*est assavöir: recousu la plus ' grant partie des cäiers d*icelluy, qui'cheoient, etlecöuTrir de hon cuir vermeil, et mis qüatre fermoüers^ ji devant, et aux dedx costes antres deux, ainsi quil appartient. De la quelle somme de xxiiii s. p. suis content et bien paie^ ' et efi quitte le dit' receveur et tous aütres . • . Öonne soui)z mon seing manuel cy mis', le xviii« jour de janvier rän inilccciili« et dix-huict'. "' X Ärras.«) Er war somit zugleich Buchbihdör, oder 'derartige Commis- sioned fielen ^benfäfls in den Bereich der Kan^schriften- bandler. ... , ' Th^venin Ä nge vi n, libraire^ Der Art*' und Weise w) Ibid. p. 34. ") Barrols I.e. p.97. "'^ ^'''' *' W) Le Roux de Lincy I.e. p.43.44. *' '» '^'^^ ^" «eiiwr Thätigkdt als Agent d^s U^»^g^'^'v6n Orleänt wurde Mwa J'rlkh^r gedacht. iE« bleibt daher hm' (Ihrig fan^ eisige seiner Qöiltangen als Belege -und zur risihefen Eriäoteriing (Neues Verhältnisses falgen au lassen ; eie $ind iuls den fahren 1S95 bis 1398: » i. 4eTbevenin Angeivin, oonfesse avoir receu ä plusiqnrs foiz 'den]onseigneoriedi)Cnioing de ce j'ay ^Script, celte c^ale de oia propre main. Le ]^ii» jonr de fevrier l'an.mil trois cens iüiu. et quinze. T. Angevin. Sacheut tuit queje Therenin Angevin canfesse avoir receu .de Monseigneur le duc d'Orliens, par la main de Godefroy Lcferre varietde chatnbre ei gardel des deniers des coffres . du dit seigne4ir, la sommid de quaranta francs d*or, pour ' anbeter parchemins, et' pour baiUer aux es^^ripTiios qui ' escripsent pour le dit seignei^r le Liyre de k Cit6 de Qieu, les Lims de Ethiques etPolitbique, la^Liyre du. cid et du monde et la^astBible: * En tesmoing de ce j'a esoript .oeste cedule de ma propre mein , lejeudi absolut, qui fu lie %m jour d'srrril Tan mü ccc q^atre vins et seize» T. Angevin. Sachent tuit que je Thevenin Angevin omfesse avoir eu • • ^ receu .... » Ik somme da cinquante francs, ponr aofaeter • mivhamina. ^t eacrjiie e% tnkiniiner le Iivre nomme leMi- 2 •l Jl — \1B -— oroiier! > id»tövklf et , anlrtts ; lärres»-. • En iteateäipg. da c«i j'ay Mcript! üM^ cdduto dto iilft..^rqlre.nlaiii le liektJoflHride jiiingi'ün wA iiic inivx.et xvtn :. ci : . T». Aogeno» .. 1. . Saohent luU ii|ue : je. Ttevdnin Ang^tin» > c^tMt ttoir mi et receu • . • la somme de quarante frans^ p09r.p|i«r Us lescripmli9 1 eokmtineim et ^antnee .olivrMys '.^ni IclQt fiiottr . la dil iionaeign«uri.d}0.rltoif(v Ja.Jfnloiierbva^ . tasmiom de- ce^.av.JeiideoetBd'ttaft.ideieptetnbr^vl'dQ^imil ecci iiiif« et XI]. !: .... r.i .- .. < -. ü« Aügioi^il. ..Sacbent^tiiit que je./TheireniQ.4ngcviiiJ lit«aii?0^ csrnfesse ;. «iToic: ea et r€ceu • • • la somuie db quaraiite fr^s, iurqiielle ...«MDttie de . xl. frans .an'a ' doime le.dit »eigneuv« polMRleser- ; .vie«;iqiui Je.Iy ayiail en s«Ui«itaiit et i^ayant 4«f dfsniers -da: dit aeigaeui*» lefti^aerJpviaiafi^ c8i]itt|iQe»ni et. autres ' ..otmara qui ont ^seript ti enliMBiae poilr le dit aoigiQeur K le Itvpe iiomoifl kl Mifouer jatoftialt colitonan^ qoik^eivo- > hiotts, et auoiiiifii aUtiroi ,livffSM sDe k qnelle »teiim de . . xti &$4fe: jeroie lieilzi'|iour buen paye^, «t en ^uitfteilatdit .'lAiGo^efroy efi tous) aiilrfaB ä.qaiquittiaBOfe eh piiet apparldnir. .Eil tealnQil^g äe ce jay escrlpt cette cedule de ma propre H 'inaiÄt/.le yeira-jottr dejanyier .Tda mil coc iiiiatx «t seize. ^. . . :• •Sadkeat . Lut* qu6 je Ti^eyenin lAogtevi» . cbiifease. avMi eu riu^qt receu k «.. Jli aonraie delsoiaamte franx^d^orv pdölr Uiller i>j| ausiesqripmiDa qm'^^seiipvjtsA pourieiditaeigqeoD leLivre .uiidiela Gitft:iletI)i£iitiEth«piefi> Politi^aa:« diLid^fh «t du h hnoDde, eliaiBible g|osiäd»' Bo tesmoibg d6 cei j/ä| eedript i ii(oestei.^eikiki de!aa |iropte müäi imnri jjoar 4a mafM de lii Jbfirier.riaii xi]il.iOfC'Jiuw!.6liaei^ei.. i i>!.i .. T^Aogeirio. Sttdhent tait/ (yue.ij]ft Tbelreiiin<> AilgsiAb AoqfMdit tiFoir .dreceu!^^ .'ila somme de cent escuz d'or pour acbeter par- ii') eheiBiD8f''|Mor.pag^c lesi(es«i1lpva|pai:etjicillilimikfiä^s qui 'i!)i «baripreqt.eti-eiiluiliiBsptiipaür 'imoiL^iil seiguear^ia grant 'ii/!Blbbiigkw£e».lfb Grviriqnoiüdei'fioigiiig», ik» tsmAuUtions « d» ^ : siim SernaiHl/ 14 Ekru % VEitfwkuv C^lmM^ et Mtres lii^ri^s^ Eti t«9ttioh% 'de ee j^ay ^ ^rtpl «eirie «elttle de onFaf pr^i^minäki, le itit^ j^ur de nwemhte l%fA mit 6t^ Hiin *x-huH. ' ' - Tj Ä^gevin* Am 30. April 1398 empfing er sodann wieder 100 Franken iftW atti'diliiK ISBÜ *• PrirtlöÄtt. W) ^ - ^ ' Si>9&> Un^nit ^/easi* a-t^oi^ en et rtten de honorable bomme et sage maisf^e Pi^rn^ Poqtretf, re^ ceretfr dea irradces de ittad^m« \k ^och^^se d*0rl6ans , la : '• «oi^me cte soiiante sotz parldi^ qm dei^bs m'estoieni, pout ' avoir etriumlDi d'or c% d'äKUf et d« Termillon, detit petis I • HnHe» j^Httr mkiiifleigneur d'Aiag^ffl^e, et poor PMIippe Hob»/ :d-0>rit sanadh aoeli tugfeioh' Büehfridder gewesen zu uein»-**^ &10(^. Refnaiilt duMofileti Er wird atieft du M^nlat genannt und Uer«rte ferndr ia(iJahr(M403':' Ditz Ao- nnfx "des phUoMphes, Heures^ ä ruaage de neratrc^ Dante und le livre de Handeville an den Herzog Jobann von Kerry feu- saniflMn .ni d^rai Preiae Ton 8ft doiia 4'ot.^) Hennequin de Vucelayj wobnbaft in dc^r rueBeotia Nötre-Dame, gehörte ebenfalls zu ddti Mefterlirferanten des HavtDg» wmiB6rif\ Ibi Jbbve 148QI verkaufle er fAvIMO icus d'or an ihn ein: : »• ^ ^ • • - ' ») Ibid. p. 19. 85. 36. 87. 38. 44. 45. w) Ibid. p. 45. 46. w) Barrois I.e. p.95. / . — äo ^ . . frlDfois 4e . lettn«^ 46. cQurt , -. «t ou ^comm^ncQUient. .äii . se- }uy^u verpieil, ä quatre fermoirs et cinq boutoits surcha- Die Angabe der Wohnuifg .(mJ)'.. Bi^re^i» 4{e;; — . . I^^Oär Fp.emi# .de IVeyejLlje,. obsefe^n.oar eBewMain j^^Ba^nt^^^sqhftiflt.^fftppcb WPh»ialftiif>rwr^. fuöjgiplwzuJii^en. if^^^m lpv J^ll^4mKii -d^iR^Tellie, eseriyain^'deineuraiit & ;. JPariSyjle ,$i9? jour d'oofobre 1409. ,- Prise 20 livres pa*- Wahrscheinlich ,%tac..^ limi. ^lun.cmniBUsiDiwwiBiaeD iV^kaiif ■ ,■ J.^U-p,!! '^im^^p iUAdi.. .: '•» •!*.'».! : ,•.'.::..'• •' :,„ .^ H(fi'oi;fiiit S)i^i.ii:s«^ KMi&eft. lieidi^ ^ztiaaüDMi» ia otaar selben Idventar in folgender Weise vor: ;. i > \\\ i^w -u ") Ibid. p. 89. 95. ") Ibid. p. 89. «; Ibid. p.98. kl. > • » • « 81 - m^ .pcjrit^, : Pfisez< 32 Uvres paris^s; q(, laJBibU a'esle' :,pvi#e9:pjir JuUea Siaton.elt Herai$m4 flaiki^^ ^»t^eseuß.?*)! OhQevZjfepIal war^nysii^, Mde Iiibraires;.^^^ .^^ar .LibraMrfear n/ Nfio^ol^s, FJ.^mei Der RfUs« seip^eüY^irfii&gAili wirf. au;59OftiUvr0ft8|oui?B., ep^ flQqjtQ vftn; Wtfi Jtjv^.r* ^UgeA miihrenA»]: dtkgagab^,! {Qi* j^a.Z«^ eit^ jebr ikddciutaBdeir miisik^ Ji)icb..gekaiU'A (laibßil, da^, fa»f{;B0«ii«9ndQr.>gie3dirie- bM» dff^rol!siebeafilJi;C|pT.QfiU)i^lt,: mit 9ljnial;iir/$ii:gi»tiiiiiäcfcl ilod:.i«Jii6t>FM^b«P> iti^iopisiJ^en« arabia(^Qii und gfi^hvcben GmUäai»;i;#flßbiBaf;kf h^b^n* .21 ^lülir^ jUDgiMlUd; mn Fla-r^^ mel{ itt0r.;d9fi g^bMx^iftwyQUe^s Sh^riig^Sögep ; g^tnnift^t fcii]K»li abM.d&sf-ie^t^^tnein.W^iBeo imd..PQt0njig^Qgen:i¥^r.0i den Soblda^fllziM* iflfkbsifii^rMQg. dejr&elbea aB,j«rriqg^RV(i Oft» eiilr ^(Mof^ftier.VQb zi^inef WaU(«Art qi|^ (kiippo9Ull«^,!Uild l^s^n^iif^hfamm^ den .Jü4i$pbe]ii Ar:^ 'HtßUteü' Gdpcbioft iur«;#f Ml.^ Mcbtßrtoin» ;Mii:9(ckbrai<^ht9» , Abef ia.Pte|iite^t(}neo|^3Ub«r. $ilb9 ^o.jel$|f^Qp^^{jbufeerfi^ /als « ;m:j|öteft 3eBgiwkeA.gwfVQim^n..i)^jj^ Hj^^c^iT^gci to- niger drei darnach , am 25. April , erzeugte er sodann ancfa ColiV 6er Besitz des StdneS ihr Weisferi'sücierte' bekannt- lieh dein allgemeincui.Claifben naGbJi^c^|.j^^ qägf9poie.sßei)en Reichtbum, 6on.49ra ^q«h«ffige.^Mge<|d.ij(Atfr vocgAWsdt^ainem . is » Tode sdifltzte er iricihl() »iibd wur »iglefdi ifltie nilkarä Ah- weiaiuig auf die himnilisiAie Süftigkek. titn' der ZMrwgKdi- keit der Goldbedüi^ftigeii zn entgelien , sefH Flamel eidk end- lidi mit sefaier ¥f»k Pernelto ni^h OfiCiadieife satMkgesogjen baben, wo er^ «ladi dem gisttiz emtfiall^vdrgebraclic^iti Zeug- nlaee «nüger fifdirifl^tdüär (PaM Lueefc Md SeiktMlc). üoeh. im Anfange des 18. Jahrhunderts -g«Mlit und M» MiUtig Jahre Eusaunnenkütifte ttAt nech «ecbs ätideren^ el^pwürdigea Adüplto^ 4i& ^eliefifafls dertin ZirrMigeHegeAbeil lebten, ige- halten fachen 4fM.^) Onter Wteofos FlAiners Namib gfeblr ein alc&eailBtiftehed Weitt De )a tran^rörkation metifllk|ue^ tm rititte fi«t>feis. Paris 1561. «.; Lyon 1590. 16.; 1618. «.^-^ 8. U)5. Hermann T^ti 8täthe«n ivar im AMiogi^ ädttie» Anflinflhaltee m Paris nur4>efc1Ülfe bei lean Gttj^r« w«. 8/1 IL ' Demetifalaiid galt in deii Augen der^^aaäoee» «nd Italiener nodi immer el6 das Ltod der Berbafn^tt^^ eme kbehsitiertbe Aamillmg wsnr ee , die hier ^rgeähtükM Ktäim--' rleeh«n Schotte zu beben, je zn stehlen, und fretAde tGpefeUHe «nd Reisende m5giai im Laufe der Zeit so men^eliee benna« gesogen haben, namientlidi als die Liebia «n den Klassikern nieder eH«n0bte. Sebon <äerbert i^^äter Päpsl^Sylt^ster U«) MSbreibt Ober die Anlagt eeiW^ BibliethekVl^l»6«ll«Mn'«^ sidne 4smifht6, 4i sficut flein«ie dWdum äo iä-üik ya^tÜtus Itriiae, in &ermanta ^o<|nfe ac ftelgiea, < ^criptidirei^ mtiumm- qde eMb|»larte mültitüdine «nihdi^r^nn rMemi.^^) iKe Handsdltf^Mli tttnndefh überliteci'in Deitts«b)a4d im Aügenttii^ nen ta tiAbc^rem Weithe; df^s -gc^i i^^iftM «d'draitts'* b^hrol^ daes liuA ^«e «StMiWen d«^ ^Ka^ DniWÄ^«> d^n^V^vbanr difuraetbeä durdi iMrIdAenie OA«[nd6;detinUiiYd4t^ Moehsen, J. (C. W.,. ^eitrige zigr Geschickte, der WisseDS(;])arten jn ^^ Äart Bran'dimbtrr^ nÄrltti 1^8». '4. 'p. IB. M. "215. ' ^'^ ufeA.i6itl»tpersldiidli(iiifs tfU'betradif^^ sioMMfa. in iMi.'^ Abschnitt «ber' 'dm Plficbteii uad fieMborto' des Notars dto Itamisitat'beiffiA^ies Munlidi: Itemiipro iquolibel infiti-uiHrento etttkiii^ä^.librMriifntUBqiie'ad 2(1 flolpenosv:(so.liabeat) tnwa ggta^mäti ^ ä 30. floiieMi:;baib8at. düos i^oisM) a 30 U8<|<16 :ad > 4SiiAoieno8i:hab«dt(ir88.groB80i etd«^^) - i blfl^betMl^ geriiig^rbn ^ jit^ris<^hif A L^iettS' nii:ht< eines S6 gtM^tteri IfaiidscMneilbdtidMii tr^darft^h, \rtei die Italiens' u«ld''ft»i»)kyäi«ib9rbew«t6i| sc^'der Üffiständ/^dässdib Stä-' tMfeD'itfli» «l^fti 15. Jäbi^bttAd^rl desk^liif^ii g&r- vidit einmal ehiälMacMr^ fä^ Wto g^Arifl? 8ogäi< tfeiiteratfilchi^lBdaQrfiirBs^ 8CM4tnd0i> akafd^ini^liben bdci^Bten^it^i^et)/ d«üt?ett ^iiö'St&tÄl^ü* d(ir;,M«t^ih> 4dr '«Weit«»' dftl«^ de^ > 1».- Jäbl'htihtftrtä j^e^k^Qn«-' deten Uttiversitat Ingolstadt ^n/ In^d^^ää'^nfbHif liittihai' ▼•iUA8tI^)MBd0iti'flihriJ99wteachlt:«iM;.idair^ ile Mh|;istit im eigaDtlriämliptten.A^ta^dekrjfoigen W«rto imfirofa^'^ teov /ober dia.8ifrMife tiacb'W.W.Tdmeki ufeltlff dtir Z^bl deijetti- g^tt F(e^»^M«n, dtejil P^ag der M^ictVbVi dtts Mdölrll^der IhliNf^räHät trfit^i^brfeii Wären • und'' sö^'fhi^ii ' Dn^l^bMeh^ gihttrtitoi sdioifr'nia ^^i^m iFtä^^idben ^ut^mhtii^ iVi- sitcer Tori BlblMthek^" Yeiitandeln steh ^aeh Bt^dif^M' i\iw tebarltiMms iM#ofe8'*t)^i'^<<^< Iß^^otil'^^'^ddr^ttM^tti'VebAito^^;^ atqua omnes qui flYunt IquolMltfnidai f^«!!^ ÜniVäMlMMk/! :' . V .: «0 (Acta* littfrarfe Boheolipa ctMöiwiM« Vol IL §X .llTIkrßA it;237. ^) AnDales IngoIstadi«niis academiae. lochoarant V. RotoUl*- «t J.' Eil^r« EtaaiidäVit tl'CoaiiMoifU iJ^tiv^MetatK' idbölsUdM'^KaS^ 4. Tom. IV, p.7a ' ' ) Acta litteraria Bob. et Mor. Vol. II. p. 233. .**) Pergen A. B.V., der Dom «t $t. Steplmiia Wies. Ttte^t J654. 4. p. 104. ./ . ■ I • ■ ' '■ *») Schteger, J.E; Wieiter Skiiszeb de» Müldaliftn. Utes »Ige; UL Wien 1846. 12. p. 449. .:.«... • 'Bietäii iRreg und Wi«fi in den Oi^almaiiMr. dt& Hind4 fdiKifteriiäiidels. eingreifeiidere A,bweicbuQg«d -^on derntknMfi lierdbtiiten Vorbiid^s: Paris, so ist dies in weit geriBgensm 6fad«spälepbiB ia 4a* 8tatBläii< Mr iem den'Librariia:;dia.i erfolgter WaU baifaen aia eioeft Cn^Ubm Eid dbär die Bafolgung ddr Staiuim in die Hände. das Baeton» absuieisten,. wa^aUf cäe dieaarJa das jA()b^m. (itegiftlrunv) 4^. UniversiM^ eiijUrug« *Die^ ßebjibren b\arfi^r,l^eütrugafi an d^ fte€t<>r seqhsi ait. den .P|i|()üli ein/en WefsapCsiUiig (Albus) , die für ,dia Ai^fertigung ^nd Besiege- lung aifV9# Aufnabnaaz^i^ni^sas se^bs Groscboi^ Die Be~ atimmungan .ü{ier,dei| Geach^ftfverli^hr dfsr Li()rarM |^escbr&n- ke^,sifb.^<^ f^r C6ia ausacibliesalicli. aut den Gommissiions- delijpt.v^ ^afulsjclj^ift^nt ^eeUe. Handlungsweise bei, Kauf» Verkauf und Taxation werden ibnen eingescbärf t , das Ver- stecken jhrer Person hinter, simulirlen Yerkä,ufern oder Käu- fern uptersag^t : gleichwi^ ^n Paris trachtete x^n danach den, dire.cten Uebergang der Handschriften yon dem Privatieck^tr UfiiM dch SmüwitAm tu. bef8rd«fii'/ hm dnA Aiwtf < Ver- Aaiicranli vorzulitugen. D«iiBh«ib thirften dia libilmi.üiliii coffimissioDsireisen Verkauf erhaUene'Haodtbhrifteli nidlit 'ehei^ fär eigene iRiNShtning ankaiiren 9 bevor sm niihi tier iWoteheo lang in den ThäraA oder Flenstern , iftf elr LUan * «od BvAem (in Tafivig/ seu feDesü*is. domoitord; oder kaoBten ^diolQOiüBi Ltirrartt ticUeichl, gleich onaein bettfäge^ kleintli' BAcber** trftcHern^. theilfveiee in den Therwiageik der iläoserfx)/ an Sow-^ and feiertageh am Portal (oder KraizgangladibitssV fies' Denis, oder dort, wo gerade die Heise iftr. dieUttiyep« i^it^tedngeb^rigeiA gelesen Tverdto ivufde» dAmdid- zuiB V^* kauf gestanden hatten; Nur weiin der •Vei*klu(lBr' nickt 90 lange Zeit auf das Geld warten koniitia, 'Wchr esikoeii -nadi** gelassei>, niil' Vorwissen brid Ertluibniss deis R^äiöre odsr fdeft Majorität dar Decane, die Werkenkcb eitler' adkt»^'>bis)'4iei^ teklitägigeiii Sebavst^ug aüziikaufiinJ iiDas ^roointvelMttiiiisd def »eonniissletegiebMirieii war 'in den StaaBlniiiiicht &^ ^etai; cUe* Likrarü: waren nur Terpflscbtet, BMnin^^dre^je-^ wiäigen Bettimmunge» der UniierailitslMhöBd^a' tti knlteai Dieser Verdienst sekeifil iMOilt zkraütk* der Wiilkdr Jddei Eim^lnen efnbeiiBgegebdb>i^eweften izli.iselnv sumei die^ Aii^ ifabe»e Ar^fMUtger Geedb^kei bei '^eimügm^OttiAAtUia^ > %mz ge^A detn'urbprfhigliebttn Baritar Usi^si anebgelaaete i^ar.^f) «^ S.llS.' Aus deraMigetiüllgemefbert Abgaben, wief 2; Fl Emsige SchreibertbU'tigkel^'to 'tinemOke/ Msst'>s1<^ «Ihir*^ dings nie in?t SlbbeVheft'iiaä'Vdfhaä^nsein^ eine^ «ij^ebeii Handels mit fTänd^chriftiin folgern. So scheint 4s mM ättclf z.B: in der'TtiaÜ/'dks) diei»'n»he''i$«^. nen 'tJmver^hät Eoeweii; die der fitMoog^tiirMidSe '^iWc«ge zien^ich ebieniso di^nisifrt^ M^ri liicbt Als 'S^tl^fständf^r^Ü^* u • r ■ ' , ' . > r • I ' ■. I • i 'I '■ 1 i ' ' *«) Bianco, P. J. t., Versuch eine)r. Geschichte der enemal. Unhersilll nnd der GymnasiM di^'^tadt'kölo/ Ulü t^v B. • (f. 419-^411 ^411. — « — Ttfti KirgaYid'^H^M M^e 1466, dlei^n Vetrkbuf'iodtr die Yerpfäncl^itic^ffdaM^eyfa ohne ¥drwi90 '^ob <|iftal)Mifdlt{€lieA «rtid hodar^n Mdweohsiarri p >'n:g;ilS6.t '^itür' ;¥4lrptlMi(tuiig' zur' Vorhlgia der'' bei den t»Mi Mbüilitb- toa«it«iidit^ iUiiiv0i«itiltite)Mp(»fa> «litht <^r- ttlaMhr'Wie'v]tabii)iie Jiin itstrri^mia sü«! pwfiuiKiindha' ^nblveej ni Maf^JoIrJdaiiGMti&dM'eirmfMidi^' ^£d«be^ el dabatur ]ieeiilia pronuntiandi per unum Magtstruin,ptfiair>«oAft^ei*et iDÖöfir^.^) 'iiiljflilieh' 'warea dial Biilin)b|taoiiMiiii^in^iiU»A, ^les^aHiUimBmittt nacb'itteiii Motteri'dartWÜher^ebildcIl fii!0fi^ t • m . . nSailT^;' iDbiBiMMg ifttMiii'MoilialMbLlbMriafs^aildw (BrtgilaiiMMp GMia4tSI) älfi^uibaadidah , .^^sebr 4ar Lnuailn lUdri 4«Bi«iieittii|gridirifiafid4)A«riften^'ü md iiUiutaiAMrs.ü^VcMikbt«r^)i't^^ 4^ i Malern vairWwkaH fvttdlanu) BkinniganKdan^mi^raiii^ die aicb-bei ihrfm Arbeitati aaA flkif''Pio8alii'ltodiioaa*V^^*M8lcny iii ftani auah ' gaoetbigt; etb »Viartali 4A» leitsDe iiüat »piaahablanl; ^^arMaka^db nt^rioghe *^) Privilegia academiae LovaDieosi coocessa. LoTanii 1728. 4. Part I. p. 67. «) KiDk, R.,.]ttf4hifti^4ir)(kiis;^Uiiffi«iilftatf HAea» •^.M.^r.Tbl. Wien 1854. 8. p.6». -H' > « .1 . • '* .»•» ''• « «c. ("• -- » — by ghahdudien 6al sjrn te coepeoe,4M;i i^e4Mei) rhoieft gedaen meken * * «^ende.ven buutMingttbl^ciil ipet jDleMcfaA ten ende binnen ,verGocbt^?>: . AIep am^b bfeü.^ngterag^ BescbränkUngen des Veck^hre^.vte.jki .deR.melateii (Jniversi«^ tätSStädjlep. ::':m. - ';: ": • .ii':.!:..» Bei der Bildung der Brugger CUIdft .wareti es 50 Ker^ $i9mn, Mäoper. und Ffan^it), ,die:i»ie(^ ireteiaigfaii^J jierier^ bef* zahlte eine freiwillig '/b9i«lMi99 jGabe 21«* idflor/ etttentüBin^ ficbtiingen und «feelia^ulAoiiftÜi<:h ;^fMMi>>b«il!mmfdlS8ninie (maend gett). ,£& k«»flifi{nj;^\i( ^to*IVIabb aM*|Iieh^,reiH^ 3 Pfund a Sebilling. fi0d(S:;aro«fib^u Leis- tung eines auf zwei 4{ibi»^g«iiliUlian^.l)liQbanlra^ iW gffin*^ stig diese aicb. ga^UiM^i' Dhndi^iinit. AullgluckKcUe fewetb«* liehe Verhältnisse zuröQiisciiyiw^eni.laeiM:, znijten die'fiech»* naei^papiere und. 4ßriUml4^i*A9mAmdGildt w^den Jahren 1477 und 1478, ein giv»s%e4.i^atit^iBiUb: fär ihre Kapelle durch den berubflHeOiM^lAPHilnaifieioItfigi.aofertigen. bösen konnte.^®) Als weiterer Beitrag zur Geschichte der GiUe . . I *®) Uborde 1. c. Tomel. p. CHI* tru.c; .'::' .1 1 a-r'f 4 ». a gr. 16 „ 3„ •t 6 „ l „ f 6 „ 4,. 5 „ > 6;„ • 2.. Mögfii ..4)j^,/i>eMl^ naoM^IWMliaJDa^ weilte P)aito fia** den**) : . : » . , J)jit fy^ 4e|t: ic' j>n rap voude: buntgbegbeae l^ebbe t>mde • tqorsi^; ^e. <1A$4)' jegbe de oiftfiioeh. - It. gbecocbt twee latone caQdel^efS eosfr« • It, tmf) .AinjMiIle co$t f • , . ^ . »; . It. betaelt van de torflade .» It. de cüfpß\ p A^'Vfl^ß t#i spvderene . • lt. e€iQ iH;uj9<]f iile . iBQjet dej Tpejrgbelde ,. • . lA. jfeej): letrHl).. j. v • ..• ^ • . • . . . ^.,;lt#;,aw. IjjnüRae^ icnde .dp r^p. daert opghe- Oll.'., j.paacblti.iiryj» . .1 .,. .. ,, .. ., ...,..♦':• , 6 „ i^i 4kitwÄe/öul|k€ffd?v^|en,.iftelf iwiw en Wftöchen 7 „ . .0 1^ iwp ; %aiy«4' g«f dw« eA(|e • lakj?^ pn . ß^n bou- . uvN- i iwnele^i «ii^dft üwa^ d^tt^ ^^ ghewcHlert . It. om linte ende fringbe 7 „ i; ilt» betf^t jbprdepa < M. on^ rame t0 makene .4 „ , J^t Hnidß B^^^s al^ d9< Bai9^, begnooe was . 4 „ .It; .¥90 o#9ft^ <(e^akf«i^ -eiltet fifcrappradek^. 3. „ lt. om twee q)ie liwaets ßn iringlie om ^en : TrH(Je. goräftn voiorl oa^sÄn .. . , , . .1JI.„ It. om X latone ringhen , l „ ,Jl(;,Qeto^rt}di9.smt'.oi^ de >Toi:sIade te angben '] i) ßii:d9.b9iUe iüj^aqgheii twee ^oien i&et iiij siotels ende slotel an de kiste de gor^- , I .. ,diQi;*oje4e > • . ..,,,.••. . 2 <, 10 „ It. de bouc daer de rekeninghe.'.in.staet ^ .. 4 „ fipiAter wturdM di^ BesttzUiOmer der Gifidei liocb ansehnlich « « - Dekanate 1458 nachstehendes Inventar: * Dit es al' tg^oeot dM ic |an Töotna^r '}i^ cte> kU»*c ^ A^en ghelevert bebbe, ettBi it\ een serydU^ü ^daer dt ij^'^t^Ufers irhzyfl ende eeii gi^oöl lynfekeö. It. de Vane in een -LyHlaken* geroll ändb }«' ttteddt^4ao/ It. de ij. cruisen-met ij cieen staxkeneiKib tiiet^ij' lY^Avie ' kleerkins. *' ''"• ■"* '^' ' .'-iUm: ... li noch een gheWie(f6''«^l%> di^iie Vrätt tlbkil^i'' g^JP. "^ II; een gewbiede scaeiyn ofn me^e -daer op ^ dt^^dlVe -itide nocb een quidpele ehd^ 4it' gaf jiki Väfidv Seafae. Iti voort to- syn dit -de juweelking die^indö^kerMfe fcyft; Kerst ij grote candelaer» een tl6vttAtt klidet-'efi | 2\vfittt deet, ende iij ghewyede dv^kn' ^de * ij' chM lianffA^alkins ' ende ij blaeuwe gordynen ende j* scaUerdi^ fgbrdyne endeeeft gofrdyti^ Väh lynwa^ä ij^ lo^s«ou houte omme b^f^tf^nl^^elders van houte iii (e b^ftled^n. ^ ^ '•«> ''- ' » ' • . : .8» 119. Bei disti oNiähiitaifiiBiikbciifalitikMliBl/^s'iSbgpf möglich, dass sie Seitens der Verfasser neuepep Werke sur .Yerbrti^dg ^derseib^ii« Alfsfpii ilili«liiecbe* G&- -lieifcs^nessett,. aoC Messen und Jahrmärkten besotKgtiasU'har- ibenf den« für deinen eigeiitliehen Haimalhsort durfla dieser Uaniebzweig^ Awb «ziemlidi bedeuluagsk)« gjawes^n sein. Die Urkunde lautet ^^): Wir Bfirgermeistei" vnA Riitb der Slsrt Zittau ftiebtOr vnd ' eeb6pf»«n der Stat Zittaw entpitten den ErsameU' ¥^dMti ' ' Borgermeisier Rativ Richte vnd* Soheppen didr Stat' GöK- • ttjl <^ns8e fridtlieh» dinste Bekennende da» ¥er viüs in '< gellte tiang' AUdass feld^r vnss wogmeisier hörnen ist ' rai liet^ gemalt wy er v^r einer et^lidien zceit dfenr j^ti- ^ sait^ weldeili Johann Bel^irsMin ita^nd Bürger fof üeh elz- M) Droysen, Eberhard Windeck. p. 220. 222. : .r»)/i^OUfer..l.oi •p.4.5u . ' • .. M) Neues Laaaiuiichei Masazio. iabivi IIM.. : GörlitX4 & ^ jMS. ^ m ^ liolicar^ b»oher vor drsy schock ? orsatzt- hfltte Af ^r . ymder Termeinet in lossen Tod sieb mit den» Ersanteii' Ottnkro * Zcillen. vntrin eydigonossen disseA 'brifft^g^r venitrageo hat '«las er solche drey scbeck gr. ivider gehen vnd vff- richten suide vnd en^ foUe (macht gegeben tßd inn erstftt diss briffs gemechtigt, als6 da6 er soldi bucher einikidnen mag domite ihwti rnd- lassin gleieh sam mit sioem eygn pepirgatte« Hivumb bUteuoh woUitdar- czQ '• h^lt&n dynen uff den vomern s«)eh bucher weiten moditen das wulln wir fruhtlich verdinen. Dea 2ou Tr^- kaut i^rsiegelt mit vnnsiirn viTg^driickteii Sfat Secret der gegeben ist am Sinnobende nacl» GaUi. Aono dmlni. Ixt. scdo. • Item uff solehhi macbtbrieff hat er Hans Bebtrstetn . ^ ^ t •dem* ^emeiten Otimario Zcill^n sokhb Sucher, ntmlich » yir buch dy em versatat sein von * Nioolao Felder geaßüvortiet.^d zculoss in gegeben. Cai^ain • Jacobo Crossig. feria quinta post Judie» anno Ixxüj. Die iJitunde findet sich im Liber actoram des^Ratbsarcbives in G^lilz. Dass man es übrigens hier noch mit Handsdirif- ten zu thun bat, kann man wohl daraus schliessen, dass vor 1472 die Bachdruckerkan«t nicht in diese Gegenden ge- drungen war. — ' . ß, 12$. 129, JDiebold Ldubjer. Eine viierte Notiz über seine BücherTorrdtbe, ebenfalls aus einer Handscbrift doT) heiligen . drei Innige . in Westlaje^ (auf. der Königl. Bi- ,bliotbek zu Berlin befindlich) theilt Haopt.^') .mit. Der Ein- gang ist, s&geiseben. von der etwßs abweicheaden OrUiogra- phieu identisch ;mit dem der driUe«« Dana he^^t e$ w^Her: . Jtßm. das grosse Gtttcb. .ge94Qnt Gesta Roman« m* ^ag^t was zu Rom geschehen etc. Item Vita christi. Item die XXIV **) Zeitschrift für deolsches Alterlhüm, hrsg. Vi M. Ilaopt,. 3. Bd. I#lpzig 1S43. 8. p.l9M9a. - is - ' alten gemolr. Hein e. gäräyriite MM» ' ti^id tf: ftitter H. WSgäloiä. iietn Vfoit Elietricb gemött tt^tn df/ gaiize Passional leben^ ivintertefl u. ^utömerieil ^ Mcber. Ifem E^rsteto il. Elvängcfien rfürch das jaK. ft^iii Wilhelm v. räfensr gemdc. tl^m der H. cfry Künige buch gemolt. Item tfet Ivan ii. ilei" Göbin u. kunig Aflifö gemolt. Iteni Pardfaf g^tnöH. Item b'e)lial gemölt. ttem d^. \Yit^ai^' rilter. Itciri d. gross^e T[*roye gemöft. item d. hymmelsirasse ge- nannt d. iveldöbö gast. Itetn d. zeben gebot iiiit glösseh'. Item ifött Einern geö'ttweif rfttef^tfei^ siti eigen be^tie gab oihb einer sebMieii iVot^en Wilfth. • -ftiehi y^oj^xh ^ertiblt. It^m gütä i>eW^hyt^ ärtinfen büchöf. ' tf^ FM^etfäii^. Ueih fMü htüy^s ii. düst cleiiVe ieVffe bfrtte^. K^ttif d. t69eü6tsitif!z. Item der Ritter unter d^rii zWfW. IteÄi gc^ ilödite fdisbflchei'. It^ih d". iseföh tro^t: ' fiifAi ' Tötf 4etki nitte^ tmi kle±iü8. It^m Stäni An^clifeim^^ F^rof^. tÜM df. Kuiltg v(yi]( Frahkrfck Um e. Keis^rAiifr i^dUboch; Henftri9 gli^i^b im Anfeiig uM fn dfeotif Fdbled d'öä „sfchadh- zabel gitiMH*'' bei d^r Hau]^l'sc&en AVschrtA. -^ ' ' 's. m. Jorys tan flöclierqüe: Pr teWriocfi im Jabi'e 1454 üAd ^rkte Ut der Gründung der bilde äit *, er ist dää erste Ait^fied, das in die Liste eingetragen wurde Atrd' iein^ änsebiMfchen Bieisteüerh lassen auf * seinen Wohl'* stand scbliessen. Der ihn betreffende Posten in den Recb- nlWg€n' larfttet**): .7.1 •0 Vm Praet 1. c; p.lt ' ' "^ ' • • ^ - ?* - lUiiQ joiis vaoi houbioiik^ . van dat liy eei^st beloofde m gr. en n^ch vdj| maeod gbelde iü] s.gr. en iio(|b by nem van ffracie i^.gr. draeciil in ^Igheene v. s. Xjgr. — S. 127. 128. Cioiard Mansion. Bei der Gruadung der Librarierjs- Gilde trat er derselben ßofort bei; seinJEin- trittsgeld betrug 2 Schilliog .9 Gro&cben (lt. Colinet de Man- scbion, ij s, 9.) In den secbziger. Jabr^n betrieb er sein Gescbäft mit einem Gebülfen, verwaltete 1471 und 1,472 das Dekanat der Gilde und starb im Jahre 1484. — , . S.,135. Wenn es ejrl^ubt ist, aMs e|per ^iozqtn^p ,Ad- deututtg zu scbliessen , so könpte man für England a^qf die Annahme ähnlie)ier Verbsiltnisse wie in D«9t6c)iland kop^m^n, nämlipb da^s ^ob 0ie ScbuUehrer (;beqfa)ls nf Ji»eA)i«i mit ^m Handacbriftenvertriebe abgegeben haltten* In einem Briafe TooB^ labre l^^d an Sir Jobn Paston heisst es nljmUch.^^): Item, Sir I voisy sey to you that yVilliam bas gpon to ficole to a liumbf^r^ called KarpU Giles to lern and to be fedf in paelre or ^Is in Freqsih . ffpr he batb byn witb th9:.s#pie Kai:oU euiery dey y tymes or iij,. Äpd batb boughl dJiU^rs Boks of hym for the which as I suppose he hath put (lym^elf in dau,Q|jer l;gi tbo same KaroU. Dies mag ako ^abiage/steUt ble|b?o, obscbcin ^ifAi bereits vielfach (^eji^genb^it bot den, an^eb^ßitet^n, B[a^da(;l9fii|ftenb^n^el der 'Lomib|rd|B«i zu,.^- xrabQfn. Zv^yfelf^ Ausd^nu^. pber dejr Lopdoner Hand^ schriftenbandlet^ \^.^% A^?A^!)'>Q ^ich auph meist^ntMIs a^ kleinere Säcbelcheo, wie.Pßter nostef^, Av,ie'B» Credi^'s, Gicar: tia's. aaf Xheile.der Bibel etc. erstreckt haben mag, beim Beginne des 15. JabrbqndertB bereits gjelahgt war, kann man daraus ersehen, dass die Londoner Stationer oder Text-wrjter im Jabre 1403 .unter AuforisaMon der City-Behördep sich.ziiL — . .. " . ' i — '*■ f ' .. * •" ' ..i I '' • -i." •' ''.i- ' .. *0 Original leUeri wriUen dariog tbe reigns of ^eifryin« tdfrardliV*« and Richard III. by Tarious persona of rank and cooseqaonce» Digesled by J. Fenn. Vol. I. London 1787. 4. p. 170. 172. , - 35 - einer Gilde vereinigten. Die Verwaltung war einem Master und zwei Wardens übertragen; die erste Halle, die später niederbrannte, lag in Milk-street. '*) — S. 136. Auch Timperley erwähnt der Concentration des Londoner Handschriftenhandels in Paternoster -row, mit der Bemerkung, dass sich in Folge dessen noch heutigen Tages in der Nachbarschaft jener Strasse Ortsbezeichnungen wie Creed-lane, Amen-corner, Ave Maria-lane etc. Torfänden, — S. 140. Piers Bauduyn. Lalanne's Jahresangabe (1504) ist aus einer sehr oberflächlichen und flüchtigen Be- nutzung des Werkes von Timperley hervorgegangen. Die betreffende Notiz aus den Garderoberecbnungen Eduard's IV. lautet im Originaltext*'): To Piers Baudbuyn stalioner for bynding, gilding and dressing of a booke called Titus Livius xx s.; for bynding, gilding, and dressing jQf.at^ool^.'O); jtl^e. Holy Tvlnite xvj s.; for bynding, gilding and dressing of a booke called the Bible xvj s. — S. 142. Für Spanien finden sich auch aus den Theilen» die unter maurischer Herrschaft standen, Andeutungen über das Vorbandensein eines Handschriftenbandels, was um so erklärlicher ist, als Kunst und Wissenschaft dort in höchster Blüthe standen. Leo Africanus erwähnt ausdrücklich der Handschriftenhändler zu Cordova, die geradezu in einer be- stimmten, nach ihnen benannten Strasse ihr Gewerbe betne- ben zu haben scheinen.^') ■*) Timperley 1. c« p. 88. ») Ibid. p. 208. ••) Ibid. p. 60. WH. i I I t 4 ■ I I 1 ' 1 This book should be returned to the Library on or before the last date stamped below. A fine is incurred by retaining it beyönd the specified time. Please return promptly.